H&O schrieb:
Ich habe gerade unseren neuen Einbaubackofen (Miele) kontrolliert und festgestellt, dass dieser mit Schukostecker sogar mit max 3,5 KW betrieben wird. Dass dies offenbar nicht von jedem B16-LSS ertragen wird, führte im Anfang dazu, dass beim "Schnellaufheizen" schon mal die Sicherung ausgelöst hat. Ich habe daraufhin den LSS gewechselt; seitdem funktioniert auch diese Schaltstufe.
Gegen was für einen LS hast du den denn getauscht? Gegen ein äquivalentes Modell oder etwa gegen einen Stärkeren?
Grundsätzlich darf ein B16-LS bei weniger als 4,15kW nicht auslösen, somit also erst recht nicht bei weniger als 3,6kW! War wahrscheinlich der LS kaputt - oder der Backofen hat deutlich mehr als 4kW gezogen, was ich mir aber ehrlichgesagt nicht vorstellen kann!
Wie auch immer, das Einfachste und Sinnvollste ist ein Festanschluss. Für Steckdosenfans böte sich CEE blau 16A an, die wird auch bei 18A nicht relevant warm (sofern die Kontakte nicht signifikant verschmutzt sind)!
Das Verhalten zeigt, dass ein B16-LSS (vielleicht an der unteren Grenze des Kennfeldes?) voll ausgereizt ist.
Das untere Ende des Toleranzbereiches liegt bei 18A (>4kW) und das ist ja auch die Crux: Da wo die Schuko schon bei dauerhaft 16A recht schnell schlapp macht, lässt der LS sogar höhere Ströme zu. Da muss man sich nach einiger Zeit über die verschmorte Steckdose/Stecker nicht mehr wundern! Aus genau diesem Grund distanziere ich mich hier auch von bigdie´s Aussage, der Betrieb des Kochfeldes an einer Schukosteckdose sei kein Problem. Normalerweise wird an eine Schuko-Steckdose kein (oder eher selten ein) Gerät angeschlossen, das mit mehr als 3,5kW zu Buche schlägt. Deshalb kann man die Steckdose auch mit 16A anschließen (die Anlage ist dann aber nicht narrensicher, dafür müsste man B/C13 nehmen.
Wäre es in diesem Fall sicherer die Schukosteckdose gegen einen Einsatz mit Festanschluss und Kabelauslass zu tauschen.
Ja, sicher wäre das sicherer! Und empfehlenswert!
Anschluss z.B: über Wagoklemmen Typ221 oder 222 jeweils mit 32A Nennstrom. Bei dieser Gelegenheit würde ich dann auch die bisherige Zuleitung vom VT (im Rohr) von NYM 3x1,5mm² in 3x2,5mm² wechseln.
Wie ist denn dein Herd bzw. Kochfeld angeschlossen? Hat das eine eigene Leitung? Welche? Weil eigentlich sollte ja ein 5x2,5mm² reichen (gut, ich kenne weder Leitungslänge noch Verlegeart, aber wenn für den Backofen 2,5mm² reicht, langt das für das Kochfeld auch. Das könnte man dann aufteilen. Man kann natürlich auch getrennt verlegen.
In einem früheren Beitrag hat mir T.Paul bei einer so strammen Auslastung eines B16-LSS an der Küchenarbeitsplatte (Wasserkocher + Kaffeemaschine) geplante Überlast unterstellt!
Das wiederum sehe ich nicht so eng, da die Überlast ja nur kurz vorliegt: Ich meine - wie lang braucht so ein Kocher, um das Wasser zu erhitzen? 5 Minuten dauerts bei mir mit 1l. Derart kurze Überlastphasen machen der Steckdose eher nichts aus, allerdings kann das die Lebensdauer des zugehörigen LS verkürzen. Wesentlich besser ist es allerdings, von vornherein gleich genug Stromkreise zu installieren - ich z.B. sehe für Küchen meistens folgende Stromkreise vor (FI1: 40/4/0,03/Typ A, FI2: 25/2/0,03/Typ A):
-1: FI1->3xB16A: Herd/Kochfeld/Backofen (alternativ 3xB20A)
-2: FI1->3xB16A/3xB13A: 3 Laststeckdosenkreise (alternativ 3xB13A)
-3: FI1->3xB16A/3xB13A: 3 weitere Laststeckdosenkreise (alternativ ein Stromkreis mit 1xB16A/B13A für die Spülmaschine, wobei ich ersteres bevorzuge)
-4: FI1->1xB10A: Licht, Dunstabzug, Staubsaugersteckdose (alternativ mit eigenem FI3 25/2/0,03/Typ A oder FI/LS)
-5: FI2->1xC10A: Kühlschrank/Gefrierschrank
Ich hab allerdings auch schon mehr installiert, das hier aufgelistete ist die
Minimalkonfiguration und dabei sind weitere Optionen wie Leitungen für Automationskomponenten, Steuerungen, Sensorik (z.B. Komponenten von EMA und/oder BMA), HF-Leitungen (BK oder Satellit), Leitungen für Lautsprecher sowie Cat.7-Netzwerk unberücksichtigt geblieben! Wenn die Küche richtig groß ist, wäre es auch denkbar, ein NYY-J 5x16mm² zu verlegen und eine eigene UV zu errichten. Übrigens sichere ich die Küche oft mit 25A Neozed in der UV vor. Ich installiere generell mindestens 14 Steckdosen (2x3 gespeist von Stromkreis 2, 2 hängen am Lichststromkreis und befinden sich auf ~1,20m Höhe (z.B. für einen Sauger) bzw. kurz unter der Decke (für Dunstabzugshaube), 3 gespeist aus Stromkreis 3 (z.B. Spülmaschine, Waschmaschine und Warmwasserspeicher (Nutzung von letzteren beiden alternativ für weitere Küchengeräte und zwei gespeist aus Stromkreis 5 für Kühlschrank und Gefriertruhe), tendenziell eher mehr.
Außerdem hab ich schon Steuerleitungen verlegt, die dazu dienten mit Schaltern oder einem Bedientableau von der Küche aus Stromkreise zu- oder freizuschalten.
Übrigens gehe ich bei anderen Räumen genauso vor - lieber einen Happen zuviel, als zuwenig!
Ach ja: Soviel zu mehr, für alle, die immer knapp kalkulieren: In meinem früheren Arbeitsraum (18+6m²) habe ich sogar 78 Schukosteckdosen, 2 CEE rot 16A, 16 Netzwerkdoppeldosen UAE, 2 ISDN-Doppeldosen IAE, 2 NF/F-TAE und diverse Audio- und Lautsprecher-Steckdosen installiert (abgesichert mit 9FI und 56LS (B10/B16),
zudem eine 5x4mm²-Leitung zum Serverschrank, abgesichert mit 3xD16A, alles mit 3x40A-Leistungsschalter-Anspeisung und B/C-Überspannungsschutz). Und da war noch Reserve!
MfG, Fenta