Potentialausgleich nur im Zählerschrank

Diskutiere Potentialausgleich nur im Zählerschrank im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag, bei der Sanierung unseres Hauses aus dem Jahre 1982 wird die Elektrik ab dem HAK komplett erneuert. Ich bin selbst gelernter...
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JanH

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Guten Tag,

bei der Sanierung unseres Hauses aus dem Jahre 1982 wird die Elektrik ab dem HAK komplett erneuert. Ich bin selbst gelernter Elektriker, habe mich nach der Ausbildung in der Industrie jedoch zum Elektroingenieur weitergebildet und war daher als Elektriker nicht mehr tätig. Daher lasse ich die Installation von einer Fachfirma ausführen. Nun stellt sich jedoch folgendes Problem dar. Der vorhandene HAK wird Netzseitig mit einem TN-C System versorgt. Der Elektriker möchte im HAK auf ein TN-C-S System ändern und dort die Auftrennung des PEN in PE und N vornehmen. Bislang war dort eine 4-Adrige Steig-Leitung angeschlossen und die Auftrennung erfolgte im alten Zählerkasten. Die Verbindung zwischen zur Potentialausgleichsschiene wurde im HAK realisiert. Der HAK verfügt allerdings nur über 5 Hausseitige Klemmen. Daher soll nun die neue 5-Adrige Steig-Leitung am HAK angeschlossen werden und die Verbindung zur Potentailasugleichsschiene im Zählerkasten auf der PE-Einspeiseschiene realisiert werden. Dafür wurden bereits ein Kabel mit 5 x 16 mm² zwischen HAK und Zählerschrank und ein Kabel mit 1 x 16 mm² mit grün-gelber Kennzeichnung zwischen Potentialausgleichschiene und Zählerschrank gelegt. Nun meine Frage: Darf das so gemacht werden? Leider finde ich keine eindeutige Anweisung für die Umsetzung bzw. was zu machen ist, wenn der HAK nur 5 Klemmen aufweist.

Viele Grüße
Jan
 
Da wäre mal in der Anleitung des Hersteller nach zu lesen wie viele Adern unter eine Klemme dürfen.

Bei den sehr weit verbreiteten Kästen von Jean Müller sind üblicherweise Klemmen verbaut an denen zwei Adern angebracht werden dürfen.

Wenn das nicht so ist kann man den Potentialausgleich immer noch auch an der PE Schiene des Zählerkastens befestigen.
 
Diese Lösung wäre auch ok, es nach dem Schema zu machen, wenn der HAK außerhalb des Gebäudes läge.

Der Elektriker muss das natürlich beim örtlichen Netzbetreiber absegnen lassen.

Hausanschlusssäule4adrig.png
 
Auch das ist nur die Notlösung wenn es gar nicht anders geht.
Wird da was Neu gemacht ist auch hier ein TN-S ab HAK zu verlegen.

Eine Im Keller verlegte Leitung zu einem HAK aus zu tauschen sehe ich nicht als schwer lösbares Problem an.
 
Hallo und vielen Dank für die Antworten.

Der HAK ist von der Firma Geyer und laut auffindbaren Informationen sind die Klemmen leider nicht für mehr als einen Leiter geeignet.

Ich habe die Steigleitung selbst verlegt. Sie befindet sich nun in der Kellerdeckenisolation. Sie zu erneuern wäre recht aufwendig.

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wäre die Empfehlung eine 4 Adrige Steigleitung zu verwenden und dann im Zählerverteiler den PEN auftrennen und die PA Leitung dann im HAK aufzulegen. Warum wäre das die bessere Lösung? Eigentlich folge ich meinem Elektriker bei der Argumentation, dass der PEN so früh wie möglich aufgetrennt werden sollte. Wenn die PA Leitung und der PE beide in 16 mm² ausgeführt werden, dann gibt es doch keinen technischen Unterschied. Oder geht es darum, dass die Steigleitung defekt sein könnten und damit kein PA mehr am HAK anliegt?

Viele Grüße
Jan
 
Auch das ist nur die Notlösung wenn es gar nicht anders geht.

Die Lösung in #3 mit der HES Verbindung aus dem Zählerschrank und 4 adriger Hauptleitung ist technisch und sicherheitsmäßig gleichwertig mit der Lösung 5 adrige Hauptleitung und HES Anschluss im HAK.


Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wäre die Empfehlung eine 4 Adrige Steigleitung zu verwenden und dann im Zählerverteiler den PEN auftrennen und die PA Leitung dann im HAK aufzulegen.

Nein, wenn die Hauptleitung 4 adrig ist, muss die Verbindung zur HES aus dem Zählerschrank kommen. Und dort auch die PE-N - Aufspaltung gemacht werden.

Ich weiss, manche Zählermonteure stellen sich da etwas an, weil sie scheinbar die Funktionalität nicht ganz verstanden haben. Deshalb muss der Elektriker versuchen, dass er die Methode durchbringt.
 
Wenn die PA Leitung und der PE beide in 16 mm² ausgeführt werden, dann gibt es doch keinen technischen Unterschied. Oder geht es darum, dass die Steigleitung defekt sein könnten und damit kein PA mehr am HAK anliegt?

Es geht primär darum, dass der PA mit dem PE des Hausnetzes verbunden bleiben muss, falls im vorgelagerten Teil ein PEN brechen würde.

Wenn die HES Verbindung im Zählerschrank gemacht wird, ist diese Forderung immer erfüllt.
 
Ich sehe da kein Problem die alte Leitung in der Isolation zu belassen und an anderer Stelle eine neue zu ziehen.
 
Ich sehe da kein Problem die alte Leitung in der Isolation zu belassen und an anderer Stelle eine neue zu ziehen.
Wenn es aber ok ist, den PA in der Zälerverteilung aufzulegen?
Anbei habe ich auch noch mal ein Bild des HAK im alten Zustand beigefügt. Ich finde nicht "die" Spezifikation zum HAK, aber zu ähnlichen HAK wonach nur eine Leitung pro Klemme zulässig ist.
 

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Wenn es aber ok ist, den PA in der Zälerverteilung aufzulegen?

Wie sind die Abstände von der HES zum Zählerschrank bzw. von der HES zum HAK?


Ich finde nicht "die" Spezifikation zum HAK, aber zu ähnlichen HAK wonach nur eine Leitung pro Klemme zulässig ist.

In so eine Klemme geht grundsätzlich nur eine Ader! Zwei hineinzuwürgen, das wäre Pfusch.

Wieso sind da unterschiedliche Sicherungsgrößen?
 
Es gibt 2 HES die mit dem Fundamenterder verbunden sind. Eine direkt beim HAK eine direkt bei der Zählerverteilung.

Warum die Absicherung nicht symmetrisch erfolgt ist, ist mir nicht klar. Die Sicherungen wurden bereits durch 3 neue 63 A NH-C00 Sicherungen ersetzt.
 
1. Beim Arbeiten daran ist dort unten eine Isolierplatte ein zu legen oder Störlichtbogen sichere Arbeitskleidung zu verwenden.
Wenn Dir da aus versehen ein Kurzschluß passiert (Abrutschen mit dem Schraubendreher etc) wirst Du so den Lichtbogen kaum überleben, mit Schutzkleidung wenigstens mit Verletzungen.

2. den PA allein kann man natürlich auch im Zählerkasten auflegen, die Leitung sollte aber trotzdem 5 polig werden und dazu ist dort auch Platz drin, da auch 5 Klemmen vorhanden sind

3. die Firma Jean Müller verwendet für Ihre Kästen die exakt gleich aufgebauten Klemmen und erlaubt 2 Adern pro Klemme.
 
Hallo,

das Bild ist noch von vor dem Umbau des HAK. Ich mache den Umbau nur teilweise selbst, aber mein Elektriker hat gestern übergangsweise einen Baustrom-Verteiler angeschlossen und hat dabei die volle Schutzausrüstung verwendet (Handschuh für die Sicherung, Visier, Isoliermatte, usw.). Er hatte jedoch keine Schutzabdeckung für den HAK. Da ich ggf. selbst die neue Leitung auflegen muss, wäre eine Schutzhaube schon hilfreich? Wenn jemand einen Tipp hat, wie man sowas bekommt, dann wäre ich interessiert.

Bevor mich jemand für die unqualifizierte Ausführung rügt: Ich habe aufgrund meiner Ausbildung im Kraftwerk eine 100 kV Schaltgenehmigung erworben, die zwar aktuell keine Gültigkeit mehr hat, aber ich habe sowohl praktisch, als auch theoretisch alle Regeln für das Arbeiten unter Spannung present und habe dies auch im Rahmen meiner Tätigkeit als Ingenieur hin und wieder gemacht. Zudem verfüge ich über die vollständige Schutzausrüstung. Ich lasse mich aber auch gerne über Möglichkeiten, den Schutz zu erhöhen aufklären.

Ich kenne diese HAK's eigentlich nur mit einer klappbaren Schutzhaube. Leider verfügt meiner nicht darüber und ich konnte zu dem Typ auch nichts finden.

Zum eigentlichen Thema: Eine 5 adrige Leitung liegt ja bereits. Auch der PA ist mittlerweile im Zählerverteiler aufgelegt. Da ich das so nicht kannte und ich die Möglichkeit, den kompletten HAK tauschen zu lassen, in Erwägung gezogen habe wollte ich dies noch mal checken.

Viele Grüße
Jan
 
für ältere HAKs gibt es leider keine Abdeckhauben.
Da ist dann entsprechend eine isoliermatte an zu bringen.

Wenn Nun 5 Adern als Leitung dort aufliegen ist ja alles gut.
Die Zuleitung vom VNB sieht mir allerdings extrem Mikrig aus, 16mm² Alu???
Da dann 63A drüber zu jagen ist extrem Grenzwertig.
 
Wird wohl auch 25mm² sein, hab mich von der Optik täuschen lassen, kleiner 25mm² ist Alu gar nicht mehr zu haben/zulässig.
 
noch mal nachgeschaut VDE0100-520 Abschnitt 524.1 Anmerkung 1 "In Deutschland beginnen die Kabelbauarten mit Aluminiumleiter nach VDE-Bestimmungen mit einem Querschnitt ab 25 mm²."
 
Wenn du eh alles neu machst dann lass den HAK vom Netzbetreiber wechseln! Dieser Hak erfüllt die gestellten Forderung nach PEN -Stützung nicht. Auch eine Auftrennung des PEN im HAK ist da nicht möglich. Deshalb muss dieser HAK gewechselt werden. Auch die unterschiedlichen Sicherungen darin sind unzulässig. Neue HAK haben 3 Klemmen am PEN ( ohne die Klemme der Einspeisung) N +PE +PE zur HES
Da du ab HAK alles neu machst ist das eine Neuanlage und diese muss aktuelle Normen erfüllen! Das bedeutet ab HAK TN-C-S-Netz und der PEN wird im HAK gestützt.
 
siehe hierzu #17 und den Hinweiß auf die Norm.
 
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