Zunächstmal sollte es mindestens einen extra Stromkreis für USV/Aggreggat-Versorgung geben um bei Patienten mit wichtigen medizinischen Geräten Notstromanschlüsse zu haben.
Ich würde pro Zimmer folgendes verlegen:
- 2x 3x1,5mm² für zwei Notstromkreise bis max. je 10A
- 1x 5x1,5mm² für elektrischen Rolladen (5-adrig um sich die Möglichkeit für Zentralsteuerung offen zu halten).
- 1x 5x1,5mm² für 3/6 Steckdosen bis 10A
- 1x 5x2,5mm² für 3/6 Steckdosen bis 13A
- 1x 7x1,5mm² für Licht (max. 5 Lichtkreise)
- 1x 7x1,5mm² oder Kleinspannungs-Steuerungsleitung mindestens 8-adrig, besser z.B. 10DA 0,6mm zur Steuerung für Licht, Schwesternruf,... etc.
- 4x Cat.6/7 Leitung für Netzwerk, Telefon und z.B. zur Anbindung medizinischer- und Steuerungsgeräte ins Netzwerk
- 2x Koax-Kabel für TV und Radio
- 1x Leerrohr, evtl mit eingezogener SVGA-Leitung für einen Flachbildschirm
- 1x AV-Leitung zum TV
- 2x 2DA Brandmeldeleitung für Rauchmelder
- 1x 10DA Leitung zur Einbruchmeldeanlage
- 1x A/V-Leitung für Audiovisulelle Überwachung
- 2 Lautsprecherkabel 2-polig 1,5mm²/2,5mm² (je nach Länge) für Deckenlautsprecher/Wandlautsprecher
- 3 32er Leerrohre mit großen Biegeradien für Sauerstoff/Druckluft
- evtl. Leitung für Zentralstaubsauger
Es sollten mindestens 8 Steckdosen vorhanden sein, davon 2 Notstromsteckdosen in Bettnähe, drei Steckdosen für schwache Lasten (Nachttischlampe, TV, Radio, ... etc.), 3 Steckdosen für Starke Lasten (Wasserkocher, Staubsauger, el. Heizung (falls man es mal braucht wenn die Zentralheizung defekt ist oder für einen Heizlüfer oder Klimagerät). Natürlich kann man an jeden Stromkreis mehr als eine Steckdose anschließen.
Die UV sollte nicht mehr als 28m vom Zimmer entfernt sein (andernfalls muss man niedriger absichern oder stärkere Leitungen verwenden), die Steckdosen sollten mit maximal KS C13 abgesichert werden (2,5mm²) bzw. maximal C10 (1,5mm²). Höhere Absicherungen der in den Charakteristiken A, B, C oder D bieten keinen guten Schutz für Schukosteckdosen und C13A ermöglicht den Betrieb von Geräten bis mindestens 3379W, im Schnitt bis zu 3700W, was optimal im Schutzbereich für die Steckdose liegt. Die Lichtleitung ist mit maximal C10 abzusichern, eigentlich reichen auch C6 dafür aus, B10 wird die praktikabelste Variante sein. Die SPS oder VPS-unterstützte Lichtsteuerung hat den Vorteil, dass man steuerungstechnisch viel zur Einsparung von Energie und für mehr komfort realisieren kann. ins Bad kann man z.B. 2DA von der Steuerungs-10DA abzweigen und einen Bewegungsmelder (z.B. NaPiOn) einsetzen, der beim Betreten der Nasszelle automatisch das Licht einschaltet. Eine der lichtadern kann man benutzen, um ein fest eingebautes Orientierungs-/Nachtlicht zu schalten, was bei Dämmerung automatisch eingeschaltet wird und der Pflegebedürftige Mensch kann sein Licht vom Bett aus ein und aus schalten, sowie evtl auch die drei niederlast-Stromkreise, um so vom Bett Radio, Stehlampe und TV auszuschalten/einzuschalten, evtl auch den Rollladen zu betätigen.
Ebenso wie LS sind natürlich für die Stromkreise FI vorzusehen, derer mindestens zwei: einer für den Notstrom und einer für den Rest, evtl einen Zusätzlichen für das Licht. Jeweils mit 30mA Auslösestrom, dabei auf Einhaltung des Überlastschutzes für die FI achten! Alle Daten- und Signalleitungen (Kleinspannung) sind in Installationsrohren (Leerrohren) zu verlegen, je nach Wunsch die anderen Leitungen auch, zumindest aber die zum Rollladen, ein Leerrohr ins Bad. eine Netzwerk-Doppeldose ist beim Bett zu positionieren, eine in der Nähe des Bettes.
Evtl gibt es besondere Anforderungen an die Materialien (evtl. Halogenfreiheit).
Ein Überspannungsschutzkonzept ist evtl sogar vorgeschrieben, zumindest aber dringend anzuraten. Bedeutet: Blitzstromableiter mit mindestens 50kA bei 10/350µs pro Pol am Hauseingang, Mittelschutzblöcke mit mindestens 20kA bei 8/20µs pro Pol oder Kombiableiter mit denselben mindestableitkapazitäten für die Unterverteilungen und Feinschutz für die Heizungsanlage, die Lüftungsanlage, Steuerungen (SPS/VPS), Die Telefonanlage, die PCs/Server, die Brandmeldeanlage, die Einbruchmeldeanlage, die Notstromversorgung, die Notbeleuchtung und andere Geräte. Mittelschutz und Grobschutz für Außenleitungen zu Außenanlagen (Wegbeleuchtung, Parkplatzbeleuchtung, ... etc), Grobschutz für Telefonleitung und Antennenleitung am Gebäudeeintritt und Kombischutz in der Telefonverteilung, Feinschutz für DSL-Modems und weitere Überspannungsschutzkomponenten für die (zumindest Gebäudeexterne) Videoüberwachungsanlage, für Brandmeldeleitungen und die Alarmschleifen der EMA sowie das Netzwerk und die Generatorleitung (Grob- und Mittelschutz, Netzfilter und Isowächter (kein Überspannungsschutzgerät, aber in IT-Netzen erforderlich). Je nach Anwendungsfall abgeschirmte Leitungen verwenden, für Erdinstallationen Erdkabel vom TYP NYCY oder NYCWY.
MfG; Fenta