ray82 schrieb:
Die Leitungslänge ist für den Spannungsfall interessant (der bei 120qmm Kupfer auf 120m bei 200A einen Wert von ca. 2,09% hat). Für den Strom ist es "egal" ob das Kabel 10m oder 1000m lang ist, der fließt da mit 200A und fertig. Mit steigender Leitungslänge nimmt aber die Impedanz des Kabels zu und damit der Spannungsabfall und damit die "verschenkte Energie".
Das ist so missverständlich, dass man das nicht unkommentiert stehen lassen sollte. Wieviel Strom im Kurzschlussfall durch die Leitung fließt, hängt natürlich nicht nur von der Anschlussleistung ab, sondern sehr wohl auch von der Leitungslänge. Mit zunehmender Länge (und damit zunehmendem Leiterwiderstand) wächst nicht nur die Verlustleistung, sondern sinkt gemäß dem ohmschen Gesetz auch der Strom im Kurzschlussfall. Unter anderem deswegen ist es ja auch wichtig, bei einer Neuinstallation die Schleifenimpedanz zu messen.
Da hier die Leitungslänge in Metern gleich dem Querschnitt in mm² ist gilt unter Vernachlässigung von kapazitiven und induktiven Widerstandsanteilen für die Hinleitung R = 1/kappa = 0,018 Ohm. Der Widerstand der Rückleitung beträgt (1 / (kappa * 70)) * 120 = 0,031 Ohm. Macht zusammen 0,049 Ohm. Ob das nun klein genug ist, damit der erforderliche Kurzschlussstrom fließt hängt vom verwendeten Sicherungtyp, der geforderten Abschaltzeit sowie der Impedanz des vorgelagerten Netzes ab. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass ein größerer Querschnitt erforderlich ist, um die Abschaltbedingung einzuhalten.
Der Spannungsfall beträgt in Sternschaltung bei 200A Laststrom, 30°C Leitertemperatur und einem Cos Phi von 0,8 rund 6,2V, ist also je nach Ausgangsspannung schon relativ hoch.
Für die Strombelastbarkeit von NYCWY bei Verlegeart C gilt meines Wissens nach dieselbe Tabelle wie auch für NYM und NYY. Derzufolge wäre bei 30° Umgebungstemperatur jede Absicherung <= 259A ok.
Schöne Grüße,
Bernd