Der Bezug zur Festinstallation ist die Erklärung.
Die frei verlegte Leitung entspricht je nach Anwendung Verlegeart C oder E und ist damit bei 30°C Umgebungstemperatur etwa bis 19,5-22A belastbar und kann damit problemlos 16A führen ohne zu erwartende Schäden. Aus diesem Grund muss die Trommel für volle Belastbarkeit auch abgerollt werden, da die Wärmeabfuhr im aufgerollten Zustand nicht funktioniert.
So, nun zu den ca. 18m - diese beziehen sich auf den Spannungsfall. Es gibt 2 relevante Bezugsgrößen in den Normen dazu. Diese belaufen sich auf 4% zwischen HAK und Steckdose/Anschluss und 3% ab Messeinrichtung.
Sinn und Zweck der ganzen Sache: Deine Kabeltrommel soll noch verwendbar sein.
Jedes Gerät muss mit +/-10% Nennspannung umgehen können. Das entspricht bei 230V~ einem bereich von 207-253V~.
Der Versorger verpflichtet sich dazu bestmöglich die Nennspannung einzuhalten. Gehen wir vom Ideal aus, am HAK liegen auch unter Last 230V~ an. Es stehen 10% Spannungsfall zur Verfügung, bis nix mehr geht. Davon entfallen 4% max. - in kleineren Anlagen faktisch 3,5% nach Norm auf die Installation bis zur Steckdose. Es bleiben 6-6,5%. Und nun kommt deine Kabeltrommel 50m 1,5mm²CU und verbrät Dir bei 16A 8,3%. Oh, Scaaade, klappt evtl. nicht mehr.
Warum funktioniert es dennoch? Deine Geräte ziehen fast nie 16A. Geräte, die man daran betreibt sind i.d.R. Toleranter gegen zu niedrige Spannung (mit minderer Leistung) als Elektronik (die eh selten 16A zieht). Eine gute Installation nutzt diesen Spannungsfall nie ganz aus. HAK haben auch mal Überspannung im Leerlauf. Und der ganze Quatsch ist eine Behelfsmaßnahme und keine dauerhafte Einrichtung, da nimmt man Einschränkungen, wie das am Anschlag warm laufende Kupfer, einfach in Kauf.
Den Effekt des Spannungsfalls siehst du auf jeder Kleinbaustelle - kaum laufen Staubsauger und Mauernutfräse an wird das Licht des angeschlossenen Strahlers dunkler - und nicht nur ein bischen ... Der PC mit dem billigsten zugelassenen Netzteil wäre da gerade eben ausgegangen. Und das soll im Normalzustand ja nun wirklich nicht passieren, dass die Elektronik spinnt, sobald mal ein größeres Gerät anläuft, oder? Und darum wurde es für die fest installierte Anlage so festgeschrieben, dass es für Anlaufströme, Verlängerung und Spannungseinbrüchen im Netz Reserven gibt und auf der anderen Seite noch nutzbare Leitungsquerschnitte - 10mm² CU für die Steckdose würden den Spannungsfall extrem mindern, aber wer würde das schon zahlen (mal von der fehlenden Verfügbarkeit der Geräte abgesehen)? Wir könnten auch Silber als Leiter nutzen ...
Irgendwo muss man einen Kompromiss finden und die o.g. Werte sind normativ eben dieser Kompromiss aus Idealzustand und praktischer Umsetzung. Nebenbei gibt es Anlagen, vor allem in Gewerbe und Industrie, die aufgrund der hohen und dauerhaften Belastung bei einer Querschnittserhöhung soviel Geld einsparen an Verlustleistung, dass sich die Mehrkosten für die Installation binnen weniger Jahre und manchmal auch einiger Monate bezahlt macht. Diesen Kompromiss muss allerdings der Installateur finden und verkaufen.