Was darf selbst erledigt werden und stimmt das so?

Diskutiere Was darf selbst erledigt werden und stimmt das so? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo werte Gemeinde, ich möchte die Elektroinstallation in meinem Haus erneuern, da hier z.B. der Zähler noch im EG sitzt und in den Keller...
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Fenics

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Hallo werte Gemeinde,

ich möchte die Elektroinstallation in meinem Haus erneuern, da hier z.B.
der Zähler noch im EG sitzt und in den Keller wandern soll.
Ich bin Elektroniker für Automatisierungstechnik und habe NICHT täglich
mit Installation zu tun. Aus diesem Grund bitte ich euch um Rat und Tips.

Mein "Plan" sieht wie folgt aus...
Hausverteiler vorbereiten, Montieren und von zugelassenem Elektromeister,
welcher Plomben öffnen darf, das Kabel und Zähler umschwenken lassen und gut.

Hier mein Schaltplan und Bilder -> GoogleDrive

Ein "Erder/Fundamenterder" ist nicht vorhanden - TN-S System

Ich bin für jeden Rat dankbar.
Falls Infos o.ä fehlen, lasst es mich wissen.

Vielen Dank im voraus.
 
Das sprichst Du vorher mit dem Meisterbetrieb ab.
Denn nur unter dessen Aufsicht darfst Du irgendwas an Deiner Anlage errichten was nachher auch in Betrieb gehen soll.

Nach getaner Arbeit erst an den Betrieb heran zu treten ist keine Gute Idee, denn eigentlich kann er die Anlage nicht in Betrieb nehmen da er nicht in der Lage ist diese ausreichend zu beurteilen.
Einen Anlagen Erder solltest Du unbedingt nachrüsten, da sonst ein gescheiter Potentialausgleich nicht möglich wird.
Als Vorbereitung ließ google mal nach AR 4101 und den TAB deiner Stadtwerke.

Deine Bilder sind nicht erreichbar.
Plomben schreibt man mit P, abgeleitet vom lateinischen Plumbum für Blei
 
Schöner Versuch, bringt aber nix, wenn das Zählerfeld nicht den Vorgaben des Netzbetreibers entspricht - wäre bei uns schonmal aus mehreren Gründen durchgefallen, auch wegen des fehlenden Kommunikationsnanschlusses ...

Klär das mit einem örtlichen konzessionierten Fachbetrieb, der kennt die Anforderungen des Netzbetreibers i.d.R. auswendig ...
 
Den Schrank habe ich bei Hager zusammenstellen lassen, anhand unseres Netzbetreibers, das sollte eigentl. passen. Dennoch werde ich mich nochmal schlau machen. Sonstige anmerkunden ? :D
 
Der Überspannungsschutz ist völlig falsch angeschloßen.
Der direkte Anschluß zum Potentialausgleich fehlt, die kleine Brücke kannst Du getrost wieder entfernen da kein Wirkung. Wenn es zudem keinen TYP 1 Ableiter beim HAK gibt ist der Überspannungsschutz nahezu wirkungslos. Besserer Platz wäre auch dann für den Typ 2 Ableiter im Vorzählerbereich z.B. DEHNventil ZP TT.
Wenn die Überspannung erst Durch den ganzen Kasten geht bis an den Ableiter, hat diese schon durch die elektrischen Felder etliche Schäden produziert, so daß der verbaute Ableiter wirkungslos wird.

Auch im oberen Anschlußraum über dem Zähler sind Deine Einbauten nicht zulässig. Dort dürfen maximal Hauptschalter und bis zu 3 Sicherungen + FI sitzen.
Der Zählerschrank ist nach den Vorgaben des VNB zu installieren, siehe hierzu die entsprechende Zählerplatzliste die es z.B. von Hager gibt.

Die masse an Stromkreisen geht sicher nicht nur in den Keller oder?
Gemäß DIN 18015 sind je Etage Stromkreisverteiler zu installieren.
Zudem vermute ich, daß die verwendeten Querschnitte nicht ausreichen, da die Leitungswege zu lang sind.
Die Stromkreise sind auf mehrere FIs aufzuteilen.
Es scheint mir auch Stromkreise ohne FI zu geben, diese wären zwar für nicht steckdosenstromkreise zulässig, aber keine Installation die man von einer Elektrofachkraft erwartet. Im Wohnbereich haben Endstromkreise ohne FI Schutz nichts verloren.
Den Schienen fehlen die seitlichen Endkappen.
Automaten mit Schrauben verwende ich schon seit Jahren nicht mehr, die Reihenklemmen hast Du ja auch Schraublos ausgeführt.
Die RJ45 Schnittstelle wird für die Vorbereitung der Kommunikation des Zählers über die Telefonleitung benötigt. Eine Verbindung zum Telefonanschlußkasten ist aus zu führen.
 
Octavian1977 schrieb:
Gemäß DIN 18015 sind je Etage Stromkreisverteiler zu installieren.

Das ist lediglich eine Empfehlung. Kann man machen, muss man aber nicht.

Octavian1977 schrieb:
Zudem vermute ich, daß die verwendeten Querschnitte nicht ausreichen, da die Leitungswege zu lang sind.

Vermutung...

Octavian1977 schrieb:
Die Stromkreise sind auf mehrere FIs aufzuteilen.

Das ist bloss die halbfertige Wiedergabe einer Empfehlung aus der Norm.

Octavian1977 schrieb:
Es scheint mir auch Stromkreise ohne FI zu geben, diese wären zwar für nicht steckdosenstromkreise zulässig, aber keine Installation die man von einer Elektrofachkraft erwartet. Im Wohnbereich haben Endstromkreise ohne FI Schutz nichts verloren.

Das ist jetzt aber nur deine ganz persoenliche Meinung. Andere Meinungen halten eine Trennung in Steckdosen und Belcuhtungsstromkreise fuer sinnvoll, wieder andere verweisen auf Geraeteanschluesse, die lt. Hersteller oder Normung ohne RCD auszufuehren sind.
 
Die Hutschienen welche als PE dienen sind in SKII Verteilern durch Isolierunterlagen vom Traggerüst zu trennen.

Wozu wurden die 10mm² Adern durch Klemmen unterbrochen?
Anstatt der teuren 63A FI hätte ich an deiner stelle lieber mehrere 40A Typen genommen, dafür weniger LS nachgeschaltet.
Der obere Anschlußraum bzw. der Reihenklemmenberreich ist verdammt eng angeordnet.
 
die Hutschienen müssen bei Erdung nicht vom Traggerüst isoliert sein, es muß aber verhindert werden, daß dadurch die Schutzklasse II (Schutzisoliert) aufgehoben wird. Es darf also keine Verbindung des PE zum Gehäuse entstehen. Die doppelte Isolierung zu geerdeten und aktiven Teilen nach außen ist zu gewährleisten.

@ karo28 ich teile an keiner Stelle deine Meinungen.
Normen sind niemals Empfehlungen.

Eine Gute Elektrische Installation hält nicht blind nur Normen ein sondern ist duch das eingeschaltete Hirn der installierenden Fachkraft durchaus besser zu gestalten. Insbesondere wenn es keinerlei Mehraufwand bedeutet.
 
So, ich melde mich zurück, nur um einige Infos zu geben.

Der Etagenverteiler wurde nicht gewünscht, also muss alles unten rein... Da half auch gut zureden nix.

2 FI Kreise sind vorhanden und auch ausreichend mMn.
Natürlich kann man dies auch auf die Spitze treiben und FI/LS Kombischalter verbauen. -> Teuer...

Die untersten 3 Sicherungen sind nur für Heizung gedacht und zwei Reserve. z.B. Kellerlicht.
Ich weiß, dass jeder Steckdosenkreis über einen RCD zu führen ist und mache dies auch so.

Eine Elektrofirma hat mir auch kurzerhand den Zähler umgeschwenkt, wie geplant. :) und meinte soweit alles gut, er hätte die Klemmen weggelassen, ist aber Geschmackssache, der Handhabung halber.

Besten Dank nochmals :D
 
@Oktavian

Und warum schreiben dann die Hersteller diese Unterlagen vor?
Und desweiteren: Derartige Verteiler werden unter anderem auch deshalb schutzisoliert ausgeführt, um die Erdschlußgefahr im vor FI Bereich gering zu halten, stichwort Abschaltbedingungen im TT-System. Da ist es wenig sinnvoll das ganze Tragerüst zu erden.
 
Das kommt nun mal auf den Verteiler an.
Wenn das Traggerüst nicht ausrechend nach außen Isoliert ist benötigt man natürlich eine verbesserung der Isolierung.

TT Netz ist sehr selten in Deutschland von daher ist das Argument mit den Abschaltbedingungen im TT Netz nicht sonderlich wirkungsvoll.
Auch nach dem Zählerschrank sind Verteiler in Wohnhäusern schutzisoliert aus zu führen.

Eine Erdung des Trggerüstes macht durchaus Sinn um einen Isolationsfehler einer Ader auch zum Abschalten zu führen und nicht das Gerüst unter Spannung stehen zu lassen.
 
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