Hauptsicherung

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Steffenh14

Steffenh14

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Hallo Kollegen,
ich habe ein Problem, bei dem ich Eure Hilfe gebrauchen könnte.

Ausgangslage: Mehrfamilienhaus mit 12 Wohnungen, ausgebautem DG, Asia-Imbis und Kneipe.
Hauptzuleitung 150 qmm. Hausanschlußsicherung NH 160 A. NH-Vorsicherung Asia-Imbiss 100A (Wechselstromzähler), NH-Vorsicherungen Kneipe 100A (Drehstromzähler), NH-Vorsicherung DG 80 A (2 Wechselstromzähler), NH-Vorsicherung Hausstrom 63A (Drehstromzähler). Die 12 Wohnungen sind über eine NH-Sicherung 100 A abgesichert. Keine der 12 Wohnungen hat einen Drehstromzähler. Es ist eine Zählerzentralisation vorhanden. Die Zuleitung zu den Zählern hat einen Querschnitt von 4 x 70 qmm (NYY).
Meine Aufgabe ist es in 2 Wohnungen Durchlauferhitzer anzuschließen. Die Genehmigung von Vattenfall ist vorhanden. Der Querschnitt der Zuleitungen ist ausreichend. Die UV´s in den Wohnungen werden von mir umgebaut. Ob SLS-Schalter vorhanden sind ist mir nicht bekannt.
Jetzt kommts: Laut DIN 18015 benötige ich für 12 bis 19 Wohnungen ohne elektrische Warmwasserbereitung eine Absicherung von mindestens 100 A. Für 12 bis 19 Wohnungen mit elektrischer Warmwasserbereitung benötige ich eine Absicherung von mindestens 200A. Jetzt habe ich aber 10 Wohnungen mit und 2 Wohnungen ohne elektrischer Warmwasserbereitung. Welche Absicherung soll ich wählen? Ich tendiere zu 160 A, bin mir aber nicht ganz sicher. (2 Whg. mit = 80A, 10 Whg. ohne = 80 A, macht zusammen 160 A, ohne Gleichzeitigkeitsfaktor).
Wenn ich die Vorsicherung zu den Zählern tausche, muß die Hauptsicherung natürlich auch gewechselt werden, denn von Selektivität kann jetzt nicht mehr gesprochen werden. Also 160 A-NH-Sicherung raus und eine 200A-NH-Sicherung rein. Bei Produkten desselben Herstellers ist Selektivität schon bei einem Nennstromverhältnis von 1 : 1,25 vorhanden.

Sind meine Überlegungen jetzt richtig oder habe ich irgendwo einen Gedankenfehler.
 
Steffenh14 schrieb:
Jetzt habe ich aber 10 Wohnungen mit und 2 Wohnungen ohne elektrischer Warmwasserbereitung.

Ich dachte anders herum ;)

Ich würde dazu tendieren die 12 Wohnungen mit 125A vorzusichern, entsprechend P = 87KVA ...
 
T.Paul schrieb:
Ich dachte anders herum ;)
Richtig, Du hast natürlich Recht.
Meinst Du das es reicht?
Wenn beide DEH´s in Betrieb sind, fließen allein schon 80 A.
 
Also ich weiss ja nicht was du da für DLE verbauen willst, aber ein üblicher 21kW-DLE entspricht 30,3A - elektronisch geregelte erreichen dies aber auch nur bei Volldampf und sehr kaltem Zulaufwasser ... Selbst dann stünden dem Rest "125-2*30,3" = 64,4A zur Verfügung, was nach DIN 18015 dem theoretisch Bedarf von 6WE deckt. Wenn Dir dies zu gering erscheint bleibt Dir nur 160A. Du könntest natürlich auch den jetzigen Realbedarf mit einem Netzanalysegerät mitloggen lassen - ich kenne Wohngebäude da reichen 63A für 15 Wohnungen ohne WW - der Gleichzeitigkeitsfaktor ist da sehr gering ... Statistisch hast du mit 160A natürlich Recht ...
 
Es werden 21kW-DEH verbaut, ob die nun elektronisch oder hydraulisch gesteuert sind, ist mir noch nicht bekannt.
Ich werde es mit 125A-Sicherungen versuchen, hat den Vorteil die Hausanschlußsicherungen nicht wechseln zu müssen.
Vielen Dank für Deine Hilfe.
 
Das geht nicht. 125A x 1,6 ist grösser 160A,somit nicht selektiv. Belasse die 100A Sicherungen, in der Praxis reicht dass dicke aus, wenn die Wechselstromzähler sauber aufgeteilt sind.
 
Meines Wissens sind hydraulische DEH nicht mehr zugelassen.
 
Meines Wissens sind hydraulische DEH nicht mehr zugelassen.

Na dann wissen Siemens AEG Clage usw noch nichts davon.....

In aktuellen Prospekten und online werden die Dinger auf den Herstellerseiten immernoch gelistet.

Welches Argument und welche Vorschrift sollte das auch verbieten?
 
Meines Wissens sind hydraulische DEH nicht mehr zugelassen.

TAB und DIN 18015 sagen darüber nichts aus.
Auch in der ENEV kein Hinweis.
Noch nicht verboten.
 
:oops: Ja, sorry.Hab vorhin auch nochmal gegoogelt. Mir wurde das so erzählt, hab das dann aber nicht überprüft.
Hab bis jetzt allerdings auch nur elektronische angeschloßen und alte hydraulische demontiert. Deswegen war diese Aussage für mich plausibel.
 
ego1 schrieb:
Das geht nicht. 125A x 1,6 ist grösser 160A,somit nicht selektiv. Belasse die 100A Sicherungen, in der Praxis reicht dass dicke aus, wenn die Wechselstromzähler sauber aufgeteilt sind.

Bei Produkten desselben Herstellers ist Selektivität schon bei einem Nennstromverhältnis von 1 : 1,25 vorhanden.
 
Bei Produkten desselben Herstellers ist Selektivität schon bei einem Nennstromverhältnis von 1 : 1,25 vorhanden.

Hab ich ja noch nie gehört.....
irgendeine "Beweistabelle" oder ähnliches ?
 
Selektivität

Sehr gut , danke.

Wieder was dazu gelernt.....
 
Hab grad mal bei Ferraz-Shawmut (meine Haus- und Hofmarke bei solchen Sachen) nachgelesen und da steht sinngemäss das Gleiche. <b>Selektivität 1:1,25, <u>wenn man beim Verein bleibt</u>.</b>

Nachzulesen unter: <a href="http://www.ferrazshawmut.com/etech_catalog/pdf/DONeozed.pdf" target="ferraz">http://www.ferrazshawmut.com/etech_catalog/pdf/DONeozed.pdf</a>

Ferraz Shawmut schrieb:
<b><font color="blue">Selektivität</font></b>

NEOZED-Sicherungseinsätze sind im Verhältnis 1:1,6 der Nennströme mit allen Sicherungseinsätzen selektiv, die folgenden Anforderungen entsprechen:
<ul><li>Betriebsklasse gG entspr. lEC 60269-2-1, 60269-3-1
<li>Betriebsklasse gG entspr. DIN VDE 0636 Teil 201, 301
<li>NEOZED-Sicherungseinsätze sind untereinander und bei gemischtem Einsatz mit Sicherungseinsätzen anderer Lindner-Systeme im Verhältnis <b>1:1,25 selektiv</b>, d.h. von Nennstromstufe zu Nennstromstufe.
Beide Sicherungen sollten jedoch bei so enger Staffelung gleichen Umgebungseinflüssen ausgesetzt sein.</ul>
Feine Sache, nur dass diese Sache nur eingeschränkt gültig ist. Wer garantiert mir, dass der VNB bzw. sein beauftragter Eli bei ner geflogenen NH im HAK wieder die gleiche Marke einbaut? Na ja, ob man's in der Praxis wirklich so eng sehen muss? Die kochen doch alle nur mit Wasser. Aber, man hat's dann halt nicht mehr schriftlich, dass das geht.

Viele Grüsse,

Uli
 
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