3 Phasen = 70V + 230V

Diskutiere 3 Phasen = 70V + 230V im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich bin umgezogen, Altbauwohnung Bj. 1966, Stromkreis besteht nur aus Phase und Null, ohne PE. So, im Bad ist eine Leerdose, hab ich...
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Leuchtkeks

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Hallo,

ich bin umgezogen, Altbauwohnung Bj. 1966, Stromkreis besteht nur aus Phase und Null, ohne PE.

So, im Bad ist eine Leerdose, hab ich mir gedacht ich mess mal ob ich da noch eine zusätzliche Steckdose einbauen kann, weil bisher nur eine Steckdose vorhanden ist.

Da ist einmal Grau (Null) und 3x Schwarz (Phase). Wenn ich mit dem Multimeter messe Phase gegen Null habe ich 1x 230V und auf den beiden anderen Phasen jeweils 70V. Wenn ich im Sicherungskasten die Sicherung rausmache (16A Automat) rausmache sind alle drei Phasen stromlos. Ich kapier das nicht.

Die Sicherung ist mit "Waschmaschine" beschriftet, der Vermieter meinte in dem kleinen Bad war noch nie eine Waschmaschine, die stand schon immer im Keller, der an einer anderen Sicherung hängt.
 
Willkommen im Forum.

Die Ader, die lediglich 70V hergibt, ist wohl eine blinde Ader.
Durch kapazitive Einkopplung und einer Messung ohne Last misst du also nur Quatsch. Schalte einmal einen kleinen Widerstand bei der Messung dazwischen und die Spannung wird total zusammenbrechen.

Bemühe einmal die Foren-Suche. Mit dem Begriff "Einkopplung" bist du dann den Rest des Vormittags beschäftigt. ;)
 
Ich wollte eigentlich meinen Vormittag damit verbringen mein Klo zu tapezieren :)

Ich bin nur einfach Mechaniker mit rudimentären Kurzschluss-Elektrischen Kenntnissen :)

Ich bin mir halt unsicher ob ich meine Zusatzsteckdose gefahrlos auf die 230V Phase legen kann.

Die Wohnung wird jetzt nach und nach renoviert, also pro Urlaub (Sommer/Winter) nehm ich mir einen Raum vor. Mit dem Elektriker hatte ich ausgemacht das wir dann jedesmal eine Leerdose setzen und eine frische Zuleitung legen mit eigener Sicherung + PE. Quasi die Elektrik nach und nach modernisieren. Weil die gesamte Wohnung hängt auf einer einzigen 16A Sicherung, ohne FI :)

Bad wurde halt erst vor ~10 Jahren frisch gemacht, und wegen einer Steckdose und fehlendem PE reissen wir halt nicht alles auf.
 
Zur Ergänzung:

Die drei Phasen waren abisoliert und alle drei mit nem Fingerpflaster isoliert in der Leerdose gelegen. Und normal wäre es dann doch so Phase gegen Phase = Kurzschluss?

Ich hab jedenfalls allen Kabeln erstmal eine eigene Wagoklemme spendiert.
 
Es gibt dort nur eine Phase. Offensichtlich gibt's da nur den Neutralleiter (in dem Fall wohl sogar ein nicht mehr zulässiger PEN) und eine Phase. Die anderen beiden Adern sind blind.
 
Ich besorg mir nacher auf dem Heimweg deinen Spannungsprüfer (Duspol) wie in den anderen Threads zur Einkopplung erwähnt wurde.

Problem: Als Leerrohre wurden damals diese orangenen starren Dinger verwendet, vom Bad zum Sicherungskasten sind es Luftlinie 5m, aber ob ich ein 3x 1.5 durch die engen Rohre bringe keine Ahnung.

Ansonsten: Im August wollte ich den Flur frisch machen, dann könnte ich dort aufstemmen, das Leerrohr zum Bad suchen und dann neue Kabel legen (mit PE) + eigene Sicherung.

Ich mein, das Haus mit der alten Elektrik steht seit über 40 Jahren und ist nix passiert, aber so ganz wohl ist mir da doch nicht.
 
Da an ein Badezimmer ganz besondere Anforderungen gestellt sind, ist es durchaus sinnig, dort zu beginnen. An deiner Stelle würde ich den Flur einfach Flur sein lassen und ungehindert dessen aufstemmen.

No offense und das meine ich wirklich im offenen Sinne: "Raum für Raum" ist ein Konzept für Fliesenleger, Stukkateure und Maler - für den Elektriker taugt das Konzept nicht viel. Du machst dir nur mehr Arbeit, bist gegen "böse Überraschungen" (Wer weiß, was man in so einem Altbau alles versteckt hat.) nicht gefeit und die Gefahr eines Rückschlages (bis hin zum worst-case "Verflieste Wand erneut aufschlagen") ist immens.

Setz dich ein oder zwei Tage hin, plane deine Elektrik sauber durch und fange erst NACH Abschluss der Planungsphase an. Man bekommt auch als Laie mit etwas Unterstützung sehr viel hin, was sich am Ende sehen lässt. Aber nochmals deutlich: Die Raum-für-Raum-Methode ist wirklich was für gehärtete Profis.

Du wirst auch erkennen, dass der elektrische Part derjenige ist, der die wenigsten Kompromisse erlaubt. Tu dir es nicht an, dieses Gewerk chronologisch gleichzuschalten. HOHE EIGENTORGEFAHR!

Ich mein, das Haus mit der alten Elektrik steht seit über 40 Jahren und ist nix passiert [...]
Obwohl's mir auf der Zunge brennt, lasse ich das unkommentiert.
 
Leuchtkeks schrieb:
Problem: Als Leerrohre wurden damals diese orangenen starren Dinger verwendet, vom Bad zum Sicherungskasten sind es Luftlinie 5m, aber ob ich ein 3x 1.5 durch die engen Rohre bringe keine Ahnung.

Mitb Zugband teseten.

Leuchtkeks schrieb:
Im August wollte ich den Flur frisch machen, dann könnte ich dort aufstemmen, das Leerrohr zum Bad suchen und dann neue Kabel legen (mit PE) + eigene Sicherung.

Nope, da ist ein 30 mA RCD fällig.

Lutz
 
Problem: Das mit der uralten Elektrik habe ich erst gesehen bei der Schlüsselübergabe, und die alte Wohnung war da schon gekündigt und ich hatte von da an nur noch 10 Tage Zeit fürs Tapezieren und Umziehen.

Wohnzimmer und Schlafzimmer sind bereits tapeziert und gestrichen. Wie gesagt, da hat vorher eine alte Frau drin gewohnt, die war bettlägerig, da wurde seit Ewigkeiten nichts mehr renoviert die alten Tapeten waren schwarz und die ganze Bude hat nach alt gemuffelt.

In der Küche hab ich die Zuleitung unterbrochen, eine Leerdose gesetzt und bin von dort aus mit 3x 1.5 weitergefahren auf die neuen Steckdosen. Hatte mit dem Elektriker palavert, der meinte da wäre OK in anbetracht der knappen Zeit.

Im Flur sind halt noch die alten Tapeten drin und eine Holzdecke soll noch rein, und da die restlichen Räume jeweils links und rechts davon abzweigen meinten wir (Elektriker und ich) wir verwenden den Flur dann für die Zuleitungen zu den einzelnen Räumen, fahren dann von dort in Leerdosen und verteilen dann von dort aus weiter auf die Steckdosen und Lichtschalter.

Wie gesagt, wenn ich das vorher gewusst hätte dann hätte ich die alte Wohnung natürlich erst einen Monat später gekündigt und hätte das mit der Elektrik in einem Rutsch gemacht, alleine schon wegen der Sauerei und Staub.
 
Für die Steckdosen würde ich trotzdem zu 2,5mm² raten, auch wenn 1,5mm² bei kurzen Strecken sicher reichen mögen. Habe aber schon erlebt, das dies nicht ausreicht (war in nem Studentenwohnheim, wo die Steckdosen aussahen, als ob man da nen Kraftwerk angeschlossen hätte).
 
An der Steckdose hängt ein Fön, keine Industriewaschmaschine :D
 
Man sollte trotzdem alle Eventualitäten mit einplanen. Der Nachbesitzer hängt da vielleicht ne Waschmaschine oder nen Trockner ran, dann sind 1,5mm² zu wenig ;)
 
Hallo,
So, im Bad ist eine Leerdose, hab ich mir gedacht ich mess mal ob ich da noch eine zusätzliche Steckdose einbauen kann, weil bisher nur eine Steckdose vorhanden ist.
Sobald hier eine neue Steckdose Installiert wird, gilt die FI Pflicht für den ganzen Stromkreis. Das geht mit der 2 Aderinstallation nicht.
 
Bad wurde halt erst vor ~10 Jahren frisch gemacht,

Da ist zu prüfen, ob es überhaupt den in der VDE nicht bekannten Bestandschutz noch gibt. Kann sein das schon beim Umbau die E-Installation neu gemacht werden musste.
 
HonK schrieb:
Man sollte trotzdem alle Eventualitäten mit einplanen. Der Nachbesitzer hängt da vielleicht ne Waschmaschine oder nen Trockner ran, dann sind 1,5mm² zu wenig ;)

Was ja pauschal garnicht zu sagen ist ...
 
Die Wohnung wird jetzt nach und nach renoviert,

Hier ist zu beachten, das jede neue Steckdose sofort einen Fi Benötigt.
Also am besten mit der Verteilung und den Zuleitungen zu den Räumen anfangen.
 
Um das ganze mal zusammen zu fassen:

Bad ist mini, Waschmaschine und Trockner stehen im Keller, Keller hat eine eigene Sicherung. Allerdings auch nur 1.5mm² zusammen mit allen Steckdosen und Lampen. Ich persönlich würde Wama + Trockner auf eine eigene Sicherung mit 2.5mm² legen.

FI ist logisch, aber die komplette Wohnung ist mit klassischer Erdung verdrahtet, sprich es gibt nur Null (grau) und Phase (schwarz) ohne Außenmanter in den steifen, orangefarbenen Leerrohren verlegt, und für FI brauch ich ja zusätzlich noch nen PE, richtig?

Um das ganze VDE-Gerecht zu machen müsste man alles rauswerfen, alle Wände aufstemmen und komplett neue Kabel legen. Und ich mach das bestimmt nicht.

Also am besten mit der Verteilung und den Zuleitungen zu den Räumen anfangen.

Wie in einem vorherigen Post beschrieben war der Plan: wenn der Flur gemacht wird gleich in jedes Zimmer neue Leitung mit FI und eigener Absicherung legen, zumindest mal in eine Verteilerdose. Wenn das entsprechende Zimmer dann renoviert wird die Wände aufmachen und (von der neuen Verteilerdose aus abgehend) neue Kabel verlegen.
 
Hallo,
du darfst im Bad und auch der rest der Wwohnung keine neue Steckdose machen ohne den FI.
Dann musst halt mit neuen Steckdosen warten.

Waschmaschine und Trockner sollen nach Din 18015 an je einen extra Stromkreis. Gleichzeitiger Betrieb an einem Stromkreis ist nicht zugelassen. Dafür ist die Leistung zu hoch. Da habe ich schon Verschmerzte Steckdosen gesehen.

Hast du Leerrohre kannst du oft ohne Stemmen an einem Tag die 3 Adern einziehen. Die kosten und Aufwand halten sich in grenzen. Dann kannst du später immer noch zusätzliche Stromkreise machen wenn die Zimmer neu gemacht werden.
 
Die Leerrohre sind aber einfach in die Wand gegipst, ohne irgendwelche Verteilerdosen oder sonst was zwischendrin, da musste erstmal suchen und raten wo die entlang laufen. Mir ist das halt nicht geheuer wenn man auf komplette Länge neue Litzen reinzieht ohne Außenmantel, kann da nix passieren mit der Isolierung?
 
Ich habe oft auch Nym in die Rohre bekommen.
Wenn die Adern einfach zu bewegen sind ist Einzelader auch kein Problem.
Am besten mit 2 Mann Arbeiten
Im Altbau sind meistens über dem Lichtschalter ca 30 cm von der Decke Dosen
 
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