@helge 2
Hallo Helge,
na ja schon. Irgendwie mag das im Allgemeinen interessant sein, aber bei schon mal grundsätzlich TN-x nicht wirklich.
Sichere Anlagen lassen sich mit allen Netzformen verwirklichen.
Beim TT ist das halt oft mit etwas Mehraufwand verbunden, weil ganz sicher ein ausreichender Erder nötig ist.
Bei allen TN-x Netzen ist's halt so, dass die "Erdung" eigentlich schon von Haus aus (vom VNB) mitgebracht wird.
Bei <b>Neubauten</b> fordert der VNB i.A. auch bei TN-x Netzen, dass ein Stützerder nötig ist.
Der ist für die Funktion der so deklarierten Anlage zwar nicht unbedingt nötig, aber es entlastet den VNB - Deshalb muss man das, wenn die das so wollen - Sonst gibt es u.U. keinen Anschluss. Mit VDE oder Gesetzen hat das nichts zu tun, es geht dem VNB lediglich um die Wahrung oder Verbesserung seiner Netzqualität.
Warum wird das so gehandhabt? Nun, wenn jeder neue Teilhaber meinen würde, dass er (nur weil z.B. TN-C drauf steht) keinen Erder brauchen würde, dann wären die Erder des VNB wohl irgendwann überlastet - Denn die haben auch nen Erdungswiderstand und der ist nicht unendlich klein. Deshalb die Forderung bei Neubauten, dass ein Stützerder eben halt doch vom VNB gefordert ist. Das hat nix mit Gesetz zu tun, sondern ist nur mit den TAB des VNB verknüpft.
Ja, es gibt tatsächlich auch technische Gründe und die sind ja oben auch schon angesprochen.
Für <b>Bestandsanlagen</b> wird aber meist eine Ausnahme gemacht.
Hier ist die Nachrüstung eines Stützerders nicht unbedingt gefordert.
Die Netzform wird aber erst dann vom VNB zum TN-x deklariert, dass dies durch die bestehende Erdung gewährleistet ist.
Das kann durch Erder des VNB geschehen sein oder es werden die nötigen Messwerte durch umliegende Gebäude mit Stützerder erreicht.
Es wär übrigens nicht das erste Mal, dass ein VNB ein TN-x wieder in TT zurück deklariert (kommt gelegentlich in dünner besiedelten Gegenden vor).
Über die Gründe kann man nur schwerlich spekulieren. Im schlimmsten Fall ist es anfängliche Selbstüberschätzung des VNB oder es war ein falsch interpretiertes Messergebnis.
Möglich wären aber auch langsam abfaulende (und somit schlechter werdende) Erder oder es waren überhand nehmende "Wildbauten" dran schuld, dass der VNB die Bezeichnung "TN" zurück nehmen musste.
Wenn man ganz sicher sein will, dann geht man erst mal vom schlimmsten Fall aus und nimmt an, dass es halt doch ein TT ist - Also bastelt man nen ordentlichen Erder rein!
Ein TT ist jetzt nicht sooooo unterschiedlich zu einem TN-x, aber Unterschiede gibt es schon (siehe nötige Erdung).
Ist jetzt ein TN-x sicherer als ein TT?
Diese Frage vermag ich so nicht zu beantworten!
Man kann es so sehen, dass einen ein TT zu einer eigenen Sicherung zwingt und man somit unabhängiger vom Versorger ist.
Ein (erdungstechnisch) gestütztes TN-x hat aber eine ähnliche Voraussetzung und es hat erdungstechnisch ein Fallback auf die Erdung des VNB - Also so gesehen ist es nen Schritt vorne.
Aber es ist ne Binsenweisheit, Sicherheit ist das, was man aus den gegebenen Bedingungen macht!
Auch eine Nachlässigkeit im TN-x (es verleitet einen etwas zu Nachlässigkeiten!) kann weit schlimmer werden, als ein ordentliche TT - Wobei ein unordentliches TT schon fast ne Katastrophe ist!
Ich möcht deshalb nix dazu sagen.Das muss jeder nach Beurteilung der getroffenen Schutzmaßnahmen selbst entscheiden ...
Und wenn es nicht nur ein TN-C ist, sondern sogar (ankommend) schon ein TN-C-S ist, dann hat dir der VNB sogar Denkarbeit abgenommen - Denn dann musst Du vom HAK weg sowieso nen geseonderten PE weiterführen - Das spätere Wiederverbinden eines PE ist verboten und das Wiederzusammenführen zum PEN von bereits getrenntem PE und N sowieso!
Allerdings ist es auch nach wie vor ne Schnapsidee, den PEN unnötig als solchen weiter zu führen!
Die Auftrennung hat so früh wie möglich zu erfolgen! Also bei TN-C eigentlich schon im HAK.
Verboten ist die Weiterführung des PEN aber trotzdem nicht grundsätzlich. Hier ist aber gefordert, dass der weitergeführte PEN einen Mindestquerschnitt von 10qmm (Cu) vor der Auftrennung in N und PE hat.
Einer der Gründe dafür ist, dass es z.B. bei heftiger Benutzung von Schaltnetzteilen (EDV?!)zu einer Wechselwirkung zwischen den Außenleitern kommen kann.
Ein weiterer Grund ist, dass auch durch eine Phasenverschiebung bedingte N-Überlastung nicht zum Ausfall des Schutzleiters kommen kann.
Es gibt also sehr gute Gründe, das so zu machen.
Tja und dann ist's halt so, dass viele "alte Haudegen" den Unterschied zwischen den Varianten eines TN-x Netzes immer noch nicht kennen - Da wird halt schon Mal ganz pauschal und grob "TN" im Protokoll eingetragen - Langt ja wohl auch?!? :lol:
Als Entschuldigung lass ich aber gelten, wenn da Mischformen sind - Allerdings erläutere ich das dann in nem vermerkten Beiblatt zum Protokoll. Ja ja, manchmal bin ich schon ein Hardliner - Wenn auch im Privatleben nicht ;-) :lol:
Aber es ist ja wirklich so, ob es sich nun beim ankommenden Netz um TN-C, ein TN-C-S oder ein echtes TN-S (wo in DE?) handelt, ist bei der Erstellung des Prüfprotokolls einer Wohnung ja wirklich wurscht. Das wird erst interessant, wenn es um den Neuaufbau einer Anlage geht.
Bei Fragen, bitte fragen ;-)
Viele Grüße,
Uli und die Nasen