Dauerhafte Phasenschieflast Photovoltaik

Diskutiere Dauerhafte Phasenschieflast Photovoltaik im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Weiß jemand ob es irgendetwas zu beachten gibt, wenn man eine Photovoltaik-Anlage mit Modulwechselrichtern baut und dabei 3-phasige und 1-phasige...
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irmenkop85

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Weiß jemand ob es irgendetwas zu beachten gibt, wenn man eine Photovoltaik-Anlage mit Modulwechselrichtern baut und dabei 3-phasige und 1-phasige Modulwechselrichter mischt? Kann man die AC-Seite aller Wechselrichter zusammenführen und über einen gemeinsamen Typ 1+2 Überspannungsschutz und auch einen gemeinsamen 3+N-poligen Leitungsschutzschalter führen wenn die Phasenschieflast nominell nie stärker als 0,8 kW ausfällt?

Ist es weiterhin unproblematisch, wenn man dieser Installation noch einen Typ B FI 40A/300mA vorsetzt, der ebenso die Phasenschieflast tragen muss?
 
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Beim Betrieb von Haushaltsgeräten wie Backöfen, Herdplatten, Waschmaschinen oder Staubsaugern treten viel höhere andere Schieflasten. Warum sollten die 800 W ein Problem sein?
 
Für was der FI mit 300mA gut sein soll, weiß ich nicht. Aber ein FI interessiert sich für eine Schieflast überhaupt. Darf er auch nicht. Wie kommst du da drauf?
 
sorry, meinte einen Typ B FI 300 mA speziell für Inverter. Habe fälschlicherweise Typ A geschrieben.
Wollte nur sichergehen dass es da nicht irgendein Problem gibt. Bin ohnehin davon ausgegangen dass es passt weil bei Herdplatten über einen 3-polige Absicherungsstrang ja auch Schieflasten auftreten, da ist dann allerdings meist wirklich ein normaler Typ A FI drin.
 
Weiß jemand ob es irgendetwas zu beachten gibt, wenn man eine Photovoltaik-Anlage mit Modulwechselrichtern baut und dabei 3-phasige und 1-phasige Modulwechselrichter mischt? Kann man die AC-Seite aller Wechselrichter zusammenführen und über einen gemeinsamen Typ 1+2 Überspannungsschutz und auch einen gemeinsamen 3+N-poligen Leitungsschutzschalter führen wenn die Phasenschieflast nominell nie stärker als 0,8 kW ausfällt?

Was soll es einen Überspannungsschutz oder einen LSS stören, wenn die Ströme auf den Außenleitern unterschiedlich sind?

Ist es weiterhin unproblematisch, wenn man dieser Installation noch einen Typ B FI 40A/300mA vorsetzt, der ebenso die Phasenschieflast tragen muss?

Wieso soll ein FI irgendeine Schieflast tragen. Das ist ein Summenstromschalter. Selbst, wenn du nur einen Außenleiter belasten würdest, interessiert den das nicht. Wozu soll ein 300mA FI gut sein?
 
Zu beachten ist auch, daß der Typ B nicht vor Gleichfehlerströmen größer 6mA schützt und somit davor kein Typ A FI sitzen darf.
Der Typ B hält Gleichstrom aus und schaltet erst bei deutlich höheren Gleichströmen ab.
Der Typ EV schaltet bei Gleichfehlerströmen größer 6mA ab.

Ich würde hier allerdings auch einen 30mA Typen verbauen und vor allem einen Wechselrichter auswählen der damit zurecht kommt.

Warum willst Du den N mitschalten im Leitungschutz?
 
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N schalte ich immer mit, ist in der ganzen Installation so. Für den Fall eines PE-N-Schlusses in der Zuleitung vorteilhaft. Außerdem trenne ich gerne galvanisch komplett wenn ich abschalte. Muss aber natürlich nicht sein.

Der Rest der Frage kam nur deshalb auf weil mich ein Elektromeister dazu verwirrt hatte, der meinte das wäre ein Problem.

Vielen Dank für die Antworten, jetzt weiß ich relativ sicher dass ich Recht hatte.
 
Wozu überhaupt nen 300mA-FI? Der läuft nicht mehr unter Personenschutz.

Gruß
Gerhard
Das weiß ich, aber manche Hersteller schreiben das so vor für Inverter, zB auch einige Wärmepumpenhersteller.

Im Fall der PV mit Modulwechselrichter werde ich auf den FI verzichten und nur Überspannung und Zuleitung absichern.

Hab mich da nur verunsichern lassen. Gut dass es dieses Forum gibt.
 
Spätestens bei Drehstrom sollte Dir bewußt sein, daß dann der Neutralleiter vor/nacheilend geschaltete werden muß.

Den FI würde ich mit maximal 30mA auslegen und einen Wechselrichter auswählen der damit zurecht kommt.
Ein Umrichter der einen 300mA FI benötigt zeigt damit schon seine miese Qualität auf.
 
das mit der Voreilung/Nacheilung ist ein interessanter Punkt weil zwei der drei Wechselrichter Drehstrom produzieren.
Wie kann ich feststellen ob ein handelsüblicher 3+N LSS wie dieser eine vor/nacheilende N-Schaltung hat? A9F04732 - Leitungsschutzschalter iC60N, 3P+N, 32A, C Charakteristik | Schneider Electric Deutschland

Bzgl. FI gebe ich dir recht - ich werde in den Produktionsstrang der PV gar keinen FI verwenden. Für die Wärmepumpe werden 300mA von vielen Herstellern (auch Premiumherstellern mit Top-Invertern und -kompressoren) vorgeschrieben weil sie sichergehen wollen, dass es nicht nach 7-10 Jahren zu Fehlauslösungen kommt weil offenbar potenzielle Fehlerströme mit Fortdauer der Nutzung höher ausfallen können.
 
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Hatte grade eine längere Diskussion mit einem Hersteller von Reiheneinbaugeräten.
3+N Leitungsschutzschalter scheint niemand vor- oder nacheilend zu konstruieren wurde mir mitgeteilt. Insofern ist das zwar eine theoretisch richtige Diskussion, aber für die Praxis nicht relevant. Da müsste ja ansonsten wegen einer temporären Sternpunktverschiebung jeden Tag irgendwo ein Schaden auftreten, wenn man einen 3+N Leitungsschutzschalter z.B. bei eingeschalteter Herdplatte oder bei einem aufgeteilten Drehstromkreis abschalten würde.
 
wenn der Hersteller garantiert, dass er zumindest nicht vor eilend abschaltet, sondern absolut gleichzeitig, sehe ich auch kein wirkliches Problem darin.
 
So unproblematisch wird das wohl nicht sein, denn für FI Schutzschalter ist ein vor/nacheilender Neutralleiter vorgegeben.

Absolut gleichzeitiges Schalten existiert nicht.
An sich ist das 4 polige Schalten in Deutschland nicht üblich und nur in FI Schaltern vorgesehen die dann aber vor/nacheilend schalten.

Warum soll beim PV Stromkreis auf den FI verzichtet werden?
Geräte mit mehr als 10mA betiebsmäßigen Ableitstrom bedürfen eines ZUSÄTZLICHEN Potentialausgleichsleiters.
 
ja, für FI-Schalter schon. Aber wenn man einen Stromkreis manuell abschaltet, macht man das idR über den Leitungsschutzschalter und der hat keine vor/nacheilende Schaltung des Neutralleiters. Somit müssten damit auch alle Nachteile einer nicht nacheilenden Abschaltung unter Last einhergehen. In der Praxis konnte ich diese aber noch nie feststellen.

Potenzialausgleich wird natürlich hergestellt, sowohl für die Module als auch für den Wechselrichter. Und Überspannungsschutz wird auch vorgesehen. FI ist dafür allerdings nicht vorgeschrieben - warum sollte ich einen verwenden, mit dem Risiko dass dieser fehlauslöst und die PV stilllegt wenn man grad im Urlaub ist? Der FI ist lt. Hersteller des Wechselrichters lediglich "zulässig", und da auch erst ab 100mA Fehlerstrom aufwärts. Um Personenschutz ginge es somit ohnehin nicht.
 
Der Leitungsschutzschalter hat üblicherweise in Deutschland gar keinen Kontakt im Neutralleiter.
Auch werden Leitungsschutzschalter niemals als Vorsicherungen ein gesetzt und in vielen Haushalten gibt es fast nur Wechselstromkreise.
 
Hier in Österreich ist es etwas anders gelagert. Und es hat ja bei einem PE-N-Schluss auch Vorteile, die Neutralleiter mit abzuschalten. Aber unabhängig von der Nationalität wundere ich mich schon dass - wenn man als Hersteller schon 3+N Leitungsschutzschalter anbietet, das Thema Vor-/Nacheilung im Fall von Drehstromkreisen völlig ignoriert wird. Weil wegdiskutieren lässt sich das Problem nicht, da hast du fachlich völlig recht.

Ich werde wohl im Falle der PV-Inverter den N auf dem 3+N LS sicherheitshalber brücken. Dann muss ich die Einbaugeräte nicht tauschen und kann auch die entsprechenden Phasenschienen (Hersteller ist in diesem Fall Schneider) weiterhin verwenden.
 
Für Endstromkreise ist das Thema sicher auch nicht so kritisch wie für eine Vorsicherung.
FIs werden ja nicht gerade selten als Gruppen FI eingesetzt.

Es ist halt auch die Frage wie gut so ein Gerät einen Kurzen Impuls von bis zu 400V aushält oder nicht.
Für einen Wechselrichter mit viel Elektronik, der ja auch ordendlich Geld kostet, würde ich das Risiko lieber nicht eingehen.
 
genau die gleiche Überlegung hatte ich auch. Einen Lastrennschalter für mehrere UV, an denen auch Drehstrommotoren betrieben werden (könnten) und die 3+N LS für die Photovoltaik-Kreise werde ich N-seitig brücken. Bei Herd und dem aufgeteilten Drehstromkreis für die Waschgeräte (habe ich hier an anderer Stelle thematisiert) werde ich darauf verzichten.
Wenn so ein Drehstromkreis unter (Schief-)Last läuft und der Strom Netzversorger-seitig einfach ausfällt und später wieder angeschalten wird, ist es ja auch nichts anderes als eine gleichzeitige Trennung aller 4 Leiter ohne Vor- und Nacheilung. Und solange das nicht allzuoft vorkommt, müssten das die meisten Geräte abkönnen.
 
Hab noch dieses Video hier gefunden:
Offenbar halten schon viele Transformatoren massive Überspannung einige Zeit lang aus.
 
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