Die vier Ableitungen an allen Ecken hören sich schon mal gut an. Jetzt muss jede einzelne Ableitung noch einen Erder haben.
Die Tiefenerder herzustellen dürfte eigentlich kein Problem darstellen, in der Praxis habe ich Erdertiefen bis teilweise 20 m gehabt, um wirklich sehr niederohmige Werte zu erreichen, das kann bei dir schon bei 5 m der Fall sein, rechne lieber mit 10 m. Die richtigen (Teil-)Erderstangen aus VA kosten pro kg heute auch nicht viel mehr als normales Eisen/Stahl (St37) und haben normalerweise eine Länge von 1,5 m. Die nimmt man heute,weil si nicht rosten, verzinkte Stangen sind out! Die halten zwar auch (max. 15 Jahre!) , haben aber immer schlechtere Werte und können so auf die Dauer teuer werden (prüfender E-Betrieb:“ also die müssen ‚raus, die Erdungswerte reichen nicht mehr…“)
Als,o alle vier Erder miteinander verbinden soll man zwar machen und bringt wirklich etwas, das könnte ich bei mir aber auch nicht so einfach realisieren. Auch müsste man dringend die im Keller befindliche Potenzialausgleichsschiene PAS an jeden der Erder anschliessen (mindestens mit NYY-J 1 x 16 qmm grüngelb), schau mal, ob du das hinbekommst, das ist nicht nur theoretisch erforderlich, sondern auch praktisch für den gesamten Potentialausgleich (Potential-/Spannungsdifferenz beim Blitzeinschlag.
Die Ableitungen unterhalb der Dämmung werden sehr gern gemacht, da die Ableitungen ja „so häßlich“ sind, aber privat ist Schönheit alles, nur nicht wirksam, aber erzähle das mal einem kleinen Bauleiter bzw. einem EFH-Architekten oder sogar einem stolzen EFH-Besitzer und dessen Ehefrau …
Naja, ist nicht zu ändern, aber besser als nichts, 20 cm sind doch auch schon etwas, kann aber durchaus zu wenig sein, wenn du Pech hast und ein Blitz mit einem Strom von mehr als etwa 50 kA einschlägt (WENN überhaupt ein Blitz einschlägt, der Frankfurter Raum, wo ich wohne, ist da etwas gefährdeter).
Jetzt mal zum inneren Blitzschutz: ein „Kombiableiter“ für Grob- und Mittelschutz ( in einem Gehäuse, z.B. das modulare DEHNventil DV M TNS 255) sollte dicht hinter dem EVU-Kabeleintritt in’s Gebäude eingebaut werden, also zwischen Hausanschlusskasten (HAK) und Zähler-/Unterverteilung, spätestens aber in der Zähler-/Unterverteilung.
Übrigens: der vorgeschlagene Kombiableiter „bläst“ NICHT mehr aus (solche Geräte sind uralt und die nimmt kein Mensch mehr!) und kann deshalb ganz normal auf die Hutschiene direkt neben LSS gestzt werden!
Dann brauchen nur noch diejenigen Steckdosen (Einbau direkt in die UP-Dose der Steckdose oder aber Adapter-Steckdosen) mit Feinschutzelementen ausgerüstet werden, an denen teure Elektrogeräte angeschlossen werden (Notebook, Plasma-TV, Stereoanlage, Waschmaschine,usw.)
Für den Schutz der Telefonanlage bzw. des Telefons gibt es auch Adapter, die eine mit einem integrierten Feinschutz ausgerüstete Steckdose haben, an die die Telefonstromversorgung angeschlossen wird, für die Telefonleitung selbst sind auch Schutzelemente integriert.
Für die Gartenleitung gilt dasselbe: bevor die Leitung (NYM-J) bzw. das Kabel (NYY-J) durch die Hauswand nach aussen geht, sollte in einem Gehäuse auch dort ein Kombiableiter eingebaut werden, falls der Blitzstrom von aussen kommt (Einschlag in das Gartenhaus oder auch in den Garten selbst, auch da kann ein Blitzstrom in die Leitung/das Kabel induziert werden und dann ins Haus „laufen“ !
Das gilt übrigens für jede einzelne Leitung, die das Haus verlässt.
Die Sat-Schüssel muss natürlich auch mit einer (bzw. zwei) Fangstangen geschützt werden…