Knick ! Trotzdem sicher?

Diskutiere Knick ! Trotzdem sicher? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo ! Mein Blitzableiter hat eine Knick. Erfüllt er trotzdem noch seine Aufgabe? Es gab schon lange kein Gewitter mehr, deswegen hat sich...
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heinrich_der_erste

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Hallo !

Mein Blitzableiter hat eine Knick. Erfüllt er trotzdem noch seine Aufgabe? Es gab schon lange kein Gewitter mehr, deswegen hat sich noch nicht gezeigt ob der Knick was ausmacht... Das Problem ist auch dass ich ihn nich gerade biegen kann, weil er sonst abbricht! Soll ich mir einen neuen kaufen?

Danke !
 
Mach mal ein Bild!

Die Formulierung "Soll ich mir einen neuen kaufen" in Anbetracht von Systempreisen jenseits 5000 Euro lässt entweder auf eine falsche formulierung oder einen absolut unzureichenden Schutz schließen!

MfG; Fenta
 
das muss dann aber ein riesen knick sein :shock:
Aber wieso sollte er brechen? ist es so ein sprödes Material ?
 
Ich habe gerade keine Digitalkamera....

naja, ich habe es ja schon ein bisschen hin und her gebogen. und durch den wind ist das auch noch lockerer geworden !
 
Hallo,

ich glaube nicht das Wind einen 50mm² Blitzableiter verbiegen kann! Wenn der das bei dir doch schafft, dann sag bitte wo du wohnst! :lol:

Ich komme nach deinen Aussagen zu dem Schluss das dein "Blitzableiter" irgenwie nur eine Bastelei ist, so wie es bei meinem Opa mal war, der an einer Hausecke eine 3*1,5mm² von der Dachverdrahtung zum Erder gezogen hat... kein Kommentar...

Sag uns bitte ob es ein "normaler" Blitzableiter aus Stahl ist oder was auch immer!

Foto wäre am Besten, auch Handy geht

MfG

Marcel
 
es ist eine eigene Bastelei... sie ist wohl hinüber :(
aber es ist auch verwunderlich dass der trotzdem abbricht...
Ich wohen ziemlich auf einem Berg und bei uns ist ziemlich oft ein Sturm !
 
Hallo,

wenn es eine Bastelei ist, WAS hast du da gebaut? Und womit?

MfG

Marcel
 
Matze001 schrieb:
Ich komme nach deinen Aussagen zu dem Schluss das dein "Blitzableiter" irgenwie nur eine Bastelei ist, so wie es bei meinem Opa mal war, der an einer Hausecke eine 3*1,5mm² von der Dachverdrahtung zum Erder gezogen hat...


Ich habe es exakt so gemacht wie es dein opa gemacht hat :roll:
 
Ach du sch*** :oops:

Ich dachte es gibt nur einen Menschen auf dieser Welt der sowas zustandebringt ...

Sofort ändern! Ist bei dir noch nie der Blitz eingeschlagen? Weil sonst wäre dein Bastelei einfach weggebrannt...

MfG

Marcel
 
Diese Bastelei ist sofort zu entfernen - und zwar komplett!

Bist du dir eigentlich darüber im klaren, dass dieser Pfusch nicht nur gefährlich, sondern lebensgefährlich ist? Euer ganzes Haus hätte abbrennen können, wenn z.B. der Blitzstrom die Isolation durchschlagen und es einen Überschlag auf brennbare Gebäudeteile gegeben hätte! Ist dir bewusst, dass Lichtbögen eine Temperatur von etwa 10.000°C bis hin zu 50.000°C haben?

Kupfer ist erst ab 16mm² eindrähtig Blitzstromtragfähig! Das ist aber nicht alles, worauf es ankommt - lange nicht! Es sind profunde Kenntnisse der Materie erforderlich, um ein sicheres Konzept auszuarbeiten, dass im Einschlagsfall schützt und nicht stattdessen zur Gefahr wird! Neben genauen Kenntnissen über Erdersysteme, evtl. sogar mit Potentialsteuerung, Bestimmung der nötigen Schutzzonen mithilfe z.B. des Kugelmodells - freilich erst, nachdem die Blitzschutzklasse des Objektes bestimmt wurde, Beachtung der nötigen Anzahl von Ableitungen, der Trennungsabstände, der Hilfsmaterialien sind derartige Kenntnisse auch im Bereich Überspannungsschutz erforderlich, da ein Einschlag eine Potentialanhebung des Erdreiches und somit des Hauses auf mehrere Millionen Volt zurfolge haben kann. Dabei entstehen ohne entsprechenden Potentialausgleich (direkt der Rohrleitungen, indirekt über Überspannungsschutz bei Stromleitungen) schwere Isolationsschäden bis hin zu dem nicht seltenen Szenario, dass Leitungen durch die hohe Induktivität und das verdampfende Kupfer einfach aus der Wand gesprengt werden! Mit Überspannungsschutz meine ich nicht iregndwelche Steckdosenleisten oder Adapter (selbst wenn 120kA draufsteht, ableiten können diese bei 1,5mm² maximal 10kA bei 8/20µs), sondern ein umfangreiches Schutzkonzept, das beim Grobschutz in der Hauptverteilung oder davor über den Mittelschutz in den Unterverteilungen und den (qualitativ hochwertigen!) Feinschutz an den empfindlichen Geräten und evtl auch Netzfiltern auch den kompletten Schutz aller Leitungen (Telefon, Sat, Kabel-TV, Steuerleitungen, das Haus verlassende Leitungen) mit einbezieht.

Wenn du genug Geld hast, kein Problem - schick mir maßstabsgetreue 3D-Skizzen, Bilder von den Verteilungen und von anderen wichtigen Stellen des Hauses und beantworte meine Fragen so genau wie möglich, dann kann ich ein Konzept dafür erstellen - ist für mich kein Problem, ich mach das dauernd.
Sollte das Geld aber nicht da sein, lass es ganz. Kompletter äußerer Blitzschutz kostet normal mindestens 2000 euro (ohne Arbeitszeit, nur Materialpreis), meistens jedoch gehts über 7000 Euro (Material) - insbesondere wenn keine adäquate Erderanlage vorhanden ist. Mit Überspannungsschutz und Arbeitszeit kommt man beim durchschnittlichen Einfamilienhaus leicht auf 15000 Euro - was natürlich je nach Gebäudegröße, Gebäudearchitektur, örtlichen gegebenheiten und gewünschten Materialen variiert.)

Auf jeden Fall empfehlenswert ist ein Überspannungsschutzkonzept. Dieses kann man dank ih-bäh und hochwertigen selbstbau-Ableitern meistens für deutlich unter 1000 Euro bewerkstelligen - oft kostet dies nicht mal 500 Euro! Neben dem Schutz der Datenleitungen sollte jedes Haus mindestens einen Mittelschutzblock in den Wohnungs-Unterverteilern haben (gibts bei ih-bäh für etwa 70 Euro). Dann kann man noch für besonders empfindliche Geräte Feinschutzableiter kaufen (~40 Euro, qualität gut) bzw. bauen (nach meinem Plan mit erhöhter Ableitkapazität kostet dies ungefähr 15 Euro zzgl. dem Preis für das Gehäuse, wo er reingebaut wird - qualitativ ist er äquivalent zu den guten fertigen Ableitern, hat aber eine höhere Ableitkapazität).

Aber Achtung: Auch für Überspannungsschutzkonzepte ist Sachkenntnis notwendig - also probier lieber nicht, das Konzept selbst zu erstellen, denn trotz planungshilfen gibt es arge Stolperfallen.

Ein Überspannungsschutzkonzept macht insbesondere auch deswegen sinn, weil es nicht nur vor Blitzinduzierten Überspannungen schützt, sondern auch vor Überspannungen, die durch Schalthandlungen im Netz hervorgerufen werden. Und die Netzqualität sinkt! Dank erneuerbarer Energien (die nicht grundsätzlich schlecht sind, aber das management und die Steuerung sind noch mies), mangelnder Netzmodernisierung (eine Frechheit der EVUen!) und immer stärker schwankender Last gibt es viel Spannungsspitzen pro Tag. Der überwiegende Anteil davon beschädigt Geräte nicht, aber einige von diesem Anteil können zu Fehlfunktionen führen, was oft nicht mit Überspannung in Verbindung gebracht wird. Der kleine Anteil von starken Spitzen hingegen ist gefährlich und lässt empfindliche Geräte zumindest altern bzw. verkürzt deren Lebensdauer. Und manchmal muss eben auch was dran glauben und nicht selten wird es dann ärgerlich, selbst wenn die Versicherung bezahlt!

Ergo: Überspannungsschutz ist in einer Zeit, da die Elektronik immer empfindlicher und die Netzqualität schlechter wird, unbedingt empfehlenswert - AUCH dann, wenn kein äußerer Blitzschutz vorhanden ist! Ein äußerer Blitzschutz ("Blitzableiter") hingegen darf nicht ohne vollständigen Überspannungsschutz installiert werden!

Die Überspannungsschutzmodule gehen übrigens nicht, wie oft unter Laien vermutet, bei jeder Überspannung kaputt. Mittelschutzableiter mit 20kA z.B. halten sehr viele der schwächeren und mehrere stärkere Spannungsspitzen problemlos aus. Ist mit Blitzteilstrombeaufschlagung zu rechnen, z.B. durch Versorgung des Hauses über Dachständer, äußeren Blitzschutz oder weitläufige Außeninstallationen, müssen auch Grobschutzableiter installiert werden. Diese (meist Löschfunkenstrecken) können auch die stärksten bekannten Blitzstoßströme mehrfach zerstörungsfrei führen und gehen sehr sehr selten kaputt!

MfG; Fenta
 
Okay... alles ist entfernt, jedoch hab ich jetzt keinen Blitzableiter mehr... und ich habe momentan nicht die finanziellen mittel mir einen nagelneuen zu kaufen.. Was soll ich machen? :shock:
 
Du hattest wohl noch nie einen - dein Konstrukt war jedenfalls keiner. Das war höchstens ein Blitzfänger und damit mehr Gefahr als Hilfe.

Wie ich schon sagte - wenn man das Geld nicht hat, lässt mans. Die meisten Häuser haben keinen äußeren Blitzschutz, dramatisch ist das nicht. Du musst nur, falls du z.B. eine Sat-Schüssen oder Antenne auf dem Dach hast, diese Erden (Kupfer, 16mm² eindrähtig, Kabeltyp: NYY-J 1x16mm² RE). Zusätzlich legst du ein NYM-J 1x4mm² RE auf den Speicher, um die Schirme der Antennenleitungen zu erden.

Die Frage ist: Ist eine Erderanlage vorhanden oder muss man eine neue errichten (in deinem Fall bei wenig Geld wirds dann wohl auf nen billigen Kreuzerder für 50-70 Euro hinauslaufen)?

Überspannungsschutz kannst du dann nachrüsten, wenn du Geld dafür übrig hast - Nützlich ist er wie gesagt in jedem Fall auch ohne Blitzableiter an der außenseite des Hauses!

MfG; Fenta
 
Ich find ja den Titel Geil: Knick! Trotzdem Sicher?
 
Ich habe weder Sat-Schüssel noch Antenne auf dem Dach ! Werde wohl ne Weile ohne Blitzableiter auskommen müssen! Habe ja nur einen gebastelt damit meine Frau sich sicherer fühlt ! :wink:
Vielen Liebe Dank an euch ! Hätte alles viel schlimmer ausgehen können, wäre nicht diese super Hilfe hier im Forum

Danke ! :D
 
Bitte - dazu ist das Forum doch da! :)

Wenn du etwas nicht verstanden oder noch fragen hast, frag!

MfG; Fenta
 
:D Mein Senf noch dazu:

wie schon geschrieben, lieber keinen (äuseren) Blitzschutz als einen defekten oder schlimmer selbst gebastelten aus 3x1,5mm² NYM-J !!
Deine Versicherung bezahlt keinen Cent!

Und, auch Blitzschutzanlagen sind abnahmepflichtig(Prüfprotokolle)und vom Fachmann zu installieren.

Gruss Thomas :shock:
 
1. Deine Sat Schüssel darf ohne Erdung und Blitzschutz und zwar fachgerecht nur montiert werden wenn sie nicht auf dem Dach sondern z.B. an der Wand unterhalb des Daches montiert ist.

2. Deine Bastelei ist kein Blitzableiter sondern ein Blitzfänger!!!

Das ist ungefähr so als locke man einen Grizzly mit mit großem Köder in einen Käfig aus Balsaholz.

Deine Sat-Antenne benötigt eine Erdungsleitung von mindestens 16mm²Cu eindrähtig außen an der Gebäudehülle entlang bis zu einem ins Erdreich geschlagenen Erder.
 
:lol: :lol: :lol:
Das mit dem Grizzly ist Guuuut.
Stimmt genau. Lange nicht so gelacht.

Thomas :roll:
 
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