Zwei Durchlauferhitzer parallel betreiben

Diskutiere Zwei Durchlauferhitzer parallel betreiben im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo zusammen, ich habe mich jetzt einige Stunden eingelesen und habe mich gefühlt schon durch das halbe Forum geklickt, finde aber keine...
T

theo91

Beiträge
3
Hallo zusammen,

ich habe mich jetzt einige Stunden eingelesen und habe mich gefühlt schon durch das halbe Forum geklickt, finde aber keine Antwort bzw. Empfehlung.

Ausgangssituation:
Meine Frau und ich haben die beiden EG-Wohnungen in einem MFH (aus den 60ern) erworben, sanieren diese aktuell und legen diese auch zusammen. Während im Haus die Heizkörper über die Gaszentralheizung betrieben werden, wird das Brauchwasser in den Wohnungen dezentral per Gas-DLE erwärmt. Wir hatten bis jetzt noch nie das Vergnügen mit DLE und wollen bei diesem Thema Qualität & Komfort. Also keinen niedrigen Wasserdruck, schlechte Regelbarkeit oder wechselnde Temperaturen. Daher war unsere erste Wahl die Installation von 2 vollelektronische DLE 21 kWh (einer für Bad und Küche, der andere für das zweite Bad).

Der Hausanschluss gibt 100A, 500V her und beim Netzbetreiber haben wir die Freigabe die beiden DLEs installieren zu lassen. Die sonstige Hauselektrik ist alt (Wechselstromzähler im Treppenhaus, alter Kabelstrang etc.). Da wir direkt über dem KG sind, werden wir (die anderen ET sind damit fein) direkt ab dem Hausanschluss einen neuen Zählerkasten (Umstellung auf Drehstrom) für uns setzen und eine neue Zuleitung in unsere Wohnung legen -> also alles auf den neusten Stand bringen auch innerhalb der Wohnung(en).

Unsere Planung der Entnahmestellen mit den beiden DLE:
  1. DLE: Entnahmestelle Bad (Waschbecken und Dusche) und Entnahmestelle Küche (Spüle)
  2. DLE: Entnahmestelle Bad Gäste (Waschbecken und Dusche)
Nachdem wir alles gemeinsam geplant und mit dem Elektriker durchgesprochen haben, meinte diese jetzt, dass wir die beiden DLE gegeneinander verriegeln müssen (Vorrangschaltung). Was uns nicht gefällt.

Frage:
Ist diese Vorrangschaltung wirklich notwendig? Oder gibt es andere Möglichkeiten für die Entnahmestellen immer warmes Wasser vorzuhalten? Z.B. ein großer und ein kleiner DLE oder nur ein großer DLE die beiden Bäder sind Luftlinie 6 Meter entfernt -> Leitungslänge <10 Meter)?

Oder: Wir haben aktuell zwei Stromzähler, da wir ja 2 Wohnungen gekauft haben. Normalweise wollte ich die beiden Zähler vereinigen, um mir die Grundgebühr zu sparen. Oder sollten wir einfach zwei neue Zählerkasten und zwei Zuleitungen legen und könnten somit die beiden DLE parallel betreiben?​

Wir sind Euch über jede Antwort, Hinweis und Empfehlung sehr dankbar.
Viele Grüße und vielen Dank!
Falls Infos fehlen, einfach melden.
 
Normalerweise ist der parralelbetrieb zweier Durchlauferhitzer in einer Kundeanlage seitens des Versorgers nicht zugelassen.

Nachdem ich dies allerdings einmal bei einem Kunden in einer ähnlichen Situation wie bei dir durchgesetzt habe, und der Ehemann der Kundin anschliessend ein riesen Fass aufgemacht hat, zum Versorger gerannt ist, sich eine Freigabe geholt hat und wir die Vorangschaltung auf unsere Kosten wieder ausgebaut haben, würde ich sagen du musst das mit deinem Versorger klären!
 
Das wird daran liegen, das dies auf dem HAK aufgedruckt sein wird.

Sagt natürlich nichts darüber aus, was da tatsächlich für Sicherungen drin sind.
 
Der Versorger schreibt vor, ob auf Grund der maximalen Leistung des Hausanschlusses die Geräte gegeneinander verriegelt werden müssen. Wenn er das nicht macht, ist eine Verriegelung nicht notwendig. Bei 3x100 A dürften wohl 2 Geräte mit 21 kW im Parallelbetrieb möglich sein. Dann sollten aber auch 100 A-Einsätze drin sein und es sich nicht nur auf die maximale Größe der Sicherung handeln. Normalerweise reicht für 2 solche Geräte auch bereits 80 A am HAK, wenn das die einzigen Großverbraucher sind.
 
Zunächst erst mal wäre jeder DLH durch den Fachbetrieb beim Netzbetreiber zu beantragen.
Das kann auch verweigert werden.

Grundsätzlich kann ich von solch einem Betrieb nur abraten.
1. Besser als Gas Geräte sind die schon mal nicht, allerdings die Energiekosten sehr viel höher
2. Wenn Ihr eh schon am Renovieren seid, warum nicht auf ein anständiges zentrales Versorgungssystem umstellen und in dem Zuge auch eine Thermische Solaranlage mit integrieren?

Dezentrale Geräte sind nie eine gute Lösung und als elektrische Geräte erst recht nicht.
 
Normalerweise ist der parralelbetrieb zweier Durchlauferhitzer in einer Kundeanlage seitens des Versorgers nicht zugelassen.

Nachdem ich dies allerdings einmal bei einem Kunden in einer ähnlichen Situation wie bei dir durchgesetzt habe, und der Ehemann der Kundin anschliessend ein riesen Fass aufgemacht hat, zum Versorger gerannt ist, sich eine Freigabe geholt hat und wir die Vorangschaltung auf unsere Kosten wieder ausgebaut haben, würde ich sagen du musst das mit deinem Versorger klären!

Danke für den Erfahrungsbericht, dann werde ich einfach nochmal beim Netzbetreiber anklopfen.

.
Merkwürdige Formulierungen sieht man in Foren ja öfter,
aber
die einfache und sehr ungenaue Angabe 500V ist dann schon etwas Besonderes ! :rolleyes:
.

Das wird daran liegen, das dies auf dem HAK aufgedruckt sein wird.

Sagt natürlich nichts darüber aus, was da tatsächlich für Sicherungen drin sind.

Damit habe ich mich als nicht-Elektriker geoutet ;) Anbei ein Bild von der Begehung mit dem Fachmann, ich denke Ihr wisst was ich gemeint habe:

https://i.postimg.cc/Hs1pbVJX/5-IMG-6396-Kopie.jpg

Zunächst erst mal wäre jeder DLH durch den Fachbetrieb beim Netzbetreiber zu beantragen.
Das kann auch verweigert werden.

Grundsätzlich kann ich von solch einem Betrieb nur abraten.
1. Besser als Gas Geräte sind die schon mal nicht, allerdings die Energiekosten sehr viel höher
2. Wenn Ihr eh schon am Renovieren seid, warum nicht auf ein anständiges zentrales Versorgungssystem umstellen und in dem Zuge auch eine Thermische Solaranlage mit integrieren?

Dezentrale Geräte sind nie eine gute Lösung und als elektrische Geräte erst recht nicht.

Richtig, der Fachbetrieb beantragt beim Netzbetreiber. Dennoch habe ich anfangs die Anfrage für den Betrieb von 2x21 kWh DLE gestellt. Natürlich bevorzugen wir eine zentrale Warmwasserversorgen. Bis jetzt hatten wir auch immer das Glück in Wohnungen zu leben, die ein zentrale Warmwasser und auch Heizanlage hatten. Jedoch ist das Thema im MFH mit WEG leider alles andere als einfach - hatten wir auch mit den übrigen ET diskutiert - kein Interesse Geld zu investieren.

Verstehe ich also richtig, dass allein der Netzbetreiber hier das Sagen hat? Sprich die Umstellung auf Drehstrom, ein neuer Zählerkasten (63A) und einer ordentlichen Unterverteilung etc. sind dem Ganzen Vorhaben gewachsen?
 
Nun, der "Vorfall" bei uns ist schon einige Jahre (bestimmt über 20) her, Einfamilienhaus mit 60A Zähler, Ferraris.

Meiner Meinung nach sind da zweimal 32A zuzüglich des restlichen Verbrauchs nicht Okay, aber was soll es...

Grund das ich dort war, war übrigens das dort mehr als zwei Reihen Automaten hinter einem 40er FI allesamt mit 6mm² Automatenbrücken verbunden waren, und die zwei Durchlauferhitzer am Schluss kamen. Es kam zum Kurzschluss aufgrund schmelzender Aderisolierung der Brücken.
 
Verstehe ich also richtig, dass allein der Netzbetreiber hier das Sagen hat? Sprich die Umstellung auf Drehstrom, ein neuer Zählerkasten (63A) und einer ordentlichen Unterverteilung etc. sind dem Ganzen Vorhaben gewachsen?
Alles größer 12,5kVA muss der Versorger genehmigen.
Du hast tatsächlich 100A im HAK drin. Ob diebeiden DLE jetzt verriegelt werden müssen oder nicht, sagt dir der Versorger.
Dann spricht nichts mehr dagegen, Hauptleitung, Zählerschrank und UV auf deine Kosten umbauen/erneuern zu lassen.
 
Genau.
Er hat wenn es hoch kommt max. 63A vor dem Zähler.
 
Nicht ER, sondern das ganze Mehrfamilienhaus. :D

Genau.
Er hat wenn es hoch kommt max. 63A vor dem Zähler.

Richtig, das ganze Haus hat 100A bei uns würden max. 63A ankommen und vom Netzbetreiber wurde mir mitgeteilt, dass der Fachmann bitte 46,0 kW als "gleichzeitig benötigte Leistung" beantragen sollte.

Danke allen Beteiligten für die schnelle Lösungsfindung.

Nochmal eine Frage zur Kapazität bzw. der max. Belastung: Bei voller Last der beiden DLE kommen die 63A an die Grenzen? Wobei ich mir kaum vorstellen, dass es einen Zeitpunkt geben wird, bei dem bei beide DLE gleichzeitig 60° Grad warmes Wasser gezapft wird.
 
Hallo theo91,

es scheint, dass Sie bereits viele wichtige Aspekte berücksichtigt haben. Die Entscheidung, ob eine Vorrangschaltung erforderlich ist, hängt stark von den spezifischen Anforderungen und Regulierungen des Netzbetreibers ab. Es ist gut, dass Sie bereits die Zustimmung für die Installation der DLEs erhalten haben, aber wie einige Benutzer bereits erwähnt haben, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Netzbetreiber über die Notwendigkeit einer Vorrangschaltung sprechen.

Die Idee, zwei separate Stromzähler und Zuleitungen zu verwenden, könnte eine Möglichkeit sein, die DLEs parallel zu betreiben, aber es wäre ratsam, dies auch mit Ihrem Netzbetreiber zu besprechen. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass solche Änderungen zusätzliche Kosten verursachen können, sowohl für die Installation als auch für den Betrieb.

Bezüglich Ihrer Frage nach Alternativen zur ständigen Warmwasserbereitstellung gibt es tatsächlich andere Optionen wie z.B. einen Speicher-Durchlauferhitzer oder einen Boiler. Diese Geräte speichern eine bestimmte Menge an warmem Wasser, das dann sofort zur Verfügung steht. Allerdings können auch diese Geräte ihre eigenen Herausforderungen und Kosten mit sich bringen, sowohl in Bezug auf die Installation als auch auf den Betrieb.

Zum Schluss möchte ich betonen, dass es immer wichtig ist, eine qualifizierte Elektrofachkraft zu konsultieren, bevor Sie Entscheidungen über Ihre elektrischen Anlagen treffen. Ein Profi kann die spezifischen Anforderungen Ihrer Situation berücksichtigen und Ihnen die besten Ratschläge und Lösungen bieten.
 
Nochmal eine Frage zur Kapazität bzw. der max. Belastung: Bei voller Last der beiden DLE kommen die 63A an die Grenzen?
Ja. ...
Wobei ich mir kaum vorstellen, dass es einen Zeitpunkt geben wird, bei dem bei beide DLE gleichzeitig 60° Grad warmes Wasser gezapft wird.
... und nun zur Praxis. Wie viele STUNDEN gleichzeitiger, durchgängiger Betrieb sind zu erwarten?

PS: es werden viele Stunden benötigt bei einer "üblichen" Wohnungsnutzung. Die Essenszubereitung ist zumindest trotzdem gesichert. ;)
 
Wenn es sich um ein MFH handelt und da keine Möglichkeit der zentralen Versorgung an sich besteht, würde ich hier die Gasgeräte auf ein modernes Reduzieren und eine Zentralversorgung für die Wohnung von diesem realisieren.

Für die Durchlauferhitzer wird es ohnehin nötigt sein, diese gegenseitig zu verriegeln, außerdem wird eine Erhöhung des Hausanschlußes fällig und damit auch eine Anpassung des Zählerschrankes.
Wenn die Wohnung derzeit noch über einphasen Wechslestrom verfügt sind auch hier einige Investitionen nötig wie Ersatz der Zuleitungen zur Wohnung etc.
 
Thema: Zwei Durchlauferhitzer parallel betreiben
Zurück
Oben