Schön! Und was willst Du nun wissen? Es steht alles im Systemhandbuch (siehe Link in einem vorhergehenden Posting).
Das sollt man dann aber auch mal lesen! So schlimm ist das nicht, den ganzen Videokram brauchst Du ja schon mal nicht und ein Bürogebäude willst Du ja auch nicht ausstatten.
Ich hoffe mal, dass Du bei der Ausbauaktion auch die Busverbinder mitgenommen hast?
Bei den Schaltgeräten sind das so lustige kleine Stöpselchen, mit den denen man die Geräte verbinden kann. Wahrscheinlich war auch so ein Ding mit nem vieradrigen Flachbandkabel dabei um von einer Schiene auf die andere zu kommen.
Bei der Portier müssten zwei so Steckbrücken (so Käbelchen mit Buchsen dran) dabei gewesen sein, mit denen die Module verbunden waren.
Und wie ausprobieren? Willst Du das frei schwebend aufbauen? Dir ist schon klar, dass das Netzgerät 230V~ will?
Nehmen wir mal an, dass Du die 230V~ da irgendwie drangepfriemelt hast (ich will jetzt gar nicht so genau wissen wie), dann sollten im Netzgerät schon mal LEDs leuchten.
Die Anschlüsse vom Netzgerät sind zwar mit L und N gekennzeichnet, aber darauf kommt es nicht an, die kann man auch vertauschen.
Es spricht also nichts dagegen, wenn Du für einen Versuchsaufbau vorerst mal eine Schukoverbindung nimmst.
Bevor Du aber nun weiter dran rumbastelst, solltest Du immer zuerst das Netzgerät vom Netz trennen - Nicht dass Du durch eine Unachtsamkeit noch was schrottest.
Nun bauen wir das mal schrittweise zu einer funktionierenden Anlage aus.
Wenn Du zwei Telefone hast, dann schliessen wir erst mal die an. Dazu ist es lediglich nötig den TwinBus durchzuverbinden.
Wie der Name schon vermuten lässt, besteht der nur aus zwei Adern.
Idealerweise nimmt man grundsätzlich Fernmeldeleitung (J-Y(St)Y).
So ne Fernmeldeleitung besteht aus verdrillten Aderpaaren.
Drösel die Pärchen ja noch nicht voreilig auseinander, sonst findest Du später nichts mehr, denn es gibt in einer J-Y(St)Y mehrere weisse Adern!
Welche Farbe wo hin kommt, ist eigentlich egal. Ich mach's immer so:
Das erste Aderpaar hat die Farben rt/sw oder rt/bl und dieses erste Aderpaar verwende ich vorzugsweise für den Bus.
Wichtig ist hier lediglich, dass Du ein verdrilltes Paar nimmst, Du darfst da gerne dein eigenes Süppchen kochen - Empfehle ich aber nicht, sonst kommt man schnell durcheinander.
Nach Konvention bezeichnet rot die a1 Ader und schwarz bzw. blau die b1 Ader einer Fernmeldeleitung.
Die Aderbezeichnungen der Leitung haben zwar eigentlich nichts mit der Bezeichnung in der Anlage zu tun, aber halten wir es konsistent und verwenden das entsprechend.
Jetzt tun wir endlich mal ins Systemhandbuch gucken. Auf Seite 14 finden wir nen einfachen Schaltplan, den wir teilweise nachbauen. Die Legosteine dazu haben wir ja.
http://s3.postimage.org/2xjy430k/image.jpg
Du willst aber in deiner Anlage nur vier Telefone und deshalb langt uns ein Busstrang locker. Wir können also die mit a2 und a3 bezeichneten Stränge vergessen (die müssen auch nicht belegt werden).
Ein zweites Tastenmodul hast in deiner Portier auch nicht, also können wir das auch weglassen.
Damit vereinfacht sich das schon ein klein wenig:
http://s3.postimage.org/30jg1n44/image.jpg
Wir sehen aber nun, dass der Bus ja nur von den Telefonen bis zum Netzgerät geht.
Zur Türstation geht der anscheinend nicht durch, denn da heisst alles anders.
Na ja, ganz stimmt das nicht, denn irgendwie geht der Bus schon durch das Netzgerät durch und verhält sich dahinter <b>ähnlich</b>!
Der Anschluss 1 entspricht ungefähr a und der Anschluss 2 entspricht ungefähr b.
Die Anschlüsse 3 und 4 führen nur ne Wechselspannung, die für die Beleuchtung der Bimmeltasten zuständig ist.
Wenn man keine Beleuchtung will, dann braucht man 3 und 4 nicht anschliessen.
Wir machen das aber mal trotzdem.
Bleibt die Frage, welche Aderfarben wir nehmen. Nun, es muss eh eine extra Leitung vom Netzgerät zur Türstation geführt werden, deshalb haben wir wieder die freie Auswahl.
Weil aber 1 a ähnelt und 2 b, nehm ich da gern auch wieder rot für 1 und blau für 2.
Entsprechend nehme ich gern weiss für 3 und gelb für 4 (weil ge/ws nach Konvention das zweite Aderpaar ist).
Den Türöffner vergessen wir mal in unserem ersten kleinen Versuch und schliessen den gar nicht an - Der muss nicht sein.
Die Etagendrücker brauchen wir auch noch nicht und lassen die auch weg.
Im Versuchsaufbau dürfen wir auch die Abschirmung mal weglassen. Später im realen Betrieb sollte man sie aber gemäss Systemhandbuch anschliessen!
Damit verdrahten wir das nun farblich so:
http://s3.postimage.org/39gaayx0/image.jpg
Jetzt haben wir schon eine sehr minimalistische Anlage, die zumindest von der Elektrik her funktionieren sollte.
Also gespannt Saft drauf und ... Nix geht - Zumindest nicht so wie es soll :evil: :shock: :roll:
Kein Wunder :lol:
Was ist der Grund? Nun, die Anlage wird noch ihre alte Konfiguration drauf haben und es ist sehr unwahrscheinlich, dass die hier passt :lol:
Ja und was tun? Alles reseten und neu einlernen!
Keine Angst, das ist kein Hexenwerk und ist ausführlich im Systemhandbuch beschrieben.
Am besten fängst Du mit dem Netzgerät an, denn evtl. hängt dort noch ein Programmierschutz drin.
Wie ein Reset dort geht, findest Du ab Seite 100 und dort speziell auf Seite 102. Wenn die Einstellungen gelöscht sind, dann erst sind auch die Telefone für einen Reset offen.
Beim 1 7630 kann das leicht in ein Gefummel ausarten. Wie es geht wird ab Seite 35 und speziell auf Seite 40 (Ganz am Schluss vom Kapitel für das 1 7630) beschrieben - Vorsicht, übersieht man leicht.
An der Türstation muss nichts zurückgesetzt werden - Das tut so.
Jetzt geht es daran das Klump neu einzulernen. Wie das geht steht auch wieder in den genannten Kapiteln im Systemhandbuch.
Fang mit den Telefonen mal an und lass das Netzteil vorerst in Ruhe. Das sollt für weitere Änderungen vorerst noch offen bleiben. Zumachen kannst Du immer noch, wenn alles tut wie es soll und niemand mehr dran rumfummeln soll.
Bei dem Material, was Du da abgegriffen hast, kann das Ding aber noch sehr viel mehr.
Jetzt sollten wir aber erst mal wissen, was Du später damit machen willst.
Der Text ist eh schon lang genug und ich mag nicht Sachen erklären, die Du vielleicht gar nicht brauchst.
Und bitte immer dran denken, alles steht im Systemhandbuch. Das ist zwar ein Wälzer, aber Du musst ja nicht alles lesen. Du kannst Dich ja auf die Komponenten beschränken, die Du wirklich brauchst.
Ach vielleicht noch was, wenn die Strippe zur Türstation durch die freie Pampa muss, dann geht das mit J-Y(St)Y nicht so gut - Zumindest nicht dauerhaft.
Das ist weder UV-beständig, noch sollt es verbuddelt werden - Da sind Schäden vorprogrammiert.
Für den Aussenbereich nimmst Du besser A-2YF(L)2Y. Dem macht sowas nichts aus, aber es ist halt wesentlich dicker.
Evtl. kannst Du sogar vorhandene Leitungen verwenden. Die Fernmeldeleitung ist keine Pflicht. Sag halt, was da ist und wir sagen dir ob das auch geht.
Und jetzt her mit den konkreten Fragen!
Viele Grüsse,
Uli