Erweiterung Bestandsanlage TN-C um zusätzliche Unterverteilung

Diskutiere Erweiterung Bestandsanlage TN-C um zusätzliche Unterverteilung im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag, möchte mich vorab kurz vorstellen: Ich bin 26 Jahre alt, habe Elektrotechnik studiert (Fachrichtung allerdings Fahrzeugelektronik...
J

johnic207

Beiträge
7
Guten Tag,
möchte mich vorab kurz vorstellen: Ich bin 26 Jahre alt, habe Elektrotechnik studiert (Fachrichtung allerdings Fahrzeugelektronik, daher nur eingeschränkte Kenntnisse in der Hausinstallation vorhanden). In meinem Elternhaus (Baujahr 1991), soll jetzt im Zuge einer Wallbox-Installation die Unterverteilung in der Garage erneuert werden.
Bisheriger Anschluss sieht wie folgt aus:
HAK auf Dachboden (Freileitung). Zählerschrank im Keller, aufgebaut als TN-C. Von dort geht ein 4 x 10 über einen Vorsicherungsblock Neozed 63A an die Unterverteilung im Erdgeschoss. Dort wird der PEN aufgetrennt (TN-C-S). Von dort geht es dann weiter mit einem 5 x 2.5 zur Garagen-UV, ebenfalls mit einer Neozed-Vorsicherung. Dort sind aktuell Beleuchtung, Garagentorantrieb und ein paar Steckdosen angeschlossen.

Im Zuge des Wallbox-Einbau ist jetzt geplant vom Zählerschrank im Keller ein 5 x 10 direkt in die Garage zu verlegen (Leitungslänge ca. 5 Meter) und dort eine neue Unterverteilung zu errichten, da die aktuelle Zuleitung aus der Unterverteilung im Erdgeschoss so selbstverständlich nicht bleiben kann. Die bestehende Unterverteilung ist bereits voll und wird dann komplett ersetzt.

Jetzt stehe ich vor dem Problem, wie am besten der Anschluss in den Zählerschrank umgesetzt werden kann. Ein Vorschlag war, bis zur Garage wieder im TN-C System zu gehen, dort dann erneut die PEN-Auftrennung vorzunehmen, und dann einen separaten PE-Leiter an den Fundamenterder im Heizungsraum zu ziehen. Klingt an sich plausibel, bedeutet aber ein weiteres Loch in der Wand und knapp 8 Meter Erdungskabel zusätzlich.
Geht das nicht besser? Kann nicht bereits im Zählerkasten die Auftrennung vorgenommen werden und das ohne die bestehende UV inkl. Steigleitung des Erdgeschosses anzufassen? Wie wird hier üblicherweise vorgegangen?

Habe das ganze mit Paint mal versucht schematisch zu verdeutlichen.
Freue mich auf eure Meinungen!
Gruß Nico
 

Anhänge

  • visualisierung.jpg
    visualisierung.jpg
    72,5 KB · Aufrufe: 20
Wo siehst du das Problem den PEN für die Garage schon in der HV aufzuteilen ? Dein Netz ist ein TN-C-S-Netz und ab HV hast du dann zur Garage ein TN-C-S-Netz ! Die PEN-Trennung soll so früh als möglich erfolgen und das erfolgt dann eben für die UV -Garage in der HV .
 
Ich würde auch, wie @Pumukel schon schrieb, im Zählerschrank die PEN-Trennung für die neue Garagenzuleitung machen.
 
Also Neu TN-C Verlegen ist schon mal unzulässig.

Ansonsten sind Wallboxen über 12kVA genehmigungspflichtig.

Ich würde dir empfehlen auch die alte 4x10 Zuleitung gegen eine fünfadrige zu tauschen.
Je höher die Leistung und je moderner die Technik um so problematischer wird der PEN.
 
Danke schonmal für eure Antworten, das klingt doch schon besser.
Ich prüfe mal, ob die Zuleitung im Leerrohr liegt und ich Sie gegen eine 5 polige Austauschen kann, befürchte allerdings, das wird dann ein zu großer Aufwand.
Anbei noch ein Bild vom aktuellen Aufbau (Sieht leider alles relativ unsauber aus). Wahrscheinlich wäre es am besten einen neuen 5 poligen Verteiler für Hutschienenmontage zu verbauen, um alles sauber zu verdrahten. Die bestehenden 4-polige Steigleitung bliebe dann wie sie ist und die neue 5 x 10 Zuleitung zur Garagen-UV würde dann mit N an die PEN-Schiene und PE separat angeschlossen, korrekt? PEN und PE dann entsprechend gebrückt.
 

Anhänge

  • image.jpeg
    image.jpeg
    162,8 KB · Aufrufe: 36
Nein PEN -Trennung in der HV und in der Garage kommt der N auf die N -Schiene und der PE auf die PE -Schiene einen PEN gibt es da nicht mehr !
 
@Pumukel Danke, das ist soweit klar. Die Frage bezog sich auf die Änderung in der HV, wie diese am besten umgesetzt wird.
 
Wo ist das Problem ? Neozedlasttrennschalter und PE und N der Zuleitung auf die PEN-Schiene oder auf eine Hauptleitungsabzweigklemme . Pollmann Hauptleitungsabzweigklemme HLAK 25-5/10-S grau blau gg 25qmm
PEN geht auf diese Klemme und von da wird der PEN weitergeführt und für die Garage der N in blau auf die N klemme . Und wofür die 3 grauen Klemmen da sind wirst du wohl wissen !
Die Klemmen haben nicht umsonst 4 Anschlüsse .
 
Sag mal der HAK ist doch auf den Dachboden das klingt ja fast wie Freileitungshausanschluss. Da würde ich eh gucken das ich den weg bekomme. Lieber einen Kabelhausanschluss.
 
Sag mal der HAK ist doch auf den Dachboden das klingt ja fast wie Freileitungshausanschluss. Da würde ich eh gucken das ich den weg bekomme. Lieber einen Kabelhausanschluss.
Ja, ist tatsächlich auch Freileitungsanschluss. Der Typ 1 Überspannungsschutz muss deshalb auch noch nachgerüstet werden. Ist leider aktuell nicht möglich den umzulegen
 
Und dann diese gelben Stiftkabelschuhe aus dem KFZ-Bereich. Ist das überhaupt zulässig?
 
Wofür ist denn der dreipolige LS-Schalter im Zählerschrank?
 
Ich prüfe mal, ob die Zuleitung im Leerrohr liegt und ich Sie gegen eine 5 polige Austauschen kann,
Das wäre immer das Optimum.

Ansonsten muss man halt mit Kompromissen leben. Eine neue Zuleitung nur 4adrig zu verlegen ist allerdings nie eine Option.

Der "Trick" ist, dass man sich beim Vokabular vom "den PEN in N und PE auftrennen" verabschieden muss, wenn man eine Altanlage in Teilen verbessern will oder muss.

Du trennst den PEN nicht auf, sondern du trennst (einen oder mehrere) Neutralleiter vom PEN ab.
Du kannst vom Hausanschlusskasten (oder ab der ersten möglichen Stelle) den Neutralleiter vom PEN abtrennen, aber dennoch einen PEN weiterführen. Dauerhafte blaue Kennzeichnung an den Enden der gelbgrünen Ader sorgen für unmissverständliche Kennzeichnung, dass hier Betriebsströme über einen PEN laufen.

Leider habe ich kein Bild vorrätig, aber ich hatte im Frühjahr eine Hauptverteilung ersetzt mit vielen 4adrigen Abgängen. Diese habe ich als 5poliges Sammelschienensystem ausgeführt, wobei eine Schiene deutlich als PEN gekennzeichnet wurde ein andere eben als N.
5adrige Abgänge (auch die gibt es da - und es werden nach und nach alle durch solche ersetzt) werden mit der blauen Ader am N angeklemmt, 4adrige mit der gelb-grünen Ader am PEN. Ebenso werden die gelbgründen Adern der 5adrigen Leitungen an der PEN-Schiene angeklemmt.
Natürlich würde man sich wünschen, dass man alles auf einen Schlag sauber - also ohne PEN! - installieren könnte. In der Realität aber eben nicht machbar. Da diese Anlage jährlich vom Gutachter kontrolliert wird, hatte ich dieses Vorgehen vorher von diesem absegnen lassen. Die Alternative wäre ein einwöchiger Produktionsausfall gewesen oder eine der alten Hauptverteilung nachgeschaltete zusätzliche Verteilung nur für die 5adrigen Abgänge. Die erste Option war indiskutabel, bei der zweiten hätte man eine 40 Jahre alte NSHV belassen und irgendwie eine weitere UV hereinquetschen müssen.
 
Der PEN bleibt so lange ein PEN bis der letzte verPENte Stromkreis verschwindet . Von einem PEN können beliebig viele N oder PE abzweigen . Aber sobald der PEN in N und PE getrennt wird dürfen diese nie wieder zu einem PEn vereinigt werden ! Und wenn du in einer UV den PEN auf die "PE" schiene auflegst und von dieser den N abzweigst bleibt das immer noch eine PEN -Schiene !
 
Die Bessere Version ist Den Hauptstrang, wenn PEN weiter hinten noch benötigt wird, mit PEN, PE anstatt mit N PEN aus zu statten.
Teilt man für die Neuen Anlagenteile schon früh den PE vom PEN erhält man für die Neuen Teile einen wesentlich verbesserten PE mit weniger vagabundierenden Strömen.
als PEN ist dabei die blaue Ader dann zu nutzen mit grüngelber Markierung an den Anschlußpunkten.
 
Übrigens: Stellt man den Zählerschrank auf 5 polig um ist auch der Überspannungsschutz um einen Ableiter zu erweitern.
 
Was soll dein Schwachfug @Octavian1977 ? Der PEN hat Grün /Gelb zu sein und nicht Blau . Zudem ist der PEN zuerst mal Schutzleiter und in zweiter Linie Neutrallleiter ! Die Blaue Endkennzeichnung weißt nur darauf hin das dieser Leiter eben zusätzlich zum PE auch N ist ! Dein Vorgehen mit einem blauen PEN ist durch keine Norm gedeckt.
Zudem ist da die Norm eindeutig Gelb/grün ist zwingend dem PE vorbehalten !
 
Es geht hie rnicht um eine Neue Anlage sondern um die Ertüchtigung einer alten Anlage.
Die VDE hier ohne Wenn und aber ein zu halten, welche übrigens nur für Deutschland die Farbe blau mit grüngelber Markierung für den PEN ausschließt, führt zu einer wesentlich schlechteren Lösung.
Hier ist es gefragt selber zu denken, denn die VDE beschreibt an keiner Stelle wie man damit umgehen soll, und sieht auch nirgends vor Altanlagen zu verbessern, oder schrittweise um zu rüsten.

da existiert nur Neu und Alt, Neu muß nach aktueller Norm gemacht werden und alt bleibt für immer alt.

Verfolgt man die VDE hier genau darf man allerdings auch die Version mit grüngelben PEN nicht umsetzen, da der PEN innerhalb von Gebäuden nicht mehr zulässig ist.
 
Thema: Erweiterung Bestandsanlage TN-C um zusätzliche Unterverteilung
Zurück
Oben