altes Haus ohne Erdung

Diskutiere altes Haus ohne Erdung im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo an alle, wir sind dabei ein altes Haus aus den 50er Jahren zu sanieren. Dabei soll auch die Elektrik erneuert werden. Hier die Grunddaten...
Laut Netzbetreiber soll der Neutralleiter im HAK gesplittet werden und ein Erder installiert werden.
Richtig. Netzform TN-C-S.

Jetzt habe ich bei einen Bekannten das Haus BJ. 1984 die Elektrik angeschaut , keine Splittung, keine Erde.
In meiner Firma, eine Halle mit Büro und Lager BJ 2002, keine Splittung keine Erde.
Entspricht wahrscheinlich den damaligen Vorschriften.

Im Haus meines Bekannten ist im Sicherungskasten ist keine Brücke zwischen Neutralleiter und PE(N)? ( grün/gelb).
Der PE(N)? ist lediglich mit dem Heizungsrohr und Wasserrohr verbunden und kommt dann in den Sicherungskasten.
Reicht scheinbar als Erde aus .
Wahrscheinlich Netzform TT. Auch da ist ein Erder erforderlich, auch sicherheitstechnisch.

Also ist aus Sicherheitstechnischer Sicht ist keine Erde notwendig, oder sehe ich das hier falsch.
Immerhin sind die Bauwerke noch nicht so alt und es wurde auf ein Erder vezichtet.
Was damals gemacht wurde ist Schnee von gestern.
 
Laut Netzbetreiber soll der Neutralleiter im HAK gesplittet werden und ein Erder installiert werden.
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Meines Erachtens ist obiger Satz falsch, denn der 4. Leiter, der bei dir ankommt, ist ein PEN, welchen man nicht als Neutralleiter bezeichnen sollte.

Einen Neutralleiter N hast du erst, nachdem du den PEN aufgesplittet hast in N und PE.
 
Der Anlagenerder war schon immer gefordert und nicht nur im TT. Viele haben ihn aus Kostengründen gespart. Da letztlich der Bauherr die Entscheidung trifft. Und es leider zu viele Kollegen gibt die aus Angst den Autrag zu verlieren die Arbeiten dennoch durchführen. Es wird hier keiner zugeben aber ohne Arbeit kein Geld.
 
Nochmal Richie im TN-C-Netz erfüllt der PEN auch ohne lokalen Erder (Anlagenerder) die Anforderungen an einen Schutzleiter, im Unterschied zum TT-Netz wo der N eben keine Schutzleiterfunktion hat ! Und weil eben im TT-Netz kein Schutzleiter von seitens des Netzversorgers bereitgestellt wird ist dort der Anlagenerder zwingend erforderlich und nur der lokale Erder ermöglicht erst in Verbindung mit dem RCD den Schutz durch Abschaltung!
Noch etwas der lokale Erder war bei alten Anlagen im TN-C-Netz früher nicht gefordert.
Erst mit dem Ausbau der Netze und Änderung der TAB wurde die PEN-Stützung gefordert.
 
Die Nachrüstung eines Erders ist auch heute noch nicht grundsätzlich gefordert!
 
wenn das damals, wie in meinen Beispielen so üblich war oder wie Richie es schreibt sehr oft vorkommt, dann reicht wahrscheinlich die Wasserleitung die ins Haus kommt als Erder aus bzw. wird dafür missbraucht.
 
Also ist aus Sicherheitstechnischer Sicht ist keine Erde notwendig, oder sehe ich das hier falsch.
Immerhin sind die Bauwerke noch nicht so alt und es wurde auf ein Erder vezichtet.
Nur weil sicherheitstechnisch früher etwas nicht gefordert war, lässt sich daraus nicht ableiten, dass es heute bei viel mehr Elektronik im Haus Schnickschnack ist.
Jetzt habe ich bei einen Bekannten das Haus BJ. 1984 die Elektrik angeschaut , keine Splittung, keine Erde.
In meiner Firma, eine Halle mit Büro und Lager BJ 2002, keine Splittung keine Erde.
Das fällt dann beim "vergessenen" Fundamenterder unter Inkompetenz der Normenreihe DIN VDE 0100 sowie TAB und falls noch eine erdungspflichtige Antenne montiert ist, kommt zur Krönung noch Unkenntnis oder auch wissentliche Missachtung der für Antennensicherheit relevanten Regelwerke hinzu.

Eine Kernsanierung ist eine wesentliche Änderung und damit ist aktueller Normenstand einzuhalten. Für Installationen die entgegen NAV § 13 von Personal ausgeführt werden, das fehlendes Basiswissen aus Foren saugen muss, gibt es keinen Bonus. Ab dem Beitrag von @leerbua war bereits alles gesagt.
So, und wenn du bereits eingangs schreibst:
läuft es sowieso auf NEU hinaus und dann gibt es nichts zu diskutieren.
Metallische Hauswasseranschlüsse waren prima niederimpedante Erder. Wer aber noch nicht einmal weiß dass und warum die seit Ablauf der Übergangsfrist am 01.10.1990 nicht mehr als Hauserder missbraucht werden dürfen, sollte die Finger von Elektroinstalltionen lassen. Stell dir auch mal die Frage, wie bei Hauswasserzuführung über Kunststroffrohr die Bemessungsgrenzen von Überspannungsschutz gemäß DIN VDE 0100-443 und -534 ohne funktionstüchtigen Erder einzuhalten sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fakt Wasser und Gasleitungen dürfen definitiv nicht mehr als Erder verwendet werden. Deshalb muss da im TT-Netz ein Tiefen oder Flächenerder gesetzt werden, aber auch im TN-C-Netz schadet der nicht!
 
Und dazu kommen dann noch Kleinigkeiten wie fehlender Schutzpotenzialausgleich da sind ungeschützte Antennen oder ÜSP das kleinere Manko. Erstmal sollte die Hausinstallation selbst intakt sein. Daran scheitert es hier in D bei vermutlich 50% aller Installationen. Im Gewerbe sieht es auch nicht besser aus. Da Interessiert keinen da so eine Sanierung nunmal richtig Geld kostet.
 
Altes Haus - Elektrik sanieren.

Ich glaube ich sollte das mal als Textbaustein hinterlegen!
So ein Haus aus den Nachkriegsjahren sollte man immer nur kernsanieren - d.h. alles bis auf die Wände raus, sofern es kein Feuchtigkeitsproblem gibt. Dann Komplettabriss und Neuaufbau. Wer sich die Neubauantragsarie und Auflagen sparen will und in der gleichen Großform baut, der kann den Keller (sofern trocken) oder eine Wand stehen lassen. Dann gilt es als Sanierung und nicht als Neubau, wäre aber einer.

Bei solchen Altbau ist nicht nur die Elektrik, sondern oft WW, KW + Heizungsrohre erneuerungsbedürftig und sofern nicht noch AP verlegt, muss der Estrich raus. Dann kann man gleich die Stürze erhöhen und einen ordentlichen FB mit FBH einbauen. Bei Einsatz von Dreichfachverglasung muss die gesamte Thermik des hauses verbessert werden, wobei ich auf Dreifach verzichten und nur Zweifach verbauen würde (Geringeres Schimmelproblem). Und auf keinen Fall die Außenwände mit WDVS versiegeln - bringt nur weitere Probleme. Ein 240er Porenbeton + Putz hat ähnliche Einspareffekte wie eine 180er Dämmung + Putz, dabei bessere Wohnklima- und Wärmespeichereffekte. Auf biozöse Putze kann in der Regel verzichtet werden, die Anstiche veralgen nicht so schnell.
 
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