16A-Steckdose mit 16A absichern - wo steht das?

Diskutiere 16A-Steckdose mit 16A absichern - wo steht das? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, an sich sollte es klar sein - eine 16A-Steckdose darf man nur mit maximal 16A absichern. Frage: wo steht das? Ein Leitungsschutzschalter...
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akapuma

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Hallo,

an sich sollte es klar sein - eine 16A-Steckdose darf man nur mit maximal 16A absichern.

Frage: wo steht das? Ein Leitungsschutzschalter dient ja dem Leitungsschutz, und die Leitung könnte man für 20A auslegen. Irgendwo müsste es in der VDE0100 stehen, aber ich finde nichts ...

Gruß

akapuma
 
Wie willst Du sonst das Bauteil schützen? Nur weil der Leitungsschutzschalter heißt, bedeutet das nicht, daß dies seine einzige Aufgabe ist.
Durch rechtzeitiges Abschalten schützt dieser auch bei Kurzschluß vor Bränden oder auch im Begrenzten Maße Personen vor gefährlichen Spannungen.

Deine elektrische Anlage besteht nicht nur aus Leitungen.
 
Ein Leitungsschutzschalter dient ja dem Leitungsschutz, und die Leitung könnte man für 20A auslegen.
.. und dann werden Verbraucher eingesteckt, die mehr als 16A ziehen oder die 3-fach-Verlängerung (1,5mm²) mit mehreren Geräten.
Wenn du die Leitung auf 20A auslegst, sind immer noch alle eingesteckten Leitungen für max. 16A zulässig..
 
Hallo Octavian1977,

die Notwendigkeit ist mir schon klar. Es wundert mich allerdings sehr, daß man einen 16A-Leitungsschutzschalter nur deshalb vorsieht, weil man es persönlich für sinnvoll oder notwendig hält. Ich hätte schon einen normativen Verweis erwartet. Man könnte ja sonst argumentieren, 16A-Steckdosen würden mit 22A Dauerstrom geprüft (VDE0620-1:2021-02 Absatz 19.1.1), deshalb könnte man sie ja auch mit 20A absichern (was aber falsch ist!).

Hintergrund der Frage ist, daß ich einen normativen Verweis suche, der die Absicherung klar auf 16A beschränkt, und ich hätte diesen in der Errichterbestimmung (VDE0100) erwartet.

Hallo werner_1,

mir ist die Notwendigkeit schon klar. Jemand steckt eine "Verlängerungsschnur" mit 2 x 2kW Heizlüftern rein ....

Gruß

akapuma

Edit:
Um mein Problem klar zu machen ein Beispiel:
Muß ich an einer roten Ampel anhalten? Es gibt viele Gründe es zu tun, geregelt ist es aber in der "StVO §37 Wechsellichtzeichen, Dauerlichtzeichen und Grünpfeil".
Eine solche Stelle suche ich in der VDE0100.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Schukosteckdosen haben einen Bemessungsstrom von 16 A.
So geben das alle Hersteller an.
Beachte, dass ein B16 erst bei 1,45 x In in einer Stunde auslösen muss.
Das sind dann 23,2 A. Deine 20 A Sicherung entsprechend.
 
Da der Überlastschutz einer Steckdose naturgemäß nicht! durch eine fest zugeordnete Last (wie z.B. bei einem Lichtschalter oder einem Gerät an einem Eurostecker) sichergestellt werden kann, ist diese gegen Überlast zu Schützen.
 
Es muss nicht jeder Pups in der VDE genormt sein. Freu dich, dass du noch selbst Entscheidungen treffen kannst. Es ist schon viel zu viel reglementiert.
 
Besser klar festgelegt als Wischi Waschi.
Neumodisch dann Gefährdungsbeurteilung und Schutzziele.

Jeder Fachmann kann dann zu einem anderen Ergebnis kommen.
Viele Diskussionen an der Basis, wo keine Zeit ist.
Meine Gefährdungsbeurteilung kommt dann zum Ergebnis, dass im TT 2 RCD in Reihe vorzusehen sind.
Könnte ja einer der RCD ausfallen.
 
Du kannst es ja wie die Engländer machen. Ringleitungen mit 25A und eine Glasrohrsicherung in den Stecker des anzuschließenden Gerätes.. :rolleyes:
 
Oder gleich alles mit B10A LSS absichern, dann wäre das Thema, dass die meisten Steckdosen-Einsätze nicht mit 16A dauerbelastbar sind, auch vom Tisch.
 
@eFuchsi die Engländer nehmen 30/32 A für die Ringleitung ;)

@okken und wie soll man dann die vielen Geräte über 2300 W betreiben ? Alle Festanschluss? Oder mit einer CEE?
 
Wieviel Strom kann dauerhaft aus einem 16A-Leitungsschutzschalter kommen?
Die Raumtemperatur, in der Verteilungen montiert sind, darf bis zu 35°C betragen. Bei einer angenommenen Innentemperatur von 50°C liefert ein Leitungsschutzschalter nur noch 14,1A (Quelle: ABB). Und das auch nur wenn er alleine montiert ist. Bei 2-3 nebeneinander montierten LSS kommen nur noch 90% heraus. Bei 4-5 sind es 80%, bei 6 Stück oder mehr sind es 75%. (Auch ABB).
Mal angenommen, es sind 2 Stück bei 50°C, dann kommen nur noch 14,1A x 0,9 = 12,7A raus.

In Frankreich hat man Steckdosen ähnlich Schuko (mit Stifterde), sonst sind sie gleich, es ist auch ein 16A-Stecksystem. Man möchte damit Autos mit 16A laden. Die Steckdosennorm IEC60884-1:2022 stellt im Annex I Anforderungen an den Dauerbetrieb "HL application = high load application" (in Deutschland nicht zulässig). Jetzt gibt es ein Problem:

- Das Stecksystem ist ein 16A-Stecksystem (CEE 7/5), vergleichbar mit "Schuko".
- Ein 16A-Leitungsschutzschalter kann aber dauerhaft in der Praxis überhaupt keine 16A liefern!

Deshalb möchte man mit 20A absichern!

Ich habe jetzt ganz kühn behauptet: "Man darf kein 16A-Stecksystem mit 20A absichern, das ist verboten!".

Ich hatte gehofft, daß es dafür eine klare Regel im Vorschriftenwerk gibt, zumindest hier in Deutschland. Leider gibt es die aber scheinbar nicht. Begründungen sind immer angreifbar, und seien sie auch noch so gut.

Gruß

akapuma
 
Die Innentemperatur des Teiles ist ziemlich egal, die Auslösewerte gelten bei Umgebungstemperatur.

Ein 16A Automat kann somit bie den üblichen Innentemperaturen von 25°C durchaus seine 16A liefern, selbst bei 30°C
Wenn Du 35°C annimmst sind auch all Deine Leitungsquerschnitte an zu passen!

Ein Leitungsschutzschalter hat auch bei Nennstrom nur eine sehr geringe Verlustleistung von wenigen Watt, an zu nehmen, daß dies ausreicht um den bei Nennstrom auf intern 50°C zu bringen ist schon sehr gewagt und einfach auch nur ins Blaue geschätzt.

Zum Laden von Autos die einen Dauerstrom von 16A über Stunden ziehen, ist das Schukosystem, auch das französische NICHT geeignet.-> Brandgefahr
Dafür wäre eine entsprechende CEE Dose nötig.
Da man grundsätzlich nicht spitz auf Knopp dimensioniert wäre dabei Eine 20A Absicherung durchaus an zu streben, dann aber eben auch mit einer 20A CEE Steckdose!
 
Mit Innentemperatur meinte ich die in der Unterverteilung. Die Umgebungstemperatur des LSS ist die Innentemperatur der Unterverteilung. ABB gibt hier folgende Tabelle an:

upload_2023-5-4_12-10-10.png

In einer Unterverteilung können auch KNX-Geräte, z.B. Dimmaktoren, eingesetzt werden. Diese sind in der Regel bis 45°C Umgebungstemperatur geeignet, wobei hier prüftechnisch die Umgebungstemperatur außerhalb der Unterverteilung gemeint ist. Die Innentemperaturen i der Verteilung sind in diesem Fall noch viel höher.

Das französische Stecksystem ist sehr wohl für das Laden von Autos geeignet, sofern die Steckdose mit "HL" gekennzeichnet ist. Hier ist ein Auszug aus der IEC60884-1:2022:

upload_2023-5-4_12-8-0.png

Gruß

akapuma
 
Wenn Dein Verteiler innen mehr als 35°C aufweist dann hast Du da was falsch gemacht.
 
Das französische Stecksystem ist sehr wohl für das Laden von Autos geeignet, sofern die Steckdose mit "HL" gekennzeichnet ist. Hier ist ein Auszug aus der IEC60884-1:2022:
Gruß

akapuma

Hast du ein Beispiel oder Bild zu so einer Steckdose mit dieser Bezeichnung?

Oder mit einer CEE?

Ortsveränderlichen Verbraucher, welche über längeren Zeitraum >2,2kW (wie Heizlüfter oder Strahler) ziehen sollten mit CEE-Steckern ausgestattet werden.
Bei ortsfesten würde sich der Festanschluss empfehlen.

Im Wohnraum fallen mir jetzt keine Geräte ein, welche über längeren Zeitraum (durchgehend) eine Leistung über 2,2kW ziehen, außer besagte Elektroheizgeräte.
 
Thema: 16A-Steckdose mit 16A absichern - wo steht das?
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