LED Streifen + Trafo für Badezimmerspiegel - IP Schutzklasse ?

Diskutiere LED Streifen + Trafo für Badezimmerspiegel - IP Schutzklasse ? im Forum Licht & Beleuchtung im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo in die Runde, auch auf die Gefahr hin, dass ich mit meinem Anliegen nerven sollte. Trotz intensiver Recherche sind mir noch einige Punkte...
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drich

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Hallo in die Runde,
auch auf die Gefahr hin, dass ich mit meinem Anliegen nerven sollte. Trotz intensiver Recherche sind mir noch einige Punkte hinsichtlich IP-Schutzklassen unklar.
Mein„Projekt“: Der Badezimmerspiegel soll einen LED-Streifen erhalten(24 Volt, umlaufend, hinter dem Spiegel).
Der Spiegel (100x 60 cm) hängt 30 cm über dem Waschtisch/Wasserhahn.
Wandabstand des Spiegels ca. 2,5 cm durch umlaufende Aluwinkel.
Waschtisch ist an einer Vorbauwand (10 cm) befestigt, dadurch aus meiner Sicht erhöhter Spritzschutz für elektr. Bauteile hinter dem Spiegel.
Die LED-Streifen (IP 20) werden in Aluprofil mit Abdeckung ausgeführt.
Aus Platzgründen soll ein flacher Trafo Meanwell Slimline SLD (IP20) zum Einsatz kommen. Dieser soll im oberen Bereich hinter dem Spiegel installiert werden, hat somit einen vertikalen Abstand von 90 cm vom Wasserhahn.
Die Dimmung des LED-Streifens erfolgt über einen Controller (vermutlichIP20).

Der Badezimmer-Stromkreis ist nicht über einen FI-Schalter abgesichert. (Haus Bj. 1980)
Die Norm (DIN EN 60529) fordert IP44 im Radius von 60 cm für den Bereich Waschtisch.
Wasserdampf könnte theoretisch anfallen, wird jedoch zur Vermeidung von Schimmel weitgehendst vermieden.

MeineFragen:
- Ist IP 20 in meinem Fall beim Trafo ausreichend (keine Gefahr durch Spritzwasser, jedoch ggf. Wasserdampf denkbar).

- sind LED-Streifen IP 20 (ohne Aluprofile ) ausreichend oder sollte IP 67 (erhöhte Bauteilsicherheit ?) gewählt werden, bzw. IP 20 Streifen in Aluprofilen mit Abdeckung)

Vorab vielen Dank.
 
Erklärung des Kauderwelsch
1698948821280.png
Das Problem mit diesen schutzisolierten Geräten:
Die Dinger sind für den USA Markt entwickelt worden.
Dort kommt ein flaches Kabel aus der Wand.
Hierzulande meist einzelne Adern. :rolleyes:
Das Ding ist nur dann Schutzisoliert Class II
Schutzisolierung – Wikipedia
Schutzklasse (Elektrotechnik) – Wikipedia
wenn die Adern der Zuleitung in einer zusätzlichen Isolierung liegen.
Die Adernisolierung gilt als Basisisolierung, die Kabelhülle als Zusatzisolierung, eben doppelt

guxu hier
https://www.lightforsigns.com/wp-co...nal-slim-linear-LED-driver-power-supply-1.jpg

Ein NYM wirst du nicht in das Gehäuse bekommen. Viel zu dick und zu starr.
Wenn da Drähte aus der Wand kommen, kann man die mit einem Isolierschlauch überziehen.
Eg. Schrumpfschlauch.

ein FI 30mA ist für Bad vorgeschrieben !
Fehlt der ist das ein Sachmangel.


Da das SELV ist, kannst du als Leuchtmittel fast Alles einbauen. Es darf nur keine größeren Spulen oder Kondensatoren enthalten, da diese Energie speichern.
Keine Stegleitungen im Bad, denn das ist Feuchtraum. Stegleitung nur für trockene Räume
Keine Fremdstromkreise durch Zonen 2 und 1.
Leitungen in diesen Zonen müssen mindestens 6cm bedeckt sein.
Der Eli mit Durchblick legt die dann auf der Wandrückseite.

happy bastel
 
ein FI 30mA ist für Bad vorgeschrieben !
Fehlt der ist das ein Sachmangel.
Aber erst seit 1984. Das Bad ist aber von 1980. Anlage also noch nach dem damaligen Bestimmungen zum Zeitpunkt der Errichtung.
Da die Led-Anlage einen Travo benötigt der keinen PE. erfordert, ist ein FI-Schalter ohnehin Witzlos.
 
@Klotzkopf.
Wie viele Bäder in Altbauten die vor 1984 erbaut wurden haben keinen FI. Etliche.
Und wie viele Gebäude in TN-Netzen die vor 2009 erbaut wurden haben auch keinen.
Ich kenne viele davon.
Denn nur dort wo erneuert oder was verändert wird da greift die FI-Pflicht.
 
Da die Led-Anlage einen Travo benötigt der keinen PE. erfordert, ist ein FI-Schalter ohnehin Witzlos.
Was hat denn der Pe mit der Funktion eines RCD zu tun?
Wenn ich nach dem Duschen barfuß mit nassen Füßen im Bad stehe, und auf ein (wegen einem Defektes) stromführendes Aluteil greife, ist es mir ziemlich wurscht, ob der Trafo einen Pe benötigt oder nicht.
 
Ich bin auch ein großer Freund des RCD :)
Die Frage in diesem Thread war aber nach der erforderlichen Schutzart!

@drich: Falls es dich besser schlafen lässt: es gibt auch LED-Netzteile mit IP67 in flacher Bauform, z.B.:
https://www.reichelt.de/led-trafo-3...MI3obq26CnggMVOJ6DBx3F_QKGEAQYBCABEgI5UfD_BwE

Dies ist allerdings Schutzklasse I.

Auf der Ausgangsseite wäre ich bei einem SELV-Netzteil relativ unbesorgt. Du kannst den Alu-Profilen ja noch eine Abdeckung spendieren, damit die LED-Streifen etwas geschützt sind.
 
Grundsätzlich wäre erst mal dringend an zu raten einen FI 30mA für das Bad nachrüsten zu lassen!

Ansonsten forder die Genannte DIN (als VDE die 0470-100) keine Schutzarten sondern listet nur auf wie eine entsprechende Schutzart zu realisieren ist, bzw welche Schutzart welche Bezeichnung erhält.

Hier ist die Kompetenz der Fachkraft gefragt die Richtige Schutzart und Klasse aus zu wählen, wobei hinter dem Spiegel wohl kaum mit Spritzwasser zu rechnen ist.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise.

@Octavian1977: Einen FI-Schalter fürs Bad werde ich auf jeden Fall nachrüsten lassen. Die Verkabelung im Haus ist komplett 3 adrig(PE). Platz ist im Schaltschrank noch etwas vorhanden. Ggf. müsste ein Kombischalter (FI mit LS z. B. von Siemens) verbaut werden. Somit sollte der Aufwand überschaubar sein (?). Gibt es dazu eine Kostenabschätzung, was ein seriöser Elektriker berechnen würde ?

@Drehfeld: Danke für den Hinweis für das IP67 Netzteil. Wäre die Schutzklasse 1 ein gravierender Nachteil bei meinem Vorhaben ?
Schutzkl. 1 hat eine Basisisolierung und einen Schutzleiter. Der Trafo wird hinter dem Spiegel verbaut, wird nicht mech. beansprucht u. ist weitgehend vor Berührung "geschützt".
Zum Schutz der LED Streifen werden Aluprofile oder eventuell ein LED-Streifen IP67 (geringere Effizienz)verwendet.

@Strippe-HH: Ja das ist in der Tat ein größeres Manko. In meinem Umfeld kenn ich viele Häuser mit Bj. 1980 und früher die heute noch komplett ohne FI-Schalter sind.

Generell bleibt festzuhalten, dass bei Mail-Nachfragen zu meinem Thema auch bei namhaften Shops eher ausweichende u. tlw. aus meiner Sicht falsche Aussagen (alles IP 20) gemacht werden. FI Schalter wurden kein einziges mal erwähnt.
 
Wenn ich nach dem Duschen barfuß mit nassen Füßen im Bad stehe, und auf ein (wegen einem Defektes) stromführendes Aluteil greife, ist es mir ziemlich wurscht, ob der Trafo einen Pe benötigt oder nicht
Es hatte es damals in meiner Berufspraxis schon gegeben:
Zwischen Duschkabine und Küche gab es nur eine 5Cm dünne Leichtbauwand.
Darin war eine Leitung verlegt.
Beider Montage der Haltestange für dem Brausekopf wurde die Leitung von hinten angebohrt und nur der L getroffen und die Stange stand unter Strom.
Einen FI-Schalter gab es in dem Altbau von 1955 damals noch nicht.
Zum Glück wurde es schnell bemerkt und nichts ist passiert und die Duschwanne war damals nicht geerdet gewesen.
 
Die Schutzklasse ist zunächst mal fast unabhängig vom Einbauort, lediglich die Schutzklasse III hat zusätzliche erlaubte Bereiche, durch die kleine ungefährliche Spannung.

Neben dem Bad wäre es auch für alle anderen Bereiche dringend zu empfehlen FI nach zu rüsten.

FI/LS in der 1TE Baureihe ist natürlich da die Königsklasse aber auch eben teuer.

Für eine Wohnung zwei Gruppen FIs inklusive je acht Sicherungen macht gerade mal ca 150€ 16 FI/LS sind da eher so bei 640€, Arbeit je noch dazu, vielleicht 4 Stunden.
 
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