Hausverkabelung auf Stand bringen

Diskutiere Hausverkabelung auf Stand bringen im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Morgen, da wir eine PV-Anlage bekommen, wurde uns geraten die Verkabelung im Haus auf den Stand der Technik zu bringen. Dazu sind folgende...
D

danielnoest

Beiträge
12
Guten Morgen,
da wir eine PV-Anlage bekommen, wurde uns geraten die Verkabelung im Haus auf den Stand der Technik zu bringen. Dazu sind folgende arbeiten zu machen. Die Baustelle befindet sich im Bezirk GU (Stmk).

* Tag/Nachstrom Zähler Zusammenlegung
* Hauptleitung vom Zähler zu den Sicherung auf 10m² erhöhen. Leitungslänge ca. 15m. Ist bis auf eine kleine Schleife in den Keller von uns gleich zu verlegen wie die Alte
* Im Keller einen neuen Aufputz Unterverteiler setzen. Samt FI und allem damit der Keller komplett selbstständig abgesichert ist.
* Im Bestandsverteiler veraltete Automaten austauschen (ca. 5Stk)
* Einen 100mA Vor FI setzen da wir noch das Alte TN-Netz haben. Glaube das es so heißt, bin mir aber nicht sicher, habe deshalb im Anhang ein Foto von den Zählervorsicherung. Falls damit jemand was anfangen kann.

Ein Umrüsten auf die "Nullung" welche jetzt Standard ist, ist leider nicht möglich da dies ein 2 Familien Wohnhaus ist, und die Nachbarn ihre Installation noch nicht in Ordnung bringen möchten.

Die Fragen sind jetzt, was kann ich als Laie vorbereiten um die Kosten Niedrig zu halten? Ich gehe davon aus der der Elektriker 2 Tage dafür braucht, ist die zu niedrig geschätzt?

Vielen dank für eure Einschätzung.
 

Anhänge

  • 20230823_154405.jpg
    20230823_154405.jpg
    293,2 KB · Aufrufe: 40
sieht eher nach TT Netz aus.
Einer Umrüstung auf ein TN Netz steht da nichts im Wege.
Auch in einem TN Netz ist ein Haut FI zu empfehlen, dieser muß dann aber nicht einfach nur 100mA Auslösestrom haben sondern auch ein selektiver Typ sein. Vor allem mindestens Typ A

Stand der Technik wäre allerdings auch Drehstrom und Überspannungsschutz sowie Brandschutzschalter und FI Typ B+
Stand der Norm wäre etwas darunter.

Die Absicherung des Neutralleiters mittels Schmelzsicherung sehe ich als problematisch an.
 
sieht eher nach TT Netz aus.
Einer Umrüstung auf ein TN Netz steht da nichts im Wege.
Das ist aber eine leichtsinnige Aussage. Kennst du die Vorgaben des Versorgers und ob er die Niederohmigkeit des PEN/N garantiert?
Die Absicherung des Neutralleiters mittels Schmelzsicherung sehe ich als problematisch an.
Was siehst du eigentlich nicht als problematisch an?
Ich würde an deiner Stelle ganz auf Strom verzichten - man weiß ja nie, was alles passieren kann.
 
Der Teilnehmer sagte aus, daß hier nun ein TN Netz anliegen würde, aber noch nicht umgestellt ist.
Wenn dem nicht so ist, ist eine Aufklemmen des PE auf den N eines TT netzes Lebensgefährlich!

Was an der einzelabsicherung des Neutralleiters gefährlich ist?
Das bei Ausfall dieser zwar keine Funktion mehr vorhanden ist, allerdings trotzdem weiterhin auf der Phase 230V anliegen.
Besonders der Laie wird nun von einer spannungsfreien Anlage ausgehen.
Aus dem Grund ist zumindest in der VDE das alleinige Schalten des Neutralleiters verboten.
 
sieht eher nach TT Netz aus.
Einer Umrüstung auf ein TN Netz steht da nichts im Wege.
Du kannst aber recht leichtfertige Aussagen verbreiten. Bei uns hier würden sie dich dafür Teeren und Federn. Da ist man froh, dass noch bestehenden TN-C Netze endlich auf TT umgerüstet werden. Wenn der Mittelpunktleiter die Abschaltbedingungen nicht erfüllt oder der Netzbetreiber das nicht garantiert, stellst du ein TT auf TN um. Alles klar.
 
in Österreich gibt es aber die Nullungsverordnung und diese besagt das die TT-Netze auf TN-C umgestellt werden müssen.
Eine Umstellung der TN-C -Netze auf TT-Netze ist genau der falsche Weg . Nebenbei aus einem TN-C-Netz läst sich zu jeder Zeit ein TT-Netz machen. Aber nicht umgekehrt! Denn dazu muss der Netzbetreiber investieren.
Bei einem TT-Netz hängt dein Wohl und Wehe am lokalem Erder und dem FI ! Beim TN-C-Netz ist da der PEN und der lokale Erde da.
 
Bei uns sind die alten Netze historisch noch TN-C. Die Netzbetreiber in Thüringen haben aber bereits vor fast 30 Jahren festgelegt, dass alle Hausnetze und neuen Niederspannungsnetze in TT zu errichten sind. Das trifft auch auf größere technische Veränderungen zu. In dem Fall sind die Hausnetze dann auf TT umzurüsten. Aber wie gesagt, das ist eine lokale Geschichte. Aber dadurch ist man eben voll auf TT fokusiert.
 
Ich bitte um Entschuldigung falls ich das mit dem Netz typ falsch verstanden habe.

Bin auf der Suche nach weiteren Meinungen, da ich etwas unsicher bin. Denn der erste elektriker der da war hat gemeint das die Arbeit alle kein Problem sind.
Der zweite der da war hat gemeint er, das ganze system muss geändert werden da er mit seinen messgerät (Fluke Installationsmessgerät) zwar einen error angezeigt hat und nur ca.25 A an einer Steckdose.

Er hat dann gemeint eigentlich müsste er dafür eine erde in die Vorzählersicherung ziehen und dort dann was Aufteilen. Aber da wir ei zwei Familien Haus sind würde das die andere auch betreffen, was aber ein Problem ist.

Ein andere hat dann die Alternative mit den 100mA Fi gebracht.


Was ist da genau der Unterschied, für Laien erklärt. Und welche Nachteile haben diese Systeme? Danke
 
Das Ganze ist in Österreich und hier MUSS der Versorger ein TN Netz zur Verfügung stellen. (Nullungsverordnung), und das tun sie eigentlich auch alle.

Selbst wenn der Nachbar noch nicht vom lokalen TT auf TN umstellen will, sollte das eigentlich auch kein Problem sein.

Der Vorzählerbereich ist etwas merkwürdig
Hier sind rechts 2 Drehstromabgänge und links 2 Wechselstromabgänge - also 4 Zähler? Dass bei den Wechselstromabgängen auch der N abgesichert ist, war früher in AT normal.


Ich gehe mal davon aus, dass die Endstromkreise alle 3 adrig verkabelt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ eFuchsi:
Verstehe ich das jetzt falsch oder sollte es möglich sein nur meinen Teil auf das TN umzustellen? Ohne das ich da mit den Nachbarn diskutiren / streiten muss. Denn wir sind ein 2 Familien Haus, wo es nur eine Zuleitung gibt.

Ja es gibt 4 Zähler, pro Haushalt einen Tagstrom und einen Nachtstromzähler. Wobei ich meine Zähler aufgrund eine PV-Anlage zusammen lege.

Ja die Endstromkreise sind alle 3adrig verkabelt.
 
Der Nachteil des TT Netzes ist die Problematik zur Einhaltung der Abschaltbedingungen.
in diesem Netz hängt die Funktion des kompletten Schutzleiters einzig und allein am Erder des Hauses.
Hat der einen Schaden durch z.B. Verrostung oder sonstigem Schaden fehlt der PE im Ganzen Haus.
damit werden die Ströme im Fehlerfall ausgebremst und reichen dann nicht mehr zum Auslösen der Sicherungen aus.
Aus dem Grund ist der FI im TT schon in den Hauptleitungen zwingend vorgeschrieben da dieser ja schon bei 300mA oder darunter auslöst (maximal zulässiger FI Auslösestrom 300mA).
Der FI ist zwar an sich natürlich eine wesentliche Verbesserung der Schutztechnik, nur ist dieser deutlich anfälliger als eine Sicherung.
Aus dem Grund muß dieser auch regelmäßig geprüft werden, was gerade im Wohnbau dann wieder nicht beachtet wird.

Der Vorteil ist, daß es zu keinem PEN Bruch und den damit einhergehenden Problemen kommen kann.

Das TN Netz ist im Punkto Sicherheit das erheblich bessere Netz, sofern man nicht die veraltete Version des TN-C Netzes hat.
 
Warum denn jetzt wieder diesen Roman zum TT-Netz von dem du keine Erfahrung hast und für den TE irrelevant ist, da er ja auf TN.. umstellen will und muss?

1. Im TT entfällt die ganze Problematik der vagabundierenden Ströme
2. Der FI-Auslösestrom muss auch hier 30mA betragen
3. Wir leben hier noch ganz gesund im TT und ich habe noch keinen ausgefallenen Erder erlebt.
Hat der einen Schaden durch z.B. Verrostung oder sonstigem Schaden fehlt der PE im Ganzen Haus.
damit werden die Ströme im Fehlerfall ausgebremst und reichen dann nicht mehr zum Auslösen der Sicherungen aus.
4. Es sollen ja auch keine Sicherungen, sondern der FI auslösen und das macht er meistens auch ohne Erder.
5. Hast du eine Statistik über die Ausfallrate von LSS und FIs?
 
Warum sollte man die Nachbarn nicht mit umbauen können. Haben deren Leitungen noch keinen PE in die Wohnung. Wenn nicht, bekommen sie den PE seperat vom Erder und diese Leitung bleibt doch bestehen. Eine Verbindung vom Zählerschrank oder HAK zum Erder muss dann bei TN neu hergestellt werden. Bei den Nachbarn ändert sich da funktionell gar nichts.
 
Also die Nachbarn haben auch alles 3 Adrig in Ihrer Wohnung.
Weil der Elektriker hat gemeint, wenn er das Umstellt müssen die Nachbarn ihres auch komplett angreifen, und das wären sicher auch eine paar Tausend Euro. Und das wollen die momentan nicht investieren obwohl sie einen Abrufbereiten Kredit haben.

Und ja es gibt einen Erder der in den Sicherungskasten führt, aber keine Ahnung wo der Angeschlossen ist. Und er hat nichts gesagt das diese Leitung weg kommt.

Also sollte es im Prinzip schon möglich sein das ich umbaue ohne das ich die Nachbarn benötige.
 
Die Nachbarn wird es nur wenig betreffen. Die PE Zuleitung in ihren Sicherungskasten müsste man sich anschauen.

Da die Wechselstromzähler auch den N absichern, müsste die PEN Trennung eben davor passieren. Und so braucht man eben den PE auch im Vorzählerbereich und eine 5 adrige Leitung zu den Sicherungskästen.

Der Nachbar wird dabei genauso auf TN umgestellt, jedoch ohne dass er massiv in seine Elektrik eingreifen muss. Zur Not kann man den Nachbarn auch auf TT belassen. Wobei er eigentlich durch die PEN Stützung indirekt auch ein TN bekommt. durch den vermutlich gemeinsamen Fundamenterder.
 
Das heißt im Zuge von dem Umbau müssten Sie Ihre Hauptleitung vom Zähler zu den Sicherungen auf 5 Adrig ändern. Mehr dürfte Sie das Wahrscheinlich nicht betreffen. Ich befürchte auch die Kleine Änderung wird Ihnen Zuviel Arbeit sein.

Aber langsam kapiere ich was der Elektriker mir damit sagen wollte.
Danke vielmals
 
Zur Ausfallrate LSS und FI brauch ich keine Statistik, allein dadurch daß das der FI einen Testknopf hat und jeder Hersteller zu seinen Geräten regelmäßige Prüfungen vorschreibt und ich bei solchen Prüfungen auch defekte FIs gefunden habe, ergibt für mich schon daß ich einen Schutz den ich durch einen LSS darstellen KANN nicht durch einen Schutz durch einen FI ersetze.
Der FI muß nur im Endstromkreis 30mA max haben da unterscheiden sich TN und TT nicht.
Für den im TT zwingend notwendigen FI in den Hauptstromkreisen ist ein 300mA Typ ausreichend nach Norm, wobei ich da zu einem 100mA Typ greifen würde.
Selektive Fis gibt es zudem NICHT unter 100mA Auslösestrom.
 
Für die Umstellung von TT auf TN ist eine Änderung von Zuleitungen nicht nötig.
 
Thema: Hausverkabelung auf Stand bringen
Zurück
Oben