Autarkes Induktionskochfeld an alten Backofen anschließen

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Hallo,

eines vorweg: ich war auf einer technischen Hochschule und konnte alle Normen mal gebetsmühlenartig runterbeten. Das ist aber schon sehr lange her und ich arbeite mittlerweile in der IT, daher bitte ich um Nachsicht.

Folgende Gegebenheiten:

In meiner Altbauwohnung ist ein alter Backofen mit Eisengussherdplattenkombi verbaut.

Wir haben im Schaltkasten 3 Phasen für den E-Herd:
schaltkasten.jpg

Die Phasen Schwarz/Braun/Grau (L1/L2/L3) sowie der Neutralleiter Blau (N) inkl. Erdung Grün/Gelb führen durch die Wand zum Backofen.

Leitungwand.jpg

Die Leitung kommt hier aus der Wand und hängt ohne Zwischenbuchse direkt am Backofen (Zumindest habe ich keine Anschlussbuchse auffinden können).

Backofen.jpg

Ich möchte nun die alten, schon rostenden und stromfressenden Eisengussherdplatten durch ein autarkes Induktionskochfeld tauschen. Somit fungiert das E-Gerät nur noch als Backofen, ohne Herdplatten. Das Induktionsfeld wird also autark angehängt.

Das neue Induktionskochfeld bekommt 2 Phasen, 1 Neutralleiter und die Erdung.

Mein Weg wäre nun jener, dass ich von den Backofenanschlüssen 2 Phasen trenne, diese gehen dann direkt zum Induktionskochfeld. Neutralleiter und Erdung hänge ich direkt an die Klemmen am Backofen an:
verkabelung.jpg

Ich würde hier dann am Backofen diese Schaltung anwenden:
backofenschaltung2.jpg

...und beim Induktionskochfeld dann diese hier:
Induktionsherdanschluss.jpg

Meiner Einschätzung nach müsste das mit einer normgerechten 2.5mm² flexiblen Leitung und Aderendhülsen und Wago klemmen passen.

Würde mich freuen, wenn mir jemand sagen kann, ob ich das so machen kann oder ob hier weitere Vorkehrungen zu treffen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das funktioniert im Prinzip so wie beschrieben. Aber nicht im alten Klemmenkasten abzweigen, weil der meist keine Zugentlastung für die zusätzliche Leitung hat.
Die Aufteilung macht man am besten mit einer E-Herd-Anschlussdose mit zwei Auslässen oder, wenn diese nicht auffindbar ist, mit so einem Power Splitter, der sachgerechte Zugentlastungen besitzt:



Splitter.png


Man kann so ein Teil auch selber bauen aus einer geeigneten Abzweigdose und drei Zugentlastungen. Im Inneren mit für flexible Adern geeigneten Wagoklemmen verbinden. z.B. 221-413 oder 221-613

Bei den Wagoklemmen kommen die flexiblen Adern direkt rein, ohne Endhülsen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Gott. Schmeiß das alte Ding weg, und kauf ein neues Kombigerät.
Da Du anscheinend keine Herdanschlussdose hast (Leitung kommt aus der Wand direkt in den Herd) ist das einfacher.
 
Hi und danke für die Info. Werde dann den Anschluss so vornehmen heute

Hätte ich das Geld über, dann würde ich ein neues Kombigerät kaufen, aber ich bin nicht bereit 700€+ für ein Kombigerät auszugeben, bei dem die Backleistung geringer ist als mein aktueller.

Mein alter Backofen hat eben noch richtig Power und ich kann damit wunderbar Pizza backen. Die neuen, die ich bis jetzt bei Bekannten genutzt haben waren nicht so überzeugend.
 
Warte mal, bis Octavian das liest, dann wird er dir schnell erzählen, dass ein Herdanschluss mit NYM nicht zulässig ist.

Oder sollte das eine flexible Leitung sein?
 
Bastel Wastel murks und Pfusch.

Ein Neuer Ofen wird garantiert nicht geringere Backleistung haben.
Ältere Öfen brauchen da eher mehr Leistung da diese durch die schlechte Isolierung entsprechend Energie verlieren, neuere Öfen brauchen durch deren erheblich besseren Isolierung weniger Energie und dann natürlich auch weniger Heizleistung.
Soviel zur Theorie.
Ich kenne allerdings keine Öfen die weniger als 3-3,5kW benötigen weder alte noch neue.

Kauf Dir einen neuen Herd als Kombi ist der sicher kaum teurer als ein separates Feld.
 
Danke für die Antworten. Ich konnte ein Induktionskochfeld für 199€ ergattern, da ich einen Gutschein genutzt habe. Eine Kombi ist da preislich sehr weit entfernt und da ich bereits neue Arbeitsplatte, Spüle etc. auch noch gekauft habe bin ich damit bereits am Limit. Ich kann ja den Backofen in einigen Monaten separat tauschen.

@werner_1 Die Zuleitung zum Backofen ist eine flexible und erfüllt die Norm ->
H05VV-F 5G2,5
 
OK OK. Da die Leitung aus einem Kabelkanal kam, dachte ich an NYM.
 
Also wenn der Gutschein dazu nicht 500-600€ beträgt würde ich lieber den alten behalten und noch etwas sparen bis Du dir was richtiges Leisten kannst.

Ansonsten hast Du in spätestens 3-4 Jahren wieder eine Neuanschaffung nötig.
 
@werner_1 Die Zuleitung zum Backofen ist eine flexible und erfüllt die Norm ->
H05VV-F 5G2,5

Also kann man damit in die mit Zugentlastungen versehene Box gehen, (wie auf dem Bild in #2) und das ganze problemlos und auch sicher auf die beiden Geräte, (das alte und das neue) verteilen.

Das ist mit Sicherheit kein "Bastelwastl Murks und Pfusch", wie in #7 gemeint, sondern eine fachgerechte und resourcenschonende Vorgehensweise. Sollte der Backofen wirklich nach ein paar Jahren den Geist aufgeben, wird eben nur der ersetzt und fertig. Die Philosophie, gleich immer was Neues anzuschaffen, ist nicht immer die resourcenschonendste. Die Herstellung eines neuen Geräts verschlingt auch viel Energie. Da muss man rechnen, ob das die Differenz des Verbrauchs im Vergleich Neu zu Alt, aufwiegt. Im Winter ist die höhere "Verlustenergie" des alten Backofens ja nicht verloren, sondern heizt das Haus, womit man diese Energie praktisch dort wieder einspart. Es ist klar, dass unser Wirtschaftssystem nichts lieber propagiert, als Neukauf, mit dem Argument, dadurch die Resourcen zu schonen. Man sollte aber immer "den Rechenstift" ansetzen und das im Einzelfall kritisch hinterfragen.

Was zu machen wäre, nach erfolgtem Umbau, sind Messungen, ob das sicher ist. Zumindest die Niederohmigkeit der PEs wäre zu prüfen. Vorgeschalteter RCD scheint ja vorhanden zu sein.
 
Da aber auch die alten Platten noch funktionieren ist nach Deinem Prinzip auch der Neukauf eines Induktionsfeldes nicht nachhaltig.
Ich gehe noch weiter und sage ein so billiges Feld ist noch weniger nachhaltig, da das jetzige höchst wahrscheinlich noch länger hält als das billige Neue.
 
Warte mal, bis Octavian das liest, dann wird er dir schnell erzählen, dass ein Herdanschluss mit NYM nicht zulässig ist.

Wieso wäre eigentlich ein E-Herdanschluss mit NYM nicht zulässig? Rein physikalisch betrachtet.
Wenn das Gerät alle zehn Jahre mal aus der Nische heraus- und hineingezogen wird, würde die mangelnde Flexibilität des NYM mit Sicherheit nicht überfordert.

Auf der anderen Seite steht aber das Risiko von schlechten Verbindungen und das Gefrickel an den windigen alten Lüsterklemmen der E-Herdanschlussdosen.
Das muss man auch mal sagen. OK, im praktischen Gebrauch sind natürlich neue E-Herdanschlussdosen schon komfortabler.
 
Kommt drauf an auf welcher Seite der Dose :)

starre Leitung ist grundsätzlich befestigt zu verlegen und zwar so, daß auch keine Vibrationen darauf wirken, was bei einer freien Leiterschlaufe nicht möglich ist.

Allerdings langt hier schon die einmalige Bewegung der Leitung beim Einschieben des Ofens aus um die Klemmung in Frage zu stellen.
Die starren Adern übertrage JEDE Bewegung direkt bis auf die Klemmstellen, Zugentlastung etc hilft da gar nicht.
Festklemmen, Ofen in den Schrank schieben, Klemme lose.
 
Die starren Adern übertrage JEDE Bewegung direkt bis auf die Klemmstellen, Zugentlastung etc hilft da gar nicht.
Festklemmen, Ofen in den Schrank schieben, Klemme lose.

Ich weiss nicht, wenn jemand die Klemmung zu unzuverlässig macht, dass sie durch diesen Vorgang gelöst werden kann, war sie von Haus aus nicht sachgerecht.

Zum Vergleich, es ist ja nicht verboten einen RCD in der Verteilung mit starren Adern zu klemmen. Wenn man bedenkt, mit welcher Kraft beim Einschalten mancher RCDs man rechnen muss, passiert auch hier eine nicht zu unterschätzende mechanische Belastung der Klemmstellen. Und hier kann man nicht mit Ösenbiegen so richtig gut anschließen, wie bei den alten E-Herden.

Dasselbe bei Schraubsicherungen, die man tunlichst fest anziehen sollte. Da kommt auch Kraft auf die Klemmen.
 
@Octavian1977, wenn es nach deiner Meinung ginge, müsste jede Leuchte mit einer flexiblen Leitung angeschlossen werden.
Und wenn du solche Vibrationen bei dir im Haus hast, dass die Leitungen brechen, dann hast du recht. Bei mit vibriert hinter dem Herd nichts
 
Trotzdem ist der Herd über eine flexible Leitung zu versorgen.
Ich meine das dieser in der VDE sogar explizit als Beispiel genannt wird!
(Steckdosen in Bodentanks gehören übrigens auch dazu, auch wenn dies keiner macht!)
 
Trotzdem ist der Herd über eine flexible Leitung zu versorgen.
Ich habe auch noch keinen ohne angeschlossen. :)
Ich meine das dieser in der VDE sogar explizit als Beispiel genannt wird!
Das rührt sicher noch aus der Zeit her, als E-Herde freistehend waren und zum Putzen auch mal hin- und hergeschoben wurden.
 
Trotzdem ist der Herd über eine flexible Leitung zu versorgen.

Wenn man eine neue Anlage baut, ganz klar, dass die vereinbarte Schnittstelle dann die übliche E-Herdanschlussdose ist.

Aber, wenn man es in Altanlagen vorfindet, dass die NYM-Leitung ungeschnitten aus der Unterverteilung direkt in den Herd-Klemmkasten führt, gibts hier nichts zu beanstanden.


Übrigens hatte ich meinen allerersten E-Herdanschluss (bei uns zu Hause) auch mit einem ungeschnittenen NYM 5x2,5mm² direkt aus der Verteilung ins Klemmbrett gemacht. Schön die Ösen gebogen und fest angezogen. Da war ich etwa 14.
 
Thema: Autarkes Induktionskochfeld an alten Backofen anschließen
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