Drehstromanschluss mit 10 A Diazed Sicherungen

Diskutiere Drehstromanschluss mit 10 A Diazed Sicherungen im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich bin gerade umgezogen, letztens beim kochen ist die Sicherung durchgebrannt, hab mir dann die UV mal genauer angeguckt, dort...
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Jenso1976

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Hallo zusammen,

ich bin gerade umgezogen, letztens beim kochen ist die Sicherung durchgebrannt, hab mir dann die UV mal genauer angeguckt, dort sind für den Drehstromanschluss 3 x 10 A Passsockel + Diazed Sicherungen verbaut.

Spricht was dagegen diese gegen 16 A auszutauschen? Muss ja einen Grund haben warum man das damals so gemacht hat.

Angeschlossen ist ein Autarker Backofen an einer Phase und ein Autarkes Kochfeld an den 2 anderen Phasen, dürfte doch, selbst wenn nur 1,5 qmm verlegt ist, kein Problem darstellen? Kabellängen sind auch nicht überlang.
 
Schau mal nach, ob im Sicherugssockel eine Passchraube drin ist.
Dann kannman mal beurteilen, ob der Sockel extra für 10A ausgelegt ist.

Anonsten mach mal ein gutes Foto vom Sicherungssockel mit herausgeschraubter Sicherung.

ABER NICHT REINFINGERLN!!!!


Ich zeig dir mal auf einem Foto, wie sowas ausschaut.

1707642040141.png
 
Ja richtig, die Frage ist, warum hat man das früher so gemacht, vom Leitungsquerschnitt dürfte das doch kein Problem sein die durch 16 Ampere zu ersetzen.
 
Ist das schon öfters passiert, dass die Sicherung durchgebrannt ist oder nur einmal? Kannst Du das irgendwie nachvollziehen, z. B. dass Du besonders viel Leistung gebraucht hast?

Ich denke mir da halt auch, dass sich da irgendwer schon Gedanken darüber gemacht hat, warum er das so abgesichert hat. Auch wenn ich da gerade nicht mit dem Finger drauf zeigen kann. Vielleicht liegt das Herdanschlusskabel nicht auf dem direkten Weg, oder die Zuleitung ist bereits ziemlich lang/dünn und daher der insgesamte Spannungsabfall zu groß. Oder irgendwas anderes.

Wenn das Problem neu ist und vorher nie auftrat, dann liegt möglicherweise auch ein Fehler vor. Dann ist höher absichern die denkbar schlechteste Idee. Wenn Du umgezogen bist, ist das aber schwer nachzuvollziehen.

Sind Backofen und Kochfeld neu oder waren die vorher woanders in Betrieb?

Vielleicht hatte die alte Schraubsicherung bereits einen weg vom Vormieter. Wenn jetzt erstmalig eine neue drin ist, abwarten.
 
10A Sicherungen an einem Herdanschluss sind Schwachsinn. Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür. Wenn da irgendwas nicht in Ordnung sein soll, dann sichert man nicht runter, sondern bringt das in Ordnung. Wie sieht denn der Rest der Verteilung aus? Ist das wirklich Drehstrom?
 
@ego1
Gerade umgezogen kann auch heißen, dass man schon eine Woche drin wohnt. Da kann so eine Sicherung oft fliegen oder nur einmal.

Wenn da irgendwas nicht in Ordnung sein soll, dann sichert man nicht runter, sondern bringt das in Ordnung.
Er soll da auch nicht runter sichern sondern nur nicht einfach rauf, solange nicht genau bekannt ist, was die Ursache ist.
 
Genau, irgendwer muß ja eine rote Paßschraube eingesetzt haben oder was ist mit "Passsockel" gemeint?
 
Ich meinte schon den D-Schraub-Paßeinsatz D II, der Nachbar der hier schon seit 35 Jahren lebt hatte die wohl am Anfang auch drin und hat sie gegen 16'er getauscht, Bude steht ja noch.

Vielleicht hatte der Elektriker damals auch keine Ahnung oder es gab andere Regelungen? Oder es war gar kein Elektriker am Werk ?

Technisch macht es meines Erachtens nach keinen Sinn, hab jetzt auch keine Lust die gesamte Elektrik auf links zu drehen, ich geh davon aus dass es Drehstrom ist, das Ceranfeld hat den Fehler E6 angezeigt, was soviel bedeutet, dass eine Phase fehlt, ich werde aber mal unter die Einbauschränke kriechen und mir die Anschlussdose anschauen und messen.

Ceranfeld war schon drin, den Einbauherd hab ich gegen einen moderneren getauscht, aber die Phase war ja nicht vom Ausfall betroffen.
 
Früher wurden Stromkreise öfters nur mit 10A abgesichert. Brannte die Sicherung öfters durch, wurde die Passschraube mit Hammer und Schraubenzieher zertrümmert und eine größere Sicherung eingesetzt.
 
Technisch macht es meines Erachtens nach keinen Sinn, hab jetzt auch keine Lust die gesamte Elektrik auf links zu drehen, ich geh davon aus dass es Drehstrom ist, das Ceranfeld hat den Fehler E6 angezeigt, was soviel bedeutet, dass eine Phase fehlt, ich werde aber mal unter die Einbauschränke kriechen und mir die Anschlussdose anschauen und messen.

Das sieht man an der Verteilung. Das Kochfeld erkennt das nicht. Das arbeitet nur mit zwei 230V-Stromkreisen.
 
Früher wurden Stromkreise öfters nur mit 10A abgesichert. Brannte die Sicherung öfters durch, wurde die Passschraube mit Hammer und Schraubenzieher zertrümmert und eine größere Sicherung eingesetzt.
Na solche Tips wollen wir hier lieber nicht geben. Da tauschen wir lieber die rote Passschraube gegen eine graue aus. Es soll ja auch keine größere Sicherung eingesetzt werden können.
 
Laß das durch einen Fachmann prüfen, der kann dann auch die Paßschraube ersetzen.
Dies wäre hier auch Aufgabe des Vermieters.

Daß da überhaupt noch Schmelzsicherungen drin sind und auch noch Diazed zeigt eigentlich, daß die elektrische Anlage komplett Ersetzungsbedürftig ist.

Geschätztes Errichtungsdatum <=1960.
 
[...]dürfte doch, selbst wenn nur 1,5 qmm verlegt ist, kein Problem darstellen?
Ich bin mir da nicht sicher: Bei Schmelzsicherungen beträgt der große Prüfstrom ja
[math]I_2=1{,}6\cdot I_n[/math]und die 2. Bedingung
[math]I_2\leq 1{,45}\cdot I_z[/math]wird ggf. nicht erfüllt.

Beispiel:
Verlegeart B2, Absicherung mit 16A, also
[math]I_z=16\,\mathrm{A}\quad\Rightarrow\quad 1{,45}\cdot I_z=23{,}2\,\mathrm{A}[/math][math]I_2=1{,}6\cdot I_n=25{,}6\mathrm{A}\nleq23{,}2\mathrm{A}[/math]
 
Daß da überhaupt noch Schmelzsicherungen drin sind und auch noch Diazed zeigt eigentlich, daß die elektrische Anlage komplett Ersetzungsbedürftig ist.
Nicht jeder hat das Geld dafür und noch dazu ist es hier eine Mietwohnung. Bei uns sind noch viele dieser alten Installationen in Betrieb, wobei überall ein RCD nachgerüstet wurde da die Netzform mittlerweile TT ist. Das ist mir tausendmal lieber als eine 20 Jahre jüngere Installation mit moderneren LSS, aber ohne RCD.
 
Laß das durch einen Fachmann prüfen, der kann dann auch die Paßschraube ersetzen.
Danke aber ich denke als staatl. gepr. Elektrotechniker habe ich die nötige Fachkompetenz dieses selbst zu tun. :)

Hätte ja sein können das jemand eine Erklärung dafür hat im Sinne von " Das hat man früher so gemacht weil ... "

Vermieter hab ich schon deswegen angeschrieben, die Elektrik ist teilweise schon erneuert und durch LS-Schalter ersetzt, Fi- allerdings nur im Bad der rest klassische Nullung, lediglich die Drehstromanschlüsse laufern noch über Diazed Sicherungen. Elektrotechnisch eine ziemliche Bastelbude.

Die Frage wäre, wie dramatisch sind die Auswirkungen in der Praxis, ich denke in dem Fall eher gering, gehe auch davon aus, dass 2,5 qmm verlegt ist, die Herdanschlussdose ist aber leider unter der Einbauküche versteckt, muss mal gucken ob und wie man da dran kommt.

Aber danke schon mal für die zahlreichen Antworten.
 
Vermieter hab ich schon deswegen angeschrieben, die Elektrik ist teilweise schon erneuert und durch LS-Schalter ersetzt, Fi- allerdings nur im Bad der rest klassische Nullung, lediglich die Drehstromanschlüsse laufern noch über Diazed Sicherungen.

Bei klassischer Nullung ist auch kein FI möglich. Diazeds sind auch nicht unbedingt ein Problem. Allerdings macht es keinen Sinn, bei einem Herdanschluß eine 10A-Passschraube einzusetzen. Da hängt ja bis auf den Herdanschluß nichts weiter dran und auch wenn nur 1,5mm² verwendet wurden, sind 16A möglich.

Die Frage wäre, wie dramatisch sind die Auswirkungen in der Praxis, ich denke in dem Fall eher gering, gehe auch davon aus, dass 2,5 qmm verlegt ist, die Herdanschlussdose ist aber leider unter der Einbauküche versteckt, muss mal gucken ob und wie man da dran kommt.
Bei 2,5mm² wären sogar, bis auf wenige Ausnahmen, 20A möglich.
 
Thema: Drehstromanschluss mit 10 A Diazed Sicherungen
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