Er meint IMHO eher die FI-Charakteristiken G (nur Wechselfehlerströme) und S (selektivklasse, nur Zusatz zu einer Charakteristik).
Charakteristiken:
G: Nur Wechselfehlerströme: mögliche Gleichstromanteile bleiben bei der berechnung unberücksichtigt. Das ist insofern schlecht, als dass der Schalter je nach örtlichen Gegebenheiten und angeschlossenen Verbrauchern trotz erhöhter Fehlerströme nicht auslöst.
A: Wechsel- und pulsierende Gleichfehlerströme (obere oder untere sinushalbwelle): Diese Typen erkennen neben Wechselstromanteilen auch Wechselstromähnliche Gleichfehlerströme (gepulste Gleichströme) und arbeitet wesentlich sicherer und zuverlässiger als ein G-Typ. A ist in Deutschland Pflicht.
B (Allstromsensitiv): B erkennt jedwede Fehlstromanteile, egal ob Gleichstrom oder Fehlerstrom. Für die detektion wird allerdings in der Regel eine Betriebsspannung benötigt, weswegen der B-Typ in Deutschland nur zusätzlich zu einem A-Typ, nicht aber alternativ dazu eingebaut werden darf (evtl gibt es ausnahmen für bestimmte Bereiche).
S: Zusatzkennung, die anzeigt, dass die Auslösung des FI um einige ms verzögert erfolgt, damit FI-Kaskadierung möglich wird.
Es gibt auch noch kurzzeitverzögerte FI, die noch länger nicht auslösen, um noch kompliziertere Kaskaden zu ermöglichen.
In Österreich darf ein FI nicht mit Nennstrom vorgesichert werden, in Deutschland schon. So kann man natürlich in Deutschland nach einem SLS63 einen FI mit 63A betreiben - Selektivitätsrelevanz besteht hier ohnehin nicht, weil der FI garnichts absichert! Und last but not least: Selektivität ist im Hausgebrauch ein Komfortfaktor. Bei nichteinhaltung droht keine Gefahr, außer verstärker Lauferei zum Verteiler. Anders ist es natürlich in Bereichen mit Backupschutzbestimmungen, z.B. in Operationssälen oder Rechenzentren!
FI gibt es für mehrere hundert bis 1000A.
MfG; Fenta