Rücklaufsperre Stromzähler

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Magrathea

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Hallo!

Durch das sehr aktuelle Thema der Klein-PV-Anlagen (Balkonkraftwerke) bin ich ein wenig ins Grübeln gekommen.
Es wird ja von den Netzbetreibern u.a. gefordert, dass für den Betrieb von Balkonkraftwerken ein Stromzähler (eigentlich ja Arbeitszähler) mit Rücklaufsperre installiert ist.
Meine Frage ist jetzt, bezieht sich die Rücklaufsperre nur auf das Zählwerk, oder wird auch verhindert, dass der Strom "rückwärts" fließt? Ich gehe jetzt von einem normalen 400 V Drehstromzähler aus.
Eigentlich sollte es ja nicht möglich sein, bei Drehstrom (oder auch Wechselstrom) den Strom nur in eine Richtung laufen zu lassen. Man braucht ja die Außenleiter nicht nur für den Zulauf, sondern auch für den Rücklauf des Stroms. Sicherlich könnte man Halbleiter (Dioden o.ä.) verwenden, um den Strom am Rückfließen zu hindern, aber dann hätte man Gleichstrom oder nur eine Halbwelle und der gesamte Strom müsste über den Nullleiter zurückfließen (was ihn sehr schnell überlasten würde). Im Moment fehlt mir jedenfalls die Fantasie, wie eine Schaltung aussehen könnte, die verhindert, dass der Strom rückwärts fließt.
Mache ich jetzt einen Denkfehler, oder wie seht ihr das?
 
Der Zähler zählt da eben nicht im Rückwärtslauf Die Rücklaufsperre bezieht sich nur auf das Zählwerk. Trotzdem fliest da auch ein Strom bei Einspeisung ins Netz.
 
Die Sperre bezieht sich REIN auf das Zählwerk, im Sinne von Verhindern, dass es sich rückwärts dreht. Wenn Du nicht genutzten Strom ins öffentliche Netz zurückspeist, so bekommst Du dafür nichts für dein BKW vergütet, sondern der Netzbetreiber freut sich.
 
Danke für eure Antworten :)
Ich hatte mir sowas schon fast gedacht.

Mich würde aber dennoch die Beantwortung des zweiten Teil meiner Frage interessieren.
 
Das Zurückfließen lässt sich m.E. nach nur verhindern, wenn Du einen gleichgroßen (Erzeugung=Verbrauch) Verbraucher zuschaltest. Da die erzeugte Energie sich aber sekündlich (um es einfach auszudrücken) ändert, ist dafür ein gewisser Aufwand nötig.
 
Okay, d.h. das wäre dann zum Beispiel eine elektronische Last, die in Abhängigkeit vom aktuellen Verbrauch zugeschaltet würde. Wenn also der vom BKW erzeugte Strom den des verbrauchten Stromes übersteigt, schaltet die elektronische Last zu und kompensiert den zu hohen erzeugten Strom.
Ja, so könnte man das realisieren.
Danke.
 
Wenn also der vom BKW erzeugte Strom den des verbrauchten Stromes übersteigt, schaltet die elektronische Last zu und kompensiert den zu hohen erzeugten Strom.
Ja, so könnte man das realisieren.
Danke.

Was aber, gelinde gesagt, Unsinn ist, es sei, die Last wird auch sinnvoll benötigt. Da sich der Ertrag von der Anlage aber ständig ändert, ist das wirtschaftlich bei solchen Anlagen nicht sinnvoll. Möglich wäre z.B. ein Speicher, aber ach dafür bleibt nicht viel übrig. In der Praxis wird man gar nicht viel überschüssigen Strom erzeugen.
 
Magrathea: Am besten schaffst du dir etwas an, was während der "Lichtzeit" Strom verbraucht......also z.B. ein Terrarium nit exotischen Schlangen/Echsen/ Spinnen........(wäre mir zuviel Action), oder aber eine werdende Wchstumsbox, in der du Super - Chilis, oder die bald legal werdenden Heilkräuter ziehst......
 
Zum zweiten Teil: ein wenig (nur ein wenig !) einfacher: Batteriespeicher für die Energie, die du sonst verschenken würdest.
Ich nutze dafür 2 ausgediente E - Rollstuhl - Akkus, lade sie auf, sobald Sonne da ist, nutze den gespeicherten Strom nachts.
Hoffe, daß Habeck und Co. bald den (auch) rücklaufenden Frraris - Zähler wieder einführen........dann würde nix mehr verschenkt
 
Hoffe, daß Habeck und Co. bald den (auch) rücklaufenden Frraris - Zähler wieder einführen........dann würde nix mehr verschenkt
Ja logisch, du speist dann ein, wenn Strom billig ist, mitunter sogar einen Negativen Preis hat, sprich wir zahlen dafür, das die Nachbarländer den Strom abnehmen, und willst dafür dann Strom, wenn er am teuersten ist, umsonst und die Allgemeinheit soll dann dafür aufkommen. Umweltschmarozer nenne ich so etwas.
 
So steht es nun im Gesetzentwurf drin. Übergangsweise, bis der Netzbetreiber einen neuen Zähler installiert hat, soll der alte rückwärts laufen. Geplant gültig ab 1.1.2024. Die bisherige Praxis der meisten Betreiber wird damit legal. Weiterhin soll die Anmeldung nur noch beim Marktstammdatenregister erfolgen und der Netzbetreiber dann von dort informiert werden. Wer seine Kleinanlage dann regulär anmeldet wird somit keine Nachteile mehr haben und die Meldequote wird dadurch sicher steigen.
 
So steht es nun im Gesetzentwurf drin. Übergangsweise, bis der Netzbetreiber einen neuen Zähler installiert hat
Das dauert 4 Wochen, und einen Ferraris hat doch eh kaum noch einer. Die Elektronischen zählen nicht rückwärts, außer es ist ein Zweirichtungszähler
 
Wer seine Kleinanlage dann regulär anmeldet wird somit keine Nachteile mehr haben und die Meldequote wird dadurch sicher steigen.
Außer, das du 2 Formulare ausfüllen musstest, was für Nachteile fallen denn weg? Wechseln die den Zähler, bezahlst du das trotzdem.
Das einzige was sich wirklich positiv ändert, ist die höhere Leistung
 
Nein, wie lange das dauert ist sehr uneinheitlich und die Formulare auch.
 
Ich habe schon seit 3 oder 4 Jahren einen elektronischen Zähler und da ist auch das Symbol für Rücklaufsperre drauf. Baut doch seit vielen Jahren keiner mehr Ferraris ein und nach 16 Jahren wird er doch in der Regel eh getauscht.
Nach dem neuen Gesetz, darfst du dir 1Monat Zeit lassen bis zur Anmeldung und der Versorger oder Messstellenbetreiber hat dann 4 Monate Zeit für den Zählertausch. Das wirst du aber in der Praxis nicht erleben, das die dir so lange Strom schenken. Garantiert ist der Zähler dann in 4 Wochen neu. Was vermutlich nicht drin steht im Gesetz, das der vorzeitige Zählertausch dann umsonst ist.
 
Genau dafür ist das Gesetz ja da, dass die Netzbetreiber nicht mehr ewig herum trödeln mit dem Zählertausch und den Anmeldeprozess nicht mehr mit dem (eh schon rechtswidrigem) Bestehen auf selbst erfundenen Regeln in die Länge ziehen können.
 
Ja logisch, du speist dann ein, wenn Strom billig ist, mitunter sogar einen Negativen Preis hat, sprich wir zahlen dafür, das die Nachbarländer den Strom abnehmen, und willst dafür dann Strom, wenn er am teuersten ist, umsonst und die Allgemeinheit soll dann dafür aufkommen. Umweltschmarozer nenne ich so etwas.
 
Ich glaube, da liegt ein Mißverständnis vor: wenn Sonne/Licht ist, erzeugt meine Anlage Strom.......ich habe keine Möglichkeit, mir "teure" oder "billige" Zeiten auszusuchen......
Wenn meine Produktion höher ist als mein momentaner Verbrauch, soll der Zähler dies von meiner Stromrechnung abziehen.....
....sowas wie ein Kauf auf Kommission.....sehe da nichts von "Umweltschmarotzer", im Gegenteil: die Stadtwerke schmarotzen meinen selbsterzeugten Strom = Zwangsenteignung !
 
Wenn Du eine Einspeisevergütung haben willst, darfst Du eben kein BKW aufstellen, sondern eine 'richtige' Anlage.

BKW sind nur für den Eigenverbrauch mit theoretischer Nulleinspeisung gedacht. Zumindest ohne Vergütung.
Wenn Du mit Deinem BKW zu viel Strom verschenkst, da Du zu wenig Grundlast hast, oder deine Verbraucher nicht zu Sonnenstunden laufen, wird sich ein BKW eben nicht rentieren.

Dafür, dass Du keine Vergütung bekommst, hast Du halt den Vorteil der vereinfachten Meldung und Montage.
 
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