Anschluss eines Schweißgeräts

Diskutiere Anschluss eines Schweißgeräts im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo die Herren, ein Bekannter von mir hat sich ein Schweißgerät (ESS THYROARC 4) zugelegt und möchte dieses nun betreiben. Dem Typenschild ist...
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himmelhund

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Hallo die Herren,

ein Bekannter von mir hat sich ein Schweißgerät (ESS THYROARC 4) zugelegt und möchte dieses nun betreiben. Dem Typenschild ist ein Dauerstrom von 54 A zu entnehmen. Zudem ein Imax von von 80A angegeben. Aktuell ist im Hausanschlusskasten eine 63A NH-Sicherung verbaut. Der SLS hat 35A und der zugehörige dreipolige Leitungsschutzschalter ist mit 25A dimensioniert. Wie sollten eurer Meinung nach die Anschlussleitung sowie die zugehörigen Sicherungselemente dimensioniert werden? Würde das ganze gerne wie folgt absichern:
HAK 80A - SLS 63A - RCD- 63A - LSS 50A - Leitung von Zählerverteilung zu Steckdose NYM 5x10mm² -Kupplungen sowie Wandsteckdose CEE 63A - H07RNF 5x10mm² Anschlussleitung zum Schweißgerät ca. 20m. Bin hier leider überall ziemlich an der Bemessungsgrenze und habe Bauchschmerzen ob das ganze hinhauen würde. Vielen Dank für eure Unterstützung.
 

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Das kannst du vergessen! Erstens brauchst du eine Leistungserhöhung vom Netzbetreiber . Zweitens muss dann vom HAK bis zum Schweißgerät die Sicherung und auch die Leitung für 80 A ausgelegt sein.
 
Will der sich damit ne zweite Titanic Schweißen??o_O
 
Ja okay....was machste denn sonst mit so nem Teil?
 
Will der sich damit ne zweite Titanic Schweißen??o_O

Wenn man davon ausgehen würde, dann wäre eine so hohe Dimensionierung des Anschlusses sicher gerechtfertigt.
In der Praxis wird der Kollege, so denke ich mal, aber keine 8mm Elektroden verwenden, normalerweise 3mm max. 4mm.
Und dafür braucht man einen Sekundär-Strom vom Schweißtrafo von vielleicht max. 140 A.

Ein Kollege von mir hat sich im Jahr 1995 ein ähnliches Schwerindustrie Schweißgerät aus dem Schrott gesichert. Da war ein uraltes flexibles Kabel mit 4x6mm² dran. Das haben wir dann erst mal durch ein 5adriges Kabel ersetzt, 5x6 mm².
Und experimentell einen 3x32A CEE Stecker montiert.

Er hatte damals in seiner Werkstatt eine 32 A Steckdose und die war mit den alten Diazed Schraubsicherungen abgesichert, 3x25 A.

Der Schweißstrom wurde passend eingestellt (120...140 A) und siehe da:
es funktioniert, und das heute noch. Er verwendet es oft für Bauschlosser-Arbeiten, z.B. leichte Träger Konstruktionen oder Gitter-Tore usw.
Wenn man das Stellrad für den Schweißstrom hoch dreht auf 400 A, dann funktioniert es natürlich nicht mehr so problemlos.
Aber da würde eine 3mm Elektrode auch in einem Zug komplett abschmelzen, wenn nicht vorher die Netzsicherungen ansprechen.

Also vielleicht erst mal überlegen, ob man so eine hohe Leistung überhaupt braucht, und wenn nicht, dann einfach experimentell mit dem vorhandenen Anschluss in Betrieb nehmen, bevor man so eine umfangreiche und teure Installation für die Spannungsversorgung vornimmt.
 
Jetzt überlege ich mir, was denn dieses ominöse Schweißgerät (gebraucht) gekostet haben mag, was der Umbau (Stecker, Kabel etc.) kosten mag und welchen Vorteil so ein Trümmer (außer Platz und Gewicht) mit sich bringen mag, dass man nicht statt dessen ein nagelneues Inverter-Schweißgerät für 230V für weniger als nen Hunni kauft, welches für gelegentliches Schweißen im Hobbybereich mehr als ausreichend ist?
 
Deine Überlegungen sind durchaus gerechtfertigt, wirtschaftlich und praktikabel betrachtet rechnet sich das alles nicht, das sehe ich auch so.
Das Gerät, das ich hier beschrieben habe, wurde dem Kollegen kostenlos von seinem Arbeitgeber überlassen, es sollte ja eigentlich verschrottet werden. Das Gerät ist sehr schwer und unhandlich, und nimmt auch viel Platz weg.

Deshalb auch meine Empfehlung an himmelhund, hier erst mal keinen zu hohen Aufwand zu betreiben.
 
Geräte mit mehr als 12kVA Leistung sind genehmigungspflichtig.
Zum Betrieb ist über einen eingetragenen Fachbetrieb ein entsprechender Antrag an den Netzbetreiber zu stellen.
Dieser kann natürlich auch abgelehnt werden oder mit erheblichen Kosten für die Erweiterung einhergehen.
 
Danke für den Hinweis.
Natürlich gerechtfertigt, wenn man vom Anschlusswert ausgeht, der auf dem Typenschild steht.
Also am besten mit solchen veralteten und viel zu hoch dimensionierten Schweißgeräten überhaupt nicht befassen.
Wie Stromberger schon erwähnt hat, gibt es kleinere, bezahlbare Geräte, die für den normalen Gebrauch völlig ausreichend sind.
 
Das Ding kannst du geschmeidig mit 32A Neozed oder auch 25A Neozed oder vergleichbaren Schmelzsicherungen betreiben wenn du nicht vor hast 400A dauerfeuer zu machen wovon man fast ausgehen kann

Die Koffer ( damit meine ich alle Schweißanlagen div Konfigurationen mit IN jenseits der 50A )laufen bei uns seit über 30Jahren überwiegend mit 25-32A in einem Maschinenbau Unternehmen ;)
Ohne ausfälle durch überlast
 
Richtig! - dass man das "kann", hat sich ja mit unserem Schweißgerät schon über lange Zeit bestätigt. Der Kollege hat das seit mehr als 20 Jahren und arbeitet sehr viel damit. Aber ich will auch Hinweise auf geltende Vorschriften, wie den von Octavian1977, nicht einfach ignorieren.
 
Thema: Anschluss eines Schweißgeräts

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