Bauwagen neu verdrahten

Diskutiere Bauwagen neu verdrahten im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Abend, ich habe zusammen mit einem Kollegen einen Bauwagen gekauft, der zu Partyzwecken genutzt werden soll. Die Verkabelung dort drin...
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Michi5899

Guest
Guten Abend,

ich habe zusammen mit einem Kollegen einen Bauwagen gekauft, der zu Partyzwecken genutzt werden soll. Die Verkabelung dort drin ist allerdings ziemlich alt und die Kabel teilweise schon spröde, weswegen ich die Elektrik auf den neusten Stand bringen möchte.

Kurz zur derzeitigen Situation:

Der Bauwagen wird von außen mit Drehstrom angefahren. Hierfür befindet sich an der Außenwand eine CEE Steckdose wo die Zuleitung angeschlossen wird.
Im inneren befindet sich ein kleiner Sicherungskasten mit mehreren B16 Automaten und einem L10 Automat.
Ansonsten befinden sich dort noch Steckdosen und eine kleine Elektroheizung.

Mein Plan ist nun:
-Demontieren sämtlicher Leitungen, Leuchten, Steck- und Abzweigdosen
-Verlegen neuer Leitungen
-Anbringen neuer Steckdosen und Leuchten.
-Austauschen des L10 Automat durch einen B-Automat

Folgende Fragen kommen nun auf:

-Was für ein Querschnitt soll für die Zuleitung zum Wagen genutzt werden?
-Was für ein Querschnitt soll innerhalb des Wagens für Beleuchtung, Heizung und Steckdosen genutzt werden und wie sind diese Abzusichern?
-Welche Verlegeart soll gewählt werden? Ich hatte Installationsrohr oder Nagelschellen (wie derzeit) im Sinn.
-Mit was soll die Elektroheizung (vermutlich max. 3kW) abgesichert sein?
-Der Bauwagen wird vorübergehend (ca. 3-4 Tage, ansonsten Versorgung durch Haus) mit einem Aggregat versorgt. Wie sieht das mit der Erdung des Schutzleiters aus?
-Ist bei den LS-Schaltern ein 3-poliger sinnvoll, so dass im Fehlerfall alle Phasen abgeschaltet werden oder eher nicht?
-Ist ein RCD nötig?

Die Steckdosen dienen nur zur Versorgung einer Musikanlage und anderen kleineren Dingen wie Handyladegeräte. Als Beleuchtung sind Leuchtstoffröhren in Planung. Wie sind dieses abzusichern?


Mit freundlichen Grüßen:

Michi
 
Michi5899 schrieb:
Kurz zur derzeitigen Situation:

Der Bauwagen wird von außen mit Drehstrom angefahren. Hierfür befindet sich an der Außenwand eine CEE Steckdose wo die Zuleitung angeschlossen wird.

Das sollte eine CEE Dose mit Steckern/Stiften also "male" sein.

Welche Netzform liegt denn an? TN-C/S? IT?

Michi5899 schrieb:
Folgende Fragen kommen nun auf:

-Was für ein Querschnitt soll für die Zuleitung zum Wagen genutzt werden?

Ein Querschnitt, der ausreicht um den benoetigten Strom in Abhaengigkeit von Leitungsverlegeart, Laenge Zuleitung und Leistungsbedarf bereitzustellen.


Michi5899 schrieb:
- Was für ein Querschnitt soll innerhalb des Wagens für Beleuchtung, Heizung und Steckdosen genutzt werden und wie sind diese Abzusichern?

Abhaengig von der benoetigten Leistung der Endstromkreise und Verlegeart. Vermutlich 1,5qmm...


Michi5899 schrieb:
-Welche Verlegeart soll gewählt werden? Ich hatte Installationsrohr oder Nagelschellen (wie derzeit) im Sinn.

Ja, ist eine Moeglichkeit. u.P.-Verlegung wird schwierig.


Michi5899 schrieb:
-Mit was soll die Elektroheizung (vermutlich max. 3kW) abgesichert sein?

Mit einem passenden LSS und Festanschluss.

Michi5899 schrieb:
-Der Bauwagen wird vorübergehend (ca. 3-4 Tage, ansonsten Versorgung durch Haus) mit einem Aggregat versorgt. Wie sieht das mit der Erdung des Schutzleiters aus?

Wenn das Aggregat eine Umschalteinheit mitbringt, kann man die Anlage als geerdetes Netz, also TN-S betreiben. Ansonsten muesste man das Bauwagen-Netz als ein erdfreies Netz auslegen, muesste dann aber bei Anschluss an Hausnetz einiges beachten.

Michi5899 schrieb:
-Ist bei den LS-Schaltern ein 3-poliger sinnvoll, so dass im Fehlerfall alle Phasen abgeschaltet werden oder eher nicht?

Fuer Drehstrom-Verbraucher und aufgeteilte Drehstromkreise schon.

Michi5899 schrieb:
-Ist ein RCD nötig?

Haengt von der Entscheidung zur Netzform ab. Im IT-Netz nicht, im TN-S Netz am Generator schon.

Michi5899 schrieb:
Die Steckdosen dienen nur zur Versorgung einer Musikanlage und anderen kleineren Dingen wie Handyladegeräte. Als Beleuchtung sind Leuchtstoffröhren in Planung. Wie sind dieses abzusichern?

Mit passenden LSS.
 
Bei dem Bauwagen handelt es sich um caravans nach VDE 0100-708
 
elektroblitzer schrieb:
Bei dem Bauwagen handelt es sich um caravans nach VDE 0100-708

Naja, da waere ich mir nicht so sicher, der Norm-Vortext beschreibt den Geltungsbereich anders:

"Die besonderen Anforderungen dieser Norm sind anzuwenden für Stromkreise, die vorgesehen sind für die Versorgung von bewohnbaren Freizeitfahrzeugen, Zelten oder Parkwohnheimen auf Caravanplätzen, Campingplätzen und ähnlichen Bereichen."

Vielleicht waere ein Verweis auf die DIN VDE 0100-740 zielfuehrender..
 
Man sollte vieleicht erst mal klären, ob der CEE-Stecker 16 oder 32A hat. Bei 16 kannst du dir die weiteren Sicherungen im inneren auch sparen. Eine 32A wirst du wohl im Haus nicht haben und ein Agregat der Größe bestimmt auch nicht.
 
Ein FI (RCD) ist auf jeden Fall nötig, denn an den Stecker kann ja jedes Netz angeschlossen werden egal ob IT, TT, oder TN-S.
 
Wenn es ein 16er Stecker ist, brauchst du auch keinen FI obwohl er nicht schadet.
 
bigdie schrieb:
Wenn es ein 16er Stecker ist, brauchst du auch keinen FI obwohl er nicht schadet.
Der Vollständigkeit halber solltest du noch sagen: ....weil die vorgelagerte Steckdose einen FI haben sollte. :wink:
 
Der Vollständigkeit halber solltest du noch sagen: ....weil die vorgelagerte Steckdose einen FI haben sollte.

Ja ja, da gibt es Leute die hängen eine solche CEE-Dose an die Lichtleitung, ob die einen FI hat?

Verlassen würde ich mich nicht da drauf!

Ciao
Stefan
 
Egal,ob sie einen hat oder nicht, ist dann nichts anderes, wie eine Verlängerungsleitung und die hat in der Regel auch keinen FI
 
Reden wir jetzt aneinander vorbei? :(

Eine Verlängerungsleitung steckst du in eine Steckdose. Und davor sollte ein FI sein!

Und wenn man sich nicht darauf verlassen kann, würde ich in den Bauwagen einen einbauen.
 
Hallo karo28,

danke für die ausführliche Antwort.

Ja, es ist eine CEE Dose male. Soweit ich weis 16A.
Die Länge der Zuleitung wird wahrscheinlich variieren, da eine simple Verlängerungsleitung zur nächsten Steckdose bzw. zum Aggregat vorgesehen ist.

Hat eine solche Elektroheizung hohe Einschaltströme bzw. soll dann eher ein C-Automat verwendet werden?

Für Beleuchtung und Steckdosen habe ich B10 Automaten geplant, da wie gesagt nur Kleingeräte verwendet werden und mir 16A doch etwas überdimensioniert vorkommen für den Bauwagen.

Einen FI werde ich einbauen, auch wenn er nicht zwingend notwendig ist.


Mit freundlichen Grüßen

Michi
 
Michi5899 schrieb:
Hat eine solche Elektroheizung hohe Einschaltströme bzw. soll dann eher ein C-Automat verwendet werden?

Nein, eine Elektroheizung ist fast ein idealer ohmscher Widerstand. Keine Ein-/Ausschaltstromspitzen.
 
Alles klar. Vielen Dank.

Kann ich mit dem ohmschen Gesetz ganz einfach den Strom berechnen der durch die Heizung fließt?

Also 3000W / 230V = ~13A

Kann man das so berechnen? Dann wäre ja eher ein B16 Automat zu wählen.

Mit freundlichen Grüßen

Michi
 
Ja, das ist OK. Kannst du so machen.

PS: @karo28: Auch wenn die Heizung ein ohmscher Widerstand ist, hat sie einen kurzen überhöhten Einschaltstrom, da der Widerstand der kalten Heizwendel kleiner ist, als der heißen.
 
Die Sicherungen im Bauwagen kannst Du Dir allesamt bis auf einen 30mA FI sparen.

Über eine 16A CEE Kupplung kommen sowieso nur 16A.
Wenn Du im Baumarkt dann 16A oder auch 10 A Sicherungen verbaust kannst Du würfeln welche zu erst auslöst.

Es ist natürlich nicht verboten nochmals Sicherungen zu setzen, es macht aber keinen Sinn.
Maximal einfache Schalter um bestimmte Teile Stromlos zu machen würden Sinn ergeben.

Nur wenn es mehr als 16A sein sollten ist eine zusätzliche Sicherung notwendig, da Steckdosen und Lichtschalter keine 16A tragen können.
 
Octavian1977 schrieb:
Nur wenn es mehr als 16A sein sollten ist eine zusätzliche Sicherung notwendig, da Steckdosen und Lichtschalter keine 16A tragen können.

... da Schuko-Steckdosen und Lichtschalter üblicher Bauart (hier i.d.R. 10A) keinen Nennstrom größer 16A führen dürfen.
 
T.Paul schrieb:
Octavian1977 schrieb:
Nur wenn es mehr als 16A sein sollten ist eine zusätzliche Sicherung notwendig, da Steckdosen und Lichtschalter keine 16A tragen können.

... da Schuko-Steckdosen und Lichtschalter üblicher Bauart (hier i.d.R. 10A) keinen Nennstrom größer 16A führen dürfen.

Für diese blöde Antwort müßte man Dir die komplette Installation hinten reinstecken! Mann, Mann, Mann, gehts den noch blöder?

Gruß Leprechaun
 
werner_1 schrieb:
Reden wir jetzt aneinander vorbei? :(

Eine Verlängerungsleitung steckst du in eine Steckdose. Und davor sollte ein FI sein!

Und wenn man sich nicht darauf verlassen kann, würde ich in den Bauwagen einen einbauen.
Und in deine Bohrmaschine oder deinen Baustrahler baust du auch einen FI, wenn du dir nicht sicher bist, das vor der Steckdose einer ist??

Wie schon gesagt bei einem 16er Stecker machen zusätzliche Sicherungen keinen Sinn. Ein FI schon obwohl er nicht zwingend sein müsste.
Wenn FI, dann sollte man über 3 Stück 2polige nachdenken. Auch wenn dann vieleicht der vorgelagerte von der CEE Steckdose mit auslöst, weis man wenigstens in welchem Stromkreis (Phase) der Fehler liegt und kann diesen dann ausgeschalten lassen.
 
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