Backofen Küche

[SaMu1988]

Der N muß genauso stark sein wie die Aussenleiter.

Naja, wenn mehrere Phasen auf einen N angeschlossen werden, muss dieser entsprechend ausgelegt werden. Die Phasen selbst sind ja auf 16A abgesichert, was theoretisch mit 1,5mm² in Ordnung wäre. (Im Endeffekt sind diese 3 Phasen nichts anderes als 3 Steckdosen - wenn diese über N laufen) Nur wäre dann der N mit 1,5mm² zu klein dimensionisert weil ja alle 3 Phasen über einen Draht (N) geführt werden. Oder habe ich da einen Denkfehler?

 

[Strombuli]

Typische Laiendenkweise.
In einem Drehstromnetz fließt auf dem N nie mehr Strom, als auf einem einzelnen Außenleiter.

Mit anderen Worten, auf dem N kann nicht mehr Strom fließen, als ein einzelner Außenleiter liefern kann.

Sogar, wenn du alle Außenleiter maximal belastest, fließt garkein Strom auf dem N.

Wie kommt das?

Ich versuche es mal mit ganz einfachen Worten, sozusagen laiengerecht, zu erklären:
Zwischen den 3 Phasen besteht eine Phasenverschiebung von 120°

Ein Beispiel: Du schaltest auf eine Phase einen Verbraucher.
Der Strom auf dem N ist gleich dem Strom auf dem L1
Jetzt schaltest du einen weiteren Verbraucher auf L2
Deiner Auffassung nach, müsste jetzt der Strom auf N die Summe der beiden Ls tragen.

Nein! Der Strom auf dem N sinkt sogar, weil: Durch die Phasenverschiebung fließt jetzt ein großer Teil des Stromes von Phase zu Phase und nichtmehr über N.

Im Extremfall, daß alle 3 Phasen maximal belastet sind, fließt garkein Strom mehr auf N.
Der Strom fließt dann auf Grund der Phasenverschiebung nurnoch zwischen den Außenleitern.

Alles klar?

 

[SaMu1988]

Typische Laiendenkweise.
In einem Drehstromnetz fließt auf dem N nie mehr Strom, als auf einem einzelnen Außenleiter.

Mit anderen Worten, auf dem N kann nicht mehr Strom fließen, als ein einzelner Außenleiter liefern kann.

Sogar, wenn du alle Außenleiter maximal belastest, fließt garkein Strom auf dem N.

Wie kommt das?

Ich versuche es mal mit ganz einfachen Worten, sozusagen laiengerecht, zu erklären:
Zwischen den 3 Phasen besteht eine Phasenverschiebung von 120°

Ein Beispiel: Du schaltest auf eine Phase einen Verbraucher.
Der Strom auf dem N ist gleich dem Strom auf dem L1
Jetzt schaltest du einen weiteren Verbraucher auf L2
Deiner Auffassung nach, müsste jetzt der Strom auf N die Summe der beiden Ls tragen.

Nein! Der Strom auf dem N sinkt sogar, weil: Durch die Phasenverschiebung fließt jetzt ein großer Teil des Stromes von Phase zu Phase und nichtmehr über N.

Im Extremfall, daß alle 3 Phasen maximal belastet sind, fließt garkein Strom mehr auf N.
Der Strom fließt dann auf Grund der Phasenverschiebung nurnoch zwischen den Außenleitern.

Alles klar?

Ja Moment, das was du beschreibst ist wie du es sagst, wenn alles über Drehtstrom läuft - ergo Phase zu Phase. Aber bei Herden und Kochfelder läuft doch nichts mehr über 400V sondern lediglich über die 3 Phasen gegen Null 240V - oder Irre ich mich da? Und wenn man das macht, läuft alles über N zurück und dann wäre eine 1,5mm² zu klein.

 

[Strombuli]

okay, du hast noch einen Hänger in deiner Denke.

Eine Herdanschlußdose stellt im Allgemeinen einen Drehstromanschluß zur Verfügung.
Das bedeutet 3 mal Phase gegen N = 230V pro Phase gegen N.
Auf Grund der Phasenverschiebung hat man aber eine Spannung von 400V Phase gegen Phase.

Ein Kochfeld nimmt sich für die verschiedenen Verbrauchsstellen jeweils eine Phase, also 230V gegen N.
Sobald aber mehr als eine Verbrauchsstelle eingeschaltet wird, fließt der Strom nichtmehr nur über N, sondern auch von Phase zu Phase.
Der N sorgt dabei für Symmetrie, verhindert damit, daß bei unterschiedlicher Last eine Verbrauchsstelle mehr Spannung bekommt als die andere, er verhindert aber nicht, daß ein großer Teil des Stromes von Phase zu Phase fließt und eben nichtmehr auf dem N zurück.

Capiche?

 

[SaMu1988]

Ah, ok. Ich habe mich etwas vom Anschlussbild und diesen technischen DAten:

Technische Daten
Anschlusswert

7.400 W

Spannung

220-240 V

beirren lassen. Anbei ist das Anschlussbild, welches (wahrscheinlich) auf mich zutrifft. Mir war eben nicht klar, was das Kochfeld mit den 400V will. Als Laie denkt man eben etwas "einfacher":

- 1x 400V 16A = 6400W (sind ja nur 2 Phasen da, steht auch nur 1x 400V zur Verfügung, oder?)
oder eben
- 2x 230V 16A = 7360W

Also dachte ich, naja, dann bedient sich das Kochfeld eben an den 2x 230V und führt diese gegen N. Wir schweifen etwas ab, ist für mich aber sehr lehrreich .

Danke!

 

[Strombuli]

Ja, dieses Anschlußbild ist typisch und mittlerweile Standard für Haushaltskochfelder.

Du hast 2 mal Phase gegen N, also zweimal 16A bei 230V = gleichbedeutend mit gerundet 7600W Anschlußwert.

Nochmal zur Verinnerlichung: Du schaltest eine Platte ein = 16A auf Phase und auch auf N.
Du schaltest weitere Platte(n) dazu, die liegen zwar auch Phase zu N, aber ein Großteil des Stromes fließt jetzt von Phase zu Phase und der Strom auf N wird deutlich kleiner.

Du wirst dich jetzt fragen, wenn doch die Platte an Phase und N liegt, warum soll dann der Strom nicht über den N abfliessen, sondern über die andere Phase.

Nun, das liegt an der Phasenverschiebung.

Nimm eine Momentaufnahme der Zeit: Eine Phase ist gerade auf dem positiven Scheitelpunkt der Sinuswelle. In dem Verbraucher fliesst gerade der höchste Strom von positiv nach negativ. Im Allgemeinen bietet ja der N in diesem Moment den negativen Pol, aber nein, gerade in diesem Moment befindet sich die andere Phase noch negativer als der N. Also fließt der Strom teilweise weiter zur anderen Phase.....und das wiederholt sich immerwieder.

 

[Toby T.]

@Strombuli Alter, Du bist n geiler Typ Top-Erklärung hier im Thread, sollte man zusammengefasst anpinnen!

 

[Strombuli]

Danke!

 

[SaMu1988]

@Strombuli auch von mir vielen Dank für die Erklärung

 

[Strombuli]

Nur um das Thema zu komplettieren: Dieses Prinzip gilt nichtnur für deine Herdanschlußdose, sondern gilt für das ganze Haus.

In deinem Hausanschlußkasten (HAK) kommen vom Versorger 3 Phasen und N an, alle mit dem gleichen Querschnitt!

Die drei Phasen werden im Haus auf verschiedene Stromkreise aufgeteilt, genau wie das im Herd geschieht.
Auch hier kompensieren sich die Phasenströme gegenüber N gegenseitig, genau wie beim Herdanschluß, sodaß auf dem N nie mehr Strom fließt als auf einem einzelnen Aussenleiter (Phase).
Insofern kannst du also diese Physik auf den kompletten Hausanschluß übertragen.