E-Herd Anschluss anderweitig nutzen

Diskutiere E-Herd Anschluss anderweitig nutzen im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich renoviere gerade unser neues Büro, gestern habe ich die Elektrik in den neuen Räumlichkeiten vermessen. Leider laufen...
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harold

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Hallo zusammen,

ich renoviere gerade unser neues Büro, gestern habe ich die Elektrik in den neuen Räumlichkeiten vermessen.

Leider laufen dort alle Steckdosen und das gesamte Licht über eine Sicherung. Ich möchte gerne zusätzlich noch je eine separate Sicherung für Küche (kein Herd, nur Kühlschrank, Kaffeemaschine, mobiles zwei Platten Kochfeld mit 230V), eine für Telefonanlage/Router/kleiner Fileserver, sowie eine für die Arbeitsrechner haben.

Die Verkabelung lässt das aber leider nicht zu, ohne neue Unterputz (Aufwand!) oder Aufputz (hässlich!) Leitungen zu legen.

In der Nähe, wo ich die Leitungen benötige, kommt aber der E-Herd Anschluss heraus, den ich nicht benötige. Die Frage:

Rein elektrisch kann ich daraus doch 3 separat gesicherte 230V Leitungen machen, oder? Also Nullleiter und Erde in drei Kabel splitten.

Nach meinen Recherchen ist das bisher einzige Gegenargument, dass die drei Leitungen für einen Herd für normale Geräte zu hoch abgesichert sind. Sind sie aber nicht, alle drei Leitungen haben die gleichen 16A Sicherungen wie die restliche Elektrik.

Gibt es sonst Gründe, warum das eine schlechte Idee sein könnte?

Vielen Dank!
 
Wenn du 16A B Automaten drinne hast sollte das eigentlich nicht das Problem sein ich hab so etwas in der art bei mir auch gemacht.
Funktioniert Perfekt.
 
Hallo zusammen,

hier wird dann aus einem Drehstromkreis mehrere Wechselstromkreise gebildet.

In dem Fall ist eine gleichzeitige Abschaltung nötig.
Zum Beispiel mit 3fach Leitungsschutzschaltern.
 
Danke erst mal!

In dem Fall ist eine gleichzeitige Abschaltung nötig.
Zum Beispiel mit 3fach Leitungsschutzschaltern.

Soll heißen, die 3 Automaten müssen mechanisch gekoppelte Hebel haben, oder was ist damit gemeint? Warum? Wegen des gemeinsamen Nullleiters? Die laufen aber doch sowieso im Sicherungskasten zusammen?
 
ja kannste machen hab ich nit erwäht, weil das bei mir nicht so gut kommt wei in der wohnung wo ich wohne hängt mein zimmer noch an der ersten phase.
 
Also ist da wirklich ein Nulleiter vorhanden (TN-C-System, 4-adrig)? Oder handelt es sich um getrennte Neutralleiter und Schutzleiter? (TN-S- oder TT-System, 5-adrig)

Eigentlich muss mittlerweile jede neu installierte Steckdose mit einer RCD (auf Deutsch: FI) geschützt werden. ("Eigentlich" deshalb, weil es offiziell noch eine Übergangsfrist bis Feb. 2009 gibt. Von dieser Übergangsfrist würde ich aber keinen Gebrauch mehr machen.)

Also wenn dieser Herdanschluss tatsächlich noch mit Nulleiter ausgeführt ist, muss dort noch Aufputz ein FI-Schutzschalter installiert werden!!

Wenn der Anschluss bereits fünfadrig ist, muss sichergestellt werden, dass in der Verteilung bereits ein FI-Schutzschalter diesem Herdanschluss vorgeschaltet ist und dass der Nennauslösestrom maximal 30mA betragen darf!!

Dieser FI-Schutzschalter kann dann auch als "gemeinsame Abschalteinrichtung" für den aufgeteilten Drehstromkreis betrachtet werden. Dann sind keine drei gekoppelten LS mehr notwendig.

0V
 
harold schrieb:
Danke erst mal!

In dem Fall ist eine gleichzeitige Abschaltung nötig.
Zum Beispiel mit 3fach Leitungsschutzschaltern.

Soll heißen, die 3 Automaten müssen mechanisch gekoppelte Hebel haben, oder was ist damit gemeint? Warum? Wegen des gemeinsamen Nullleiters? Die laufen aber doch sowieso im Sicherungskasten zusammen?


Hallo harold,
Die Begründung ist der Personen und Sachschutz.
Es rechnet keiner hier mit Drehstrom.
Gefahr bei Klemmarbeiten wenn nur 1 Sicherung ausgeschaltet wird. Auch das Lösen vom N kann dann zu Sternpunkt verschiebung führen und Geräte beschädigen ...

Sollte hier noch ein PEN (4Aderleitung) vorhanden sein, ist eine Erweiterung nicht mehr zulässig.

Gruß sps
 
Existiert denn wirklich ein Drehstromzähler?

Da sonst nur noch eine Sicherung für die gesamte Anlage besteht, hab ich da so meine zweifel...
 
s-p-s schrieb:
Sollte hier noch ein PEN (4Aderleitung) vorhanden sein, ist eine Erweiterung nicht mehr zulässig.

Natürlich ist auch dann noch eine Erweiterung zulässig! Allerdings ist an den FI am Erweiterungspunkt zu denken und natürlich muss die Funktionsfähigkeit der Zuleitung nachgewiesen werden, was möglicherweise zum Problem führen könnte, weil diese halt "verbraucht" ist, wenn da jahrelang ein Herd dran gehangen hat.

Aber auch eine fünfadrige Leitung könnte genauso alt und verbraucht sein. Also die Aderzahl bzw. die früher mal verwendete Netzform entscheidet nicht darüber, ob diese Leitung noch verwendet werden darf, sondern ob sie vom MAterial her noch in Ordnung ist. Und das hängt maßgeblich davon ab, welche Lasten da über die Jahre drüb er gezogen worden sind.

0V
 
Das sehe ich anders, eine Aufspaltung einer TN-C Herdanschlussleitung in mehrere neue Stromkreise ist eine wesentliche Änderung, deshalb wäre der PEN mit minimal 10mm² auszuführen.

Aber davon war bisher gar keine Rede, denn der Poster müsste erst einmal bestätigen, dass er den Unterschied kennt und nicht doch eine fünfadrige Leitung verlegt wurde, die man sehr wohl aufteilen darf. Bei einer sauberen Verdrahtung und ausreichenden Kennzeichnung sowie genannter allpoliger Freischaltmöglichkeit ist dies ein sinnvoller Weg, den ich im Bestand auch des öfteren wähle.
 
Eine Abschaltung aller Außenleiter ist nicht zwingend erforderlich, wenn es einen Gruppen-FI in der UV gibt, über den der ex-Herd-Anschluß läuft.

Allgemein gesehen ist das, sofern der Herdanschluß über separate Neutral- und Schutzleiter verfügt, kein Problem.

MfG; Fenta
 
Wenn der Anschluss bereits fünfadrig ist, muss sichergestellt werden, dass in der Verteilung bereits ein FI-Schutzschalter diesem Herdanschluss vorgeschaltet ist und dass der Nennauslösestrom maximal 30mA betragen darf!!

...und

Eine Abschaltung aller Außenleiter ist nicht zwingend erforderlich, wenn es einen Gruppen-FI in der UV gibt, über den der ex-Herd-Anschluß läuft.

Ja, der Anschluss ist fünfadrig (war im ersten Beitrag nicht ganz eindeutig: "[...] Also Nullleiter und Erde in drei Kabel splitten. "). Es gibt einen FI-Schalter, der der gesamten UV vorgeschaltet ist. Nennauslösestrom muss ich heute nachschauen.


Existiert denn wirklich ein Drehstromzähler?

Da sonst nur noch eine Sicherung für die gesamte Anlage besteht, hab ich da so meine zweifel...

Ja. Es gibt schon noch andere Kreise (die aber verkabelungsmäßig nicht abzuzweigen sind), und auch einen modernen Sicherungskasten. Ich habe mich nur bei der Beschreibung auf das für die Fragestellung entscheidende beschränkt, der Übersicht halber. Soll heißen, in für die Anschlüsse vertretbarer Entfernung gibt es nur einen Kreis.

Aber auch eine fünfadrige Leitung könnte genauso alt und verbraucht sein. Also die Aderzahl bzw. die früher mal verwendete Netzform entscheidet nicht darüber, ob diese Leitung noch verwendet werden darf, sondern ob sie vom MAterial her noch in Ordnung ist. Und das hängt maßgeblich davon ab, welche Lasten da über die Jahre drüb er gezogen worden sind.

Der Sicherungskasten und die Herdverkabelung stammen aus der Ära meines Vormieter und sind ca. fünf Jahre alt. Das Kabel ist zumindest augenscheinlich weder korrodiert noch brüchig. (Der Vormieter ist leider nicht für Fragen zu erreichen)
 
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