Ursachensuche Überspannung - mysteriöser Fall…

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Meytho

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Hallo liebe Experten!

Ich habe einen für mich mysteriösen Fall von Überspannung im Haus gehabt. Ich versuche zu verstehen, wieso, weshalb, warum - und vor allem, wie ich dies in Zukunft verhindern kann.

Eines weihnachtlichen Sonntagabends sitzen wir im Wohnzimmer beisammen, als auf einmal die Philips Hue leuchten flackerten bzw. kontinuierlich heller und wieder dunkler wurden - aber erheblich heller als normal. Zeitgleich fingen die Sonos-Lautsprecher and zu brummen, knacken und knallen. Ich stürze in den Keller, um die Sicherungen rauszuholen, werde aber noch kurz durch das rot leuchtende Display unseres BWT-Wasserenthärters abgelenkt (ich wußte bisher gar nicht, daß es rot leuchten kann!), welches „ÜBERSPANNUNG“ anzeigt. Sekunden später verabschiedet sich unser Antennensignalverstärker neben mir an der Wand mit einem lauten Knall, Funkenflug und Rauch. Dann habe ich es geschafft, alle Sicherungen herauszunehmen. Das war vielleicht 20 Sekunden nach eintreten des Vorfalls.

Um die Story etwas abzukürzen: Am nächsten Tag war unser Elektriker da, hat alles aufgemacht, angeschaut, durchgemessen - und dabei keine Fehler im Neutralleiter oder sonstwo feststellen können. Er hatte die Elektrik auch vor 10 Jahren im damaligen Neubau installiert. So etwas ist seit dem nicht vorgekommen. Das Ende vom Lied waren 8 abgerauchte Leuchten (zum Glück aber nicht die Hues) und Netzteile, die wir nun ersetzt haben.

Zweite Möglichkeit, abgesehen von einem durchgeschmorten Neutralleiter, könnte ja noch eine externe Ursache sein, also irgendwas im Stromnetz. Bei unseren Nachbarn zur Rechten und zur Linken war aber alles bestens, die hatten auch Licht an und einer der beiden saß auch bereits vor dem TV. Somit denke ich, daß man einen externen Einfluß wohl auch ausschließen kann. Wir haben keine Solaranlage und nichts anderes am Netz, außer unsere Verbraucher.

Nun die Preisfrage: Wer hat eine Idee, wo die Überspannung hergekommen ist, und wie man sie verhindern kann? Oder war es gar keine? Unser Elektriker ist ratlos und sagt, was da passiert ist, kann eigentlich nicht passiert sein. Das ist natürlich sehr unbefriedigend. Hat einer eine Idee? Vielen Dank vorab!

Viele Grüße,
Meytho
 
Sternpunktverschiebung auf Grund eines fehlenden oder fehlerhaften Neutralleiters.

Vermutlich durch Überlast wurde eine Klemme warm/heiß. Dadurch der Fehler. Nach Abkühlung konnte der Elektriker nichts mehr feststellen.

Hier sind ALLE Klemmstellen des Neutralleiters ab HAK bis zu den UVs zu überprüfen.
 
Jetzt hat der Elektriker ja wahrscheinlich alle lockeren Neutralleiter bei seiner Überprüfung nachgezogen, oder?
 
Manchmal sieht man bereits optisch, dass es an einer Neutralleiter- oder PEN-Klemme recht heiß geworden ist. Die Beschreibung der Störung ist typisch für einen verschobenen Sternpunkt. Der Mittelpunktleiter muss dabei nicht komplett unterbrochen oder abgebrannt sein. Eine schlechte Verbindungsstelle reicht aus.
 
Danke für Eure Anregungen! Der Elektriker hat meines Wissens nach “nur“ alles durchgemessen. Ich kann zwar nicht ausschließen, daß er hier und da eine Klemmstelle überprüft hat, das war dann aber keine größere Aktion oder etwas, was er mir als Möglichkeit oder Idee zur Fehlersuche beschrieben hätte. Ich stand die ganze Zeit danaben. Schleierhaft wäre mir dann noch, wo eine Überlast herkommen soll, wo doch gerade buchstäblich nicht viel lief bei uns an einem ruhigen Sonntagabend. Aber vielleicht passiert so etwas auch sporadisch…?

Was soll ich nun tun? An den HAK und den Bereich vor dem Zähler darf ich ja nicht dran. Soll ich den Elektriker erneut herbitten zur Überprüfung? Danke!

Viele Grüße,
Meytho
 
Nur bei dir oder auch bei Nachbars?

Lutz
 
Schleierhaft wäre mir dann noch, wo eine Überlast herkommen soll, wo doch gerade buchstäblich nicht viel lief bei uns an einem ruhigen Sonntagabend. Aber vielleicht passiert so etwas auch sporadisch…?
Der Fehler hat nichts mit einer Überlast zu tun.
Ich vermute auch eine lose Klemme im "zentralen" N-Bereich (HAK, Hauptleitung, Zähler, Verteilung). Wenn es hier eine schlechte N-Verbindung gibt, tritt eine s.g. Sternpunktverschiebung auf. D.h. je nach Last ist die Spannung an einzelnen Stromkreisen sehr niedrig, während an anderen Spannungen bis 400V auftreten können.
 
Fachmann ausgiebig prüfen lassen!!!
JEDE N Klemmstelle in Drehstromkreisen auch die N Kontakte der FI SChutzschlater!!!
 
Alles klar, vielen Dank alles zusammen! Ich werde den Elektriker erneut bestellen, um diese Stellen und Klemmen durchzugehen. Ich bedanke mich für die vielen Beiträge, Erklärungen und Vorschläge!
 
Ich würde auch mal die Schleife messen lassen, da findet man es recht schnell.
 
naja wenn der Fachmann da so misst und nach der Fehlerbeschreibung durch den Kunden nicht tiefgründiger nachforscht, sollte man diesen durchaus dringlich prüfen.
 
Thema: Ursachensuche Überspannung - mysteriöser Fall…
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