Was bringt denn eigentlich so ein Rauchmelder, darf man diese ketzerische Frage mal stellen? Das müßte sich doch deutlich in der Statistik der Brandtoten niederschlagen. Was ich so an Daten gefunden habe, hat mich ernüchtert. Gab es 1980 noch 766 Brandtote, ist dieser Wert heute zum Glück halbiert. Man muß aber bedenken: Das war er praktisch schon, BEVOR die Rauchmelder massenhaft eingesetzt wurden. Im Vergleich 2020 zu 2012 ist die Zahl der Brandtoten sogar wieder gestiegen (+4). Allerdings schwanken die Zahlen von Jahr zu Jahr recht stark; mal sind es ein paar mehr, mal sind es ein paar weniger - aber ein deutlicher Abwärtstrend oder gar ein Knick seit Einführung der flächendeckend eingesetzten Rauchmelder ist nicht wirklich zu erkennen. Ich hätte deutlich mehr erwartet, die Halbierung der Brandtoten davor muß nach meiner Überzeugung andere Ursachen haben. Weniger Raucher, weniger offenes Licht, weniger Kachelöfen, weniger Weihnachtsbäume mit echten Kerzen, erheblich erweiterte Vorschriften im Bausektor mit 2. Fluchtweg, unbrennbaren Baumaterialien, VDE-Normen usw.? Man weiß es nicht, mögliche Faktoren gibt es unzählige.
Was jedoch unverkennbar ist: Jedes Jahr fällt millionenfach Sondermüll durch altersschwache und defekte Rauchmelder an. Wir haben über 40 Millionen Wohnungen, von denen der größte Teil mittlerweile mit mehreren Rauchmeldern ausgestattet sein dürfte. Zudem fast 200.000 Feuerwehreinsätze durch Rauchmelder-Fehlalarm nur für das Jahr 2012, die Feuerwehren mußten also pro Tag also über 500 Mal umsonst ausrücken. Die Kräfte fehlen dann an anderer Stelle, bezahlen muß die Einsätze neben den Anschaffungs- und Wartungskosten der Rauchmelder auch irgendjemand.
Bevor Ihr mich steinigt: Bitte versteht mich nicht falsch - ich wollte nur mal die andere Seite beleuchten. Jeder Brandtote ist einer zuviel, das steht außer Frage. Was ich mich nur frage: Ob der Rauchmelder zur Verhinderung von Brandtoten wirklich soviel leistet, wie man vermuten würde.