PC und FI-Schalter

Diskutiere PC und FI-Schalter im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - hallo zusammen , wir bauen gerade ein büro um und da stellt sich uns die frage "die pc- stckdosen über einen fi absichern ja oder nein?,wenn ja...
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jens75

Guest
hallo zusammen ,
wir bauen gerade ein büro um und da stellt sich uns die frage "die pc- stckdosen über einen fi absichern ja oder nein?,wenn ja welchen fi und wieviel pc's dahinter?"was sagt denn die vde dazu?

vielen dank
 
Die DIN VDE 0100-410 sieht grundsätzlich FI-Schutzschalter für Laienbedienbare Steckdosen vor.

Aus praktischer Erfahrung würde ich davon abraten, mehr als 7 Arbeitsplätze auf einen FI zu gruppieren ...
 
Der FI ist für Steckdosen nach VDE 0100-410 Vorgeschrieben.

Hager Schweiz hat dazu den Fehlerstrom-Schutzschalter Serie HI,immunisiert, kurzzeitverzögert vorgeschlagen.
http://download.hager.com/hager-tehalit ... /FIHID.pdf
Auf der Seite stehen auch Empfehlungen zur Anzahl der Arbeitsplätze.

Ich denke sowas gibt es in Deutschland auch.

Leider sind die Kurzzeitverzögerten FI teuer.
 
Hallo Jens,

Ich weiß eigentlich nicht, warum bei Rechnern immer so ein Aufstand wegen des FIs gemacht wird. Wie schon angemerkt ist es heute schlichtweg vorgeschrieben und es gibt auch keinen Grund auf diese zusätzliche Sicherheit zu verzichten.

1) Die PCs stürzen sowieso öfters ab, was ja genau einem harten Ausschalten durch Spannungsausfall entspricht. Wieso da also noch extra Gedanken machen?

Nun aber mal was ernster:
2) der Ableitstrom eines EDV-Platzes beträgt ca. 1mA. Da kann man schon ein paar mehr auf einen FI legen. Werden die Rechner bei einem 3-poligen FI gleichmäßig auf die Phasen verteilt und schön der Reihe nach zugeschaltet, dann ist die Zahl der anschließbaren Anlagen schon deutlich im 2 stelligen Bereich. Wenn wir Rechnerauslieferungen vorbereiten stehen bei uns manchmal bis zu 20 Rechner an einem FI und laufen im 24h-Dauertest. Da ist seit 15 Jahren noch nie ein FI raus.

3) Ein anderes Problem begrenzt die Sache sowieso viel früher. Die mittlerweile gar nicht mehr so neuen ATX-Netzteile (die in ähnlicher technischer Konzeption auch in TFTs, Druckern etc Verwendung finden) haben meist keinen richtigen Ausschalter mehr. D.h. daß wenn die Geräte in die Steckdose gesteckt werden, laden sich die Elkos der Netzteile schlagartig auf, was sehr große Anfangsströme verursacht. Ein Rechner kein Problem, ab 3 gehts aber los, da hält auch kein B16-Automat mehr. Da man normalerweise nicht alle PCs gleichzeitig einsteckt, auch kein Problem. Hat man jedoch einen Zentralschalter oder wird durch eine externe Störung oder wegen Arbeiten an der Hauselektrik der Strom komplett abgeschaltet und dann wieder ein, dann fallen die Sicherungen. Dies ist zwar für den PC nicht gefährlich, da er ja nicht läuft, also keine Daten verlieren kann. Blöd ist es aber schon, besonders wenn die UV abgeschlossen ist und nur der
Hausmeister einen Schlüssel hat.

4) bei Servern wird dann immer mit der Wichtigkeit der Daten argumentiert und der permanenten Verfügbarkeit, um am FI vorbeizukommen. Da man aber in Anbetracht der Wichtigkeit auch eine USV haben sollte, ist das mit dem FI auch egal. Der Server läuft auf Batterie weiter und wird ggf im SaveState durch die USV heruntergefahren.

Nun was tun? Mein Vorschlag wäre:
- Auf keinen Fall den FI mit Stromkreisen für Kaffeemaschinen und ähnliches teilen, um Rückwirkungen durch halbdefekte Elektrogeräte zu verhindern, da diese wesentlich öfters durch Defekte (Heizelemente) zu hohe Ableitströme haben als EDV-Geräte.
- Nicht zu viele PCs auf einer Sicherung wegen des Überlastproblems beim Einschalten

Da gäbe es jetzt zwei Möglichkeiten:
ein dicker 3pol. FI mit z.B. 3x2 oder 3x3 Sicherungen dahinter, damit könnte man dann ziemlich sorgenfrei 18 - 27 Rechnerplätze versorgen.
Alternativ einpolige FI/LS-Kombination für jeweils 3 PC-Arbeitsplätze. Im Grunde die bessere Lösung, da bei einem Ansprechen nur ein begrenzter Bereich ausfällt.
Diese Entscheidung muß dann halt der Kunde treffen, wieviel ihm die Einsatzbereitschaft seiner Rechner wert ist, das ist manchmal sehr unterschiedlich.

Gruß
Axel
 
Ich komme bei einigen Prüfungen auf 1,5-2mA Ableitstrom pro EDV-Platz (PC, Monitor, Drucker) - daher setze ich pro 7 Plätze einen 2p-FI um in jedem Fall unter den 15mA zu bleiben, ab denen der FI auslösen darf. Diese Form der Installation ist kostenmäßig vertretbar und läuft in einigen installierten Anlagen bis dato problemlos.

Das Problem mit den Schaltnetzteilen existiert in der Tat, tritt aber in der Praxis bisher zu selten auf um diskutabel zu sein. Das gleichzeitige Einschalten trifft i.d.R. nur den Eli und der schaltet einfach 2/3 mal an, dann sind die Elkos voll oder jagt den Azubi los Stecker zu ziehen ;)
 
Hallo T.Paul,

bei richtigen Monitoren gibt es schonmal höhere Werte, TFTs liegen aber eher sehr moderat bei 0,1-0,2mA, PCs bei 0,5mA, da muß man schon eine ganze Menge Glück haben um auf 2 mA zu kommen. Heute sicher eher die Ausnahme. Aber sicher ist sicher, wenn's nachher nicht läuft ist immer blöd, das sehe ich auch so.

Das mit dem Einschalten ist aber gar nicht so selten. Z.B. EDV-Klassenräume in Schulen oder Arztpraxen mit Hauptschalter kenne ich etliche in meiner Kundschaft und für Einzel-Büros mit 2-4 PCs wird auch gerne das hier genommen um die Standby-Verluste auszuschalten:
http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keyword ... gvstx8o8_b
Das macht sich bei älteren Installationen mit H-Automaten garnicht gut und - wie gesagt - auch B16 versagt und das ist ja wohl der aktuelle Standard.

Insofern sehe ich hier durchaus ein Problem, daß in der Praxis Relevanz hat. Ich bin allerdings auch der EDV-Hempel und der wird als erstes angerufen, wenn die Rechner nicht angehen - warum auch immer. Der Elektro-Lurch kriegt das also garnicht mit, das Problem existiert für ihn also scheinbar nicht ...

Grüße
Axel
 
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