Neutralleiter im Verteiler

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didger

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So, jetzt lese ich ein wenig im Forum und hab mehr Fragen als zuvor...


Mein großes Rätzel:

Wenn ich bei einem Verbraucher den Strom messe, kann ich sowohl beim N Leiter 5 Ampere messen (Annahme), als auch bei der Phase.

Wo verschwindet der Stromfluss wieder?
Ich kann doch im Verteiler auf die Neutralleiterschiene greifen und nichts passiert.

Bei Kirchhoff gabs doch da mal was mit der Summe aller Ströme im Stromkreis =0.

Aber eben die Frage- Wo und wie werden die Ströme gleich null??

Ich checks nicht mehr...
 
didger schrieb:
Bei Kirchhoff gabs doch da mal was mit der Summe aller Ströme im Stromkreis =0.

Ich checks nicht mehr...

Ja, weil Du anscheinend Strom und Spannung durcheinanderbringst.

Kirchhoffscher Maschensatz: Die Summe aller Spannungen in einer Masche (z.B. "Stromkreis") ergibt sich stets zu null.

Kirchhoffscher Knotensatz: Die Summer aller zufließenden (+) und aller abfließenden (-) Ströme in einem Knoten ergibt sich zu null.

0V
 
didger schrieb:
Wenn ich bei einem Verbraucher den Strom messe, kann ich sowohl beim N Leiter 5 Ampere messen (Annahme), als auch bei der Phase.

Die Phase hast du auf dem N auch. Du meinst sicherlich den Außenleiter. Der Strom, welcher über den Außenleiter und dann durch einen Verbraucher fließt, muß zwangsläufig auch wieder über den Neutralleiter zurückfließen. Also fließt auf Außenleiter und Neutralleiter genau der selbe Strom.

Wo verschwindet der Stromfluss wieder?

Im Trafo.

Ich kann doch im Verteiler auf die Neutralleiterschiene greifen und nichts passiert.

Klar, das hat aber nichts mit dem Strom, sondern mit der Spannung zu tun. Da du glücklicherweise in dem Moment, wo du die Neutralleiterschine berührt hast, über annähern das gleiche Potenzial wie die Schiene verfügt hast, sprich die Spannung zwischen dir und der N-Schiene annähernd Null war, floss auch kein Strom durch dich hindurch und daher ist auch nichts passiert. Das hat absolut nichts damit zu tun, was über diese Schiene für ein Strom fließt. Der Grund, warum dieses Potenzial annähern gleich ist: Der Mittelpunktleiter wird, definierte Verhältnisse zu erhalten, am Niederspannungstransformator extra auf Erdpotenzial gelegt. Würde das nicht so sein, bekämst du auch am N eine geschossen.
Stelle dir den Stromkreis wie eine Wassermühle vor. Von oben strömt das Wasser auf das Wasserrad und bewegt es. Stellst du dich in den Strom, haut es dich weg. Durch den Höhenunterschied ergibt sich sozusagen die Spannung. Hinter dem Wasserrad ist dieser Potenzialunterschied weg, trotzdem fließt die gleiche Wassermeng raus, die ober reinfließt. Die Wassermenge ist sozusagen der Strom.

MfG
 
thank´s Leute,
ihr seid supi!

Jetzt hab ich´s auf die Reihe bekommen.
 
Hemapri schrieb:
Der Grund, warum dieses Potenzial annähern gleich ist: Der Mittelpunktleiter wird, definierte Verhältnisse zu erhalten, am Niederspannungstransformator extra auf Erdpotenzial gelegt. Würde das nicht so sein, bekämst du auch am N eine geschossen.

Nö - dazu müßte dann schon irgendein Leiter dieses Netzes geerdet sein. In einem zweipoligen isolierten Wechselstromnetz bekommst du genau nur dann einen Schlag, wenn du beide Leiter berührst, da die Leiter nur ein Potential untereinander, aber keins gegenüber der Erde haben.

Anders als in den Analogien zu Flüssigkeiten und Gravitation ist ein elektrisches Potential insbesondere bei Wechselstrom nur innerhalb eines Bezugssystems vorhanden, und es gibt neben gleichem bis gegensätzlichem Potential auch noch den dritten Zustand der außerhalb des Bezugssystems befindlichen Körper ohne ein Potential gegenüber diesem.

Gruß Sevo
 
sevo schrieb:
Nö - dazu müßte dann schon irgendein Leiter dieses Netzes geerdet sein. In einem zweipoligen isolierten Wechselstromnetz bekommst du genau nur dann einen Schlag, wenn du beide Leiter berührst, da die Leiter nur ein Potential untereinander, aber keins gegenüber der Erde haben.

Stimmt freilich, würde aber in der Praxis unter Umständen anders aussehen, wenn der Mittelpunktleiter wirklich nicht geerdet wäre, da Wechselwirkungen der Außenleiter gegenüber dem Erdpotenzial nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden könnten. Ich würde Energieversorgungsnetz nicht ohne weiteres als geschlossenes System betrachten wollen. Bei einem IT-Netz wäre das schon wieder etwas anderes. Lassen wir also den N weiterhin Betriebsstromleiter sein und freuen uns, dass wir an ihm keine gewedelt bekommen. :wink:

MfG
 
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