Noch mal hierzu:
Müsst Ihr vielleicht mal ranzoomen. Sie grüne Linie ist das Drehmoment, das übertragen werden kann vom Motor an ein Getriebe oder direkt an die Maschinenwelle.
Bei industriellen Förder/-Prozessantrieben (Förderschnecken, Förderbänder, Rührwerke usw.) sitzt fast ausschließlich zwischen Motor und Maschine ein Getriebe, das z.B. i=1..10 (Untersetzung) am Flansch zur Maschinenwelle dreht.
Den Maschinenbauer interessiert hier nur, welches Drehmoment an die Maschine gehen kann, und bei welcher Drehzahl. Aber am liebsten will er konstantes Drehmoment und das drehzahlunabhängig. Nur dies ermöglicht eine (relativ leichte) Anpassung der Maschine an geänderte Produktionsbedingungen ohne Umbauten oder gar Tauschen von Motor und/oder Getriebe.
In diesem Bereichen findet man heutzutage fast ausschließlich AC Motoren die über FU betrieben werden.
Die Ausgangsdrehzahl der Motoren ist über die Frequenz gesteuert. Hier ist ein Regelbereich von 6..60 Hz üblich (siehe grüne Kurve). Die Motoren sind für eine max. Betriebsfrequenz von 87Hz (sogn. Eckfrequenz) ausgelegt. Die Auslegung (=Baugröße) des Motors wird nach den Prozessanforderungen festgelegt. Dem auslegenden Ingenieur ist es egal, was im FU passiert. Er legt den Motor aus für die Daten, die der Motor bei 50 Hz hat (Typenschild) hat. Unter 6 Hz (siehe Kurve) und über ca. 60Hz sinkt das Drehmoment (siehe grüne Kurve).
Es stimmt, dass zusätzlich Fremdlüfter angeflanscht werden können, um den Motor zu kühlen. Dies ist aber kein Muss und wird im Einzelfall geprüft. Ebenso werden solche Motoren mit mind. 3 Temperaturfühlern ausgerüstet, um im Überlastfall auszulösen, d.h. den Motor (unabhängig vom FU) abzuschalten.
Aber um es noch mal zu betonen, ja, sowohl mit 6 Hz und auch 60Hz raucht da nichts ab und das Drehmoment ist konstant. Zugegeben, ein kleines elektrotechnisches Wunderteil, so ein Industrie-FU. Möchte nicht mehr ohne.....
P.S.: für die Rechner unter Euch:
P(elektr)=UxI und
und P(mech)=
M x omega
Beispiel: die Winkelgeschwindigkeit eines Rotors in einem Elektromotor, der sich konstant mit 3.000 Umdrehungen pro Minute dreht, beträgt
https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/f1224dbd7f55d721aca8c6d9c58c8a6285ab1bd1
Für die Rotation gegen ein Drehmoment
https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/f82cade9898ced02fdd08712e5f0c0151758a0dd gilt analog
https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/080579eaff5dae4737e2997a47391e2d9841ea77
Für eine Welle mit Drehmoment
https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/f82cade9898ced02fdd08712e5f0c0151758a0dd und Drehzahl
https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/1de594dafa811372ea0647ce46a821b7c165b916 ergibt sich die
Wellenleistung zu
https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/9edc5b354661f8f437c2b87fc8922e474d90488a
Auslegung P(elektrisch) ca. gleich P(mechanisch).
Merke, in der Industrie, nicht für Haushaltsgeräte:
Auslegung der Maschine mit der mechanischen notwendigen, nicht der elektrisch verfügbaren Leistung.
Folge: Motor wird an die Maschine angepasst, nicht umgekehrt!