Moin!
Also, es gibt im wesentlichen drei Typen von Näherungsschaltern: Optisch, induktiv und kapazitiv. Daneben gibt es noch die Gruppe der magnetisch betätigten Schalter.
Optische Näherungsschalter, auch bekannt als Lichtschranken oder Lichttaster, erfassen ein Objekt optisch. Taugt wenig für Glas, ist aber für andere Werkstoffe top, wobei dunkle Objekte von Lichttastern später erfasst werden als helle. Ist zu beachten, wenn man z.B. schwarze Objekte erfassen möchte. Die Erfassungsreichweiten gehen dabei von einigen Metern (dann meist Lichtschranken) bis in den Millimeterbereich. Reflexlichttaster nutzen die Reflektion des Lichtes an Objekten, während Lichtschranken einen Sender und einen Empfänger haben. Anwendungsbeispiel wäre z.B. die Erfassung von Objekten auf einem Förderband oder das automatische Betätigen von Rolltoren (Teil kommt an, Tor geht auf). Oft werden Lichtschranken auch als Sicherheit eingesetzt, z.B. eben auch bei Rolltoren, die nicht schließen dürfen, wenn die Sicherheitslichtschranke betätigt ist. Meist arbeiten diese Sensoren entweder mit sichtbarem Licht oder Infrarot. Die Tastweite ist meist einstellbar (bei Lichttastern).
Induktive Näherungsschalter erfassen Objekte, die ferromagnetisch sind (Stahl, Eisen, soweit ich weiß, auch Kobalt), aber sonst nix. Kein Holz, kein Kunststoff. Anwendungsbeispiel: Erfassen von Endlagen bei Maschinen. Sie beruhen auf dem Prinzip der Änderung der Induktivität einer Luftspule, wenn ein Eisenkern und das Magnetfeld der Spule eingeführt wird, wenn ich mich recht erinnere.
Kapazitive Näherungsschalter erfassen praktisch alle Objekte und funktionieren ähnlich wie die induktiven. Soweit ich mich entsinne, ändert sich hier die Kapazität eines Kondensators, wenn man ein Objekt in die Nähe bringt, aber da möchte ich mich nicht drauf festlegen. Funktioniert auch ganz gut, hat ähnliche Anwendungen wie die induktiven Schalter, aber da unser Betrieb wenig von den Dingern (oder überhaupt?) einsetzt, hab' ich da nicht so viel Ahnung von.
Magnetische Schalter haben eigentlich nur da eine Bedeutung, wo die Endlagen von Zylindern berührungslos erfasst werden. Es handelt sich hierbei um einen Reedkontakt, der von einem Magneten geschlossen wird. Auf der Dichtmanschette des Zylinders sitzt ein Ringmagnet, der dann die Kontakte aufeinanderzieht. Das ist im Prinzip die ganze Hexerei. Weitere Möglichkeiten bieten sich im Bereich der Modelleisenbahnen- wenn man einen flachen Magneten unter die Loks klebt, kann man mit im Gleisbett verbuddelten Reedkontakten z.B. Schranken runterlassen und solche Spielereien halt.
Ich glaube, IFM, ein Hersteller von Näherungsschaltern (
www.ifm.de) hat irgendwo ein Forum mit Support- vielleicht ist man da so nett und gibt dir einen Hinweis, wo du eine genauere Erklärung finden kannst.
Ich vergaß: Vorteile der berührungslosen Näherungsschalter: Sie arbeiten verschleißfrei, zuverlässig und sind wartungsfrei. Oft geben sie auch eine optische Rückmeldung über den Schaltzustand (eigentlich Standard heute). Die Zuverlässigkeit berührungsloser Schalter ist ungeschlagen, das gewährt auch eine hohe Prozesssicherheit und verringert damit Stillstandszeiten.
Nachteil ist besonders der hohe Preis. So'n Lichttaster, der OT 5213 von IFM, kostet locker mal über 200€. Ein Rollenhebelschalter von GlöMö um die 80. Induktive Schalter sind glaube ich, einiges billiger als die optischen. Sie haben meist ein geringeres Schaltvermögen als die mechanischen Schalter (meist unter 1A).
Nachteile der optischen Schalter sind besonders bei uns im Betrieb, dass sich darauf Staub absetzen kann und die Schalter belegt, wenn die Optik nach oben zeigt. Man muss sie also davor schützen oder in regelmässigen Abständen abblasen. Das kann man z.B. durch die Entlüftungsleitungen der Ventile machen, so wird die aus den Zylindern entweichende Luft noch sinnvoll genutzt.
Wir haben eine Anwendung gehabt, wo wir von optischen Schaltern auf mechanische gegangen sind, weil sich Farbe drauf abgesetzt hat und das Ding dann dauerhaft belegt war. Dem Rollenhebel ist das egal. Dafür geht halt so'n Rollenhebel eher mal kaputt.
Außerdem muss man bestimmte Regeln beim Einbau beachten- bei induktiven Schaltern dürfen viele Typen nicht bündig in Metallplatten eingebaut werden und es muss ein bestimmter Abstand (Freizone) um die aktive Fläche eingehalten werden.
Dafür kann man mit induktiven Schaltern halt auch "durch Wände gucken" oder mit Reedkontakten die Lage des Kolbens durch das Zylinderrohr durch erfassen. Das geht mechanisch einfach nicht.
Gruß, Tobi