Empfehlung für ein gutes Messgerät DIN VDE 0100-600

Diskutiere Empfehlung für ein gutes Messgerät DIN VDE 0100-600 im Forum Produkte, Material, Elektrowerkzeug & Werkstoffe im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! Um mehr Sicherheit zu haben wenn ich für mich privat etwas installiere würde ich mir nun doch mal ein gutes Messgerät zulegen um die...
A

Ampär

Beiträge
196
Hallo!

Um mehr Sicherheit zu haben wenn ich für mich privat etwas installiere würde ich mir nun doch mal
ein gutes Messgerät zulegen um die Prüfungen nach DIN VDE 0100-600 nach Abschluss durchzuführen.

Als gelernter Elektriker arbeite ich aber schon seit 15 Jahren nicht mehr in meinem eigentlichen Beruf dem Elektroinstallateur
sondern ich sage mal als ein Produktionsmitarbeiter in einer anderen Branche wo es mehr um das installieren
nach Montageplänen geht und um Inbetriebnahmen mittels dafür erstellter Software und ggf. Fehlersuchen welche aber mehr
danach geht Verdrahtungsfehler oder defekte Bauteile aufzuspüren.

Aber privat macht man ja ab und zu noch mal Installationen im Sinne des damaligen erlernten Berufs.
Und wir wissen ja alle das grade im privaten Sektor viel Laienarbeit vorzufinden ist.
Wenn ich mal was für Familienangehörige mache oder gute Bekannte gebe ich aber immer den Hinweis
das nur ein eingetragener Betrieb die errichteten Anlagen abnehmem kann um versicherungstechnisch sicher zu sein.

Aber grade hier wollen die Laien einfach Geld sparen machen vieles selber und hinterher hat man den Salat wenn mal jemand
kommt ala kannst du nicht mal usw. Mache ich wiegesagt für fremde auch nicht mehr aber bei Familie ist es noch was anderes.
Da guckt man sich das dann doch mal an.

Jetzt mache ich nach langem mal wieder etwas für jemanden aus der Familie. Und Normgerecht sieht es auch hier
alles andere als richtig aus. Teilweise besteht die Anlage noch aus DDR Zeiten, selber errichtet wie es damals so üblich war, also Aluleitungen, mal hier erweitert mal da noch ein Kabel dran usw., zu große Sicherungen, uralter FI.

Um meine Installation nach Abschluss mal durchzumessen will ich mir nun doch mal ein Messgerät zulegen um mehr Sicherheit zu bekommen.

Es hat mich aber auch immer der hohe Preis abgeschreckt von diesen Messgeräten die ja mal ganz schnell 3000 Euro und mehr erreichen können.

Aber was ich suche sind gute Einsteigermodelle, mit überschaubarem Display ohne 1000 Extrafunktionen wo man die gängisten Prüfungen mit erledigen kann.

Um wieder in das Thema messen reinzukommen schaue ich mir grade mehrere youtube Videos an. Dort hat ein Meister zum Beispiel
Messgeräte von Benning.

Und die sehen auch sehr leicht verständlich aus. Los geht es ja mit dem Benning IT 105. Das bekommt man ja schon für 650.
Sowas würde mir schon reichen. Oder das IT 115. Jedenfalls unter 1000 Euro.

In der Lehre hatte mein Meister eins von Gossen. Aber die sind ja auch sehr teuer.

Kann jemand die Messgeräte von Benning empfehlen oder hat jemand einen anderen Tipp?

Vielen Dank!
 
Bloß kein Fluke/Beha.
Nimm eines von Benning oder Gossen, LEM gibt es ja leider nicht mehr.
Bedenke auch, daß man heute immer mehr mit Typ B Fis konfrontiert wird und die einfachen das nicht können.
 
Da muss man doch bestimmt auch auf die Kalibrierung gucken oder? Irgendwie habe ich gelesen das die Messgeräte so jedes Jahr neu kalibriert werden müssen. Bei richtigen Firmen denke ich ist das schon richt aber ich weiß jetzt nicht wie es im Privatsektor aussieht wo man nicht ständig irgendwas messen tut. Wie groß sich die Messunterschiede auswirken bei unkalibrierten Messgeräten.
 
Bloß kein Fluke/Beha.
Nimm eines von Benning oder Gossen, LEM gibt es ja leider nicht mehr.
Bedenke auch, daß man heute immer mehr mit Typ B Fis konfrontiert wird und die einfachen das nicht können.

Ja das ist auch mein Favorit. Das von Benning. Würde aber wirklich lieber ein nagelneues erwerben wollen. Wo erstmal alles passt.
 
Die Software die es zu den Geräten gibt ist ein Krampf, zusätzlich sind die Geräte meist wesentlich zu teuer für das was sie leisten.
Sobald das Gerät selbst ein paar Sätze anzeigen soll sind die meist nicht in der Lage das ordentlich zu übersetzen.


Fluke war mal was mit dem Multimeter 87 aber das ist sehr lange her, seit dem ruhen die sich auf dem Ruf aus.
Beha gehört zu Fluke.

Das Benning IT 130 dürfte vermutlich alles können was man so braucht. das IT 200 ist dann eher im proffessionellen Bereich erforderlich, da es umfangreich seine Messungen dokumentiert und damit Arbeit erspart.
Für privat kann man die Ergebnisse auch mal abschreiben.
 
Ich habe das Benning IT130 und bin sehr zufrieden damit.
Hat alles was man braucht und kann auch Messwerte abspeichern, die anschließend mit der Software ,,BENNING PC-Win IT130" auf dem PC eingelesen werden können. Typ B/B+ RCDs können auch gemessen werden. Die Auslösezeit (RCDt) kann allerdings nur mit Wechselstrom und Pulsstrom, aber nicht mit glattem Gleichstrom gemessen werden.

Für Privat aber definitiv empfehlenswert und völlig ausreichend.
 
Ich merke grade da muss ich mich auch nochmal vorher informieren anhand der RCD-Testfunktion.

Ich habe meistens nur auf die Strombelastbarkeit geschaut und auf den Auslösestrom. Also die gängingen
30mA für die Haushalte.

Dass das Messgerät mir halt nur die Auslösezeit und Auslösestrom angibt. Aber wenn ich da jetzt immer den ganuen Typ angeben muss. Habe grade eine Liste auf.

Typen AC sind wohl verboten und Typ A sind die gängingen für Haushalte.

Das IT 130 wäre mir etwas zu teuer. Würde mir das IT 115 noch gefallen lassen.
Das kann Typ A und Typ F (was auch Typ A AP-R beinhaltet). Kann man sagen das die Typen B und B+ vorranging in größeren Betrieben mit EDV usw. zum Einsatz kommen?

Für mich ist nur der Privathaushalt wichtig. Darum brauche ich vielleicht die B und B+ Funktion nicht

Wiegesagt bei meinem Bekannten kann ich nicht mal sagen was das für ein RCD ist. Sieht aufjedenfall super alt aus.
Werde ihm anraten das wir den auch tauschen.
Ich muss mir da die Verteilung eh nochmal anschauen weil der Stromkreis an den ich ran muss ist alleine schon ca. 33m
lang. Der kommt von einer HV (ist nur ein Verschlag wo der Zähler auf Holz geschraubt ist darunter dieser alte RCD und daneben sitzt ne kleine Verteilung mit den LS) im OG nach draußen (ca.15m) nur 2,5mm2 Aluminium bis in eine Abzweigdose. Bis jetz ist wohl draußen nur eine Lampe dran und es soll eine Poolpumpe betrieben werden mit 200W. Das letzte Stück sind ca. 18m bis zum Endpunkt. Da werde ich vorsorglich mit 2,5mm2 NYY bis zur Steckdose weitergehen.
Die alte Schraubenabzweigdose fliegt raus und da habe ich mir schon extra Steckklemmen von Wago besorgt und Aluminiumkorrosionsschutzpaste die extra dafür zugelassen sind um Kupfer und Alu zusammen zu klemmen.


Und bis jetzt ist da alles in der Verteilung ABB B16 Automaten. Muss mich noch mal genau durchwurschteln aber denke werde auf einen B6 runter gehen.

Aber wenn ich nicht mal weiß was das für ein alter RCD ist den er da hat bringt mir das ganze auch nichts.
Wahrscheinlich ist das noch so ein verbotener AC-Typ.
 
der Typ B ist vor allem im Haushalt immer mehr nötig.
Wärmepumpe, E-Auto Ladestation, PV etc machen diesen an immer mehr Stellen erforderlich.
Den Typ F braucht man eigentlich fast nie, also ich hab noch keinen verbaut.
In der Industrie benötigt man den Typ B am wenigsten, dort ist RCM die gängige Methode.
Typ AC ist in Deutschland kaum vertreten da schon seit den 80ern nicht mehr zulässig und bis dahin fast keine Fis verbaut wurden.
Vielleicht eher neu an zu treffen, da immer mehr spezis irgendwelchen Schrott aus Nachbarländern oder Fernost vermeindlich preiswert erstehen und einbauen.

Mit Alu Drähten vielleicht sogar noch klassisch genullt?
Das würde ich dringend mal ersetzen selbst wenn mit PE
 
Es soll ja Menschen geben, die weder E-Auto noch Wärmepumpe noch PV haben und nicht im Mindesten daran denken, sich sowas anzuschaffen.... sei es aus Kosten- oder aus anderen Gründen.
 
Aha gut zu wissen. Ich muss mir das dort nochmal genauer anschauen. Hatte diese "Verteilung" bloß kurz auf.
Aber sah so aus als ob vom alten RCD direkt alle LS drüber laufen. Muss auch nochmal die Sicherungen begutachten.
Da waren in dem Verschlag nur 3 Schraubsicherungen über dem Zähler dann der alte RCD unter dem Zähler und links daneben der Aufputzverteiler mit 27x ABB B16 xD. Oh man hab ich mir schon gedacht. So sieht es halt überall aus.

Das einzige was in dem Haus erst neu gemacht wurde ist die Einspeisung von Freileitung zu Eispeisung mit HAK im Keller weil dort vor ein paar Jahren die Straße neu gemacht wurde.
Von dort aus haben sie zumindest ein neues NYM Kabel gezogen. Was auf den ersten Blick aussah wie 5x10mm2.

Das Alu ersetzen ist ohne weiteres nicht möglich da wir nur grob den Weg abschreiten konnten. Das geht womöglich irgendwo unter Putz lang dann irgendwo ins Haus über den Flur unter der Decke und dann irgendwie in die Verteilung im OG.

Darum will ich ja dann mal die ganzen Messungen machen ob wenigstens die Niederohmigkeit des Schutzleiters vorhanden ist die Isolation noch passt den Zs und auch den Netzinnenwiderstand den RCD usw.
 
Sicher gibt es die Leute, aber die Frage ist doch ob man seinen Wirkungsbereich nur auf diese beschränken will.
Ich leih mir für typ B Fis immer ein Gerät aus, für die anderen hab ich noch mein LEM Saturn 100.

Das Fluke hat zudem Probleme die Schleifen zu messen wenn das Netz zu viele Oberwellen aufweist, es zeigt dann unrealistische Werte an, Gossen auch, wie es beim Benning ist weiß ich nicht, das 20 Jahre alte LEM Saturn 100 kann das allerdings.
 
Dass das Messgerät mir halt nur die Auslösezeit und Auslösestrom angibt. Aber wenn ich da jetzt immer den ganuen Typ angeben muss. Habe grade eine Liste auf.

Typen AC sind wohl verboten und Typ A sind die gängingen für Haushalte.
Bei dem Benning IT130 ist es so, wenn ein Typ AC eingestellt ist, wird mit sinusförmigem Wechselfehlerstrom gemessen. Ist der Typ A eingestellt, wird die Messung mit pulsierendem Gleichstrom gemacht.

Soll heißen, wenn du einen Typ A hast, dann musst du diesen sowohl mit der Einstellung Typ AC, als auch mit der Einstellung Typ A messen, damit du mit beiden Fehlerstromarten geprüft hast.

Das wird beim IT115 denke ich genauso sein.

Wiegesagt bei meinem Bekannten kann ich nicht mal sagen was das für ein RCD ist. Sieht aufjedenfall super alt aus.
Werde ihm anraten das wir den auch tauschen.
Ich würde erstmal schauen, was es für ein Typ ist und wenn 30mA Typ A, dann erstmal alle Messungen durchführen und die gemessenen Auslösewerte beurteilen. Wenn diese in Ordnung sind, kann der alte RCD durchaus drin bleiben, auch wenn dieser schon mehrere Jahrzehnte alt ist. Habe letztens einen RCD von 1992 gemessen und die Werte waren nicht schlechter als bei aktuellen RCDs.

Würde aber in so einem Fall alles Messen was geht und nicht nur einmal Auslösezeit und Auslösestrom.
Das heißt:
- Auslösezeit mit 1fachem Wechselstrom, positive und negative Halbwelle (max. 300ms)
- Auslösezeit mit 5fachem Wechselstrom, positive und negative Halbwelle (max. 40ms)
- Auslösezeit mit 1fachem Plusstrom, positive und negative Halbwelle (max. 300ms)
- Auslösezeit mit 5fachem Pulsstrom, positive und negative Halbwelle (max. 40ms)
- Auslösestrom mit Wechselstrom, positive und negative Halbwelle (zwischen 50% und 100% I^n)
- Auslösestrom mit Pulsstrom, positive und negative Halbwelle (zwischen 35% und 140% I^n)

(Die Grenzwerte sind bei den Herstellern so angegeben.)

Also insgesamt 12 Messungen, dann wird die Mechanik auch mal wieder bewegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Messung mit 50% Nennfehlerstrom fehlt noch und mit Verschobener Phase
und das bei Drehstrom FI für jede Phase einzeln macht dann 14x3
 
Die Messung mit 0,5x I^n ist aber nicht so wichtig wie die anderen Messungen. Da wird nur geprüft, ob der RCD nicht auslöst.
Aber das würde bei der Auslösestrommessung auch auffallen, wenn er zu früh auslöst.

Ich finde die Messungen auf allen drei Phasen ja etwas übertrieben. Ist das denn gefordert laut VDE?
 
Gebrauchte Geräte tun ihren Zweck. Das Gerät kannst du auch nutzen ohne Kalibrierung . Du solltest aber wenigstens 1 mal im Jahr das Gerät mit einem Kalibriertem Vergleichen ( Kontrollmessungen ) Ich habe mir ein Profitest 0100S II gebraucht zugelegt mit Drucker und normalem Zubehör und das mit einem geeichten Gerät verglichen. Für meine Zwecke reicht das völlig aus !
 
Die Messung auf allen drei Phasen ist nicht explizit gefordert aber dringend notwendig.
Ich hatte schon FIs die auf den jeweiligen Phasen unterschiedliches Verhalten gezeigt hatten, in der Auswertung 2 Phasen gut und auf einer defekt.
 
Thema: Empfehlung für ein gutes Messgerät DIN VDE 0100-600
Zurück
Oben