EVG durch LED-Röhre beschädigt?

[l'electricien]

Hallo zusammen,

ich habe in meinem Arbeitszimmer zwei Pendelleuchten von TRILUX, die bisher mit jeweils einer T5-Leuchtstoffröhre mit 80W Leistung betrieben wurden. In jeder Leuchte befindet sich ein elektronisches Vorschaltgerät von BAG, Typ MLS80.1S-11/220-240.

Vor ca. einem halben Jahr habe ich die konventionellen Leuchtstoffröhren durch LED-Röhren von Osram ersetzt:

OSRAM SubstiTUBE T5 HO 49 (Leistung: 26W)
EAN: 4058075137967

Hat bisher problemlos funktioniert. Nur gestern knallte es im laufenden Betrieb und die Sicherung löste sogar aus. Nach dem erneuten Einschalten war leider eine der beiden Leuchten dunkel. Ich hatte zunächst testweise eine alte, konventionelle Röhre eingebaut, die aber auch dunkel blieb. Nach ein wenig Sucherei mit der Taschenlampe bemerkte ich an der defekten Lampe an der einen Seite des Vorschaltgeräts dunkelbraune Schmauchspuren, als ob dort die Ursache für den Kurzschluss lag.

Dazu zwei Fragen:

1. Ist es normal, dass sich ein EVG in der Form "verabschiedet"?
2. Können die LED-Röhren verantwortlich für den Tod des EVGs sein?
3. Kennt ihr einen baugleichen Ersatz für den EVG-Typ mit gleichen Abmessungen? Leider gibt es genau dieses Vorschaltgerät nicht mehr als Ersatzteil zu kaufen. Hier das Datenblatt zu dem alten EVG:

Datenblatt - BAG electronics

Ich überlege, einfach ein neues Vorschaltgerät zu verbauen und erstmal wieder die "guten alten" Röhren zu nehmen. Irgendwie traue ich diesem LED-Mist nicht so richtig...

Beste Grüße,
l'electricien

 

[Akkublitz]

Es kommt vor, dass minderwertige, auf Kante gestrickte Bauteile in EVGs versagen und "abrauchen". Auch bei Leuchtstofflampen. Ich treffe ständig auf EVGs, die sich nach wenigen Jahren verabschieden.

Leuchtstofflampen sind inzwischen obsolet, doch ähnlich wie beim Glühlampenverbot 2008 gibt es noch Restbestände, die abverkauft werden dürfen.

Ich nehme zur Kenntnis, dass Du LEDs als "Mist" bezeichnest, deshalb wird mein folgender Rat ins Leere gehen:
Das defekte EVG stilllegen oder ausbauen und die LED-Röhre direkt an 230AC betreiben!

Mit dem Leuchtstofflampenverbot werden auch EVGs abgekündigt.
Man bekommt sie günstig gebraucht aus Umrüstmassnahmen.

Hier gibt's das EVG:

Elektonische Vorschaltgeräte MLS80.1S-11/220-240 Artikelnummer 166 282 | eBay

 

[l'electricien]

Danke erstmal!

Naja, wenn du mir erklären kannst, wie ich das EVG stilllege, wäre ich durchaus bereit, die LED Röhren direkt an 230V zu betreiben.

Und kann ich die erwähnten Osram LED Röhren auch direkt an 230V betreiben oder ist der Typ dafür nicht geeignet?

LG

 

[Akkublitz]

Ja, die ist geeignet.
Du kannst das quasi als Absolution auch im Datenblatt nachsehen.

Übrigens:
Alle LED-Röhren für 230V sind für den Direktanschluss geeignet.

Wer LED-Röhren aber in Leuchten mit EVG einsetzen möchte, muss eine ausdrücklich für EVG geeignete LED-Röhre wählen, die hat dann ein etwas aufwendiger gestaltetes Netzteil.


Eine Seite der Röhre ist mit L und N bzw. "230V AC Mains" gekennzeichnet.
Wähle in der Leuchte die Sockelseite, die praktischerweise in der Nähe der Leuchtenanschlussklemme liegt.

Vor Beginn des Umbaus die Leuchte spannungslos machen (Sicherung) und gehen versehentliches Wiedereinschalten sichern.

Führe dann L und N von der Leuchtenklemme zum ausgewählten Sockel - dafür kannst Du die in der Leuchte vorhandenen Drähte verwenden.
Alle übrigen nicht mehr benötigten Drähte und das EVG entfernen.
Wenn das EVG festgenietet statt geschraubt ist, kann es auch als Torso verbleiben.

Der zweite Lampelsockel dient jetzt nur noch zum mechanischen Halt der LED-Röhre.

Beim Einsetzen der LED-Röhre muss nun darauf geachtet werden, dass die mit L und N bzw. "230V AC Mains" gekennzeichnete Seite der LED-Röhre auch in den spannungsführenden Sockel der Leuchte eingesetzt wird.

 

[Ralfii]

Wie könnte man denn die LED Röhren, die ja explizit für den Betrieb mit EVG vorgesehen sind, direkt an 230V anschließen?


Falls das überhaupt funktioniert....



Ich habe mal LED Röhren für EVG Betrieb aus versehen in eine Leuchte mit 230V Direktverdrahtung eingebaut, es gab sehr kurze Rauchzeichen und das wars dann.


Bei T5 Leuchten gibt es ja soweit ich weiß keine KVG/VVGs mehr, die sind alle mit EVG ausgestattet im Originalzustand.


Wie könnte man so eine Leuchte auf LED mit Direktanschluss betreiben ?



Gruß

 

[Octavian1977]

Die Installation ist nach Angabe des Herstellers der LED durch zu führen.
Dabei ist in den üblichen Fällen L und N an verschiedenen Sockeln an zu schließen, ansonsten droht bei Einsatz des Leuchtmittels Kurzschluß.
Auch lassen sich NICHT alle Röhren an 230V betreiben auch hier gilt immer die Angabe des Herstellers, gerade bei T5 Ersatz benötigen viele Leuchtmittel zwingend ein EVG.

An der Leuchtstoffröhre ist gegenüber der LED wenig "gut" "alt" aber auf jeden Fall.

 

[Akkublitz]

@Ralfii Wenn man die Röhre falsch herum einsetzt, knallt es, weil L und N im Leuchtensockel kurzgeschlossen werden.
Das andere Ende enthält nämlich eine Drahtbrücke, bestenfalls eine 2A-Sicherung.

Und nochmal: Die LED-Röhre ist explizit für EVG und 230V AC Mains vorgesehen!