Unterverteilungskasten erneuern

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Altbau1928

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Einfamilienhaus OHNE Einliegerwohnung. Es soll ein Unterverteilungskasten inc. Sicherungsmaterial erneuert werden (6m von der HV entfernt). Die Zuleitung 5x4mm² soll aber erhalten werden.
In der HV sitzen vor dem Stromzähler ein SLS mit 35A und nach dem Stromzähler zwei FI-Schutzschalter (für jede Etage einen).

Da hinter der UV nur geringe Verbraucher dranhängen (nur Licht und Steckdosen) sollen Leitungsschutzschalter mit 6A, 10A max. 16A in B-Char verwendet werden. Folgende Fragen:

(1) Ist es sinnvoll in der UV auch einen FI-Schutzschalter zu verbauen (wäre schön)?

(2) Die UV war bisher an drei einzelne Leitungsschutzschalter 16A in der HV angeschlossen. Das ist so nicht korrekt und soll geändert werden. Wie sollte es sein, damit die Selektivität gewährleistet ist?
Darf die UV direkt nach dem Stromzähler angeschlossen werden oder ist da eine weitere Sicherung z.B. Neozed erforderlich?
Wegen der Verlustleistung sollen so wenig wie möglich Sicherungen in Reihe geschaltet werden.
 
Welche Netzform liegt vor?

Welche RCDs sind vor der Zuleitung zur UV verbaut?

Verlegeart und Minderungsfaktoren der Zuleitung UV?

Liegt eine Dokumentation der abgehenden Stromkreise inkl. Querschnitt und Stromkreislänge vor?

Gesamtleistung und Gleichzeitigkeitsfaktor der Stromkreise im UV?

Grund des Austausches?
 
Netzform ist TN-C-S. Im Hauptanschlusskasten im Keller sind Nulleiter (blau) und Schutzleiter (grün-gelb) zusammengeklemmt. Der Banderder ist an die Potential-Ausgleichsschiene geführt und von dort zum PE-Leiter in der HV. Die Zuleitung von der Straße ist 4-polig (L1,L2,L3,PEN).

Es sind neue Hager FI-Schutzschalter (4-polig) mit 30mA verbaut.

Verlegeart zur UV ist Auf-Putz mit Schellen. Minderungsfaktoren??? Die Leitung ist 5 Jahre alt.

Der UV-Kasten muss ausgetauscht werden, da defekt. Bakelit gebrochen und 6 alte Schraubsicherungsautomaten. Erforderlich sind 12, da 2 Leitungen jeweils an eine Sicherung geklemmt sind.

Dokumentation: Stromkreise nach der UV sind klar. Licht und Steckdosen je Raum getrennt, keine Durchlauferhitzer. Querschnitt der Leitungen 1,5 mm², abgesichert mit 16 A, max. Länge 12 m.

Als Maximalstrom würden 16 A gut ausreichen.
Konkret: Staubsauger max. 1000 W, PC 200 W, Wasserkocher 1000 W und 10 Lampen mit 40 W, also Gesamtleistung max. 3000 W. Also mehr geht gleichzeitig nicht an.
 
Wenn es keine Verlegung auf Holz ist, keine Minderungsfaktoren (mehrere Leitungen, erhöhte Tenperatur) zutreffen, ist bei 25°C Umgebungstemperatur eine Strombelastbarkeit von 35A gegeben. Dann bräuchtest du keine Sicherungen.

In einem TN-C-S-System darf eine Verteilungs-Zuleitung ohne RCD ausgeführt werden und der Fehlerstromschutz dann im Unterverteiler realisiert werden. Ein in Reihe schalten von RCDs ist nicht Selektiv, wenn der vorgelagerte kein selektiver RCD ist.
 
Das ist gut. Dann darf die Zuleitung direkt nach dem Stromzähler angeschlossen werden und der SLS mit 35 A vor dem Stromzähler reicht aus?
Welche LS sollen in der UV eingebaut werden? 6A, 10A oder 16A?
Der RCD mit 30mA in der UV ist extrem wichtig, da das Bad einer der angeschlossenen Räume ist (Licht und Steckdosen).
 
RCDs sind heutzutage auch für alle anderen Steckdosenstromkreise Pflicht, nicht nur für das Bad.

Der Nennstrom der LSS richtet sich nach Bedarf und Zulässigkeit ...

Die Einhaltung der Abschaltbedingungen ist auch für die Verteilungs-Zuleitung am Ende messtechnisch zu überprüfen (wie auch alle anderen Arbeiten, die auf theoretischer Machbarkeit ausgeführt werden).
 
Bei einer Zuleitung von 4mm² kann man eh nicht viel herausholen.
Wenn die zur Zeit mit 16A abgesichert ist läßt sich vermuten daß dort auch nicht mehr als 16A zu holen ist.
Von daher macht die Unterverteilung kaum Sinn.

Wenn Am Hausanschluß L1, L2, L3 und N ankommt wäre dies ein TT Netz Beim TN Netz käme hier L1-3 +PEN an.
Ab der Trennstelle des PEN gibt es keinen Nulleiter mehr, wobei die Bezeichnung sowieso veraltet ist.
von der Trennstelle aus gehen Schutzleiter (grüngelb) und Neutralleiter (blau) ab.

Wenn bereits in der Hauptverteilung ein FI (30mA) sitzt ist ein weiterer in der Unterverteilung völliger Schwachsinn.
Die Zuleitung sollte man austauschen gegen eine die für 35A ausgelegt ist.
In der Hauptverteilung dann einen Lasttrennschalter und in der Verteilung dann den 30mA FI sowie entsprechende Sicherungen B 16A
 
Der Sinn der UV liegt darin, dass Licht und Steckdosen der Räume einzeln abgesichert sind.

Es ist TN-C-S Netz, das hat der Energieversorger so bestätigt. Im Hausanschlusskasten kommen L1,L2,L3 und der PEN (grün-gelb) an.

Die UV soll vor dem FI der anderen Stromkreise angeschlossen werden. Das ist so sinnvoll, denn wenn z.B. im Bad ein Fehlerstrom auftritt, soll ja nicht das ganze Haus dunkel sein.

OK, nach
https://library.e.abb.com/public/a6d7a9 ... ewfile.pdf
ist bei Verlegeart C (auf Putz/Stein) und 25°C der querschnitt für 4 mm² für 35A ausgelegt, sofern kein Holz vorhanden ist. Es kann aber wegen einer höheren Sicherheit statt 35A auch ein SLS mit 32A rein. Meinst du das?
Die Zuleitung auf 6mm² zu erhöhen wäre sehr aufwändig und wäre dann bei 30°C auf 41A belastbar, was vollkommen überdimensioniert ist.
 
Und da gibt es keine Küche, keine Waschm. etc?

Wie auch immer:
35A bei 4mm² sind mir zuviel. Sinvoller währe whrscheinlich, den SLS auf z.B. 50 oder63A zu erhöhen, und die Leitungen jeweils mit 25A abzusichern. Die FI wandern dann in die UV.
 
ego1 schrieb:
35A bei 4mm² sind mir zuviel. Sinvoller währe wahrscheinlich, den SLS auf z.B. 50 oder 63A zu erhöhen, und die Leitungen jeweils mit 25A abzusichern. Die FI wandern dann in die UV.

Sehe ich auch so.

Lutz
 
deswegen sage ich ja die Zuleitung muß neu.

das 5x4mm² geht vielleicht garade bis 25A eher weniger. da kann man keine gescheite selektivität aufbauen.

Deswegen neue Zuleitung auf 35A ausgelegt verlegen mit Lasttrennschalter versehen und oben dann B16(Steckdosen) und B10 Automaten einsetzen.
Eine Absicherung weniger als 16A für Steckdosenkreise ist murks, da löst sonst schon beim Staubsauger die Sicherung aus.
 
ego1 schrieb:
35A bei 4mm² sind mir zuviel.

Begründung?

Octavian1977 schrieb:
Eine Absicherung weniger als 16A für Steckdosenkreise ist murks, da löst sonst schon beim Staubsauger die Sicherung aus.

Probiere C13A sofern realisierbar und staune - Auch C10A reicht für moderne Staubsauger.
 
Das sehe ich auch so, bei den Verbrauchern hat sich einiges getan. Hab einen Dyson-Staubsauger mit 750 W. B10 reicht hier vollkommen aus.
Falls sich die Bedenken gegenüber der 5x4mm² Zuleitung nicht ausräumen lassen, muss leider doch der Austausch gegen 5x6mm² eingeplant werden. Der Leitungsdurchmesser erhöht sich dann von 13,2 auf 14,5 mm.
 
Altbau1928 schrieb:
Das sehe ich auch so, bei den Verbrauchern hat sich einiges getan. Hab einen Dyson-Staubsauger mit 750 W. B10 reicht hier vollkommen aus.
Aber nicht jeder kauft sich alle 2 J. einen neuen Staubsauger. Vielleicht möchte ich meinen alten 1800W weiter betreiben. :(
 
Die Frage war nicht auf allgemeine Reglen für eine UV im Neubau bezogen, sondern auf meinen speziellen Fall. Wenn man nur energiesparsame Geräte hat, erscheint vieles überdimensioniert. Die Energiesparverordnung zeigt eben langsam Wirkung.
In der 50er Jahren hatten UV für ganze Wohnungen nur eine einzige 5x2,5mm² Zuleitung. Das hat damals ausgereicht.
 
jo
ohne Elektro Herd, ohne elektrischen Backofen, ohne Waschnmaschine, ohne Spülmaschine, ohne Trockner ohne Mikrowelle...

So langsam ersetzten Kühlschränke die alten Eisschränke.
 
Küche, Herd und Waschmaschine werden über andere Stromkreise versorgt. Das Haus hat mehrere, getrennte Stromkreise nach Nutzungsart sortiert. Die betreffende UV betrifft nur Licht und Steckdosen einiger Räume.
Diese Mini-UV darf nicht mit einer UV für eine Mietswohnung in einem Mehrfamilienhaus verwechselt werden. Dort hägt an einer UV natürlich alles dran.
 
Gut trotzdem sollte eine Steckdose mit 16A abgesichert sein um diese auch anständig nutzen zu können.
Die Frage ist jetzt nur wieviele Stromkreise das sein sollen.

Über ein 5x4 ließen sich drei 16A Stromkreise bilden.
anstatt der Verteilung wäre dort dann nur eine Abzweigdose in welcher der Drehstromkreis aufgeteilt wird. Sicherungen sowie FI wären dann in der Verteilung unten.

Mehr läßt sich aus dem 5x4mm^2 nicht sinnvoll machen. für diese Verwendung ist es zwar leicht überdimensioniert, aber für eine gescheite Unterverteilung eben zu schwach.

In meinem Haus habe ich bis in jedes Stockwerk ein 5x10mm^2 gezogen und dort je einen FI mit 8 Automaten gesetzt. Absicherung im Zählerschrank je mit einem Linocur 3x35A.
Hauptsicherung ist aber NH50A
Bei einer Vorsicherung von hier nur 35A benötigt man dann natürlich keine weitere Vorsicherung der Unterverteilungen sondern nur einen Trennschalter.

Übrigens hast Du behauptet für Wohnungen wurde früher 5x2,5 gezogen daraufhin meine Antwort.
In den 50ern wurden Wohnungen übrigens mit 2x4mm^2 versorgt, was aufgrund der maßlosen unterdimensionierung üblicherweise zu schwarzen Streifen im Treppenhaus geführt hat.
 
Ein 5x4 mm² CU ist in Verlegeart C auf oder in einer mineralischen Wand verlegt bei 25°C Umgebungstemperatur ohne Häufung bis 35A zugelassen nach DIN VDE 0298-4.
 
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