techn. Daten eines FI ablesen

[Thomas.Braunschweig]

Guten Tag!
Wir haben auf Arbeit einen streitsüchtigen Kollegen, der seit Monaten behauptet, dass die Stromangabe auf einem FI anzeigt, dass ausschließlich ein Leitungsquerschnitt von mind. 10mm² verwendet werden darf. (bezogen auf einen 40/0,03)
Begründung: ein Leiterquerschnitt von z.B. 2,5mm² würde ja bei 40A Belastung wegbrennen.
Er hat einen Gesellenbrief und versteht nicht, dass ein FI kein LS ist.
Das Schlimme: er tut dies vor den Azubis.
Ich bitte um Eure Vorschläge.

 

[Melle]

Die 40A sind nur darauf bezogen, welchen Dauerstrom der RCD maximal führen kann ohne thermisch geschädigt zu werden.
Wenn vor dem RCD eine Sicherung mit 16A sitzt, kann man den auch ohne weiteres mit 2,5mm² anschließen.
Wenn man die 40A aber ausnutzen will, sind 10mm² schon angebracht.

 

[Melle]

Wenn man die 40A aber ausnutzen will, sind 10mm² schon angebracht.

Wobei, wenn ich mir die interne Verdrahtung dieses Siemens 40/0,03A RCDs anschaue, frage ich mich jedes mal, warum wir den überhaupt mit 10mm2 anschließen, wenn die Drähte da drin schätzungsweise allerhöchstens 4mm² haben. Aber Siemens wird schon wissen was ihre Produkte können und das wird auch alles eine Zulassung haben.

 

[ego1]

Ein 40A FI wird üblicherweise mit 6mm² verdrahtet.

Und dem Kollegen sei gesagt, das man das doch anhand des Schaltbildes auf dem Gerät erkennt.

@Melle
Ich bin davon überzeugt, das sich der 40A FI nur durch seine Beschriftung vom 25A Modell unterscheidet.

 

[Octavian1977]

In welcher Qualität diese Adern sind kannst Du so nicht bewerten.
diese müssen ja nicht rein aus Kupfer bestehen und auch 10mm² Normquerschnitt sind real weniger als 10mm²
Auch spielt ja eine wesentliche Rolle wie warm diese Adern werden dürfen.
Bei einfachem PVC ist es eben 70°C wenn hier was anderes verwendet wurde ist da auch deutlich mehr möglich und damit geringere Querschnitte.
Für 40A langt ja unter Umständen sogar 6mm²

Nebenbei ein Auto mit einer eingetragenen Höchstgeschwindigkeit von 160km/h darf man auch mit 7km/h fahren.

Hierzu auch ein Zitat aus der Norm VDE 0664-10 Beiblatt 1gültige Norm von 2012:
"
6.1.1.1 Bemessungsstrom (In)
Der Wert des Stroms, den der RCCB bei einer Umgebungstemperatur von etwa 30 °C dauerhaft führen kann.
"

Deinen Gesellen kannst Du ja mal fragen aus welcher Norm er seine Erkenntnis hat.

 

[Thomas.Braunschweig]

Anhang anzeigen 28901
Wobei, wenn ich mir die interne Verdrahtung dieses Siemens 40/0,03A RCDs anschaue, frage ich mich jedes mal, warum wir den überhaupt mit 10mm2 anschließen, wenn die Drähte da drin schätzungsweise allerhöchstens 4mm² haben. Aber Siemens wird schon wissen was ihre Produkte können und das wird auch alles eine Zulassung haben.

Kollege Melle! Vielen Dank für das Innere eines FI. Ich sah so etwas noch nie.
Gehe ich recht in der Annahme, dass vor dem Fotografieren die Schaltglieder entfernt wurden?

 

[ego1]

Nein, die sind unten in der Walze.

 

[Melle]

Die Siemens RCDs sind recht einfach und zerstörungsfrei zu öffnen. Wenn man vom Schalthebel das "Teil" nach rechts herausgedrückt hat, kann man das Gehäuse mit einem kleinen Schraubendreher relativ leicht öffnen. Man kann den im offenen Zustand sogar ein- bzw. ausschalten.

 

[Melle]

Ich mache gerade mal ein Experiment mit diesem RCD.

Mit meinem Labornetzteil lasse ich für eine Stunde 40A über alle vier Strompfade fließen und messe dann mal mit einem Infrarotthermometer die Temperaturen. In der Realität können zwar nur drei Strompfade voll belastet werden, aber ein Anhaltspunkt ist es trotzdem denke ich.

 

[Melle]

So, Experiment beendet:

 

[okken]

Für alle Interessierten hier ein Innenleben eines 63A RCDs.