Frage zur Nullung in der UV in einer ETG

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MK4

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Hallo zusammen,

ich hoffe ihr könnt mir mit meiner Frage weiterhelfen.
Mein Hintergrund ist eher Mechatroniklastig und eher in Richtung Gleichstromnetz im Elektrofahrzeug, daher kenne ich mich mit der klassischen Hauselektrik in Bezug auf Netzformen / Nullung / HV & UV Aufbau nicht so gut aus.

Ich bin Eigentümer einer Wohnung in einem MFH. BJ vom Haus ist 1998, daher wollte ich schauen (und dann machen lassen) auf welchem Stand die Elektrik ist und ob hier bereits etwas erneuert werden muss.

Nachdem jetzt 2 Elektro-Fachbetriebe vor Ort waren und völlig gegensätzliche Aussagen getätigt haben, wollte ich keinem von beiden irgendeinen Auftrag erteilen.

Daher die Frage:
In der HV hat jede ETW einen eigenen 3-phasigen Zähler vom Netzbetreiber, von dort gehen dann 4 Adern in jede ETW bzw. UV. Siehe Foto.
Ich nehme an es handelt sich um L1, L2, L3 und PEN. Also noch keine Nullung bzw. noch ohne Null-Leiter.
In der UV in meiner ETW gibt es dann einen 4-Adrigen FI (relativ alt) und dann oben eine PE-Leiste und eine N-Leiste. Zwischen diesen beiden Leisten ist ein relativ dickes Kabel als Brücke geschaltet. Siehe zweites Foto.

Handelt es sich hierbei um einen korrekten Aufbau der Elektroinstallation?
Welche Modernisierungsmöglichkeiten gibt es hier?

Die Infos vom Netzbetreiber hab ich natürlich nicht was der vorschreibt. Gelten für mich im bestand die aktuellen Vorschriften vom Neubau? Also muss ggf. ein größerer Aufriss für eine Nachrüstung eingeplant werden?

Vielen Dank schon mal vorab

Grüße

IMG_3179.jpg IMG_3270.jpg IMG_3271.jpg
 
So erste Frage die du dir stellen musst ist hast du ein TT-Netz oder ein TN-C-Netz.
Bei einem TN-C-Netz hast du eine Nullung den PE und N sind zum PEN vereinigt.
Beim TT-Netz wird die Erdung nur über den lokalen Erder ( PAS) oder aktuell HES sichergestellt.
Nach deinen Bildern liegt ein TN-C-S Netz bei dir vor !
Warum da nur 3 Stromkreise über FI geführt wurden kann ich dir nicht sagen . Eine Umstellung auf einen 2 ten oder sogar 3 ten FI ist aber problemlos möglich.
Deine PE Leiste ist eine PEN-Leiste !
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, vielen Dank schon mal, das ging schnell!

Soweit ich mich noch an die letzte Schulung erinnern kann, ist TN-C-S eines der Netze die heute noch üblich sind, oder liege ich falsch?

Gehe ich richtig der Annahme dass die aktuelle Installation auf den ersten Blick i.O. scheint?

Der FI überwacht aktuell scheinbar nur Bad/Außen sowie WaMa und Trockner.

Welche Modernisierungsmöglichkeiten bzw. Notwendigkeiten gibt es hier an meiner Anlage?
Davon abgesehen dass alle Kreise mit einem FI überwacht werden sollten.
 
@werner_1 die Antwort ist im Zusammenhang zu sehen und diesen Zusammenhang zerstörst du mit deinem Zitat!
Hier liegt als Einspeisung ein TN-C-Netz vor !
Der PEN geht auf die PEN-Schiene und von dort zweigen die PE und der N zur N Schiene ab. Somit liegt in der Anlage eine moderne Nullung vor. (TN-C-S-Netz ) Über den FI wird der Zusatzschutz für 3 Stromkreise sichergestellt.
 
@ MK4 der PEN sollte so früh wie möglich getrennt werden . Aktuell ist der frühest mögliche Punkt für die Trennung der HAK . Zweitens sollten alle Stromkreise über Fi laufen.
 
Lass einen zweiten FI nachrüsten und wenn du möchtest einen Überspannungsschutz.
Mehr ist nicht nötig!

Warum sind zwei LS-Schalter für den Herd abgeschaltet?
 
@ MK4 der PEN sollte so früh wie möglich getrennt werden . Aktuell ist der frühest mögliche Punkt für die Trennung der HAK . Zweitens sollten alle Stromkreise über Fi laufen.
Okay, für die Trennung im HAK müsste dann die Umstellung in allen Eigentumswohnungen vorgenommen werden und so wie ich es sehe müsste dann eine zusätzliche Ader vom HAK zu jeder ETW gezogen werden, da aktuell nur 4 Adern in jede UV gehen, ist das richtig?
Das werde ich in jedem Fall bei der nächsten Versammlung ansprechen!
Ich lasse meine UV dann so umbauen dass alle Stromkreise vom FI überwacht werden + einen Überspannungsschutz.
Gibt es beim Überspannungsschutz etwas zu beachten? Vielleicht sogar Unterschiede?

Lass einen zweiten FI nachrüsten und wenn du möchtest einen Überspannungsschutz.
Mehr ist nicht nötig!

Warum sind zwei LS-Schalter für den Herd abgeschaltet?
Kann der Elektriker nicht einen neuen FI einbauen und dann alle Stromkreise darüber überwachen lassen?
Welchen Vorteil hätte ein zweiter FI in meiner UV?

In der Wohnung ist ein moderner Gasherd der mit Erdgas aus dem Netz läuft, an dem einen LS hängt aktuell der Backofen und die Elektronik vom Gasherd.

Zuletzt noch, gibt es größere Unterschiede zwischen meinem aktuellen FI und den aktuellen FI´s? Oder heißen die heute nur noch RCD?
Haben die vielleicht kürzere Auslösezeiten oder kleinere Auslöseschwellen beim Fehlerstrom?
 
Die Adern der Zuleitung liegen sicher nicht einzeln im Leerrohr oder?
somit wäre die Zuleitung komplett zu ersetzen um auf ein TN-S Netz zu kommen.

Das TN-C netz hat diverse Probleme und sollte auf TN-S getauscht werden. (googel mal nach verPENnter Installation)

Der Überspannungsschutz wirkt nur richtig als gesamt konzept.
Dabei sind alle Ableiter vom gleichen Hersteller zu wählen, also der Nachbar brauch den gleichen Hersteller wie Du und auch wie in der Hauptverteilung eingesetzt wird.
Nur dann ist gewährleistet, daß das System richtig funktioniert.

Einen Ableiter bei Dir zu setzen ist sicher ein Anfang hilft aber nur eingeschränkt wenn der Rest des Hauses nicht mit macht, das fängt am Hausanschlußkasten oder Zählerplatz an.

Um in Deinem Kasten noch was unter zu bringen ist dieser viel zu klein, üblich ist heute ein 4 Reihiger Kasten in dem man für eine Wohnung mindestens zwei Gruppen Fis und nachgeschaltete Sicherungen sowie den Überspannungsableiter Typ 2/3 Kombi setzt.

So wie es bei Dir aussieht ist der FI leider nur für die letzten drei Stromkreise zuständig.
Für mehr ist dieser auch nicht brauchbar da er nur 25A Nennstrom aufweist und deine Absicherung der Verteilung sicher 35A oder mehr beträgt.
 
Okay, für die Trennung im HAK müsste dann die Umstellung in allen Eigentumswohnungen vorgenommen werden und so wie ich es sehe müsste dann eine zusätzliche Ader vom HAK zu jeder ETW gezogen werden, da aktuell nur 4 Adern in jede UV gehen, ist das richtig?
Ja.
Kann der Elektriker nicht einen neuen FI einbauen und dann alle Stromkreise darüber überwachen lassen?
Welchen Vorteil hätte ein zweiter FI in meiner UV?
Ja, kann er. Der 2. FI hat den Vorteil, dass bei einem Ausfall nicht alles dunkel ist.
Zuletzt noch, gibt es größere Unterschiede zwischen meinem aktuellen FI und den aktuellen FI´s? Oder heißen die heute nur noch RCD?
Haben die vielleicht kürzere Auslösezeiten oder kleinere Auslöseschwellen beim Fehlerstrom?
RCD ist die englische Abkürzung; FI die deutsche.
Bei den Auslösezeiten gibt es keine typenabhängige Unterschiede. Der Auslösewert steht drauf und sollte immer 30mA sein (gibt auch noch 10mA).
 
Nunja kommt drauf an was man damit machen will, für vorgeschaltete FIs z.B. im TT Netz oder um den Schutz zu erhöhen ist der Wert mit 100 oder 300mA und ein selektiver Typ zu wählen.

Für Den Schutz von Personen bei Kontakt mit spannungsführenden Teilen ist der Auslösestrom von maximal 30mA nötig.
 
Da es hier offensichtlich um Endstromkreise geht, muss das ohne wenn und aber ein 30mA-FI sein.
 
Okay, vielen Dank euch für die zahlreichen Antworten. Mit dem Wissen kann ich jetzt hoffentlich den richtigen Elektroinstallateur finden. Ich bin gespannt was die WEG zu dem Vorschlag sagt neue Leitungen durchs Haus zu ziehen.
 
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