400/230V-Installation in umgebauten Linienbus

Diskutiere 400/230V-Installation in umgebauten Linienbus im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ein Linienbus soll in eine mobile Beratungsstelle umgebaut werden. So eine mobile Beratungsstelle gibt es schon. Die Installation...
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elektromec

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Hallo zusammen,
ein Linienbus soll in eine mobile Beratungsstelle umgebaut werden. So eine mobile Beratungsstelle gibt es schon. Die Installation sieht dort wie folgt aus:
Zuleitung an Baustromverteiler über 5-polige 32A-CEE-Steckverbindung auf haushaltsübliche 3-reihige Unterverteilung (nicht Feuchtraumausführung).
Die UV ist bestückt mit 30mA-FI und 16A Sicherungsautomaten.
Von dort werden einige Feuchtraum-Schukosteckdosen versorgt.
An die Steckdosen sind 4 Wandkonvektoren a 2000W (wie man sie aus Badezimmern kennt), ein 24V-Ladegerät (für die Starterbatterien), ein PC, Musikanlage und weiter Kleinverbraucher angeschlossen.
Alle Leitungen sind in H07RN-F ausgeführt.
Die Beleuchtung und 2 Deckenventilatoren werden über das 24V-Bordnetz betrieben.
Jetzt meine Frage:
Kann man das so bauen? Sind diese Bauteile für so einem Einsatzort ok? Muß die Karosserie des Busses am Einsatzort zusätzlich mit einem Erder gerdet werden?
 
Soll der Bus tatsächlich mobil oder fest stationär betrieben werden?
MfG jens
 
Hallo Astalavista,
der Bus wird montags morgens aus einem Busdepot zum Standort gefahren (ca.7 km) und bleibt dann bis Freitag mittag dort stehen. Dann gehts wieder übers Wochenende zurück ins Depot. In einer besonderen Bedrohungslage würde der Bus aber auch schon mal vom Standort weggefahren. Dies kommt aber nur selten vor.
 
Grundsätzlich ist eine solche Installation nicht verboten. Du solltest nur Folgendes dabei bedenken:
In einem Bus dieser Größenordnung kann sich nachts an kalten Tagen Kondenswasser bilden. H07RN-F ist meines Erachtens nicht geeignet für diesen Einsatz, ich würde NYM 2,5 mm² verlegen.
Du solltest nicht nur die Verteilung mindestens IP44 ( ? ) ausführen. Und um den Personenschutz zu gewährleisten, Verteilung, alle Kabel, Schalter und Steckdosen gegen mechanische Beschädigung schützen. Am Besten alles in die Verkleidung des Busses einlassen und mit Rohrverlegung verbinden. In Bereichen mit öffentlichem Personenverkehr mußt du weiterhin alle Stromkreise mit einem FI (RCD) */0,03 schützen, aber das hast du ja bereits getan. Ich schätze, da kommt noch eine Menge Arbeit auf dich zu...

EDIT: Ein zusätzlicher Erdungspunkt ist sicher nicht schlecht aber nicht notwendig, wenn die CEE- Zuleitung geprüft und für einwandfrei befunden wurde. Ber Baustromverteiler ist ja geerdet.
Aber die CEE- Zuleitung ist bei jedem Neuanschluß erneut zu prüfen!
Wäre schön, auch andere Meinungen hierzu zu hören.
 
Vielleicht wäre hier das Stichwort PRCD angebraucht,
damit muss der Schutzleiter nicht jedesmal überprüft werden da der PRCD ohne Netzseitigen Schutzleiter nicht einschaltet.

MfG

Marcel
 
Astalavista schrieb:
ich würde NYM 2,5 mm² verlegen.

Bei Fahrzeugen Starre Leitung? Diese Können durch Bewegung Brechen.
 
Astalavista schrieb:
Grundsätzlich ist eine solche Installation nicht verboten. Du solltest nur Folgendes dabei bedenken:
In einem Bus dieser Größenordnung kann sich nachts an kalten Tagen Kondenswasser bilden. H07RN-F ist meines Erachtens nicht geeignet für diesen Einsatz, ich würde NYM 2,5 mm² verlegen.
Du solltest nicht nur die Verteilung mindestens IP44 ( ? ) ausführen. Und um den Personenschutz zu gewährleisten, Verteilung, alle Kabel, Schalter und Steckdosen gegen mechanische Beschädigung schützen. Am Besten alles in die Verkleidung des Busses einlassen und mit Rohrverlegung verbinden. In Bereichen mit öffentlichem Personenverkehr mußt du weiterhin alle Stromkreise mit einem FI (RCD) */0,03 schützen, aber das hast du ja bereits getan. Ich schätze, da kommt noch eine Menge Arbeit auf dich zu...

EDIT: Ein zusätzlicher Erdungspunkt ist sicher nicht schlecht aber nicht notwendig, wenn die CEE- Zuleitung geprüft und für einwandfrei befunden wurde. Ber Baustromverteiler ist ja geerdet.
Aber die CEE- Zuleitung ist bei jedem Neuanschluß erneut zu prüfen!
Wäre schön, auch andere Meinungen hierzu zu hören.

Uno Momento:
Installationen in (Camping) Bussen unteerliegen eigene Regeln.

Punkt1 : keine starre Leitungen. Vorgeschrieben ist H07RNF

Punkt2 : von der Einspeisesteckdose MUSS die Karroserie auf kürzestem Weg mit 4mm² geerdet werden.

Punkt3 : eingebaute Sicherungen müssen immer allpolig abschalten. Ich empfehle einen 1+Npoligen B13
 
Hallo zusammen,
mit den Leitungen sehe ich das wie Fuchsi, auf jeden Fall H07RN-F, ist vorgeschrieben in einer VDE-Vorschrift die die Installation in Campingmobilen beschreibt. Das Kabel wird stellenweise in handelsüblichen Kunststoffkabelkanälen verlegt. Wenn das Kabel in Hohlräume der Karosserie verlegt wird, werde ich zusätzlich als Schutz FBY-Rohr überziehen.

Fuchsi, steht das mit der allpoligen Abschaltung der Sicherungen auch in dieser VDE zu den Campingmobilen?

Könnte der zusätzliche Erdungspunkt wie folgt aussehen:
Messingschraube gekontert an Korroserieteil verschrauben, von dort mit mindestens 4mm² H07V-K grün-gelb an den Erder des Baustromkastens?


Astalavista, bist du sicher das die Verteilung in IP44 ausgeführt sein soll? Sie wird in einem Einbauschrank verschwinden, ich glaube dort wird mit Tropfwasser nicht zu rechnen sein.
 
elektromec schrieb:
Fuchsi, steht das mit der allpoligen Abschaltung der Sicherungen auch in dieser VDE zu den Campingmobilen?
Bin mir nicht ganz sicher wo es steht. Hintergrund ist der, dass oftmals eine richtige Polung (L und N) auf Campingplätzen nicht gegeben ist.

elektromec schrieb:
Könnte der zusätzliche Erdungspunkt wie folgt aussehen:
Messingschraube gekontert an Korroserieteil verschrauben, von dort mit mindestens 4mm² H07V-K grün-gelb an den Erder des Baustromkastens?
Nein von der anspeisenden CE Steckdose dirket an die Karosserie mit 4mm²
 
fuchsi schrieb:
Nein von der anspeisenden CE Steckdose dirket an die Karosserie mit 4mm²

Das ist keine anspeisenden CE Steckdose sondern ein Stecker der auf oder eingebaut wird.

Wie geht das Praktisch?
1 PE Ader zum Verteiler und 1 Ader Karosserie.
Ich kenne die Stecker nur mit Anschluß für 1 Ader
 
Hallo zusammen,
auch wenn ich einen 32A Anbaustecker habe, ich gehe mit 6mm² flexibel auf den PE-Kontakt. Einen 4mm² flexibelen Draht werde ich wohl nicht mehr an diesen Kontakt anschliessen können.
Ist es nicht vielmehr so, daß ich mit einer 4mm² Erdungsleitung die Sicherheit erhöhen will, um auf jeden Fall gleiches Erdpotential zuschaffen wie der Baustromverteiler hat. Ähnlich wie ein örtlicher Potentialausgleich beispielsweise im Bad.
Dies kann ich doch durch meine Vorstellung des Anschlusses erreichen, also: "Messingschraube gekontert an Korroserieteil verschrauben, von dort mit mindestens 4mm² H07V-K grün-gelb an den Erder des Baustromkastens?"
 
Die Leitung von dem Anbaustecker zur UV sollte mindestens 5x6mm² sein, desweiteren sind für Schukosteckdosen eher LS B10/C10/B13/C13 empfehlenswert. Wird das Dind tatsächlich über CEE 5-polig angeschlossen, können es auch 1-polige LS sein, zweipolige B10 hätte ich übrigens noch da (neue Moeller FAZ mit schwarzem Hebel und 10kA Abschaltvermögen, bei Interesse PM (im Laden sind die sauteuer).

Ich würde Überspannungsschutz vorsehen, den PE-Leiter an eine PAS legen und eine Art Erdungsfestpunkt an der Außenseite des Busses installieren, um das Dingen lokal erden zu können! Da sollte dann auch die Karosserie einbezogen werden, so hat man auch einen gewissen Blitzschutz. Zudem ist darüber nachzudemken, für sensible Geräte Netzfilter zu installieren, falls an den Baustromverteiler Maschinen angeschlossen werden.

Die UV sollte empfehlenswerterweise eine IP65 sein, da diese auch vor hoher Luftfeuchtigkeit schützen! Als Zuleitung empfehle ich H07BQ-F, da diese nicht in der Art spröde wird, wie H07RN-F unter Hitzeeinfluss (Aufheizung durch Sonnenstrahlung). H07BQ-F ist auch allgemein gesehen die bessere Wahl, da hochwertiger, langlebiger und widerstandsfähiger!

MfG; Fenta
 
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