Überspannungsschutz pro Zählerschrank?

Diskutiere Überspannungsschutz pro Zählerschrank? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich hab jetzt echt lange gesucht, konnte aber keine Antwort im Netz finden. Zuerst, ich bin zwar Elektrikinteressiert, aber nur...
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robbe

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Hallo zusammen, ich hab jetzt echt lange gesucht, konnte aber keine Antwort im Netz finden. Zuerst, ich bin zwar Elektrikinteressiert, aber nur ein Laie. Zur Situation:

2 WE mit einem relativ aktuellen Zwei-Zähler Schrank von Hager. Vor einem halben Jahr hab ich eine Wallbox bekommen, wofür zu Abrechnungszwecken und für einen seperaten Tarif ein weiterer Zählerschrank gesetzt wurde. Dieser ist via 5*16mm² mit den Stromschienen des Hauptschrankes verbunden.
Der neuer Schrank wurde mit einem Überspannungsschutz auf den Stromschienen ausgestattet, an dem alten wurde nichts verändert.

Jetzt möchte mein Nachbar auch eine Wallbox, welche jedoch über seinen bestehenden Zähler laufen soll und demzufolge am Hauptzählerschrank angebunden werden soll. Jetzt fragte er mich, mit welchen Kosten er wohl grob für den Elektriker rechnen muss und da ist mir beim durchschauen der Rechnung der Überspannungsschutz aufgefallen. Der ist ja jetzt kein kleiner Posten und ich frage mich, muss dieser in jedem Zählerschrank installiert werden oder reicht er in einem? Und wäre es dann nicht sinnvoller gewesen, ihn im Hauptzählerschrank zu installieren, also direkt nach dem HAK?
 
Ein ÜSP genügt.

Der Installationsort ist dabei eher zweitrangig, da der ÜSP nicht richtungsgebunden wirkt.
 
Allerdings sind Leitungswege dabei ausschlaggebend.
Ein Typ 1 Überspannungsschutz muß so nahe wie möglich an der Eintrittstelle des Kabels in das Gebäude sitzen.
Wenn da also noch ein Schrank davor ist wäre der mindestens in diesen ersten Schrank zu versetzen.

Nach 10m Leitungsweg gilt die Wirkung des Schutzes als nicht mehr ausreichend und ein weiterer muß gesetzt werden, hier kann aber dann z.B. ein Typ2/3 Kombi Ableiter ausreichend sein, da auch dieser auf 10m Leitungsweg in beide Richtungen wirkt darf der Abstand zwischen beiden 20m betragen.

Literatur dazu wäre der dehn Blitzplaner den man sich kostenlos laden kann.
 
Also es handelt sich um einen DSH ZP B2 TT 255. Die Kabellängen betragen ca. 6m vom HAK zum ersten Schrank und von dort 7m zum zweiten Schrank. Frag mich, warum der Elektriker ihn damals nicht gleich im ersten Schrank installiert hat, erscheint selbst mir logisch, dass er da besser aufgehoben ist.
Jetzt ist die Frage, ist es nur empfehlenswert ihn zu versetzten oder zwingend erforderlich?
 
Wie schon öfters gesagt wurde Überspannungsschutz ist ein System und keine Frage einzelner Bauteile. Normal setzt man bei Mehrfamilienhäusern einen Überspannungsschutz TYP 1 + 2 direkt auf die Stromschienen vor den Abgang (die Abgänge) zu den Zählern . Ob dann in der Wohnungsverteilung noch mal ein TYP 2 erforderlich ist und an den Endgeräten ein TYP 3 ist fraglich.
Für den TE der Monteur hat das getan was nötig ist für dich. Das Problem deines Nachbarn ist seines und nicht deines.
Nachtrag 6m +7m = 13m 13m > 10m .
Nachtrag 2 Dein erster Schrank ist nach dem Zähler im Zählerschrank angeschlossen , dein 2 ter Schrank mit eigenem Zähler ist vor dem ersten Zähler im Zählerschrank angeschlossen
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Länge wäre der Schutz in einem zusätzlichen Kasten direkt neben dem HAK unter zu bringen, dort würde man dann aber eher einen DEHNventil M2 TT 255 FM setzen um dort nicht Schienen montieren zu müssen.
Der Kabelweg von der Eintrittstelle bis zum Typ 1 soll 0,5m nicht übersteigen.

In weiteren Unterverteilungen oder Zählerschränken sind dann abgestuft Typ 2 Ableiter erforderlich, je nach Leitungslänge da der genannte Typ ein Kombiableiter Typ 1/2/3 ist.

Die beschriebenen Ausführung erscheint mit typisch für Einbau von Komponenten ohne nach zu denken, "das muß heute rein also bauen wir das irgendwo ein".
 
Schwachfug mit deinen 0,5m. Das passt bei Schienensystem wenn du die Schiene als Eintrittsstelle nimmst . Was ändert sich da wenn ich den ÜS auf die Schiene vom Schrank 2 setze an der Länge vor der Eintrittsstelle ?
Da ja aktuell Überspannungsschutz gefordert wird warum dann den nicht gleich in den Hak setzen ? Nach meinem Wissen gibt es aber keinen Hak der auch den ÜS aufnimmt!
 
Der Kabelweg von der Eintrittstelle bis zum Typ 1 soll 0,5m nicht übersteigen.
Tjo, sowas passiert halt wenn man irgendwas aufschnappt, dies nicht zuordnen kann, oder will, und es stetig ungefiltert in die Welt rausblubbern muss...

Nehmen wir doch mal ein ganz einfaches Beispiel direkt aus der Praxis genommen. Du sagst
Ein Typ 1 Überspannungsschutz muß so nahe wie möglich an der Eintrittstelle des Kabels in das Gebäude sitzen.
Der Kabelweg von der Eintrittstelle bis zum Typ 1 soll 0,5m nicht übersteigen.
so, ich sag mal, selbst ohne mich aus dem Fenster zu lehnen, das der Kabelweg der Leitung des Versorgers bis zum HAK im Normalfall mindestens 100cm lang ist, zuzüglich sagen wir mal überschlagen zwischen 30 und40cm innerhalb des HAK.

Folgt man nun deiner Aussagen, dann müsste ein Typ 1 Ableiter ja folglich in die Leitung des Versorgers zwischen Gebäudeeintritt und dem HAK. Das wäre aber dann wiederum kein Thema für den Installationsbetrieb, sondern für den VNB, denn der Installationsbetrieb darf zwar viel, aber sicherlich nicht die Hausversorungsleitung zerschnippeln und da irgendwelche Gerätschaften einbauen.

Es gibt mit Sicherheit Anlagenkonstellation die eine andere herangehensweise erfordern, doch das sind Ausnahmen und sicherlich nicht die Regel, so wie du das hier fälschlicherweise propagierst. Das die 50cm die Anschlussleitungen betreffen, wie schon erwähnt wurde, ist selbst bei den Gelehrten im Keller angekommen. Es zeugt halt davon, meiner Meinung nach, dass du mit der Installation im handwerklichen praxisbezogenen Bereich vielleicht nicht unbedingt so viele Berührungspunkte hattest/hast wie du uns immer glauben lassen möchtest.

Es ist eh, auch wieder nur meine Meinung, überdenkenswert, in wieweit man einem Bereichsfremden eine Kompetenz nur auf Basis vergangener Erfahrungen einräumen mag. Oder ist deine Anstellung als VEFK in einem Produktionsbetrieb womöglich nur ein Nebenjob, und du arbeitest hauptberuflich selbstständig oder angestellt in einem handwerklichen Elektrofachbetrieb? Dann wäre die Kompetenzfrage sicherlich unstrittig. Im umgekehrten Fall, also das Handwerk als Nebentätigkeit, wäre diese dann aber dennoch zu hinterfragen.
Aber ich schweife wieder ab...oder vielleicht doch nicht?....
 
Um wenigstens etwas zum Thema beizutragen
Frag mich, warum der Elektriker ihn damals nicht gleich im ersten Schrank installiert hat, erscheint selbst mir logisch, dass er da besser aufgehoben ist.
Die Aussage von dir ist sicherlich berechtigt, jedoch öffnet sich damit auch die Frage ob ein Einbau im alten Zählerschrank überhaupt mögich gewesen wäre. Lassen wir dabei mal die Vermutung, das dies ein "erheblicher Eingriff" darstellen könnte und somit das Aufrüsten der alten Zählerstelle erfordern würde, komplett aussen vor.
 
Und selbst in der Hauptleitung vom HAK zum Zählerschrank hat der nichts verloren. Bleibt als frühestmöglicher Punkt für den ÜS das 5 polige Schienensystem ! Und da ist die Länge deutlich kürzer als Deine 0,5 m !
 
Natürlich gehört der dort hin, der Schienentyp ist nur für die Anlagen verwendbar an denen der Zählerschrank direkt neben dem HAK hängt, das ist zwar sehr häufig der Fall aber eben nicht immer.
 
Schwachfug von Dir @Octavian1977 Zwischen Hak und Zählerschrank können durchaus auch Längen von 10 m und mehr liegen ! Der Länge sind nur Grenzen gesetzt und zwar durch die 0,5% Spannungsfall zwischen Hak und Zähler ! Sinn des ÜS ist es die Kundenanlage zu Schützen und nicht das Versorgungsnetz. Auch wenn die Kundenanlage rein rechtlich am HAK beginnt muss die nicht schon ab da gegen Überspannung geschützt werden.
 
Ich hab nie behauptet, daß die Hauptleitung immer kurz ist und genau deswegen ist der ÜSS auch nicht immer im Zählerschrank am richtigen Platz.

Die zur Überspannung gehörenden Ströme sollen auch aus dem Haus bleiben und deshalb soll der Schutz ganz weit vorne sitzen.
Denn ein hoher Anteil wird über den PEN (N im TT Netz) des Versorgers abgeleitet.
 
Natürlich gehört der dort hin, der Schienentyp ist nur für die Anlagen verwendbar an denen der Zählerschrank direkt neben dem HAK hängt, das ist zwar sehr häufig der Fall aber eben nicht immer.
Keine Ahnung ob das auf mich bezogen ist...du beziehst dich ja leider auch nach so viele Beiträgen und Jahren immer noch nicht mit Zitaten, sondern hängst einfach nur "hintendran" auch wenn schon 10 Beiträge erfolgt sind.

Du willst als damit ausdrücken, dass alle Anlagen (nicht die speziellen Fälle, nur der Regelfall) seit Einführung, wo der ÜSS im Zählerschrank statt in der Hauptzuleitung sitzt, nein, du willst sogar behaupten das diese alle entgegen der Norm und somit eigendlich unzulässig sind?
Ernsthaft?

Abgesehen davon, ist auch zwischen dem HAK und dem Schienensystem, und da lehne ich mich ganz weit aus dem Fenster in normalen Anlagen IMMER mehr als 50cm Leitung dazwischen. Somit würdest du die Aussage der Unzulässigkeit nochmals unterstreichen.
Aber noch viel schlimmer, jetzt sagst du zwischen HAK und Zählerschrank, wobei das definitv weiter als 50cm vom Gebäudeeingang entfernt ist. Vorher sagtest du zwischen Gebäudeeingang und ÜSS darf nicht mehr 50cm Leitung sein. Ja was denn nun?

In dem Thema hast du dich, meiner Meinung nach völlig disqualifiziert und je mehr du schreibst umso angreifbarer machst du dich.
 
@Octavian1977 Ein ÜS soll alle Leiter inklusive des PE auf gleiches Potential anheben und die Überspannung baut sich dann über den PE zur Erde hin ab . Egal ob das nun über den lokalen Erder oder über den PEN des Netzes erfolgt.
Beim TN-C-Netz ist aber der PEN deutlich niederohmiger als dein lokaler Erder und nur deshalb marschiert da der Löwenanteil des Stromes über den PEN zur Erde ! ( Parallelschaltung von Widerständen sollte sogar dir klar sein )
 
In wie weit man die 0,5m einhalten kann, oder nicht kann man ja noch diskutieren, wenn da ber mal 5m Leitung zwischen HAK und Zählerschrank liegen ist das definitiv zu viel.

Ja Pumukel das ist seine Aufgabe und Folge dieser Funktion ist eben, daß ein sehr hoher Strom fließt, der Typ 1 hat ja nicht umsonst mindestens 25kA ableitvermögen.
Dieser Strom fließt hautpsächlich gegen Erde und am Besten mit Erde Verbunden ist im TN Netz der PEN oder im TT Netz der N.
Somit fließt der Strom der als Störung von außen über das Kabel kommt auch zum Großen Teil dort wieder hin.
Dieser hohe Stoßstrom erzeugt sehr hohe Wechselfelder und alles was recht nahe an der Leitung liegt welche den tragen muß und leitfähig bekommt wieder Ströme induziert, welche sich weiter Verbreiten und Schäden verursachen.

Um das Risiko dadurch möglichst klein zu halten soll der ÜSS Typ 1 ganz nahe am Eintritt in s Gebäude sein.

Kommt man zu dem Schluß (Risikobewertung) daß gar kein Typ 1 Ableiter notwendig ist, brauch man den natürlich da auch nicht hin setzen, dann langt der Typ 2 in den Verteilungen.

Und natürlich werden die Mehrzahl der "Fachbetriebe" dort massive Fehler machen da einfach nur der Schrank bestellt wird inklusive irgendeinem ÜSS den das Auswahltool so vorschlägt, ohne nach zu denken ob das so in Ordnung ist.
 
Und natürlich werden die Mehrzahl der "Fachbetriebe" dort massive Fehler machen da einfach nur der Schrank bestellt wird inklusive irgendeinem ÜSS den das Auswahltool so vorschlägt, ohne nach zu denken ob das so in Ordnung ist.
Hmmm, eine gewagte These, muss man einfach mal sacken lassen. Einfach mal so die Mehrzahl eines ganzen Berufsstandes, den man nichtmal angehört, so zu diffamieren, sollte man einfach mal so im Raum stehen lassen.

Ich würde an dieser Stelle die Diskussion zu dem Punkt, von meiner Seite aus gesehen, als beendet ansehen. Ich teile sicherlich nicht deine Meinung, ganz im Gegenteil, aber ich respektiere sie. Zumal es wenig sinnvoll ist, eine Diskussion zu führen, wenn man ständig durch das Rasseln der Ketten, woran die Reifen am Klettergerüst aufgehängt sind, unterbrochen wird.
 
Welcher Fachmann der seit jeher Häuschen installiert hat, hat sich denn ausgiebig mit dem Thema ÜSS beschäftigt? vor ein paar Jahren wo das noch nicht Pflicht war sicher keiner.
Und seit dem es Pflicht ist baut man halt unten in den Zählerschrank so ein Teil ein fertig.
Denkweise: "vorne ist ne Sicherung dann kann dahinter nichts mehr passieren."
Das Zeug wirkt halt deutlich anders wie ein FI oder eine Sicherung.
Ein FI mit 30mA den ich hinter dem Trafo im Ortsnetz installiere, schützt noch genauso im letzten Haus am Ortsrand, ein ÜSS nicht.
 
Schon komisch Dein Blitzstrom kommt zb über L 1 ins Haus und über PEN oder N fließt er zurück . So nun überlege mal wie sich da die Magnetfelder in den Leitungen zueinander verhalten. Addieren die sich oder heben die sich gegenseitig auf?
 
Ja weil viele es nicht begreifen das ein einfacher Leiter eben nicht nur einen Ohmschen Widerstand besitzen sondern auch Induktive und Kapazitive Eigenschaften. Und ein Blitz, wegen der sehr steilen Flanken, eben eher HF als wackelndem Gleichstrom entspricht !
 
Thema: Überspannungsschutz pro Zählerschrank?
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