Schalter vor Steckerleisten (getrennte Stromkreis)

Diskutiere Schalter vor Steckerleisten (getrennte Stromkreis) im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich teile meine Nachricht mal in zwei Teile: Was bisher geschah: ich habe vergangene Woche mein Pult im Partykeller umgebaut und...
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Hallo zusammen,
ich teile meine Nachricht mal in zwei Teile:

Was bisher geschah:
ich habe vergangene Woche mein Pult im Partykeller umgebaut und in dem Zug auch die Elektronik "neu verlegt". Das bedeutet, ich habe die Steckerleisten in einem Unterschrank verstaut, wo sie zwar gut geschützt, aber schlecht zu erreichen sind. Außerdem habe ich die Schuko-Stecker der Steckerleisten abgeschnitten und die Steckdosen gegen Verteilerdosen getauscht. Das hatte den Grund, dass häufig mal jemand gegen die Stecker und Steckdosen gekommen ist, was mir kein gutes Gefühl gegeben hatte. Dabei habe ich darauf verachtet, dass die nicht starren Kabel zu jeder Zeit in einem Kabelkanal verschwunden sind und somit keiner mechanischen Belastung ausgesetzt sind. (ich hoffe damit bin ich VDE konform)

Was geschehen soll:
Da die Steckerleisten schlecht erreichbar sind und ich keinen Stecker mehr zum Ziehen habe würde ich gerne einen Schalter einbauen, womit ich alles abschalten kann. Da beide Steckdosen getrennte Stromkreise haben dachte ich an einen AP-Verteiler an der Außenseite des besagten Unterschranks, da man dort ja Phase und Nullleiter von mehreren Stromkreisen ganz kompakt schalten kann.
Nun meine erste Frage: Die Verteiler, die ich gesehen habe, haben eine gemeinsame Erdungsschiene. Ist es zulässig, eine gemeinsame Erdungsschiene für getrennte Stromkreise zu nutzen? Ich habe irgendwo gelesen: "Nein". Auch grenzt mein Raum an einen Aufenthaltsraum von den Angestellten der ansässigen Firma, weshalb ggf. andere Anforderungen gelten?! Gibt es hier besondere Schalter, oder brauche ich einen besonderen Kasten? Was muss ich bei einer fachgerechten Installation berücksichtigen?

Viele Grüße,
Felix

Anmerkung:
Ich habe durch mein Studium ein gutes Verständnis von Elektrik, aber eher für Schaltungen. Alles rund um Hausinstallation und gesetzlichen Anforderungen habe ich mir mit der Zeit angelesen. Die Installation wird von einem Elektriker abgenommen, trotzdem möchte ich im Vorfeld natürlich alles richtig machen.
 
Grundsätzlich verbietet es keiner Schutzleiter zusammen zu klemmen.
In dem Kasten ist grundsätzlich ein unverlierbarer Hinweis an zu bringen, daß es mehr als eine Versorgung gibt, oder ein mehrpoliger Leitungsschutz zu verwenden.

Nulleiter darf man gar nicht schalten, vermutlich meinst Du aber Neutralleiter?

Es gibt keine besonderen Elektrischen Installationen für Arbeitsstätten, hier gelten die gleichen regeln wie bei privater Nutzung.

Durchführung ist durch eine Elektrofachkraft erforderlich.
 
Statt eines AP-Verteilers reicht auch ein 2-pol. Schalter, um 2 Stromkreise abzuschalten. ;)
 
Vielen Dank für deine Antwort.

Grundsätzlich verbietet es keiner Schutzleiter zusammen zu klemmen.
Ich hatte in dem Artikel gelesen, dass für jeden Stromkreis ein eigener Schutzleiter vorhanden sein muss: elektro.net/file/show/80411/8199a4/DE_13_14_07_EI42.pdf
Bedeutet das, dass ich quasi mit zwei Schutzleitern an die Erdungsschiene gehen, also diese zusammenführen darf, solange jede Leitung weiterhin über einen eigenen Schutzleiter verfügt?

Nulleiter darf man gar nicht schalten, vermutlich meinst Du aber Neutralleiter?
Ja, meine ich.

Es gibt keine besonderen Elektrischen Installationen für Arbeitsstätten, hier gelten die gleichen regeln wie bei privater Nutzung.
Ich hatte folgende Verordnung gefunden:
DIN VDE 0100-718 VDE 0100-718:2014-06 (Errichten von Niederspannungsanlagen), Teil 7-718: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Öffentliche Einrichtungen und Arbeitsstätten
Ehrlicherweise habe ich mir die 22 Seite nicht durchgelesen, allerdings klang es für mich erstmal so, dass es für Betriebsstätten besondere Anforderungen gibt. Daher wollte ich das erwähnt haben.

Durchführung ist durch eine Elektrofachkraft erforderlich.
Die Beschreibung zur "Elektrofachkraft" finde ich ziemlich vage. Grundsätzlich würde ich aber behaupten, durch meine "fachliche Ausbildung", Kenntnisse und Erfahrung zumindest die möglichen Gefahren erkennen zu können, ebenso die "einschlägigen Normen", obgleich ich gerade bei den nicht so gängigen Normen sicherlich Defizite habe. Aber da ich mich im Zweifel nicht mit der Versicherung herumschlagen möchte, werde ich die Installation, wie gesagt, abnehmen lassen.

Ich würde aber gerne meine Gedanken etwas konkretisieren und daher einfach mal folgende Produkte in den Raum werfen:
AP-Sicherungskasten: amazon.de/dp/B018TX1VDY
2x LS-Automat: amazon.de/dp/B09BB62RYM

Eignen sich die Produkte? Wäre es sinnvoll zwei kombinierte FI/LS Schalter zu nehmen, da der Sicherungskasten lediglich über Schraubsicherungen verfügt?

Oder sollte gleich im Sicherungskasten der FI nachgerüstet werden und in dem Verteilerkasten dann lediglich LS-Automaten? Welche Kosten wären damit verbunden, gegeben dem Fall, dass wirklich ein Schutzleiter und kein PEN-Leiter vorliegt? Aus der Wand kommen zumindest 3 Adern, auch wenn keine davon grün/gelb gekennzeichnet ist. Eine Neuverlegung der gesamten Unterputzkabel würde sich hingegen definitiv nicht lohnen, da es in den nächsten Jahren weichen wird.
 
Statt eines AP-Verteilers reicht auch ein 2-pol. Schalter, um 2 Stromkreise abzuschalten. ;)

Ursprünglich hatte ich auch an einen solchen Schalter gedacht, der ja für 3 Phasen gedacht ist:
amazon.de/Hauptschalter-3-polig-Lasttrennschalter-Not-Aus-Schalter-JS3P10A-G/dp/B00AWQFVEC

Neutral- und Schutzleiter müsste ich ja nicht auftrennen, wodurch diese nicht zusammengeführt werden würden. Ich hatte nur irgendwie den Eindruck, dass ein solche AP-Verteiler die "sauberere" Lösung ist, aber wenn auch ein solche Schalter bedenkenlos einzusetzen wäre, wäre es definitiv mit weniger Aufwand und Kosten verbunden.
 
Jeder Stromkreis braucht einen eigenen Schutzleiter, das ist richtig. Das bedeutet aber nicht, daß dieser in seinem Verlauf isoliert von Schutzleitern anderer Stromkreise geführt werden muß.
Es ist sogar von Vorteil Schutzleiter zu vermaschen, natürlich muß das Ganze übersichtlich bleiben, daß man bei Abklemmen von Kreis A nicht aus Versehen Schutzleiter von Kreis B entfernt.

Es gibt durchaus besondere Regelungen für Arbeitsstätten in der VDE das hat aber wenig mit der Nutzung privat oder gewerblich zu tun und auch nicht mit dem vorhanden sein von Arbeitnehmern.
Eine Arbeitsstätte wäre durchaus auch ein Hobbykeller mit entsprechenden Arbeitsmaschinen.
 
Die Neutralleiter zweier Kreise dürfen natürlich NICHT verbunden werden.
 
Thema: Schalter vor Steckerleisten (getrennte Stromkreis)
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