Lastumschalter

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Volkmar54

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Hallo Spezialisten,

ich zerbreche mir hier gerade den Kopf. Auf Bild 1. ist unser Zählerschrank abgebildet. Dort ist theoretisch schon ein HIM406 Lastumschalter verkabelt. Ganz nach Anleitung:
typ1.jpg
Der PEN aus der Hauptleitung wird sauber in PE und N aufgeteilt. Der Hauserder wird eingeschleift. N geht dann in den Lastumschalter. Auch die Zuleitung vom Generator ist sauber gebrückt um aus einem IT ein "TN Netz" zu machen. Alles wie hier angegeben:

Anschluss01.jpg

Was mich an der ganzen Sache gewaltig stört ist, dass der PE nicht durch den Lastschalter getrennt wird. Auch hat der Hauserder also die Potentialausgleichsschiene immer noch eine Verbindung zum PEN des Hausanschlusses. Ich könnte das lösen indem ich den PEN erst nach dem Lastumschalter in PE und N aufteile. Somit müsste ich mir dann auch die Brücke beim Einspeisen des Generators sparen können. Also alles was aus dem Lastumschalter rauskommt wird in ein TN-C-S gewandelt. So würde auch alles zu 100% getrennt sein:

typ2.jpg

Aber ich würde beim Hauptanschluss den PEN erst nach dem Zähler und nach dem Lastumschalter in einen PE und N aufteilen. Auch würde der Hauserder erst nach dem Zähler und nach dem Lastumschalter eingeschleift werden.

Wie ist Eure Meinung dazu?

Viele Grüße
Volkmar
 
Zuletzt bearbeitet:
dass der PE nicht durch den Lastschalter getrennt wird
Achtung! Ein PE und PEN darf niemals geschalten werden!

Der PEN muss am frühst möglichen Punkt aufgeteilt werden und nicht erst nach dem Zähler. Das würde jeder Ausführungsbestimmung widersprechen.
Aber ich würde beim Hauptanschluss den PEN erst nach dem Zähler und nach dem Lastumschalter in einen PE und N aufteilen.
Das würde Arbeiten im Vorzählerbereich bedeuten, welche du nicht einfach so durchführen kannst.

Die im ersten Bild gezeigte Ausführung ist die einzige korrekte. Die zweite vergisst du schnell mal wieder, besser löscht du!

Achtung: bei der einphasigen Einspeisung auf Neutralleiterüberlastung und vorhandene Drehstromverbraucher Rücksicht nehmen!
Wie ist Eure Meinung dazu?
Die Ausführung muss laut den geltenden Normen und Bestimmungen erfolgen (siehe Bild 1).
Entschuldigung, aber alles andere interpretiert du selber nur komplett unnötig hinein!
In anderen Beiträgen ist dieses Thema schon etliche male durchgesprochen worden. Die Notstromeinspeisung muss nicht jedes Mal neu erfunden werden!
 
Diese Installation entspricht bis auf die Zusammenschaltung der Phasen den aktuellen Wünschen der Netzbetreiber.

Deswegen ist dieses aber noch lange nicht zu empfehlen.

Für eine sichere Anlage ist hier im TN-C-S netz nur dreipolig zu schalten und die Brücke im Generator zu entfernen.

Die zusammenschaltung der Phasen ist äußerst bedenklich, da hier in Drehstromkreisen der Neutralleiter nicht mehr vor Überlast geschützt ist.
Hier sollte man dringlich dazu übergehen nur eine Phase zu bestromen und die anderen beiden abgeschaltet zu lassen oder auf ein anständiges Drehstromsystem um zu rüsten.

Ich sehe gerade in dem unteren Bild ist zusätzlich ein gravierender Fehler drin, da in diesem der PE nach dem Umschalter auf den Neutralleiter geklemmt wurde, das ist sofort zu entfernen.
 
Zusätzlich empfehle ich hier dringend den Rat einer mit Ersatzstrom erfahrenen Fachkraft vor Ort ein zu holen denn diese Aufgaben sind nicht trivial und können zu erheblichen Gefährdungen führen!
 
Danke für die konstruktiven Antworten. Ich halte mich also an folgenden Schaltplan (Bild1) und lösche alle anderen:

typ1.jpg
Wir haben hier gerade eine Vitoladens 300-C Heizung verbaut bekommen. Der Flammenwächter braucht jetzt zwingend eine saubere Erdung (wegen Überwachung durch Ionisationsstrom zwischen den Zündelektroden) bei der Notstromversorgung. Deswegen war ich ein wenig verwundert, dass nach dem Umschalten auf Notstrom immer noch eine Verbindung zwischen VNB-Netz und meiner Potentialausgleichsschiene besteht (Vertrauen ist gut aber Kontrolle ist besser). Aber wenn das die Norm ist. Ich brauche jetzt wohl eine Firewall für den PE/Erde.

Da komme ich jetzt zu meiner zweiten Frage: Der Hauserder geht jetzt auf den Anschlussbock vor dem Zähler (siehe Bild). Kann ich da auch einfach den Hauserder für meine Generator-Einspeisung anschließen (da ist noch genügend Platz) oder muss der Hauserder separat aufgeteilt werden (wäre doch eigentlich Blödsinn)?

Fragende Grüße
Volkmar
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde wohl noch eine sekundäre Potentialausgleichsschiene unten im Zählerschrank verbauen und die Hauserdung sauber verteilen?
 
Da komme ich jetzt zu meiner zweiten Frage: Der Hauserder geht jetzt auf den Anschlussbock vor dem Zähler (siehe Bild). Kann ich da auch einfach den Hauserder für meine Generator-Einspeisung anschließen (da ist noch genügend Platz) oder muss der Hauserder separat aufgeteilt werden (wäre doch eigentlich Blödsinn)?
Was meinst du mit "Hauserder" ... , die HES oder der PE-Klemmblock im Verteiler und was willst du da Aufteilen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier noch einmal der gesamte Plan:

IST-Zustand Zählerkasten
IST-Zustand.jpg

Schritt 1. Ferraris Zähler (wird nicht mehr gebraucht und ist unser Eigentum) demontieren:
Schritt1.jpg
Schritt 2. Neue Unterverteilung montieren und Lastumschalter (HIM406) verkabeln:
Schritt2.jpg
Der alte Drehstromanschluss aus der Garage dient dann als Einspeisepunkt für den Generator. Der alte Drehstromanschluss wird dann einfach durch einen "CEE-Stecker Wand 230V, 3-polig, 1Ph + N+ PE" ausgetauscht.

Ist natürlich alles nur rein hypothetisch. Kritik ist erwünscht...

Viele Grüße
Volkmar
 
Deswegen war ich ein wenig verwundert, dass nach dem Umschalten auf Notstrom immer noch eine Verbindung zwischen VNB-Netz und meiner Potentialausgleichsschiene besteht (Vertrauen ist gut aber Kontrolle ist besser). Aber wenn das die Norm ist. Ich brauche jetzt wohl eine Firewall für den PE/Erde.
Worin besteht da für dich ein Problem? Selbst wenn du einen eigenen Erder nur für deinen Generator setzt, wäre dieser trotzdem wieder mit dem Erder des VNB verbunden und zwar über ERDE.
 
Was meinst du mit Hauserder? Ist das die HES oder der PE-Klemmbloch im Verteiler und was willst du da Aufteilen?
Ich meine die Haupterdungsschiene die auf Bild1 an den PEN Anschluss geht. Ich muss doch mit der Erde auch an den Einspeisepunkt für den Generator (Bild1)?
 
Worin besteht da für dich ein Problem? Selbst wenn du einen eigenen Erder nur für deinen Generator setzt, wäre dieser trotzdem wieder mit dem Erder des VNB verbunden und zwar über ERDE.
Ja, natürlich. Man kann sich wohl nicht gänzlich abnabeln.
 
Für die neue Unterverteilung wollen wir wegen den 200mm Platz in der Breite 2 x Spelsberg AK09 Verteiler nehmen:
fotomontage01_k.jpg
fotomontage02_k.jpg
fotomontage03_k.jpg
Fotomontage

Viele Grüße
Volkmar
 
In deiner Ausführung fehlt aber noch gänzlich ein Fehlerstromschutz (RCD)!
Auf deinen Fotos ist zu sehen, dass auch die Endstromkreise nicht mit einem RCD ausgestattet sind. Dieser müsste dringendst nachgerüstet werden!
Ich hoffe nur, dass bei dir keinen Anlagenteile mehr mit klassischer Nullung vorliegen. Ansonsten kannst du dein Vorhaben vergessen.
Wo sind denn die Berührungsschutzabdeckungen unter dem Zähler hin?
 
Die Berührungsschutzabdeckungen sind temporär für die Planung von einem Fachmann demontiert worden. Kommen natürlich wieder drauf. Anlagenteile mit klassischer Nullung gibt es hier nicht mehr. In den nächsten Jahren werden wir uns in der Garage einen komplett neuen Zählerkasten verbauen lassen. Die Kosten dafür liegen bei 4300,00€-5000,00€. Dafür können die Elemente (HIM406 + DEHN-Blitzschutz) wieder verwendet werden. Die jetzigen Kosten für das Kleinprojekt liegen bei 400,00€ und sichert zumindest schon mal unsere neue Heizung. Die alte Heizung konnte ich einfach so mit einem Generator verbinden aber bei den neuen und zwangsverordneten Heiz-Handys ist das leider nicht mehr so leicht möglich. Habe mir dafür auch jetzt extra einen Inverter Generator gekauft.

Ist halt alles nur für den Notfall und temporär für die nächsten Jahre bis wir alles erneuern lassen.
 
Den Kasten würd ich da schon mal gleich mit komplett ersetzen insbesondere die Holz Einhausung ist und war nie statthaft.

Der Schutzleiter ist immer vermascht auf zu bauen und auch eben komplett mit dem Potentialausgleich zu verbinden.

Die Anlage entspricht so den Wünschen des Netzbetreibers, aber nicht unbedingt der Norm da diese bei Anlagen mit mehr als einer Quelle keine 4polige Trennung vor sieht.
Ich persönlich kann für ein TN-S Netz ab HAK nur dringend eine dreipolige Umschaltung empfehlen.
Bei Fehlern in der Umschaltung des 4ten Poles kann es zu erheblichen Problemen kommen, der Neutralleiter muß nacheilend getrennt und voreilend geschlossen werden!
Und auch weiterhin habe ich Bedenken bei der Zusammenschaltung des Netzes auf 1 Phasen Wechselstrom.
Wie Schützt Du hier den Neutralleiter vor Überlast?
 
Den Kasten würd ich da schon mal gleich mit komplett ersetzen insbesondere die Holz Einhausung ist und war nie statthaft.

Der Schutzleiter ist immer vermascht auf zu bauen und auch eben komplett mit dem Potentialausgleich zu verbinden.

Die Anlage entspricht so den Wünschen des Netzbetreibers, aber nicht unbedingt der Norm da diese bei Anlagen mit mehr als einer Quelle keine 4polige Trennung vor sieht.
Ich persönlich kann für ein TN-S Netz ab HAK nur dringend eine dreipolige Umschaltung empfehlen.
Bei Fehlern in der Umschaltung des 4ten Poles kann es zu erheblichen Problemen kommen, der Neutralleiter muß nacheilend getrennt und voreilend geschlossen werden!
Und auch weiterhin habe ich Bedenken bei der Zusammenschaltung des Netzes auf 1 Phasen Wechselstrom.
Wie Schützt Du hier den Neutralleiter vor Überlast?
Der HIM406 schaltet den Neutralleiter nacheilend bei der Trennung und auch voreilend bei der Verbindung. Der ist auch nicht gerade preiswert. Der Generator schaltet bei Überlast ab. Der hat nicht viel Power (2100W) aber für die neue Heizung und ein paar LED-Lampen sowie einen modernen Kühlschrank oder TV reicht der dicke. In der Not. Hier hat einer genau das realisiert (der Jan). Sogar mit der gleichen Heizung und Generator:

Betrieb eines Öl-Brennwertkessel Vitoladens 300-C durch Inverter Generator

P.S. Der Kleinverteiler (Spelsberg AK09) ist isoliert und nicht brennbar. Mit viel Abstand zum Kasten und die Rückwand ist zusätzlich beschichtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der hat nicht viel Power (2100W)
Mit diesem Generator und dem 3-Poligen CEE-Einspeisestecker (16A!) fällt zumindest die Problematik mit der Neutralleiterüberlastung.
In deiner Planung fehlt trotzdem immer noch die geforderten Schutzmaßnahme: Fehlerstromschutzschaltung!

Die Anlage entspricht so den Wünschen des Netzbetreibers, aber nicht unbedingt der Norm da diese bei Anlagen mit mehr als einer Quelle keine 4polige Trennung vor sieht.
Ich persönlich kann für ein TN-S Netz ab HAK nur dringend eine dreipolige Umschaltung empfehlen.
Off-Topic: Ist die Dreipolige-Umschaltung in diesem Netzgebiet überhaupt vom VNB "erlaubt"?
 
Der Netzbetreiber betreibt und verantwortet NICHT die Anlage, auch wenn er da Wünsche anbringt sehe ich das nicht als sonderlich relevant an, sofern es keine negativen Einflüsse auf das Netz hat.
Der sichere Betrieb ist Verantwortung des Anlagenbetreibers, hier also des Nutzers der Anlage und dieser muß sich hier den Rat einer Fachkraft einholen wenn er selbst diese Eignung nicht hat.
 
Einen Fehlerstromschutz-Schalter, Typ A, 63 A, 300 mA, 4 polig kann ich noch in den neuen Verteiler (unten) neben dem Blitzschutz montieren. Passt beides noch drauf und die Verkabelung ist dort auch leicht zu realisieren. Aber das Haus hat bisher auch ohne RCD sehr gut 61 Jahre funktioniert. Ja, ja...die Norm.
 
Thema: Lastumschalter

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