Siedle : Türöffner geht nur von einem Haustelefon aus

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StefanV

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Ein Hallo an die Experten für alte Siedle Türsprechanlagen!

Kurzbeschreibung des Problems:
Bei unserer Siedle Türsprechanlage funktioniert der Türöffner von einem Haustelefon aus gut (Türöffner summt laut, Tür kann man aufdrücken) , von dem anderen aber nicht (Türöffner summt sehr leise, Tür kann man nicht aufdrücken.

Die Türsprechanlage sieht so aus:
1. Im Keller ist ein NG 402-02 (aus den 80ern)
2. Am Tor der Hofeinfahrt und an der Tür des Treppenhauses ist jeweils eine Siedle Vario Türstation (aus den 80ern) bestehend aus TLM 511-01 +TM 511-02 (2 Schellen für die große Wohnung und die Einliegerwohnung)
3. In der großen Wohnung ein HTA 811-0 Haustelefon (letztes Jahr angeschlossen, davor war es ein HTA 711-0)
4. In der Einliegerwohnung ein HTA 811-0 Haustelefon (vor ein paar Monaten eingebaut, früher war da auch mal ein sehr altes aber komplett funktionierendes Haustelefon, aber nach mehreren Jahren der Renovierung ist es nicht mehr da)

Von der Türstation am Treppenhaus führt ein Kabel zum Keller, eins zur Türstation an der Hofeinfahrt und eins zum Haustelefon in der großen Wohnung.
Von dem Haustelefon der großen Wohnung führt ein Kabel dann weiter zu dem Haustelefon der Einliegerwohnung.

Fehlerbild:
Sprechen, Hören, Schelle funktionieren in beiden Wohnungen.
Der Türöffner funktioniert aus der großen Wohnung heraus gut. Es ertönt ein lautes Surren am Tor der Hofeinfahrt und an der Tür des Treppenhauses. Tor und Tür können aufgedrückt werden.
Betätigt man den Türöffner aber von der Einliegerwohnung aus, ertönt nur ein leises Surren am Türöffner und Tor und Tür lassen sich nicht aufdrücken.

Meine Interpretation bisher:
1. Verschaltung, Geräte, Türöffner, Sicherungen, Spannungsversorgung sind alle in Ordnung, weil von beiden Haustelefonen aus eigentlich alles funktioniert.

2. Aus irgendeinem Grund aber ist das Signal oder die Spannung oder der Strom beim Drücken der Türöffnertaste aus der Einliegerwohnung nicht stark genug, um den Türöffner zu öffnen. Es kommt was an, denn leises Summen ertönt, aber es ist wohl zu schwach.

Meine Fragen:

Weiß jemand, was da typischerweise das Problem ist?
Grundsätzlich möchte ich aber für die Zukunft auch den Türöffnermechanismus verstehen:
Wird da ein Stromkreis geschlossen oder eine Spannung angelegt?
Oder wird ein Signal gesendet, dass wiederum einen anderen Stromkreis schließt oder eine andere Spannung am Türöffner anlegt?

Laut meiner Recherche benötigt ein Türöffner 12V~. Auf dem NG 402-02 steht bei der untersten Sicherung „b,c 12V~ 2A“. Das könnte also die Spannung für den Türöffner sein, aber die Verschaltung in den Türstationen selber habe ich noch nicht ausreichend Verstanden, um mir da sicher zu sein.

Ein Fluke 87 V habe ich mir ausgeliehen, aber solange ich nicht weiß an welchen Meßpunkten in welcher Konstellation (Hörer ab oder aufgelegt, Türdrücker gedrückt oder nicht usw. ) ich was (Strom, Spannung AC oder Spannung DC ) messen muss, hilft das nicht. Auch hier nehme ich gerne Rat an.

Zusätzliche Fragen für mein Verständnis, wie diese Gegensprechanlage funktioniert, denn ich habe vor, sie noch sehr lange zu behalten:
  1. Das Kabel, das von der Türstation am Treppenhaus zum Haustelefon der großen Wohnung führt, ist geschätzt 20-25m lang und hat Adern von jeweils (gemessenen) ca. 0.8mm Durchmesser. Das Kabel, das vom Haustelefon der großen Wohnung dann zu dem Haustelefon in der Einliegerwohnung führt, ist auch ca 20-25m lang und hat Adern mit von jeweils (gemessenen) ca. 0.65mm Durchmesser. Könnte das Problem darin liegen, das die gesamte Kabelstrecke von ca.40-50m zu der Einliegerwohnung zu lang ist? Oder der Durchmesser der Adern von der großen Wohnung zur Einliegerwohnung zu gering ist?
  2. Im Anschlussplan der Produktinformation der beiden HTA 811-0 Haustelefone steht, dass b und c vom NG 402-02 mit b und c der Siedle Vario Türstation verbunden werden sollen. Bei unserer Türstation ist die Verschaltung aber so:
    • das b vom NG 402-02 ist an die 6… der Türstation angeschlossen und von dort ist eine Brücke zum b der Türstation. Vom b der Türstation geht es dann zum Türöffner.
    • Das c vom NG 402-02 ist an T2 der Türstation angeschlossen. Vom T1 der Türstation geht eine Brücke zum c der Türstation. Was sind denn diese T1 und T2 und sind die intern verbunden oder warum klappt das so (zumindest für die große Wohnung)?
Ich bin für alle Hinweise zu dem zu schwachen Türöffnerinput sowie für alle Hinweise, die mein Verständnis der Gegensprechanlage erhöhen dankbar!
 
4. In der Einliegerwohnung ein HTA 811-0 Haustelefon (vor ein paar Monaten eingebaut, früher war da auch mal ein sehr altes aber komplett funktionierendes Haustelefon, aber nach mehreren Jahren der Renovierung ist es nicht mehr da)
Und da hat es problemlos funktioniert?
Das Kabel, das vom Haustelefon der großen Wohnung dann zu dem Haustelefon in der Einliegerwohnung führt, ist auch ca 20-25m lang und hat Adern mit von jeweils (gemessenen) ca. 0.65mm Durchmesser. Könnte das Problem darin liegen, das die gesamte Kabelstrecke von ca.40-50m zu der Einliegerwohnung zu lang ist? Oder der Durchmesser der Adern von der großen Wohnung zur Einliegerwohnung zu gering ist?
Könnte schon sein.
Wurden tatsächlich nur die Innenstationen ausgetauscht?
Wieviele Adern sind den zwischen "großer Wohnung" und "Einliegerwohung" vorhanden?
 
Und da hat es problemlos funktioniert?
Ja, vor Jahren war da so ein grau-blaues Haustelefon mit einem richtigen schweren Hörer, wie er früher bei Wahlscheibentelefonen üblich war. Und alles hat funktioniert.

Könnte schon sein.
Wurden tatsächlich nur die Innenstationen ausgetauscht?
Wieviele Adern sind den zwischen "großer Wohnung" und "Einliegerwohung" vorhanden?

Das Haustelefon in der Einliegerwohnung war nicht über das jetzige Kabel angeschlossen, sondern über ein anderes, das aber auch im Laufe der Jahre irgendwo eingeputzt worden ist und nicht mehr wiederzufinden ist. Ich hatte vor Jahren für alle Fälle das "Ersatzkabel" vom Haustelefon der großen Wohnung zur Enliegerwohnung gelegt. 12 Adern, aber eben nur 0,65. Jetzt frage ich mich, ob ich bezüglich der Wahl des Kabels doch nicht weitsichtig genug war -austauschen kann ich es aber jetzt nicht mehr. Eventuell könnte ich es auf dem noch zugägnlichen Stück auf dem Speicher um ein paar Meter kürzen, aber bevor ich was abschneide, probiere ich lieber anderes aus.

Eventuell ist die Verschaltung zwischen Türstation und den beiden Haustelefonen noch von Interesse:
-Die 3 Adern für 9,11 und 12 gehen von Türstation zum Wohnungs-Haustelefon und sind dort in die gelbe Leiste eingesteckt. In diese Leiste sind dann auch die 3 dünneren Adern eingesteckt, die dann zu der 9,11 und 12 des Einliegerhaustelefons gehen.
-Von T2 der Türstation gehen 2 Adern zum Wohnungs-Haustelefon. Eine davon liegt auf c vom Wohnungs-Haustelefon und die andere ist mit einer WAGO-Klemme verbunden mit dem dünneren Kabel zum c des Einlieger-Haustelefons.
- Vom einer der 7... an der Türstation geht eine Ader zur 7 des Wohnungs-Haustelefons. Von der anderen 7.. der Türstation wieder über eine WAGO-Klemme im Wohnungs-Haustelefon über eine dünnere Ader zur 7 des Einlieger-Haustelefons.
- Vom (oder zum) Türöffner gehen auch wieder 2 Adern- eine zur I des Wohnungs-Haustelefons, die andere wieder über WAGO-Klemme zur I des Einlieger-Haustelefons.

Ich benutze hier extra diese aufwändige Beschreibung, da ich in der Verwendung von Fachbegriffen wie "Durchschleifen" oder so nicht ausreichend firm bin und mit der flaschen Benutzung wahrscheinlich Verwirrung stiften würde.
 
Der Türöffner wird bei diesen Typen einfach über einen Taster im HT geführt und damit an Spannung gelegt.
Typischerweise wird die Wechselspannung dafür von Klemme c genommen.
die Klemmen I und 6.1 sind der Taster Türöffner.

Wenn das da nur leise brummt scheint mir da ein Problem an den Leitungen vor zu liegen.
vermutlich sind hier die Verbindungen nicht mehr richtig.
üblicherweise wurden die einfach verdrillt und isoliert, ersetzen das mal durch Wago micro Klemmen und kontrolliere auch an den funktionerenden HTs die Schraubklemmen.
 
Wenn das da nur leise brummt scheint mir da ein Problem an den Leitungen vor zu liegen.
na klar. :rolleyes:

Der Querschnitt hat sich vermutlich halbiert. Wenn ursprünglich 0,8 mm ø und jetzt wohl eher 0,6 als 0.65 mm ø verwendet wird bedeutet das eine Reduzierung von ca. 0,5 mm² auf 0,25 mm². Das in Verbindung mit einer Länge von angegeben ca. 40 - 50 m zur Einliegerwohnung vermute ich einfach daß es am Spannungsfall liegt.
(Von der Türstation zur großen Wohnung sind ja ebenfalls mit ca. 20 - 25 m benannt. Zusätzlich gibt es auch noch eine Leitunglänge vom NG bis ?? Türstation / große Wohnung, die noch nicht angesprochen wurde).

@StefanV wenn du 12 Adern zur Einliegerwohnung hast, sollten noch welche ungenutzt sein. Einfach diese verwenden und den TÖ / Wechselspannungspart mit jeweils 2 Adern versorgen (Querschnitt ungefähr verdoppelt), dann solltest du wieder da sein wie es früher war.
 
@leerbua und Octavian1977: ok,vielen Dank schon mal: dann konzentriere ich mich jetzt erst mal auf die Leitungen. Das mit den zwei Adern statt einer kann ich recht schnell ausprobieren. Ansonsten ist mir die Idee gekommen, zu checken, ob der Türöffner geht, wenn ich mir ein Kabel mit 0,5mm2 Adern besorge und damit die beiden Haustelefone mal über den Hausflur (ca 8m) verbinde. Oder direkt durchs Fenster vom HT der Einliegerwohnugn zur Türstation (ca 12m). Aber wenn das mit den 2 Adern funktioniert, hätte ich nicht nur die Erklärung sondern auch gleich die Lösung, daher probiere ich das zuerst.

üblicherweise wurden die einfach verdrillt und isoliert, ersetzen das mal durch Wago micro Klemmen und kontrolliere auch an den funktionerenden HTs die Schraubklemmen.
Das habe ich beides schon ohne Erfolg probiert. Aber ich habe in der Türstation die verdrillten Verbindungen durch 221-41X Hebelklemmen ersetzt- auch im HT der großen Wohnung habe ich die Hebelklemmen benutzt. Die MIKRO wären die 243-30x? Macht es Sinn, überall die WAGO Hebelklemmen durch die Mikro Klemmen auszutauschen?

Der Türöffner wird bei diesen Typen einfach über einen Taster im HT geführt und damit an Spannung gelegt.
Typischerweise wird die Wechselspannung dafür von Klemme c genommen.
die Klemmen I und 6.1 sind der Taster Türöffner.
Drücken der Türöffnertaste verbindet also 6.1 und I? Und 6.1 ist im HT per Brücke mit c verbunden. Der Türöffner ist dann also bei gedrückter Türöffnertaste auf der einen Seite mit c und auf der anderen mit b verbunden und diese werden vom NG 402-02 mit 12 V AC versorgt?
Kann ich dann mit dem Fluke in der Türstation die Spannung zwischen den beiden mit b und c beschrifteten "Klemmen" bei gedrückter Türöffnertaste messen? Beim Drücken am funktionierenden HT sollte ich dann einen höheren Wert (an die 12 VAC?) messen und beim Drücken an dem nicht funktionierenden HT einen niedrigeren? Macht so eine Messung Sinn?

Was sind denn diese T1 und T2 und sind die intern verbunden oder warum klappt das so (zumindest für die große Wohnung)?
Sind T1 und T2 in der Türstation intern verbunden oder kann ich das auch irgendwie nachmessen ohne die Kabel, die daran angeschlossen sind, abzumachen?
 
T1 u. T2 haben originär nichts mit deinem Problem zu tun. (Sind als Lichttaster /-schalter vorgesehen)

hier ein Bild, damit solltest du klarkommen. Anschaltung zum HTA811 sollte dir ja vorliegen.
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T1 u. T2 haben originär nichts mit deinem Problem zu tun. (Sind als Lichttaster /-schalter vorgesehen)

hier ein Bild, damit solltest du klarkommen. Anschaltung zum HTA811 sollte dir ja vorliegen


Danke für den Außenschaltplan! Damit habe ich verstanden, dass es egal ist, ob c vom NG 402 und den beiden HTs über das c an der Türstation verbunden sind, oder über T2. Die Verschaltung wurde bei uns wohl so gewählt, damit die Schilderbeleuchtung nicht ständig an ist, sondern nur, wenn der Taster LT betätigt wird? Das Lämpchen der Schilderbeleuchtung war durchgebrannt, das habe ich dann jetzt auch mal getauscht und jetzt kann ich diese Funktionalität sogar sehen.

Außerdem ist mir jetzt klar geworden, dass ich nicht zwischen den Anschlüssen b und c in der Türstation messen muss, sondern zwischen b und der WAGO-Klemme, in der eines der beiden Kabel zum Türöffner und die beiden Adern von den I der HTs stecken. Also im Endeffekt vor und hinter dem Türöffner, wenn man das Kabelgewirr in der Türstation mal durchblickt hat.

Ergebnis:
Wenn die Türöffnertaste in der großen Wohnung gedrückt wird, messe ich hier 8,6 V AC. Beim Drücken in der Einliegerwohnung 4,2 V AC. Eindeutiger Unterscheid. So gesehen kann ich wahrscheinlich froh sein, dass der Türöffner (der ja an 12 V AC angeschlossen werden soll) überhaupt schon bei der großen Wohnung geht, statt mich darüber zu ärgern, dass er in der Einliegerwohnung nicht geht.

Welche Änderung das benutzten von zwei Adern (für c und I) zwischen den beiden HTs bringt, kann ich dann hoffentlich heute abend berichten.
 
Ob Du Wago Micro, Klemmen, 2273 oder 222 verwendest macht keinen unterschied, die Micro sind halt kleiner und passen dann besser in die Dosen.

0,5mm² entspricht etwa einem JY(St)Y oder YR mit der Angabe 0,8mm da bei Signalkabeln der Durchmesser angegeben wird.
 
ES FUNKTIONIERT JETZT!

Nachdem ich je eine zweite Ader vom HT in der großen Wohnung zum c und I des HTs in der Einliegerwohnung benutzt habe, konnte ich an der Türstation 5,6 V~ statt zuvor 4,2 V~ messen. Der Türöffner summte lauter und man konnte die Türe mit etwas rappeln aufdrücken. Habe dann noch je eine dritte Ader dazugenommen und damit hatte ich lautes Summen, 6,7V~ und die Tür ging normal aufzudrücken!

An der Türstation am Hoftor, die nochmal locker 20m von der Türstation an der Treppe weg ist, habe ich auch noch mal nachgemessen und 7,8V~ beim Türöffnen aus der großen Wohnung und 5,9V~ aus der Einliegerwohnung (nachdem die Ader jetzt verdreifacht ist) gemessen, reicht aber auch hier jetzt aus, um das Tor öffnen zu können!

Als ich damals zur Sicherheit das Kabel von dem HT der großen Wohnung zum HT der Einliegerwohnung gelegt hatte, habe ich mir über den Querschnitt keine Gedanken gemacht, sondern das erstbeste Telefonkabel genommen. Zum Glück habe ich mir auch keine Gedanken darüber gemacht, daß ich eigentlich nur 6 Adern brauche, so daß dieses erstbeste Telefonkabel 12 Adern hatte. Das Glück ist ja bekanntlich mit die Doofen ;-).

Habe jetzt also das Problem mit dem Türöffner gelöst und noch sehr viel über die Verschaltung und Funktionsweise unserer Türsprechanlage gelernt und dafür
VIELEN DANK @Octavian1977 und @leerbua!
 
Thema: Siedle : Türöffner geht nur von einem Haustelefon aus

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