Anschluss eines Gartenhauses

Diskutiere Anschluss eines Gartenhauses im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich habe im letzten Monat ein Baugrundstück gekauft und will dort aber erst in zwei drei Jahren bauen. Im hinteren Teil des Grundstückes...
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geogott

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Hallo,

ich habe im letzten Monat ein Baugrundstück gekauft und will dort aber erst in zwei drei Jahren bauen. Im hinteren Teil des Grundstückes will ich jetzt jedoch schon ein massives Gartenhaus errichten, wo vorrangig Gartengeräte und Maschinen gelagert werden sollen.
Da ich alles gleich ordentlich machen will, soll in dieses Haus auch schon Elektrik gelegt werden:
Das Gartenhaus ist ca. 50 m vom späteren Wohnhaus entfernt.
In das Gartenhaus soll ein 32A sowie ein 16A Starkstromanschluss (bitte nicht darüber diskutieren ob das notwendig ist oder nicht).
Was benötige ich dazu? Normale Lichtstromverkabelungen habe ich schon oft gemacht, aber das ist ja was anderes:
Reicht ein einziges 5x4mm Erdkabel vom Wohnhaus zum Gartenhaus oder eher 5x6mm Kabel?
Dieses kabel wird dann in eine Verteilerdose im Gartenhaus gelegt - kann ich von dort aus alle 230V Steckdosen sowie die 16A und 32A Steckdosen anschließen oder benötige ich noch was anderes?
Ist die eine Leitung zum Gartenhaus genug?

Vielen Dank schonmal für die Antworten!
 
Hallo,

willkommen im Forum.

Ich sehe das so:
Laut meinen Tabellenschieber sind bei einem maximal zu erwartenden Gesamtbetriebsstrom von z.B 35A bezüglich Spannungsfall bei 6mm² eine maximale Leitungslänge von 55m zulässig. Bei 4mm² nur 37 m. Also 5x6 mm²
Dann kannst du diese Gartenzuleitung im Haus mit z.B mit 35A GL vorsichern , selbst bei relativ schlechter Vorimpedanz
( max 700mohm) sollten die Abschaltbedingungen eingehalten werden.
Wenn Selektivität gewährleistet werden
soll , müssen die Leitungsschutzschalter die in einer im Gartenhäusschen zu errichtenden Verteilung ( ja , du brauchst eine Verteilung ) entsprechend ausgesucht werden. Habe jetzt die "Kurven " nicht im Kopf, aber für deine 32A Steckdose wird wohl kein 32A LSS möglich sein. Brauchst du eine 32A "Sicherung" direkt vor deiner 32A Steckdose müsste die Vorsciherung im Haus auch wieder größer werden ( Selektivität). Dann kommen wir aber mit 5x6mm² nicht mher aus....
Die Verteilung brauchst du nach meiner Meinung , weil du sonst keine Möglichkeit hast die vorgeschriebenen Fehlerstromschutzschalter ( RCD) und z.B auch die LSS für die 230V Steckdosen unterzubringen.

Natürlich könnte man argumentieren einen RCD an der Einspeisung des Zuleitungskabels zu setzen...dann ist aber im Fehlerfall immer das ganze Gartenhäuschen dunkel und man hat " Lange Wege".
Also lieber den ( noch besser mehrere ) RCD direkt im Gartenhäuschen

So , das war meine Meinung...die Kollegen werden sicher noch ergänzen oder korrigieren...
 
Wenn das Wohnhaus erst in 2 Jahren kommt, frage ich mich wie du in der zwischenzeit dein Gartenhaus versorgen möchtest?
 
Vielleicht hat er schon 2 Jahre vorab " Baustrom"....

Nein ,nein , ich denke es wird sowas wie eine "Altgebäude" oder einen netten Nachbarn geben...
 
edi schrieb:
Vielleicht hat er schon 2 Jahre vorab " Baustrom"....
Oder er will nur die Installation vorher erstellen.

Aber so eine Verteilung ist Arbeit für eine E-Fachkraft und das ist der TE auf Grund seiner Fragestellung sicher nicht.
 
Wenn da 50m 5x6mm² (35A gL) gelegt werden, bleibt für den 230V-16A-Wechselstromkreis bei 1,5mm² CU weniger als 2,5m übrig um unter den 3% zu bleiben - das dürfte auch für ein Gartenhaus recht knapp sein, ich würde das nicht so knapp bemessen ...
 
Antwort

Danke schon einmal für die Antworten.

Ich will beim Bau des Gartenhauses eben schon alles vorbereiten und nicht später erst anfangen wieder den Boden aufzureißen und neue Kabel reinzulegen.

Ich konnte jetzt noch keine genaue Antwort heraus lesen:
Ich will übrigens nie mehrere "große" Geräte gleichzeitig betreiben. Also eins an der 32A und eins an der 16A Steckdose.
Ich will eben nur für alle Fälle gerüstet sein.
Ist deswegen eine pauschal Aussage zum Leitungsquerschnitt so schwierig?
Heißt das jetzt im klaren, dass ich eine Zuleitung machen kann mit 6mm², dann kommt nochmal ein Sicherungskasten mit einer Sicherung für die 16A Steckdose, für die 32A Steckdose und für den Lichtstrom?

Vielen Dank (Die Endabnahme/Verklemmung) würde natürlich ein Eletriker machen, aber alle Kabel vorbereiten und Steckdosen dranschrauben möchte ich natürlich machen)
 
Re: Antwort

geogott schrieb:
Ich will übrigens nie mehrere "große" Geräte gleichzeitig betreiben. Ich will eben nur für alle Fälle gerüstet sein.
Das ist schon mal ein Widerspruch.

Heißt das jetzt im klaren, dass ich eine Zuleitung machen kann mit 6mm², dann kommt nochmal ein Sicherungskasten mit einer Sicherung für die 16A Steckdose, für die 32A Steckdose und für den Lichtstrom?
Ich würde das so machen, wie "edi" bereits geschrieben hat: 35A Vorsicherung; 5x6mm²; RCD; 3pol. LSS 16A für die CEE 16A; n mal 16A LLS für Licht ....
Die 32A CEE würde ich nicht noch mal absichern.
 
bleibt für den 230V-16A-Wechselstromkreis bei 1,5mm² CU weniger als 2,5m übrig um unter den 3% zu bleiben

Na dann warten wir bis die neue 8% Norm zutrifft.....
:wink: :wink:

Nein , ich persönlich mache Steckdosenstromkreise die mit B16 abgesichert werden immer ( mindestens) mit 2,5mm². Beleuchtungsstromkreis mit B16 gibts bei mir nicht....
 
Wird die CEE Steckdose ohne weitere Vorsicherungen betrieben sind hier auch 32A Sicherungen zu verwenden und nicht wie vorgeschlagen 35A!

Um in der Hütte bei 16A noch 10-12m Leitung ziehen zu können darf der Spannugsfall auf der Zuleitung maximal 2% betragen.
Wenn die Hütte schon 50m vom Haus entfernt steht würde ich zur Rechnung eher 60m heranziehen, denn die Leitung wird dann sicher nicht auf Luftline verlegt.

unter all den Bedingungen kommt ein 5x16mm² heraus für eine Absicherung von 32A.
Der FI muß dann im Haus in der Hauptverteilung sitzen, um auch Schäden an dieser Leitung bis zum Gartenhäuschen zu erkennen.

Vorschlag:

FI 40/0,03A + Linocour (Neozed Sicherungslasttrennschalter) mit Passhülse 32/35/40A und Absicherung 3x32A in der Hauptverteilung am Zählerkasten, dann 5x16mm² bis zum Verteiler im Gartenhäuschen. Dort Sicherungen 16A Steckdosen und 10A Licht sowie die Anschlußklemmen für die 32A Steckdose.
Verdrahtung in der Hütte 1,5mm² für Licht und die 16A Stromkreise mit 2,5mm²
Die 32A Steckdose das letzte Stück in 6mm².

Die Zuleitung 80cm tief vergraben.

dAs Ganze muß durch eine Elektrofachkraft überwacht und in Betrieb genommen werden. Entsprechende Messungen sind durchzuführen und zu bewerten.
 
Octavian1977 schrieb:
... für eine Gartenhütte? :roll: :roll:

Ich möchte nicht wissen, wieviel komplette Wohnungen noch mit 2x6mm² (oder weniger) versorgt werden.
Kein Wunder, wenn sich die Leute das dann lieber selber zurecht pfuschen anstatt soviel Geld dafür auszugeben, wie andere für eine komplette Wohnungsinstallation zahlen.

Das musste ich jetzt mal los werden. :lol:
 
Ich bin auf 10mm² gekommen, aber egal - Werner, es geht um die Länge und den resultierenden Widerstand - so eine Steigeleitung ist i.d.R. auch keine 50-60m lang - da liegen in manchen Häusern gerademal 15m bis in den 3. oder 4. Stock - das ist ein gravierender Unterschied und daher nicht vergleichbar. Wer die Option auf Nutzung eines 3x32A-Gerätes wünscht, hat eben auch dafür zu sorgen, dass dies problemfrei möglich ist. Und wenn das nunmal der Leistung einer üblichen Wohnung entspricht ist das eben so und wenn die Länge der Zuleitung 3 mal so lang ist, ist das eben auch so - und als Resultat benötigt man mehr Kupfer. Bzw. Alu, denn es besteht ja auch die Option NAYY-J zu verlegen - das kostet nur 1/2 bis 2/3, man braucht aber die passende Anschlusstechnik.

Ob wir nun 5x10mm² CU oder 5x16mm² Alu verlegen, beides würde gehen. Bei 32A Betriebsstrom und 55m Länge komme ich auf 1,49% Spannungsfall am 10mm² CU und 1,56% beim 16mm² Alu - das ist genug Reserve (für eine üblich große Gartenlaube). 2,56% bei 6mm² CU finde ich etwas knapp bemessen.
 
T.Paul schrieb:
... 2,56% bei 6mm² CU finde ich etwas knapp bemessen.
... bei 22kW Last, die er aber mit ziemlicher Sicherheit nicht stundenlang eingeschaltet haben wird.

Mir ist deine Berechnung schon klar. Aber wenn er keine 22kW Last dran hat, ist der Spannungsfall entsprechend kleiner und sicherlich noch innerhalb der Grenzen.

Aber das muss dann der installierende Betrieb entscheiden.
 
Woher sollen wir wissen, wofür diese Steckdose genutzt werden soll? Wir müssen verfügbar machen, was genutzt werden kann an einer Steckdose, denn diese ist Laien-Bedienbar und damit sind Einschränkungen wie "Nur bis XX kW nutzen!" unzumutbar - diese Entscheidung darf dem Laien nicht zugetraut/zugemutet werden.

Im übrigen würde ich ebenfalls anraten den Personenschutz in Form eines oder mehrere RCD(s) <= 30mA in die notwendige Unterverteilung des Gartenhauses zu integrieren. Ein Selektiver Typ <= 300mA kann aus Brandschutzgründen vor der Zuleitung sinnvoll oder notwendig sein.
 
T.Paul schrieb:
...- diese Entscheidung darf dem laien nicht zugetraut werden.
Selbstverständlich nicht.
 
Aus wirtschaftlichen Gründen ist es sinnvoll diese Zuleitung mit 32A abzusichern und auf eine weitere Überstrom/Kurzschlusschutzeinrichtung bei der 32A-Steckdose zu verzichten.

In diesem Falle befinden sich nur die Schutzeinrichtungen für die kleiner abzusichernden Stromkreise und der notwendige Personenschutz im Unterverteiler. Eine Abschaltung per Hauptschalter halte ich für sinnvoll für Arbeiten an der Anlage (kaum Mehrkosten, weniger Laufwege).

Einziger Nachteil: Fehler am 32A-Drehstromkreis können die Vorsicherung auslösen und damit die ganze Gartenhütte vom Netz trennen (i.d.R. ein so gut wie nie auftretender Fall).
 
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