Kleine PV-Anlage Anschluss Zählerschrank

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Hallo zusammen,

bei der Installation einer PV Anlage muss bei mir der Zählerschrank getauscht werden. Die Angebote sind mir auch etwas zu teuer.

Für mich stellt sich die Frage, ob der Austausch des Zählerschranks auch bei einem Anschluss eines Wechselrichters mit ca. 1600 Watt nötig ist. 600 Watt und einfache Anmeldung fällt dann ja raus.

Mein Gedanke (hab aber nicht wirklich Ahnung) :

Von einer (?) Schmelzsicherung des Zählerschranks (Zweiwegezähler wurde vom Netzbetreiber eingebaut) geht ein 5 adriges Kabel (glaube 5 x 2.5mm) zu einem Kleinverteiler in die Garage. An diesem Kleinverteiler sind nur einige Lichter und paar Steckdosen angeschlossen. Theoretisch auch eine Starkstromsteckdose, die ich aber nie brauche. Zwei Sicherungsautomaten sind überhaupt nicht belegt. Alles abgesichert durch einen FI-Schalter.

Hier könnte man doch 1600W (maximale Leistung des Wechselrichters) anschließen. Falls nötig kann auch ein neues Kabel vom Kleinverteiler zum Zählerschrank gelegt werden.

Ist das möglich? Sicher zu betreiben? Macht das ein Elektriker inklusive Anmeldung beim Netzbetreiber, sodass ich einen etwas stärkeren Wechselrichter anschließen kann? Hab so viel Platz in Garten, Garage, Gartenhaus und falls das möglich ist wäre das nur ein Bruchteil der Kosten für eine komplette PV Anlage mit Zählerschrankwechsel.

Grüße
 

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Grundsätzliche Frage: Woher kommt die Leitung ganz unten auf dem Bild mit den Neozed-Sicherungen. Die Verschaltung ist mir nicht ganz klar. Welche Bedeutung hat die blaue Ader an der rechten Schiene?
 
Das ist die Zuleitung von Haus. Im Nebenraum kommt es aus dem Boden und dann eben in diesen Zählerschrank.

Welche Bedeutung die blaue Ader hat, weiß ich nicht.
Ich weiß nur so viel, dass der kleine Verteilerkasten im Nachhinein angeschlossen wurde und dafür auch eine Schmelzsicherung reingedreht wurde. Davor war die nicht in Benutzung.
 
Hier noch zwei Bilder vom Nebenraum.
 

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Das ist der Hausanschlußkasten und die Haupterdungsschiene. Wo aber ist ein Zählerschrank? Mich stört vor allem die blaue und die grün-gelbe Ader, welche rechts zusammengeklemmt ist. Normalerweise müsste die Leitung unten vom Zähler kommen, dann darf es diese Verbindung aber nicht geben.
 
bei der Installation einer PV Anlage muss bei mir der Zählerschrank getauscht werden. Die Angebote sind mir auch etwas zu teuer.

Für mich stellt sich die Frage, ob der Austausch des Zählerschranks auch bei einem Anschluss eines Wechselrichters mit ca. 1600 Watt nötig ist. 600 Watt und einfache Anmeldung fällt dann ja raus.

Bei einer PV-Anlage von nur 1600 Watt, den Austausch des Zählerschranks zu fordern zeugt wieder einmal von dämlicher deutscher Paragrafenreiterei! Da muss die Sonne lange scheinen, dass das Geld für diesen Unfug wieder hereinkommt.
 
Bei einer PV-Anlage von nur 1600 Watt, den Austausch des Zählerschranks zu fordern zeugt wieder einmal von dämlicher deutscher Paragrafenreiterei! Da muss die Sonne lange scheinen, dass das Geld für diesen Unfug wieder hereinkommt.
Ich weiß nicht, ob das gefordert wird. Ich weiß nur, dass ich bei über 600Watt nicht mehr im vereinfachten Anmeldeverfahren bin.
Eigentlich sind das ja zwei Fragen:
1. Ist es also möglich das ohne großen Aufwand sicher zu betreiben?

2. Auch legal oder den Zählerschrank tauschen zu müssen?
 
Muss ich Angst haben?

Mich stört vor allem die blaue und die grün-gelbe Ader, welche rechts zusammengeklemmt ist.

Das ist zwar nicht normgerecht, es geht aber keine Gefahr davon aus.

Scheinbar hat der Elektriker hier eine blaue und grüngelbe Ader parallel geschaltet für den PEN. Das ist physikalisch kein Problem, sondern sogar besser, nur die Verfechter des reinen Normdenken sehen das problematisch.
 
Ist es also möglich das ohne großen Aufwand sicher zu betreiben?

Eine PV Klein-Anlage von 1600 Watt könnte man ohne großen Aufwand an fast jeder Anlage sicher betreiben. Bei einphasigem Anschluss fließt nur ein Strom von 7 Ampere.

Das Problem ist unsere bürokratische Gängelung und manche Firmen, die es ausnutzen, um abzuzocken.

Ich weiß nicht, was dein Netzbetreiber, konkret bei 1600 Watt fordert. Über die Fachfirma musst Du das herausfinden. Dabei aber immer aufpassen, das die Firma nicht alles so auslegt, um maximalen Profit zu schäffeln. Dann hat nämlich nicht der Besitzer der Anlage den Vorteil vom Solarstrom, sondern die anderen.

Um dieses bürokratische System zu überlisten, sollte man echt daran denken, nur die Minimallösung von 600 oder 800 Watt anzumelden und dann gleich auf 1600 Watt aufzurüsten.
 
An diesem Kleinverteiler sind nur einige Lichter und paar Steckdosen angeschlossen. Theoretisch auch eine Starkstromsteckdose, die ich aber nie brauche. Zwei Sicherungsautomaten sind überhaupt nicht belegt. Alles abgesichert durch einen FI-Schalter.

Es wäre kein Problem, den 1600 Watt WR an einen unbelegten Sicherungsautomaten anzuklemmen.
 
Ok, super, dass schon mal keine Gefahr ausgeht.

War auch mein Gedanke. Mein laienhaftes Verständnis sagt, dass es bis 16A keine Probleme gibt und da wäre ich ja weit davon weg, wenn auf der Leitung nur der Wechselrichter angeschlossen ist und das durch einen Sicherungsautomaten abgesichert ist.

Habe zwei Fachbetriebe nun angeschrieben. Mal sehen ob und wann die antworten.

Bei klein anmelden und größer betreiben habe ich ein schlechtes Gefühl. An Ende geht's bei der Ersparnis um paar Hundert Euro im Jahr. Also keine riesigen Summen. Aber find so paar PV Module habt ansprechend. Weiß nicht, ob der Netzbetreiber das kontrolliert oder wie hoch da die Strafen sind.
 
Das ist zwar nicht normgerecht, es geht aber keine Gefahr davon aus.

Scheinbar hat der Elektriker hier eine blaue und grüngelbe Ader parallel geschaltet für den PEN. Das ist physikalisch kein Problem, sondern sogar besser, nur die Verfechter des reinen Normdenken sehen das problematisch.
Die Norm ist mir schnuppe, aber wenn schon N und PE ankommt, kann man die nicht wieder zusammenschalten. Da kommt doch eindeutig eine blaue und eine grün-gelbe Ader vom Zähler.
 
Weiß nicht, ob der Netzbetreiber das kontrolliert

Das kontrolliert der nie. Die haben kaum Leute, um neue Zähler zu montieren, da muss man ewig warten. Natürlich wird in der Öffentlichkeit so getan, als ob das kontrolliert wird, damit die Leute kuschen.

Und Zuleitung/Ableitung mit 5x2.5mm zum Kleinverteiler ist auch kein Problem, oder?
Nein, überhaupt kein Problem, wenn die vorher für den Zweck als Verteiler für Verbraucher richtig dimensioniert wurde. Angenommen Du betreibst in der Garage an der gleichen Phase einen Verbraucher von 2000 Watt und die PV liefert auf diese Phase 1600 Watt muss die Zuleitung nur noch 400 Watt liefern. Der Gesamtstrom reduziert sich sogar.
 
Da kommt doch eindeutig eine blaue und eine grün-gelbe Ader vom Zähler.

Davon gehe ich aus, dass die beiden unter dem Zähler an der großen PEN-Klemme hängen. Man kann es auf dem Foto mit dem Zähler wegen des etwas milchigen Plexiglases nicht genau erkennen.

Ich sehe da kein Problem, sie oben wieder zusammenzuführen, obwohl es der Regel widerspricht. Was soll da passieren? Wenn jemand später etwas umbaut, ist doch die Lage voll ersichtlich.

Man muss überlegen, aus welchen Gründen und für welche Zwecke die Regel, PE und N nicht wieder zusammenzuführen, entstanden ist. Grundsätzlich mal in Stromkreisen nach RCD und nachdem endgültig in ein TN-S aufgespalten wurde.

Beim TE ist das ein TNC bis zu der PEN-Schiene rechts. Und in solchen Fällen halte ich die Parallelschaltung bis dahin sogar für vorteilhaft.

Früher, Anfang der siebziger Jahre, als man bei alten Anlagen die Zähleranlagen erneuert hat, haben viele Fachfirmen die Endstromkreise bis zur ersten Abzweigdose in dreiadrig (Schwarz-blau-grüngelb) ausgeführt und haben den blauen und den grüngelben zum alten grauen weiterführenden PEN geklemmt. Also wieder zusammengeführt. Aus heutiger Sicht natürlich widersinnig, aber trotzdem war das sinnvoll. Wenn einer in die neue dreiadrige Zuleitung gebohrt hat, musste er alle beiden abbohren, damit der spätere PEN spannungsführend und damit gefährlich wurde.
Wenn ich mir das genau überlege und hätte heute wieder einen solchen Fall einer Renovierung vorliegen, wo man zweiadrige Leitungen an neue Zählerstationen anbindet, hätte ich ehrlich gesagt mit der Parallelschaltung ein besseres Gefühl. Aber immer vorausgesetzt, dass am Anfang der dreiadrigen Leitung noch ein TNC vorliegt.

Natürlich kann das Verwirrung schaffen, wenn man RCDs nachrüstet. Andererseits bekommt man automatisch durch das nicht halten des RCDs einen Hinweis, dass da weiter hinten etwas liegt, was nicht zu RCDs passt.
 
Macht das ein Elektriker inklusive Anmeldung beim Netzbetreiber,
Nein.

Wenn dich die Gründe des doch komplexen Themas interessieren empfehle ich die Lektüre der TAB deines Netzbetreibers (kannst du googeln) und der VDE AR N 4105.

Letztendlich unterschreibst du bei Anmeldung, dass die Anlage nach Regeln und Norm installiert wurde.

Auf dem Foto ist nicht ersichtlich ob du schon einen Zweirichtungszähler hast.

Der würde dann getauscht werden müssen. Spätestens dann kommt der Netzbetreiber und würde deine Anlage stillegen. Das darf der laut Messstellenbetriebsgesetz notfalls auch mit Hilfe der Polizei.
 
Bei einer PV-Anlage von nur 1600 Watt, den Austausch des Zählerschranks zu fordern zeugt wieder einmal von dämlicher deutscher Paragrafenreiterei! Da muss die Sonne lange scheinen, dass das Geld für diesen Unfug wieder hereinkommt.
Bei jeder Nutzungsänderung können die Verlangen, das der Zählerschrank den aktuellen Normen entspricht und eine Solaranlage gehört da halt auch dazu.
Und das, was ich da sehe ist sicher auch alt genug um mal getauscht zu werden auch ohne Solaranlage. Bad und Küche wurden sicher in der Zeit schon 2x neu gemacht nur wegen der Ansicht;)
 
So eine Aussage hätte ich von dir jetzt nicht erwartet. Das, was dort sitzt, ist so robust, dass es auch noch die nächsten 100 Jahre übersteht. Ich habe vor einiger Zeit so eine Anlage bei einem Bekannten noch umgebaut.
 
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