Wechselrichter an Unterverteiler anschliessen ?

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iidenkidesuka

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Auf ein Garagendach soll eine 4,5 kWp Photovoltaikanalage, der Wechselrichter in die Garage.
Dort soll noch eine Wallbox hin (max. 11 kW).

Müssen Wechselrichter und Wallbox mit jeweils eigenem Kabel zum Zählerschrank oder kann ich mit einem für 11 kW dimensionierten Kabel auf einen Verteiler in die Garage gehen ?

FI+3xLS Kombi in den Zählerschrank und Wechselrichter und Wallbox nochmal im Verteiler absichern.
Bräuchte dann auch weniger Platz im Zählerschrank.
 
Möglich ist es, eine Unterverteilung in der Garage zu errichten, die mit dem Zählerschrank verbunden und dort mit einer Schmelzsicherung abgesichert wird. An diese lassen sich dann Wechselrichter und Wallbox anschließen und entsprechend absichern.

Gegebenenfalls benötigt der Wechselrichter aber einen SmartMeter, der im Zählerschrank zwischen Zähler und Haushalt angeschlossen wird und eine Datenverbindung zum Wechselrichter benötigt, um Netzbezug, Erzeugung, Eigenverbrauch und Einspeisung zu messen und damit z.B. Überschussladen zu ermöglichen.
 
Auf ein Garagendach soll eine 4,5 kWp Photovoltaikanalage, der Wechselrichter in die Garage.
Dort soll noch eine Wallbox hin (max. 11 kW).
Müssen Wechselrichter und Wallbox mit jeweils eigenem Kabel zum Zählerschrank oder kann ich mit einem für 11 kW dimensionierten Kabel auf einen Verteiler in die Garage gehen ?
FI+3xLS Kombi in den Zählerschrank und Wechselrichter und Wallbox nochmal im Verteiler absichern.
Das Problem dabei ist, dass du in der Garage, wo alles für 11kW abgesichert ist, 11+4.5=15,5kW ziehen kannst, ohne dass ein Schutzorgan das merkt und die Anlage somit überlastet werden kann.
 
4,5 kWp Photovoltaikanalage, der Wechselrichter in die Garage.
Dort soll noch eine Wallbox hin (max. 11 kW).
Wenn das ein einphasiger Wechselrichter ist, dann ist die Gefahr der Neutralleiter-Überlastung gegeben. Der Wechselrichter könnte auf einem Außenleiter 20A einspeisen, dazu zieht ein Verbraucher auf einem anderen Außenleiter 16A (z.B. Ölradiator, weil Du in der Garage im Winter was machen willst).

Die Ströme auf dem Neutralleiter addieren sich vektoriell, was bei nur Bezug oder nur Lieferung dazu führt, dass der resultierende Stromvektor im Neutralleiter auch nicht größer ist als ein Außenleiterstrom (gleiche cos-phi mal angenommen).

Wenn Du aber auf einem Außenleiter einspeist, dann addieren sich die Ströme im Neutralleiter so, dass eine Überlastung droht.

Abhilfe: ein vierpoliger LS-Automat in der speisenden Verteilung, der auch den Neutralleiter mit absichert.
Bei einem dreiphasigen Wechselrichter besteht das Problem nicht.

Dazu ist noch der Einwand von werner_1 zu berücksichtigen, also Verbraucherabgänge aus der Unterverteilung der Garage entsprechend absichern.

1700512768332.png
 
Bei mehreren Energiequellen ist die Belastung und Absicherung der Leitungen an sich besonders zu betrachten im Bezug auf Überlast.
Das gilt nicht nur für den Neutralleiter.

Wobei hier in der Zeichnung ignoriert wurde, daß es zwei und nicht nur eine Quelle gibt und er Strom aus dem Wechselrichter auch nur zu diesem über dessen Neutralleiter zurückfließt.
 
Falsch. Der Strom, den der Wechselrichter in die vorgelagerte Anlage liefert, teilt sich den Neutralleiter des 5x10 oder was auch immer da gelegt ist.
Aber die Vektoraddition erfolgt für den Wechselrichter Strom mit umgekehrtem Vorzeichen.
Und das kann zu dem skizzieren Problem führen...
 
Der Strom in der Phase addiert sich allerdings genausso und das ist zu beachten.
Für den Neutralleiter ergibt sich dabei keine weitere andere Belastung, als für den gespeisten Phasenleiter.
Hier ist genau zu betrachten wo Verbraucher und Quellen sitzen und wie ein Schutz vor Überlast zu realisieren ist.
 
Wäre schön, wenn ich jetzt verstehen würde, was Du zum Ausdruck bringen willst...

Tatsache ist: in jedem Außenleiter ist üblicherweise ein Überstromschutzorgan.

Im Neutralleiter üblicherweise nicht. Ist hier aber erforderlich.
 
Nein ist es nicht da der N durch das Schutzorgan in der Phase geschützt wird.
Und wenn man einen Umrichter da einbaut als zweite Quelle, dann passt natürlich nicht zwingend die Absicherung der Phase und damit auch nicht mehr die Absicherung des N.
 
Mach einfach mal eine vektorielle Addition des Neutralleiterstroms bei 16A Bezug auf L1 und 16A Bezug auf L2, L3 bleibe unbelastet.
Und dann addier mal vektorielle 16A Lieferung auf L1 und 16A Bezug auf L2, L3 bleibe wieder unbelastet.
Wie in der Skizze von mir grob hingeschmiert.
Der Umrichter als zweite Quelle ist völlig egal.
 
und? da kommt für N 16A raus.

Wenn ich jetzt auf L1 einspeise habe ich erst mal mit den bleibenden 16A Bezug keine Änderung da der Strom nun einfach aus der anderen Quelle kommt, habe allerdings, und das ist das Problem, die Möglichkeit 32A zu beziehen, ohne daß die Sicherung das stört.
Wenn das eintritt ist aber eben nicht nur der Neutralleiter überlastet sondern eben genauso der L1. Mit Drehstrom hat das allerdings wenig zu tun.
Deshalb muß hier genau nachgesehen werden wie der Aufbau der Anlage ist und wie die Querschnitte gewählt wurden.
In einen für 16A ausgelegten Kreis darf man eben nicht zusätzlich 16A einspeisen.

Für Balkonkraftwerke kann man hier z.B. die Absicherung verringern um dann insgesamt nicht über die 16A zu kommen.
 
In meinem Beispiel ist die Einspeisung auf L1 und der Bezug auf L2.

Was ja auch niemand ausschließen kann.

Da hängt er z.B. einen einphasig ladenden Plugin-Hybrid an die Wallbox und der lädt halt in dem Fall auf L2.

Aber der Wechselrichter speist auf L1 ein. Und schon hast den Fall, dass beide Außenleiter mit jeweils 16A und der Neutralleiter mit so 25A belastet ist.

Dass Du in der Unterverteilung in der Garage bei der Aufteilung auf verschiedene Stromkreise nochmal absichern musst ist klar - der von Dir beschriebene Fall 16A aus dem Netz und 16A aus dem WR.

Aber in der speisenden Hauptverteilung wäre eben der Neutralleiter über einen 4-fach Automaten ebenfalls mit abzusichern. Damit ist der von mir beschriebene Überlastfall abgedeckt.

Jetzt klarer?
 
Du vergißt dabei nur eben die Betrachtung beider Quellen gleichzeitig und die Aufteilung der Ströme an entsprechenden Knotenpunkten.


Wenn das so wäre, wie Du es beschreibst wäre schon seit Jahrzehnten jedes öffentliche Netz vollkommen in gefährlicher Schieflast, denn ältere PV Anlagen speisen sehr häufig nur als Wechselstromverbraucher ein.
Und erst recht mit Einführung der Balkonkraftwerke in Summe ein erhebliches Problem.
 
Thema: Wechselrichter an Unterverteiler anschliessen ?
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