Glühlampen gehen oft kaputt

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wagenwinde

Guest
Hallo @all,

ich bin neu hier und habe als Fachmann mal eine Frage zur "Lebensdauer" von Glühlampen. Ich bin gelernter Energieanlagenelektroniker und betätige mich als solcher nur noch selten im privaten Bereich ;-)

Mein Bruder wohnt auf einem Bauernhof und hat das Problem, dass die Lebensdauer von einigen Glühlampen stark zu Wünschen übrig lässt. Er hat z.B. eine sechs-flammige Leuchte mit E27-Fassungen, in denen sich "stinknormale" 15W-Glühlampen befinden. Komischerweise sind es immer die Glühlampen in zwei bestimmten Fassungen, die es nach kurzer Zeit zerhaut. Alle 6 Fassungen sind über eine Leitung geschaltet. Auch eine andere Leuchte mit zwei E27-Fassungen in einem anderen Raum hat das Problem, dass immer die gleiche der beiden Glühlampen kaputt geht.

Vor einem halben lief zu diesem Thema schon ein Thread, aus dem aber keine schlüssige Lösung hervorging. Die Fragen/Hinweise auf einem naheliegenden Trafo, Nullleiter-Klemmprobleme, etc. sind m.E. nicht problemlösend, da die Glühlampen, die immer wieder kaputt gehen, dieses ja nicht wissen ;-)

Die in der Nähe befindliche Trafostation habe ich selbst schon in die engere Wahl genommen, da es in meinem konkreten Fall zutrifft (Entfernung Bauernhof - Trafo ca. 500 Meter). Aber logisch betrachtet müssten doch dann alle Glühlampen nach statistischer Verteilung bzw. nach tatsächlicher Brenndauer kaputt gehen?

Was haltet ihr von folgenden Lösungsansätzen:

- Spannungspegel-Aufzeichnung mit Datenlogger und falls Spannung zu hoch EVU verantwortlich machen?
- Teuere/bessere Glühlampen kaufen?
- Dimmer vorschalten?
- Andere elektronische Hilfsmittel (Kondensator, Tiefpass)?
- Prüfung aller elektrischen Leitungen mit welchen Messgeräten?

Ich würde mich über eine "fruchtbare" Diskussion freuen.

Grüße
Peter
 
Hallo Peter,

wenn ich richtig informiert bin haben Allgebrauchslampen, übliche Glühlampen, eine mittlere Lebensdauer von 500 Stunden. Das bedeutet im Klartext: unter Laborbedingungen und mit exakter Nennspannung müssen 50% der betriebenen Glühlampen 500 Betriebsstunden halten. Es gibt keine Aussage über eine statistische Verteilung, ob z.B. 30% der Glühlampen nach 50 Stunden schon gestorben sind.

- Weitere lebensverkürzende Einflüsse sind sicher höhere Spannung als Nennspannung. Nur 250V sind nach Lieferbedingung glaube ich noch erlaubt.
- Oder, schwacher Federdruck an den Fassungen und dadurch etwas höhere Temperaturen durch Übergangswiederstände, das könnte auf bestimmte Fassungen hindeuten.
- Spannungsspitzen durch Schaltvorgänge, kann auf einem Bauernhof schon mal vorkommen.
- Oder, Vibrationen und Bewegung, das mögen Glühlampen nicht und dafür sind sie nicht ausgelegt. Für Handlampen z.B. gibt es Glühlampen mit Hammerzeichen.
- Oder bessere Produkte, nur die großen Hersteller wie Osram usw. lassen doch fast alle in China fertigen, wo man noch gute Qualität bekommen kann?

Also, wichtig ist zu sehen, wo sind die Schwachpunkte. Leuchten werden doch immer nach optischen Gesichtspunkten gekauft, was verbaut ist, spielt doch keine Rolle. Man kann aber nicht so tun, als ob Fassungen und Wärmeentwicklung keine Rolle spielen.

Gruß Fachmann
 
Hallo Fachmann,

wenn ich richtig informiert bin haben Allgebrauchslampen, übliche Glühlampen, eine mittlere Lebensdauer von 500 Stunden. Das bedeutet im Klartext: unter Laborbedingungen und mit exakter Nennspannung müssen 50% der betriebenen Glühlampen 500 Betriebsstunden halten. Es gibt keine Aussage über eine statistische Verteilung, ob z.B. 30% der Glühlampen nach 50 Stunden schon gestorben sind.
Dem ist von der technischer Sicht aus betrachtet nicht zu wiedersprechen. Aber es gibt einen subjektiven Eindruck einer Glühlampen-Lebensdauer und der ist in diesem Fall eindeutig zu niedrig. Bei mir zuhause zum Beispiel habe ich den letzten 16 Jahren, in denen ich in einer Stadtwohnung wohne, nicht eine Glühlampe wechseln müssen.


- Weitere lebensverkürzende Einflüsse sind sicher höhere Spannung als Nennspannung. Nur 250V sind nach Lieferbedingung glaube ich noch erlaubt.
Beziehen sich die 250V auf Spitzen oder auf ein bestimmtes Spannungsniveau, das für längere Zeit (eine Vollwelle, mehrere Vollwellen) anstehen muss?

- Oder, schwacher Federdruck an den Fassungen und dadurch etwas höhere Temperaturen durch Übergangswiederstände, das könnte auf bestimmte Fassungen hindeuten.
Dieses scheint mir überprüfungswürdig, da mein Bruder sagte, dass die Lampen beim Einschrauben manchmal nicht sofort angehen.

- Spannungsspitzen durch Schaltvorgänge, kann auf einem Bauernhof schon mal vorkommen.
Wie kann man diese Spitzen feststellen und wie beheben?

- Oder, Vibrationen und Bewegung, das mögen Glühlampen nicht und dafür sind sie nicht ausgelegt. Für Handlampen z.B. gibt es Glühlampen mit Hammerzeichen.
Kann ich ausschließen, da beide Leuchten an einer Beton-Decke befestigt sind (einmal hängend, einmal geschraubt).

- Oder bessere Produkte, nur die großen Hersteller wie Osram usw. lassen doch fast alle in China fertigen, wo man noch gute Qualität bekommen kann?
Was sind bessere Produkte? Nenn' mir Hersteller, Produktbezeichnung, etc.

Grüße
Peter
 
Hallo Peter,

ganz sicher bin ich mir nicht, aber die Versorger können wohl 6% Unterspannung bis 10% Überspannung, also zwischen 216V und 253V L gegen N dauerhaft liefern.

Spannungsspitzen durch Schaltvorgänge lassen sich nur sehr schwer ausgleichen. Diese Spitzen unterscheiden sich auch danach, ob rein ohmsch oder induktiv geschaltet wird. Auf einem Hof können schon mal größere Motoren anlaufen.

Wirklich gute Produkte kann ich dir auch nicht nennen. Ich glaube das eben auch die etablierten Hersteller nicht unbedingt wirklich besser sind. In Testberichten fallen sie jedenfalls schon mal durch. Ich habe aber keinen aktuellen zur Hand, mir ist nur noch einer in Erinnerung, bei dem IKEA Energiesparlampen am besten abgeschnitten haben.

Gruß Fachmann
 
Die mittlere Lebensdauer von Glühlampen beträgt 1000 Stunden.
http://www.osram.de/service_corner/faq/ ... .html#faq2

Vor einem halben Jahr habe ich mir eine Schachtel IKEA Glühlampen gekauft, und muss leider zugeben, das die einen deutlich besseren Eindruck gemacht haben, als so manches Markenprodukt.

Auch da mag es Unterschiede geben, je nachdem, wo IKEA produzieren lässt. Diese kamen jedenfalls aus Frankreich.

Etwas weiter unten in dem OSRAM-faq gibt es auch etwas zu Überspannung bei Glühlampen:
http://www.osram.de/service_corner/faq/ ... .html#faq5
 
Stimmt, OEmer hat natürlich recht, es sind 1000 Stunden mittlere Brenndauer.

Leider stimmt der Rest auch, es gibt keine Definition wie lange die anderen durchhalten sollten.

Mein Tipp ganz allgemein: wo immer möglich und sinnvoll auf Energiespartechnik umstellen.

Gruß Fachmann
 
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