toti schrieb:
Trotzdem bin ich der Ansicht das man nicht alles überdimensionieren muss, wenn du mich fragst ist das genauso falsch wie eine Unterdiminesionierung.
Nö, denn durch Überdimensionierung entsteht keine Gefährdung, es resultiert ein Sicherheits- und Komfortgewinn daraus. Daher ist deine Aussage IMO nicht wirklich durchdacht.
Fakt ist: Ein 12m langes 1,5 qmm darf nach allen Regeln der Kunst, Norm und Vorschrift (unter Berücksichtigung von Häufung) mit 16A abgesichert werden, die 16A Schuko die daran angeschlossen ist wird mit Sicherheit bei fehlerfreier Installation nicht wegrauchen
Fakt ist: Bei B16 kann bis zu 23,2A fließen und es muss mindestens 18,1A fließen, damit der LS überhaupt auslöst. Fakt ist auch, dass das die meisten Schukosteckdosen nicht lange mitmachen - die Lebensdauer sinkt so oft von >20 Jahren auf wenige Tage oder Wochen, wenn die Belastung ständig ist und auf einige Monate bis 1-3 Jahre, wenn die Last einige Male pro Woche stattfindet.
das dürfte nämlich ansonsten täglich in deutschen wohnungen passieren. Die Dinger sind für 16A zugelassen. Fabrikationsfehler ausgeschlossen. :wink:
In Wohnungen eher weniger, da hier selten wirklich hohe Leistung aus schukosteckdosen entnommen wird. Wo selbiges aber oft vorkommt, sind Waschmaschinensteckdosen, zumindest nicht bei den ganz neuen, die nur noch ~10A brauchen. Bei den früheren hats doch alle Nase lang irgendwo passiert...
was erlaubt ist darf man auch installieren.
Empfehlenswert ist es dennoch nicht. Man muss ja gedanklich nicht gerade immer auf dem Stand von gestern stehenbleiben, sondern kann progressiv denken und handeln. Diejenigen, die vor 35 Jahren nicht gesagt haben "Klassische Nullung ist ja in Entstromkreisen erlaubt, ... etc" haben es jetzt auch einfacher!
Liegt man im Grenzbereich stimme ich voll und ganz überein das man dann entweder einen 13A Automaten nimmt oder besser ein 2,5 qmm verlegt. Auf 10A für Steckdosenkreise runterzugehen halte ich für übertrieben.
Man kann natürlich auch 13A nehmen, nur sind 10A-LS leichter verfügbar. Und meistens reicht sogar ein B10 vollkommen aus!
Selbst wenn Staubsauger mit 2500W oder mehr ein Marketinggag sind, so werden sie doch verkauft (und das sicher nicht selten)
Naja, die sind schon relativ selten, weil die Hersteller glücklicherweise wenigstens noch über ein Funkchen gesunden Menschenverstands verfügen...
Wenn die Hausfrau nun nach ein paar minuten saugen jedesmal die Sicherung wieder reinhaut ist das sicher auch nicht das gelbe vom Ei.
Wenn man unbedingt Energie zum Fenster herauswerfen (-heizen) möchte, ist ein B13 evtl. ratsam).
Fentanyl, an anderer Stelle hier im Forum hab ich zum gleichen Thema gelesen daß du Steckdosenkreise für Elektronikgeräte mit 6A absicherst. Sagst du der Hausfrau auch das sie den Fernseher oder den DVD Player da nicht ausstöpseln soll um Ihren Staubsauger da einzustöpseln?
Du scheinst die durchschnittliche Hausfrau ja für fast schon lebensunfähig dumm zu halten...
Wenn man für bestimmte Geräte (z.B. PC oder andere Elektronik) eigene Steckdosen mit 4, 6 oder 8A installiert, ist es doch logisch, dass man zum Saugen nicht das Gerät entsteckt, nur um den Sauger einzustecken, den man auch in eine der gut erreichbaren freien 13A Steckdosen hätte stecke können...
Würde mich mal interssieren. Auch wie die Deine Kunden auf CEE Steckdosen im Wohnbereich reagieren?
Sorry aber dazu fehlt mir absolut das Verständniss.
Verständnis mit einem "s"!
CEE im Wohnbereich geht bei den kleineren größen recht gut mit Einbaurahmen.
Wenn es darum geht die sicherste Anlage aller Zeiten zu bauen wärst Du bestimmt vorne dabei, aber ist das auch noch praktikabel, vom Kostenfaktor ganz zu schweigen.
Wieso praktikabel? C6/K6/D6/B10/C10/B13/C13 statt B16 für Schukosteckdosen und Lampenkreise einzubauen, verursacht weder exorbitant hohe Kosten noch Aufwand!
1) Sind C-Automaten in normalen Haushaltswohnungen überhaupt zugelassen? Ich meine mal gehört zu haben, dass die nur für Industrie usw. genommen werden sollten, aber im Haushalt die (schnelleren) B-Automaten. Ich kenne auch keinen Haushalt, wo B-Automaten vorschnell auslösen.
Klassischer Denkfehler, denn ein C10 hat einen Kennlinienmäßig sehr ähnlichen Schnellauslöser wie B16. B-LS sind übrigens nicht schneller als andere, die notwendigen Ströme sind nur niedriger.
Es gibt nicht umsonst die gebräuchlichen Kategorien A, B, C, D, K, S, Z. Wenn man professionell konzeptioniert, legt man fest, wie hoch der Kurzschlussauslöser pro Stromkreis maximal sein darf und wie hoch er minimal sein muss - sprich: Wie hoch darf der Kurzschlussstrom sein und wie hoch muss er sein, selbiges gilt für den Überlastschutz. dann wählt man anhand dieser Daten die passende Charakteristik und den passenden LS-Nennstrom. Auch beachtet werden muss die Abschaltkapazität.
2) Ich lege auch 1,5qmm zu den Steckdosen und natürlich auch von dort weiter zur Lampe, alles mit B-16 abgesichert. Habe mit den Messungen (z.B. Schleifenimpedanz) auch keine Probleme in normalen Wohnungen (ich rede hier nicht von DDR-Wohnblocks).
Naja, das ist eben keine fortschrittliche Art zu installieren und es zeigt, dass du dir anscheinend noch nie wirklich gedanken über die genauen Kennlinien der Auslöser Gedanken gemacht hast, schließlich soll maximal 16A an einer Schuko verfügbar sein, warum dann B16, der 23,2A durchlässt? Die Steckdose wird nicht gut geschützt, deshalb eine defizitäre Konzeptionierung eines Überlastschutzorgans.
So habe ich das gelernt und so macht es wohl nahezu jeder Elektriker
Dass die meisten Elektriker leider nicht wirklich Konzeptionieren können weiß ich, "nahezu jeder" wäre aber eindeutig unfair, da es doch auch eine gute Anzahl gibt, die sich Gedanken darüber machen, was sie tun.
2 getrennte Stromkreise pro Zimmer machen i.d.R. nur fleißige "Selbermacher" oder Leute, die das nötige Kleingeld investieren wollen.
"Fleißige Selbermacher" machen i.d.R. noch größeren Murks, als es viele Elektriker schon machen. Es ging hier zwar nicht um getrennte Stromkreise aber zwei Pro zimmer ist nicht irgendwie außergewöhnlich, sondern schlichtweg Zeitgemäß. Wer noch nach den Überlegungen von anno dubak installiert, hat allerdings keine wirkliche Zukunft. Ich persönlich würde immer mindestens drei Stromkreise vorsehen - das macht mehr Sinn, da man einen Drehstromkreis aufteilen und so zwei Leitungen sparen kann. So kann man Licht, Laststeckdosen und EDV-Steckdosen über eine Leitung führen. Natürlich auch als Absicherung maximal jeweils C13 oder K16 verwenden (nicht A, B, C, D oder S 16)!
Die Steckdosen sind für 16 A ausgelegt und dürfen auch entsprechend abgesichert werden.
Und wieder: Nicht empfehlenswert! Die Steckdose braucht keine 16A-Absicherung (höchstens K16 ginge noch, sofern der nötige Kurzschlussstrom zur Auslösung ausreicht).
Wenn eine Steckdose "verschmort" liegt das wohl eher an überalterten Steckdosen mit ausgeleierten Kontakten. Steckdosen werden schließlich erst ersetzt, wenn sie von alleine auseinanderfallen.
Zum Beispiel. Aber Schukosteckdosen haben auch keine besonders hochwertige Konstruktion. Man sollte den Brand nicht unnötig heraufbeschwören.
ABER ... die Lichtschalter sind für 10 A ausgelegt. Wie sieht das jetzt aus mit der üblichen B-16-Absicherung? Natürlich wird eine kleine Wohnraumleuchte keine 16 A ziehen, aber es kann ja auch mal ein Leitungsdefekt auf dem Weg vom Schalter zur Lampe vorliegen und dann können sehr wohl 16 A und mehr zum Fließen kommen.
Ist die Absicherung von Standard-10-A-Schaltern mit einem B-16-Automaten überhaupt zulässig, oder hat sich das in der Praxis nur so eingebürgert wie der berühmt-verbotene "Federdeckel", frei nach dem Motto: "Da ist seit 30 Jahren noch nix passiert..."
AFAIK ist das bei reinen Lichtschaltern (keine Lichtschalter für Steckdosen) zulässig, aber natürlich nicht empfehlenswert. Für Beleuchtung reicht nämlich in der Regel C4 vollkommen aus, oder halt wenn nichts anderes da ist, B6 oder B10.
MfG; Fenta