Dienstlich werden bei uns die Messgeräte alle zwei bis vier Jahre (je nach Gerät) kalibriert, die qualitätsrelevant sind. Heißt, Messgeräte mit denen beispielsweise auch Abnahmen durchgeführt werden. Allerdings bin ich da weitestgehend im Bereich der Schutzkleinspannung unterwegs und für alles darüber hinaus habe ich nur wenig Ausstattung (z. B. Duspol). Auch habe ich einen kleinen Pool an ausrangierten (und auch heute nicht mehr hergestellten) Messgeräten und die werden verständlicherweise nicht mehr kalibriert und das kann heute auch keiner mehr. Da ich aber vor allem nur Fehlersuche betreibe, ist das eigentlich ziemlich egal, wie genau das Gerät misst, solange ich den Fehler damit ohne Probleme finde (messen auch alle richtig, sind nur auf dem Papier nicht kalibriert). Hört sich doof an, ist aber so.
Meine privaten Geräte lasse ich ebenfalls nicht kalibrieren. Da sorge ich selber dafür, dass sie soweit richtig messen. Ich sehe das eher so:
Über die Jahre kriegt man mit den meisten Messgeräten schon ein Gefühl dafür, wie sie funktionieren und was sie normalerweise tun und anzeigen sollten. Beispiel: Duspol immer erst die Spitzen zusammen halten ob er geht, dann messen.
Da ich mittlerweile schon viel erlebt und auch mal Geräte neu defekt aus der Verpackung genommen habe, bin ich grundsätzlich immer misstrauisch gegenüber meinem Messgerät. Lieber habe ich zwei Messgeräte, am besten von verschiedenen Herstellern oder zumindest verschiedene Modelle, die nicht kalibriert sind (aber trotzdem richtig messen), als ein frisch kalibriertes Gerät. So kann ich mich immer im Zweifelsfall mit einem zweiten Messgerät rückversichern, dass ich tatsächlich richtig messe.
Oft genug bin ich über die Jahre über Kabelbrüche, hängende Schalter, Dreck auf den Kabeln, usw. drüber gefallen. Da kann das Gerät noch so gut kalibriert sein und man misst trotzdem Blödsinn.