Installation CEE Dose für mobile Wallbox

[klaus1988]

Hallo,

ich möchte in meinem Carport eine 16A CEE/Schuko-Kombi-Steckdose installieren, um meinen Elektro(kleinst)wagen damit zu laden. Erst einmal per Ladeziegel und Schuko, später mit mobiler Wallbox, welche an die CEE-Dose angeschlossen wird.

Für das vorhaben wird ein neus Kabel vom Sicherungskasten bis zum Carport gelegt. Ich verlege zukunftssicher ein 5x6mm² NYY Erdkabel, Länge ist 20m. Vielleicht brauche ich in 15 Jahren dort 32A, das wäre dann mit diesem Kabel auch möglich. Bis dahin wird alles mit 16A abgesichert / installiert.

Das Kabel führt vom HWR, in dem sich der Sicherungskasten befindet durch einen weiteren Kellerraum und von dort durch die Hauswand ins Erdreich und schließlich in den Carport.

Für die Arbeiten im Sicherungskasten hilft mir ein befreundeter Elektriker. Im Sicherungskasten ist es schon recht voll, weshalb ich hier nicht die reguläre Lösung eines 4Pol-RCDs + 3Pol LSS wählen kann.

Einen größeren Sicherungskasten zu wählen ist aktuell keine Möglichkeit (passt nur mit dieser Breite so ins Mauerwerk; durch den Mindestabstand müssten Geräte außenrum versetzt werden, teilw. ist dafür an den bisherigen Wänden kein Platz) und soll bitte auch nicht diskutiert werden.

Folgende Möglichkeiten sehe ich:

1)
Installation eines 4-Poligen kombinierten FI/LS-Schalters mit 16A Absicherung wie dem ABB DS203NC B16 A30 FI/LS-Schalter 6kA 3P+N Typ A B 16 30mA.

Vorteil: Alles im Sicherungskasten, nur ein Übergang von Anschluss bis CEE-Dose
Nachteil: Teuer (ca. 170€)

2)
Ich habe noch eine kleinen Feuchtraum-Sicherungskasten (IP65) mit 4 Plätzen, in dem ein 4P RCD Platz finden würde.
Diesen könnte ich im zweiten Kellerraum in der Nähe der Stelle anbringen, an der das Kabel nach außen geführt wird. Dann hätte ich Platz für einen 4P-RCD und einen 3P-LSS und könnte den LSS im großen Sicherungskasten platzieren und den FI im kleinen Sicherungskasten.

Vorteil: günstig (ca. 50€), bei defekt des FI / LS muss nicht alles ausgetauscht werden
Nachteil: Zusätzlicher Sicherungskasten und somit auch zusätzlicher Übergang bis zur CEE-Dose


Welche Variante würdet ihr empfehlen und warum?

Danke für eure Unterstützung!

 

[Pumukel]

trotz höherem Preis würde ich den FI/LS vorziehen. Wenn du da später evl auf 32 A erweitern willst ist der Externe FI aber besser! Und als Absicherung überlegen ob da ein Sicherungslasttrennschalter da in der Verteilung besser ist. Notfalls eben bis zum Externen Sicherungskasten 5*16mm² verlegen und da Absichern. Das 5*16mm² ist durch die Zählervorsicherung geschützt.

 

[eFuchsi]

kombinierter FI/LS

 

[klaus1988]

Danke! Was sind die Gründe, dass ihr generell den integrierten FI/LS bevorzugt?

 

[Pumukel]

Eigenschutz und Platzbedarf.

 

[klaus1988]

Verstehe, danke!

 

[karo28]

Welche Netzform liegt denn in der HV vor?

 

[klaus1988]

TN-C-S

 

[Octavian1977]

Da nicht bekannt ist was für eine Art Ladegerät daran angeschlossen wird, ist ein FI vom Typ B, B+ oder F-EV vor zu sehen!

Bei 20m erscheint mit 6mm² für 32A etwas zu gering insbesondere durch die Dauerbelastung kostet Spannungsfall besonders viel.

Größer 20A wäre über dies vom Netzbetreiber zu genehmigen!
zwischen 3,6 und 12kVA ist eine Anmeldung beim Netzbetreiber verpflichtend.

 

[klaus1988]

Hallo zusammen, danke nochmal für eure Tipps. Es ist jetzt ein FI/LS FRBM6-C16/3N/003-A von eaton geworden. LS mit C-Charakteristik weil er gerade lieferbar war. Und falls ich doch mal einen Verbraucher mit hohem Anlaufstrom an der CEE-Dose haben sollte bin ich sicher froh darüber.

Für alle die das Thema finden sollten und sich fragen ob der gewählte eaton einen Vorteil des vorher angedachten FI/LS von ABB hat: Die thermische Verlustleistung (Pvid)ist beim eaton mit 3W angegeben, beim ABB mit 10W. Somit sollte der eaton weniger Abwärme innerhalb des Schaltkastens erzeugen.

 

[Octavian1977]

Leider nur ein Typ A FI was für eine Steckdose mit variablen Ladegeräten NICHT zulässig und vor allem nicht empfehlenswert ist
Du benötigst einen Typ EV. oder B(+)

 

[klaus1988]

Es wird natürlich nur eine passende wallbox eingesteckt.

 

[Octavian1977]

Darf er durch aus nur ist es nicht zu empfehlen.

Als elektrischen Laien sehe ich da bei Dir nicht die nötige Kompetenz zu entscheiden ob Du für eine Wallbox einen EV Typ brauchst oder nicht.
Auch ist nicht sicher gestellt, daß in Zukunft NUR diese Wallbox eingesteckt wird oder doch mal eine andere.

 

[klaus1988]

Hier noch ein Link für alle Interessierten, welche Wallbox ich plane zu installieren:

go-e Charger Gemini 11 kW, 689,00 €

Auszug bezüglich Anforderung an die Sicherheitskomponenten in der Hauselektrik hier nochmal im Detail:

Sicherheitsfunktionen:

• Integriertes DC-Schutzmodul mit Gleichstromerkennung und zusätzlicher AC Erkennung (6mA DC, 20mA AC). Gebäudeseitig ist ein FI Typ A zu installieren sowie ein Leitungsschutzschalter vorzuschalten.
  [...]

Eine Wallbox ohne integrierten Schutz ist dementsprechend natürlich nur zu verwenden. Das sollte aber klar sein, denn dort steht in der Anleitung, dass ein FI vom Typ A eben nicht ausreichend ist. Solange man sich also an die Anleitung hält muss man sich nicht um die eigene Sicherheit fürchten.

Die erweiterte Hauselektrik werde ich nach Vorschrift von einem Elektriker abnehmen lassen, sodass auch rechtlich gewährleistet ist, dass die Anlage sicher ist.

 

[Octavian1977]

Es gilt für Steckdosen die für das Laden von Fahrzeugen vorgesehen sind oder es wahrscheinlich ist, daß diese dazu benutzt werden.

Neben der Norm gilt es eine Sichere elektrische Anlage zu betreiben.
Wenn Deine Ladeeinrichtung das nicht hin bekommt glatte Gleichfehlerströme zu verhindern blockierst Du damit den FI Typ A bis F und dieser löst nicht mehr aus.
Wenn es Dir egal ist diese Schutzeinrichtung außer Kraft zu setzen kann ich Dir da auch nicht helfen und nur hoffen das es im Ernstfall nur zu Deinem eigenen Schaden ist.

Nebenbei kann ich Nur wiederholen, daß die eingebauten Schutzschaltungen in Wallboxen gegen Gleichfehlerströme sehr zweifelhaft sind.